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Siglinde Naumann | Arbeitsgruppe Migration/Integration des BBE

FAZIT

Stand bei der ersten Tagung im vergangenen Jahr das Anliegen im Vordergrund zu erkunden, welche Wün-sche und Bedarfe Migrantenselbstorganisationen an die Weiterbildung formulieren, ist es uns in diesem Jahr gelungen, off ene Fragen vertiefend aufzugreifen.

Es wird bei der Förderung von MSO deutlich – etwa mit Blick auf die besondere Situation von MSO in den Neuen Bundesländern –, dass es nicht einen Kö-nigsweg bei der Förderung von MSO geben kann.

Weiterbildung, die der Förderung von MSO dienen will, muss qualitativen Aspekten gerecht werden, die der Verschiedenheit der Organisationen und ihrer Mitglieder und der Vielfalt ihrer Vorstellungen, Ziele und Anforderungen Rechnung tragen. Erforderlich sind passgenau zugeschnittene Angebote, die die je-weiligen Entwicklungsherausforderungen der Orga-nisationen zum Ausgangspunkt nehmen. In letzter Konsequenz bedeutet dieses, die Engagierten weitest-gehend in den Prozess der Entwicklung von Angebo-ten und Angebotsstrukturen einzubeziehen.

Wenn ich an die Diskussionen während der Tagung zurückdenke, war der Eindruck zu gewinnen, dass wir einen Aufb ruch zur interkulturellen Öff nung ver-zeichnen können. Dieser Aufb ruch hat nicht zuletzt etwas mit dem Nationalen Integrationsplan zu tun.

Ihm haben wir eine Menge Vorarbeit zu verdanken.

Und es sieht so aus, als ob die Einwanderungsgesell-schaft beginnt, sich auch selbst als solche zu verste-hen. Auf der anderen Seite fangen auch Politik und Gesellschaft an, Konsequenzen daraus zu ziehen, dass wir eine Einwanderungsgesellschaft sind. Das Bild, das ich aufgreifen möchte, ist das eines Zuges, der langsam, manchmal allerdings auch sehr langsam, anfängt zu rollen, und wir hoff en, dass er jetzt bald

in Fahrt kommt. Die gute Nachricht: Es gibt wichtige Weiterbildungs- und Förderinstitutionen, die die Be-darfe von MSO in ihren Förderrichtlinien festhalten.

Soweit sind wir. Jedoch gilt es, jetzt auch verstärkt darauf hinzuwirken, dass sich diese Richtlinien in der praktischen Umsetzung realisieren und entfalten können.

Die große Nachfrage und der Verlauf dieser Tagung ist für uns ein Ansporn, auch im nächsten Jahr wei-terzumachen. Wir haben erste Vorüberlegungen dazu angestellt. Es gibt den Wunsch ostdeutscher Migrantenorganisationen und ein positives Echo, im kommenden Jahr in ein ostdeutsches Bundesland, wahrscheinlich nach Brandenburg, zu gehen. Als Th ema schält sich die besondere Situation ostdeut-scher Migrantenselbstorganisationen und Fragen von Integrationsförderung durch die Förderung von Mi-grantenselbstorganisationen auf den unterschiedli-chen Ebenen heraus. Abschließend möchte ich mich bei Ihnen und allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen für ihr Engagement an dieser Tagung bedan-ken und nicht versäumen, auf unsere Arbeitsgruppe Migration/Integration des BBE hinzuweisen, die alle Migrantenorganisationen herzlich und ausdrücklich einlädt, mit uns weiter zum Th ema zu diskutieren.

Freitag, 14. Dezember 2007

Moderation: Ferdos Forudastan, Journalistin 16:00 Anmeldung

16:30 - 16:45 Begrüßung

Dr. Th omas Röbke, Landesnetzwerk Bürgerschaft liches Engagement, Bayern

Grußwort

Dr. Michael Griesbeck, Vizepräsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge

16:45 - 17:15 Ziele der Tagung – eine Einführung Siglinde Naumann, AG Migration/Integration des BBE 17:15 - 18:00 Vortrag: Beiträge von Migrantenorga-nisationen zur Bürgergesellschaft und ihre Rahmen-bedingungen

Prof. Dr. Dietrich Th ränhardt, Universität Münster

18:00 - 18:30 Pause

18:30 - 19:15 Vortrag: Ergebnisse des Nationalen Integrationsplans und Konsequenzen für die Wei-terbildung von Migrantenorganisationen

Dr. Claudia Martini, Arbeitsstab der Beauft ragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Inte-gration/Meggi Khan-Zvorničanin, Camino gGmbH, Berlin

20:00 Empfang der Stadt Nürnberg im Alten Rathaus

Samstag, 15. Dezember 2007

Moderation: Ferdos Forudastan, Journalistin

9:00 - 9:45 Vortrag: Weiterbildungskonzepte für Migrantenorganisationen: Anforderungen und Perspektiven

Prof. Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauft ragte des Lan-des Brandenburg

9:45 - 12:15 Parallele Arbeitsgruppen

AG 1: Geschlechtsspezifi sche Aspekte in der Wei-terbildung von Migrantenorganisationen

Moderation: Marina Khanide, Trainerin für interkul-turelle Verständigung, München

Input: Was bedeutet eigentlich gendersensible Wei-terbildung?Sakine Subasi, Textproduktion.net Input: Empowerment durch frauenspezifi sche Weiterbildung, Marissa Pablo-Dürr, IN VIA KOFI-ZA, Kontakt-, Förderungs- und Integrationszentrum für außereuropäische Frauen und deren Familien Berichterstattung: Babette Rohner, Ban Ying e.V., Berlin AG 2: Weiterbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Jugendmigrantenorganisationen Moderation: Birgit Jagusch, IDA e.V. - Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit, Düsseldorf

Input: Weiterbildungsbedarfe von Jugendmigranten-organisationen, Hetav Tek, Deutsche Jugend aus Euro-pa e.V., und Kurdischer Jugendverband e.V., Berlin

PROGRAMM

PROGRAMM

Input: Handbuch für Jugendgruppenleiter. Vorstel-lung eines selbstentwickelten Weiterbildungskon-zeptes, Mohammed Abdulazim, Muslimische Jugend in Deutschland e.V.

Berichterstattung: Ernst Strohmaier, Deutsche Jugend aus Russland e.V., Stuttgart

AG 3: Intergenerative Aspekte der Weiterbildung von Migrantenorganisationen

Moderation: Kenan Küçük, Multikulturelles Forum, Lünen

Input: Entwicklung von Migrantenorganisationen im intergenerativen Wandel, Şener Sargut, Türkische Gemeinde in Deutschland e.V., Berlin

Input: Leadership-Programm für junge Führungs-kräft e aus Migrantenorganisationen, Dr. Orkan Kö-semen, Bertelsmann Stift ung, Gütersloh

Berichterstattung: Marissa Turac, Verein zur Förde-rung der Ausländerarbeit e.V., Hattingen

AG 4: Weiterbildung und Professionalisierung von Migrantenorganisationen

Moderation: Torsten Groß, Projekt „gemeinsam enga-giert“, Nürnberg

Input: Anforderungen an Migrantenorganisatio-nen als Projektträger, Gudrun Kiener, Robert Bosch Stift ung, Stuttgart

Input: „Aktive Vereine“ - Handbuch für Mi-grantenorganisationen als Partner für Integration und Beschäft igung, Miguel Vicente/Hans-Peter Wil-ka, AGARP, Mainz

Berichterstattung: Maha Al Asiri, migration.works - Zentrum für Partizipation, basis & woge e.V., Hamburg AG 5: Förderkonzepte von Migrantenorganisatio-nen und die Rolle der Weiterbildung im kommu-nalen Raum

Moderation: Gülay Aybar-Emonds, Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg

Input: Herausforderungen der Förderung und Weiterbildung von Migrantenorganisationen auf kommunaler Ebene, Jürgen Markwirth, Amt für Kul-tur und Freizeit der Stadt Nürnberg

Input: Förderkonzepte von Migrantenorganisatio-nen am Beispiel der Stadt Köln, Kadri Akkaya, Inter-kulturelles Referat der Stadt Köln

Berichterstattung: Karin Topper, MigraNet 12:15 - 13:15 Mittagspause

13:15 - 14:00 Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus den Arbeitsgruppen

14:00 - 15:00 Talkrunde

Migrantenorganisationen und Integrationsförde-rung: Herausforderungen für Politik und Zivilge-sellschaft

Katrin Hirseland, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Helmut Huber, Bayerisches Staatsministerium für Ar-beit und Sozialordnung, Familie und Frauen

PD Dr. Ansgar Klein, Bundesnetzwerk Bürgerschaft li-ches Engagement

Kenan Küçük, Sprecher des Forums der MigrantInnen im Paritätischen Gesamtverband

Dr. Claudia Martini, Arbeitsstab der Beauft ragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Inte-gration

Miguel Vicente, Bundesausländerbeirat 15:00 Resümee und Ausblick

Siglinde Naumann, AG Migration/Integration des BBE

1. Selbstverständnis und Anliegen der Arbeitsgruppe Die Förderung des bürgerschaft lichen Engage-ments von und mit Migrantinnen und Migran-ten muss als eine Querschnittsaufgabe sowohl der Engagementpolitik als auch der Arbeit des Bundesnetzwerks verstanden werden. Insofern fi ndet das Th ema Berücksichtigung in allen Ar-beitsgruppen des Netzwerks. Es hat sich aber dennoch gezeigt, dass die Verankerung des Th e-mas Migration/Integration als Querschnittthema im Sinne eines interkulturellen Mainstreaming in Politik und Praxis noch nicht weit fortgeschritten ist und daher eine eigenständige Arbeitsgruppe, die das Th emengebiet „bürgerschaft liches Enga-gement in der Einwanderungsgesellschaft “ be-handelt, weiterhin nötig ist, um die unterschied-lichen Facetten des Th emenbereichs zu bündeln und gezielt Handlungs- und Förderstrategien zu entwickeln.

2. Zentrale (Teil)Th emen

• Förderung des bürgerschaft lichen Engagements von und mit Migrantinnen und Migranten in Mi-grantenselbstorganisationen, Nichtregierungsor-ganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Infrastruk-tureinrichtungen des Freiwilligensektors, sowohl in formellen wie in informellen und nicht-organi-sierten Gruppen oder Communities

• Förderung der Wahrnehmung und Anerkennung des Engagements von Migrantinnen und Migranten, so-wohl im Bereich der Migrantenselbstorganisationen als auch im traditionellen Freiwilligensektor

• Erweiterung des Verständnisses und der Wissens-basis von bürgerschaft lichem Engagement unter Berücksichtigung der Lebenssituation von Mi-grantinnen und Migranten

• Interkulturelle Öff nung der Freiwilligendienste

• Weiterbildung, Qualifi zierung und Unterstützung von Migrantenselbstorganisationen

• Förderung der Vernetzung von Migrantenselbst-organisationen und anderen zivilgesellschaft lichen Akteuren vor allem auf kommunaler Ebene

• Verzahnung der Arbeitsgruppenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen des BBE

3. Arbeitsweise und Struktur der Arbeitsgruppe Die Arbeitsgruppe Migration/Integration nahm im

Mai 2003 ihre Arbeit auf und tagt seitdem viermal im Jahr. Sie ist sehr heterogen zusammengesetzt.

Ihre Mitglieder vertreten Wohlfahrts-, Kultur- und Jugendverbände, Migrantenorganisationen, Stift un-gen, Kommunen und Bundesländer, Vereine und Verbände in der praktischen Arbeit für/mit Migran-tinnen und Migranten und wissenschaft liche Insti-tute. Darüber hinaus nehmen je eine Vertreterin der Beauft ragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge an der Arbeitsgrup-pe teil. Dadurch werden die unterschiedlichsten Perspektiven in die Arbeitsgruppe eingebracht. Die Arbeitsgruppe zählt 25 aktive Mitglieder und einen Verteiler von weiteren 20 Interessierten.

Ansprechpartnerinnen:

Susanne Huth | INBAS-Sozialforschung GmbH

E-Mail: susanne.huth@inbas-sozialforschung.de

Birgit Jagusch | Informations- und

Dokumen-tationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.

(IDA e.V. )

E-Mail: info@idaev.de