3 Kompetenzentwicklung in den Schuljahrgängen
3.4 Schuljahrgänge 9/10
Kompetenzschwerpunkt: Charakter und Folgen des Ersten Weltkrieges
Interpretations-kompetenz
mit Hilfe von Geschichtskarten den Verlauf des Ersten Welt-krieges sowie die territoriale Neuordnung Europas nach Kriegs-ende räumlich und zeitlich einordnen
mit Hilfe zeitgenössischer Postkarten die Kriegspropaganda beteiligter Kriegsparteien erklären
auf der Grundlage von Quellen verschiedener Gattungen das Leben von Frauen während des Krieges in Deutschland untersuchen
auf Grundlage von Quellen verschiedener Gattung aus Onlineangeboten das Leben der Soldaten an der Front untersuchen
narrative Kompetenz
Geschichte zum Handeln einer Person im Ersten Weltkrieg abfassen (z. B. Frontsoldat, Frau im Rüstungsbetrieb) und dabei die neue Qualität des Krieges verdeutlichen
geschichtskulturelle Kompetenz
ein Kriegerdenkmal der Region erkunden und den heutigen Umgang mit Kriegerdenkmalen diskutieren
Grundlegende Wissensbestände
Ursachen, Anlass und neue Qualität des Krieges
Bedeutung von Kriegspropaganda und Militarismus
Ende des Krieges und Neuordnung Europas durch den Versailler Vertrag
die Gründung der Weimarer Republik
Kriegerdenkmale als spezifische Geschichtsquelle, Kriegerdenkmal der Region
online-Quellen zum Kriegsgedenken (z. B. http://www.denkmalprojekt.org) Bezüge zu fächerübergreifenden Themen
Europa – Vom Schlachtfeld zur guten Nachbarschaft
Kompetenzschwerpunkt: Herrschaft und Alltag in der nationalsozialistischen Diktatur
Interpretations-kompetenz
auf der Grundlage von Quellen verschiedener Gattungen Er-richtung, Machtausübung und Alltag im Nationalsozialismus erklären
Aussagekraft historischer Fotos kritisch prüfen, die Wirkungs-absichten der Fotografen analysieren und in der eigenen Interpretation berücksichtigen
Reden bzw. Redeauszüge unter Nutzung auditiver oder audiovisueller Medien ideologiekritisch auswerten narrative
Kompetenz
unter Einbeziehung zeitlich verschiedener Quellen unterschied-licher Gattungen die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur darstellen (z. B. Sachtext, Zeitstrahl, Bildergeschichte, Vortrag)
geschichtskulturelle Kompetenz
den gegenwärtigen Rechtsextremismus und den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit untersuchen und bewerten
Grundlegende Wissensbestände
die Zerstörung der Weimarer Republik und die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur
Rassismus und Antisemitismus als ideologische Grundlagen des Nationalsozialismus
Leben in der „Volksgemeinschaft“
Holocaust als Zivilisationsbruch
ehemalige Konzentrations- oder Arbeitslager der Region (Standorte, Überreste, Bedeutung)
Terror und Widerstand (Formen, Stufen, Motive und Bewertung)
Zweiter Weltkrieg
Bezüge zu fächerübergreifenden Themen
Keine Chance dem Extremismus – ziviles Engagement zeigen
Europa – Vom Schlachtfeld zur guten Nachbarschaft
Kompetenzschwerpunkt: Verflechtungen der deutsch-deutschen Geschichte im geteilten Land
Interpretations-kompetenz
auf der Grundlage von Quellen verschiedener Gattungen Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Verflechtungen der deutsch-deutschen Geschichte erklären
Zeitdokumente und Zeitzeugeninterviews analysieren und deren Aussagekraft entsprechend der Quellengattung kritisch prüfen narrative
Kompetenz
Ausgangssituation, Verlauf und Auswirkungen einer Zäsur deutsch-deutscher Geschichte (z. B. Währungsreform, 17. Juni 1953, Mauerbau, Mauerfall) beschreiben und dabei die
Perspektivität beteiligter Personen herausarbeiten geschichtskulturelle
Kompetenz
die gegenwärtige Gestaltung von Gedenktagen zur deutsch-deutschen Geschichte untersuchen und bewerten
Grundlegende Wissensbestände
staatliche Teilung Deutschlands
Einführung der sozialen Marktwirtschaft und die Entwicklung der Bundesrepublik (bis in die Mitte der 1950er Jahre)
Einführung der sozialistischen Planwirtschaft und die Entwicklung der DDR (bis in die Mitte der 1950er Jahre)
17. Juni 1953: Vorgeschichte, Ereignisse, Deutung
13. August 1961: Ursachen, Auswirkungen, Bedeutung für die Teilung
westliche Lebensweise und sozialistischer Alltag in den 1970er und 1980er Jahren (z. B. politisches System, Wirtschaft, Frauen, Jugendliche, Umwelt, Kultur)
Repression und „Nischengesellschaft“, Opposition und Massenflucht in der DDR
9. November 1989 und 3. Oktober 1990: Mauerfall und staatliche Einheit Deutschlands
Kriterien für die Auswertung von Zeitzeugenbefragungen
Regeln für den Umgang mit den Persönlichkeitsrechten der Zeitzeugen
Methodenpraktikum: Geschichte im digitalen Medium
Interpretations-kompetenz
in Auswertung einer modernen Dokumentation (z. B. audio-visuelle Medien, Podcast) Erkenntnisse zur Zeitgeschichte ableiten und deuten
die in der Dokumentation verwendeten Bestandteile (z. B.
Bericht, Zeitzeugenbefragung, Quellen) unterscheiden und deren Aussagekraft für den historischen Sachverhalt bestimmen
Vielfalt und beabsichtigte Wirkungen digital aufbereiteter Geschichte analysieren
narrative Kompetenz
eine Rezension zur Dokumentation anfertigen geschichtskulturelle
Kompetenz
die Angemessenheit aktueller Darstellungen zur Zeitgeschichte an einem ausgewählten Beispiel diskutieren
die Eignung digitaler Medien für das Bearbeiten historischer Fragestellungen unter Effektivitätsgesichtspunkten diskutieren
Grundlegende Wissensbestände
die Bedeutung der Geschichtskultur für das Verstehen und Erklären menschlichen Handelns in vergangener Zeit
Gestaltungsprinzipien zeitgenössischer Dokumentationen
weitere Wissensbestände entsprechend der Kompetenzschwerpunkte, auf die sich das Methodenpraktikum bezieht
Kompetenzschwerpunkt: Das Jahr 1945 (Querschnitt zur Vertiefung)
Interpretations-kompetenz
aus Quellen und Darstellungen gattungsgerecht Informationen zur historischen Situation bei Kriegsende erschließen
narrative Kompetenz
das Kriegsende in der Heimatregion mit Hilfe zeitdifferenter Quellen beschreiben
geschichtskulturelle Kompetenz
die aktuelle Widerspiegelung von Flucht und Vertreibung im öffentlichen Diskurs (z. B. öffentliche Debatte, Museum) untersuchen
digital aufbereitete Geschichte über das Kriegsende einschätzen Grundlegende Wissensbestände
Zerstörungen in der Region, in Deutschland und Europa
Kompetenzschwerpunkt: Die Konfrontation der Systeme (Vertiefung)
Interpretations-kompetenz
mit Hilfe historischer Dokumente unterschiedlicher Gattungen die Propaganda im Kalten Krieg erklären und deuten
narrative Kompetenz
einen Sachtext zur Systemkonfrontation anfertigen und dabei verschiedene Quellen unterschiedlicher Gattungen einbeziehen geschichtskulturelle
Kompetenz
Exkursion zu einer Gedenkstätte (z. B. Gedenkstätte Deutsche Teilung, Gedenkstätte für Stasi-Opfer) oder in ein Museum (z. B.
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig) mithilfe digitaler Werkzeuge planen, durchführen und auswerten
Grundlegende Wissensbestände
Beginn des Ost-West-Konfliktes, Entstehung der Blöcke
Kuba-Krise als Beispiel für Systemkonfrontation
wirtschaftliche, kulturelle, sportliche und technologische Auseinandersetzungen
Wettrüsten und Friedensbewegung
Entspannungspolitik und Ende der Blockkonfrontation
Bezüge zu fächerübergreifenden Themen
Europa – Vom Schlachtfeld zur guten Nachbarschaft
Kompetenzschwerpunkt: Das Jahr 1990 (Querschnitt zur Vertiefung)
Interpretations-kompetenz
aus digital vorliegenden Zeitzeugenberichten Informationen zur Situation nach dem Mauerfall erschließen und relevante
Aussagen speichern
Zeitzeugenberichte auf ihre Perspektivität hin prüfen und das Ergebnis in der eigenen Interpretation berücksichtigen narrative
Kompetenz
den Weg zur staatlichen Einheit nach dem Mauerfall unter Nutzung gespeicherter Aussagen der Zeitzeugeninterviews beschreiben
geschichtskulturelle Kompetenz
die aktuelle Widerspiegelung der deutschen Wiedervereinigung im öffentlichen Diskurs (z. B. öffentliche Debatte, Museum) untersuchen
Grundlegende Wissensbestände
„Runder Tisch“
Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion
das Ende der Nachkriegsordnung durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag
Wiedereinrichtung des Landes Sachsen-Anhalt
Einigungsvertrag und Tag der deutschen Einheit
Bezüge zu fächerübergreifenden Themen
Europa – Vom Schlachtfeld zur guten Nachbarschaft
Methodenpraktikum: Geschichte in einer Ausstellung
Interpretations-kompetenz
in einer selbst angefertigten (simulierten) oder fremden Aus-stellung verschiedene Quellen zur Zeitgeschichte untersuchen
die Aussagekraft einzelner Objekte für die Rekonstruktion von Zeitgeschichte bestimmen und in der eigenen Interpretation berücksichtigen
narrative Kompetenz
zu einem ausgewählten Objekt oder einer Objektgruppe einen Ausstellungstext verfassen und dabei Quellen und Abbildungen korrekt nachweisen bzw. zitieren
Überlegungen zu einer eigenen Ausstellung vorstellen geschichtskulturelle
Kompetenz
Präsentationsformen und Gestaltungsmittel der Ausstellung analysieren und bewerten
Grundlegende Wissensbestände
die Bedeutung von Ausstellungen als Teil der Geschichtskultur für das Verstehen und Erklären menschlichen Handelns in vergangener Zeit
die Spezifik zeitgeschichtlicher Ausstellungen
weitere Wissensbestände entsprechend der Kompetenzschwerpunkte, auf die sich das Methodenpraktikum bezieht