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So schreibt der Nuntius am 28. März 1626 nach Rom:

207 Vgl. Segreteria Stato, Svizzera Volume 14, f. 191.

208 Segreteria Stato, Svizzera Volume 14, f. 239. Vgl. auch Segreteria Stato, Svizzera Volume 14, f. 266.

209 Vgl. Segreteria Stato, Svizzera Volume 14, f. 347. Es handelt sich um einen Brief vom 22.

April 1625, in der der Nuntius sich darüber beschwert, wie die Franzosen die Stellung des Hei-ligen Stuhls falsch einschätzen.

210 Segreteria Stato, Svizzera Volume 14, f. 291.

211 Vgl. Segreteria Stato, Svizzera, Volume 15.

Mein Dolmetscher, den ich für diese katholischen Kantone geschickt habe, um die Wir-kung zu erfahren, die der Brief Unseres Herrn auf sie ausübt, sagt mir, dass er in Uri noch nicht gelesen wurde; ich bin nicht überrascht, denn obwohl der Kanton an Frankreich ge-bunden ist, das sie jedoch nicht lieben, ist so viel von diesem Brief bekannt. In Schwyz, Zug und Unterwalden wurde der Brief gut gelesen, aber so falsch interpretiert, dass es tat-sächlich den Sinnen der Kantone und der Verbündeten zu entsprechen scheint, dass es der Herr von Reding von Schwyz mit so viel Gereiztheit sät, dass viele der hier einfacheren Schwyzer Dorfbewohner es ständig glauben…212

Band 16

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und 16A beinhalten vorwiegend Briefe und Kopien über „ politische Angelegenheiten “ , die in der Tagsatzung behandelt werden müssen. Der Nun-tius engagiert sich vor allem um die Lage im Wallis, wie er in einem Brief vom 9. Februar 1627 nach Rom schreibt:

Die katholischen Kantone werden jubeln, wenn ich sie vom fürsorglichen Gedanken infor-miere, den Unser Herr und Seine Allerheiligste Majestät dazu bringt, die Ruhe im Wallis und das geäußerte Versprechen zu bewahren, das ich gebe, um den Herrn Bischof von Sit-ten davon zu überzeugen, seine Kirche nicht aufzugeben.214

Dem Nuntius sind auch die Verhältnisse innerhalb der Eidgenossenschaft be-kannt. So schreibt er am 6. Juli 1627 nach Rom:

Auch die alten Zwistigkeiten zwischen den Herren von Freiburg und den Bernern werden wieder ins Spiel gebracht, wenn nicht gar, um sie zu ärgern und zu beseitigen, was vorerst nicht zu hoffen ist, zumindest um den Bernern selbst einen weiteren Grund für ihre Be-waffnung zu geben, sowie für die Aufstellung von Wachen und anderer militärische Auf-gaben, die ihre Nachbarn immer neidischer machen, also die genannten Leute von Frei-burg.

In einer Thurgauer Ortschaft namens Adorffo215[sic!], wo bisher keine andere Armee war, als jene gottlose von Calvin, und nun wurden durch die Gnade Gottes mehr als hundert katholische Seelen entdeckt, die verlangen, dass hier eine Kirche für die katholische Aus-übung gebaut werden soll; sie brachten unseren Abgeordneten den Befehl, sich ihnen an-zuschließen, […].“

Und weil ich mehrmals beobachtet habe, dass die katholischen Kantone in einigen Doku-menten die Protestanten mit dem Titel Evangelische nennen, habe ich einige meiner engs-ten Vertrauengs-ten in den katholischen Kantonen darüber nachdenken lassen, wie schlecht dieser Titel im Mund zugunsten der Protestanten ist; so bin ich nicht hoffnungslos, dass man nicht darüber hinausgehen wird, sich darüber in dieser Tagsatzung zu befassen, so dass diese Bezeichnung in Zukunft überhaupt nicht mehr oder zumindest so gemildert

212 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 15, f. 161.

213 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 16.

214 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 16, f. 147.

215 Der Nuntius bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die Ortschaft Aadorf.

vorkommen wird und so bezeichnet werden, wie sie in Frankreich bezeichnet werden, und zwar als Reformierte.216

In Konstanz, von wo aus er die Lage in dem Gastland verfolgte, zählte er die Probleme auf, die vor allem im Süden des Landes festzustellen sind, wie er in einem Brief vom 4. Januar 1628 schrieb:

Die Nachrichten, die mich hier zu den Angelegenheiten, die das Wallis betreffen, errei-chen, sind sehr ekelhaft.217

Die große Schwierigkeit bestand für ihn auch betreffs der Korrespondenzwege nach Rom. Wie der Nuntius in seinem ersten Brief aus Luzern am 11. Januar 1628 feststellte, gab es durchaus Schwierigkeiten beim Postversand:

Ich bin am 5. dieses Monats von Konstanz weggegangen und bin gestern hier in Luzern angekommen, da ich einen Tag mehr auf dem Reiseweg wegen Wind und Regen verbracht hatte, und der Neumond hat uns die gefährlichsten und stolzesten Männer gebracht, die in dieser Gegend sind. Hier hatte ich die Ehre, die beiden gnädigsten Briefe Eurer Majestät vom 11. und 19 des vergangenen Monats zu finden, aus denen ich das Unglück erfahren habe, das meine Botschaften erleiden, die nicht rechtzeitig Euer Ehren erreichten; so freue ich mich zu hören, dass sie kopiert geschickt werden, wie es auch bei diesen beiden letz-ten Briefen der Fall war, die ich vor einer Stunde von Eurer Majestät erhalletz-ten habe; und doch von vielen Teilen Italiens gewarnt wurde, dass meine Briefe vom 23. und 30. Novem-ber auf dem Weg waren, so hoffe ich bei den nächsten Briefen, die ich von Ihnen erwarte, dass diese Antwortbriefe auch an Euch geschickt werden können, […].218

Es wird aber nicht erklärt, worin die Schwierigkeiten des Versands bestanden und wer daran schuld sei. Da die Briefe aus Rom ankamen, kann man anneh-men, dass der Nuntius die Probleme eher in der Eidgenossenschaft sah.

Dass es turbulente Zeiten waren, stellt man auch beim Übergang zwischen den beiden Nuntiaturen fest. So schrieb Giovanni Scappi, Neffe von Nuntius Scappi, in einem Brief vom 1. Februar 1628:

Mein Onkel, Monsignore Nuntius, wurde am vergangenen Freitag beim Verlassen des Ra-tes mit diesen Schweizer Katholiken von einem Fieberanfall befallen; aber er nahm es mit Leichtigkeit, sodass er es nicht ernst nahm; nach dem Mittagessen tat er nichts dagegen, und hatte sogar mit einigen der Schweizer verhandelt; und wichtiger noch, dass er am fol-genden Samstag in den Rat zurückkehrte, wo er, nachdem er eine lange und durchgrei-fende Argumentation mit denselben Schweizern geführt hatte, gebeten wurde, zufrieden zu sein, dass die Abgeordneten von Wallis auch dort genannt wurden, […].219

216 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 16A, f. 57–58.

217 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 17, f. 11.

218 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 17, f. 18.

219 Segreteria Stato, Svizzera, Volume 17, f. 53.

Unter den Briefen aus der Eidgenossenschaft wurde über den Gotthardpass