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Regionale und saisonale Verteilung erkrankter Flundern im Untersuchungsgebiet Regionale Verteilung

Im Dokument Institut für Meereskundean der (Seite 47-51)

Eiderstationen H Okt

33.2 Regionale und saisonale Verteilung erkrankter Flundern im Untersuchungsgebiet Regionale Verteilung

Aufgrund der bereits unter 3.3.1 beschriebenen, bezüglich Arten und Abundanzen etwas unterschiedlichen Zusammensetzung der Fischfaunen beider Untersuchungsgebiete ist ein Gesamtvergleich der Befallsraten nicht möglich. Verglichen werden können jedoch die für die Flundern > 10 cm ermittelten Daten. Die Flunder als euryhaliner Fisch war die einzige Art, die in beiden Flußabschnitten auf allen befischten Stationen und in hinreichend großer Zahl aufitrat. In Tabelle 3 3 sind die für die Eider- und Elbestationen ermittelten Gesamtfänge/Station, die Flunderfänge und der Anteil erkrankter Flundern >10 cm jeweils aufsummiert über den gesamten Untersuchungszeitraum angegeben.

Tab. 3 .3 Gesamtfang und Anzahl gefangener und erkrankter Flundern >10 cm im Untersuchungszeiträum, HG - Hautgeschwürkrankheit, FF - Flossenfäule

Elbe Eider

Station Fisch Flunder Flunder Anzahl an Station Fisch Flunder Flunder Anzahl an gesamt gesamt >10cm HG/FF erk. gesamt gesamt >10cm HG/FF erk.

1 986 193 67 1 5 2828 70 70 2

Surime 9900 4808 2606 47 Sumne 24606 9398 1669 58

Aus der Tabelle kann ersehen werden, daß in der Eider mehr geschwürkranke und an Flossenfäule erkrankte Flundern > 10 cm als in der Elbe festgestellt wurden, obgleich in der Elbe mit 2606 gegenüber 1669 in der Eider deutlich mehr Flundern dieser Längengruppe gefangen und untersucht wurden.

In den Abb. 3.15 und 3.16 sind die prozentualen Anteile geschwürkranker und von Flossenfäule befallener Flundern > 10 cm für die einzelnen Eider- und Elbestationen dargestellt.

Für die Eider wurden mit 9 % die höchsten Prävalenzen erkrankter Flundern in der Außeneider auf der Station 4 festgestellt. Die Stationen 2, 3 und 5 wiesen mit 3,2%, 3,1% und 2,9% nahezu gleich hohe Befallsraten auf. Mit 4,6 % lag der prozentuale Anteil erkrankter Flundern > 10 cm bei Tönning (Station 1) wieder etwas höher, nahm dann flußaufwärts (Station HI) jedoch wieder ab. Vor Friednchstadt (Station II) wurden keine geschwürkranken oder von Flossenfäule betroffene Flundern gefangen.

Befallsraten (%) 1 0

---■

6

-5 4 3 2 1 III II

Eiderstationen

H i % HG * FF

Abb. 3.15 Prozentualer Anteil geschwürkranker und von Flossenfaule befallener Flundern »10 cm ln der Eider, HG - Hautgeschwüre, FF - Flossenfäule

Im Gegensatz zur Eider ließen sich im untersuchten Elbabschnitt insgesamt niedrigere Befallsraten ermitteln (Abb. 3.16). Ein direkter, regionaler Vergleich ist jedoch nicht möglich.

Mit 1,5 - 3,6 % war der Anteil geschwürkranker und an Flossenfäule erkrankter Flundern > 10 cm auf den flußabwärts zwischen Freiburg und Cuxhaven gelegenen Stationen 1 - 3 deutlich höher als zwischen Pagensand und Mühlenberger Loch (Station 5 - 7 ) . Dort wurden Befallsraten zwischen 0,4 und 1,2 % festgestellt. Die höchsten Befallsraten konnten für die Station 2 bei Neufeld ermittelt werden (3,6 %).

Befallsraten {%) 4

---Saisonale Verteilung

In der Abb. 3.17 ist der prozentuale Anteil erkrankter Flundern > 10 cm in Elbe und Eider vergleichend für die einzelnen Monate des Untersuchungszeitraumes dargestellt. Die Prozentangaben beziehen sich dabei auf die einzelnen Monate jeweils über alle Stationen aufsummierten Werte. Es liegen keine Daten vor für die Eider im September ’89, Dezember ’89 und Januar ’90 und für die Elbe im September ’89, Dezember ’89 und im Februar ’90.

16 14 12 10 8 6 4 2 0

Befallsraten (%)

Juri Jul Aug Okt Nov Jan Feb Mär Apr Mal Jun Jul

1 9 8 9 1990

■ i Elbe H Eider

Abb 3.17 Vergleich der Befallsraten (%) geschwürkranker und an Flossenfaule erkrankter Flundern >10cm ln Eider und Elbe

In der Eider traten Befallsraten zwischen 0,5 % (April ’90) und 12,3 % (November ’89) auf. Im Zeitraum Juni - August ’89 konnten mit 4,6 %, 4,5 % und 4,0 % nahezu gleichbleibende Prävalenzen festgestellt werden.

W ährend im Oktober ein Rückgang auf 1,9 % zu beobachten war, wurde im November mit 12ß % die deutlich höchste Befallsrate für die Eider ermittelt. In den Wintermonaten und bis zum April ’90 lagen die Werte zwischen 0,5 und 1,0 % wesentlich niedriger. Erst im Mai ’90 konnte ein erneuter Anstieg auf 4,9 % beobachtet werden. Auffällig ist der im Juni ermittelte Rückgang auf 0,6 %. Im Juli lag die Befallsrate bei 2,4 %. Im Vergleich zum Voijahr wurden im Juni und Juli ’90 also niedrigere Prävalenzen festgestellt.

Im Vergleich zur Eider ließen sich in der Elbe in den Monaten Jum und August ’89 mit 2,1 und 2ß%

erkrankten Flundern ein niedrigerer Befall festgestellt werden. Im Oktober wurde mit 2,3 % ein etwas höherer Wert als in der Eider beobachtet. Im November ging die Befallsrate dann jedoch auf 1,8 % zuruck, wahrend in der Eider der beschriebene starke Anstieg auf 12,3 % zu beobachten war. Ähnlich wie in der Eider ließen sich auch in der Elbe während der Wintermonate und im Frühjahr die niedrigsten Prävalenzen feststellen. Im März wurden in der Elbe keine kranken Flundern gefangen. Im Mai und Jum war dann ein rapider Anstieg der Befallsraten auf 7,1 % und 14,0 % zu beobachten. Dabei muß allerdings darauf hingewiesen werden, daß sich dieser hohe, im Juni ermittelte Wert auf einen geringen Stichprobenumfang von n = 43 bezieht.

Zwar war auch in der Eider im Mai *90 ein geringer Anstieg der Prävalenzen zu verzeichnen, im Juni gingen die Werte dort aber auf 0,6 % zurück.

Um einen direkten Vergleich der Befallsraten in Eider und Elbe durchführen zu können, sind in der Tabelle 3.4 die Werte für alle Monate, in denen Daten für beide Flußabschnitte vorliegen, gegenübergestellt:

Tab. 3.4 Gesamtzahl und Anteil erkrankter Flundern >10 cm ln Eider und Elbe, HG/FF erk. - Anzahl geschwürkranker und/oder von Flossenfaule befallener Flundern >10 cm

Eider Elbe

Monat Flundern >10cm an HG/FF erk. % erk. Flundern >10cm an HG/FF erk. % erk.

Jul '89 134 6 4.5 144 3 2.1

Aug '89 101 4 4.0 88 2 2.3

Okt '89 160 3 1.9 385 9 2.3

Nov '89 252 31 12,3 513 9 1.8

Mär '90 253 0,8 187 0 0

Apr '90 188 1 0.5 151 2 1.3

Mai '90 81 4 4.9 98 7 7.1

Jun '90 157 1 0.6 43 6 14,0

Jul '90 42 1 2.3 66 2 3.0

gesamt 1368 53 3.9 1675 40 2.4

Wie aus der Tabelle hervorgeht, liegt für beide Flußabschnitte ein ähnlich großer Stichprobenumfang vor, ein Vergleich ist somit möglich.

Für den untersuchten Eiderabschnitt ist dabei mit durchschnittlich 3,9 % eine höhere Befallsrate als im untersuchten Abschnitt der Unterelbe (2,4 %) festzustellen. Ein nach Wilcoxon (Sachs 1988) durchgeführter Paardifferenzentest zeigte jedoch, daß bei einem Vertrauensbereich von 95 % kein signifikanter Unterschied vorliegt.

Zusammmenfassend kann festgestellt werden, daß im 2. Halbjahr ’89 die höheren Prävalenzen geschwürkranker und an Flossenfäule erkrankter Flundern > 10 cm mit einem starken Anstieg im November in der Eider zu verzeichnen waren, während in der Elbe besonders im späten Frühjahr und beginnenden Sommer ’90 ein Anstieg der Befallsraten ermittelt wurde. In beiden Flußabschnitten konnten während der Sommermonate höhere Befallsraten als in den beprobten Winter- und Frühjahrsmonaten festgestellt werden.

Für die Monate des Untersuchungszeitraumes, in denen Daten für beide Flußabschnitte vorliegen, wurden für die Eider die durchschnittlich höheren, allerdings nicht signifikant höheren Prävalenzen errechnet.

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