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Rahmenbedingungen und weiteres zum Konzept der offenen Ganztagsklasse

Im Dokument Pädagogisches Gesamtkonzept: (Seite 74-77)

einen Ganztagsbetrieb. Nur so können alle Kinder so viel Zeit bekommen, wie sie brauchen. Und nur im Ganztag können wir unsere täglichen Sportangebote und die Individualisierung unserer Lerninhalte realisieren.

Der Integrationshort, der ganzheitliche Bildung mit hohem Anspruch und gutem Personalschlüssel ermöglicht, endet in der Regel nach dem 14. Lebensjahr. Aber auch in den höheren Schulklassen möchten wir den Schüler und den Familien, die die Ganztagsförderung bei uns sehr schätzen, weiter-hin ein interessantes und verlässliches Nachmittagsangebot bieten.

Daher haben wir mit einer offenen Ganztagsklasse unser Ganztagsangebot in der Mittelschule zum Schuljahr 2018/19 erweitert. So können wir ganztägige Förderung, familiäre Unterstützung und Chancengleichheit für die älteren Schüler frühestens ab der 7. Jahrgangsstufe in unserer Einrichtung fortsetzen. Auch in der Form des offenen Ganztagsangebots ermöglichen wir es, die individuellen Be-dürfnisse der Schüler strukturiert und nach Plan kontinuierlich zu berücksichtigten.

Wir bieten die Ganztagsklasse jahrgangsgemischt für alle Schüler an, die nicht mehr den Hort besu-chen. Da bei uns – wie in anderen Schulen auch – die Bandbreite im Lebensalter innerhalb einer Jahr-gangstufe bis zu drei Jahren umfasst, gestalten wir einen gleitenden Übergang vom Hort in die Ganz-tagsklasse. Jüngere Schüler, die zeitig eingeschult wurden, könnten dann ggf. noch in der 8. Jahrgangs-stufe den Hort besuchen. Andere Kinder, die z.B. schon bei der Einschulung zurückgestellt wurden oder freiwillig Schuljahre wiederholt haben, erhalten dementsprechend schon in einer niedrigeren Jahrgangsstufe das Angebot der Ganztagsklasse. Die Schülerinnen und Schüler, die einen HPT-Platz in unserem Hause haben, können diesen im Regelfall bis zum Ende ihrer Schullaufbahn bei uns behalten, da die HPT keine Altersbegrenzung nach oben hat.

Aus dem gleitenden Übergang und der weiter engen Zusammenarbeit mit dem Hort ergibt sich, dass auch die Angebote der Ganztagsklasse nicht ausschließlich am Nachmittag stattfinden, sondern – so-fern organisatorisch möglich und inhaltlich sinnvoll – rhythmisiert im Tagesablauf zwischen Unter-richtseinheiten durchgeführt werden. Die Wahlfreiheit der Familien ist aber gestiegen, so dass nicht mehr wie beim Hort zwangsläufig alle Tage bis 16.00 Uhr gebucht werden müssen. Allerdings schätzen unsere Schüler die Angebote sehr , so dass weiterhin allgemein die ganze Woche gebucht wird.

Die besonderen Schwerpunkte und pädagogischen Zielsetzungen unser Ganztagsklasse sind in Fort-führung der Grundsätze unserer Grund- und Mittelschule im Wesentlichen:

Ganztagsschule als Lernort der Potenzialentfaltung

inklusive Erziehung und Bildung der Jugendlichen in jahrgangsgemischten Lerngruppen

selbst bestimmtes, handelndes und kooperatives Lernen

Kinder und Jugendliche nach individuellen Bedürfnissen bilden, fördern, begleiten und unterstützen

Entwicklungsplanung (Zielformulierung) nach ICF im Team gemeinsam mit Eltern und Schülern

Lernen durch und in Bewegung: tägliche Bewegungsförderung, Bewegungsangebote

Konduktive Förderung nach A. Petö

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und den Eltern

gemeinschaftliche Regeln gemeinsam aufstellen, Demokratie erleben

rhythmisierter und strukturierter Tagesablauf für alle Schüler

jedes Kind in seiner Selbständigkeit fördern und bei der Entwicklung eines gesunden Selbstwertge-fühls unterstützen

An fünf Nachmittagen erhalten die Schüler bis 16.00 Uhr Angebote der Ganztagsklasse. Die Angebote beinhalten:

‣ saisonal wechselnde Sportangebote

‣ künstlerische, musische und gestalterische Projekte

‣ mindestens eine zweite Fremdsprache

‣ individualisiertes Lernen in den Grundfächern

‣ heimat- und sachkundliche Projekte

‣ berufsvorbereitende Projekte

‣ Einübung lebenspraktischer Fertigkeiten

‣ Vorbereitung auf Schulabschlüsse

Täglich findet gemeinsames Mittagessen der Ganztagsschüler statt. Das Mittagessen wird frisch in un-serer Schulküche von unserem angestellten Koch zubereitet, außerdem ist Kochunterricht bzw. Ko-chen als Projekt im Stundenplan weiterhin fest verankert.

Inhaltlich passen sich die Angebote der Ganztagsklasse den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schü-ler an. Im 8. und 9. Schuljahr werden zunehmend die Vorbereitungen zu den Abschlussprüfungen auch Teil des Inhaltes der Ganztagsklasse. Bei den Schülerinnen und Schülern, die keinen Schulabschluss anstreben, kann dafür mehr Zeit für lebenspraktische Angebote verwendet werden. Die Vorbereitung auf Ausbildung, Berufsschule und Arbeitsleben spielt aber für alle Schüler eine wichtige Rolle. Daneben steht immer noch Zeit für viel Sport und gesunde Bewegung sowie für Projekte und Freizeitaktivitä-ten zur Verfügung.

Auch in der offenen Ganztagsklasse führen wir die Kontinuität der Bezugspersonen und des pädagogi-schen Personals möglichst weiter. Die Leitung von HPT und Hort ist auch die Leitung der Ganztags-klasse. Pädagogische Fachkräfte sind ErzieherInnen und KonduktorInnen. Außerdem gibt es zusätzliche Angebote durch externe Kräfte.

Das pädagogische Fachpersonal ist damit weiterhin verantwortlich in der Betreuung und Bildung für musische, sportliche und gestalterische Aktivitäten in Form von Projektarbeiten und Arbeitsgemein-schaften. Diese werden in enger Kooperation mit dem schulischen Team organisiert und durchgeführt, um eine konzeptionellen Zusammenhang mit dem Inhalt des Unterrichts sicherstellen zu können.

Um die Bedürfnisse der Kinder mit besonderem und erhöhtem Förderbedarf weiter berücksichtigen zu können, setzen wir in der Ganztagsklasse die „Inklusive Nachmittagsbetreuung für Kinder und Ju-gendliche mit Behinderung an Schulen“ (BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES, FAMILIE UND INTEGRATION, 2015), wie sie im sog. Schrobenhausener Modell erprobt wurde, um. Das bedeutet, dass die Träger der Eingliederungshilfe – vergleichbar zu den Integrationsplätzen im Hort – Kosten für zusätzliches pädagogisches und heilpädagogisches Personalfür die Gruppe und die Schüler mit Behinderung übernehmen, um das Gelingen der Inklusion zu unterstützen. Hier setzen wir wir KonduktorInnen ein, die eine Anerkennung als HeilpädagogIn haben. Der Bezirk Oberbayern war an dem genannten Modellprojekt beteiligt und hat mit uns eine entsprechende Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Das Kreisjugendamt des Landkreises Rosenheim hat an einem Gespräch bei uns ge-meinsam mit dem Bezirk Oberbayern teilgenommen und signalisiert, bei Schülern, die dies brauchen und die Ganztagsklasse besuchen, sich an zusätzlichen Leistungen analog zu denen des Bezirks zu

be-teiligen. Durch Leistungen der Eingliederungshilfe im offenen Ganztag können wir wir für die Schüler mit geistiger und seelischer Behinderung auch im Rahmen der Ganztagsklasse mehr Personalstunden sowie heilpädagogische Förderung finanziert bekommen.

Die Schüler mit körperlicher Behinderung werden überwiegend weiterhin die Heilpädagogische Ta-gesstätte besuchen, die dann mit ihren älteren Schülern mit der Ganztagsklasse kooperieren wird.

10. Rahmenbedingungen und weiteres zum Konzept der Heilpädagogischen

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