Beim
Lösen des Rohkatechins inWasser
bleibt ein schmutzig-grüner Rückstand, der vornehmlich aus Querzetin besteht.Bemerkungen:
Katechin ist einSammelname.
Es sind minde-stens 3 isomere Katechine bekannt. Sie sindPhloroguzin-Abkömm-linge, die leicht in Gerbstoffe übergehen
und
ohne Zweifel vielen natürlichen Gerbstoffen zugrunde liegen.Im
chemischenAufbau
besteht eine nahe Verwandtschaftzu den Flavonfarbstoffen
und
den Änthocyanen, so z. B.zum
Querzetin.Außer
im Katechukommt
Katechin auch
im
Mahagoniholz in freiem Zustand vor.Literatur:
W.
87.75.
Acidum tannicum Gallus-Gerbsäure, Tannin Ausgangsstoffe:
100g Galläpfel,etwa 1 1 Äther,
etwa 200
ccm
Alkohol (vergällt).Geräte:
Kleiner Perkolator, Scheidetrichter 1000.Dauer:
4 Tage (*>).Ausführung:
100 g Gallaewerden
grob gepulvertund
mit einer Mischung von 4 T. Ätherund
1 T. Alkohol so lange perkoliert, bis die ablaufende Flüssigkeit durch Eisenchloridlösung nur noch schwach blau gefärbt wird.Das
Perkolat wird im Scheidetrichter mit Vs Vol.Wasser
längere Zeit geschüttelt, wobei sich drei Schichten bilden. Die zwei unteren läßtman
ablaufen, die oberste, ätherische Schicht wird abermals mit 1/3 Vol.Wasser
ausgeschüttelt, die wäßrige Schicht nachdem
Absetzen abgelassenund
mitdem
ersten Ablauf vereinigt. Diese Flüssigkeiten dünstet
man
bei mäßigerTemp. (am
bestenim Vakuum)
bis auf 200ccm
ein, fil-triertund
dampft weiter, wie oben, zur Trockne ein. Zur Reinigung wird das. Rohtannin in der achtfachenMenge Wasser
gelöst, drei Tage unter öfterem Umschütteln mit Tierkohle stehengelassen, fil-triert, das Filtrat mit 50ccm
Äther ausgeschütteltund
die wäßrige Lösung wieder bei mäßigerWärme
zur Trockne eingedampft.Ausbeute: Aus
kleinasiatischen Gallen bis 50 g.Eigenschaften:
Farbloses bis gelbliches Pulver, das sich in 1—
2 TeilenFLO
klar lösen soll.Prüfung: Nach dem DAB.
6, S. 32.Vorgang: Das
Tannin, das in reinem Äther fast unlöslich ist, wird von alkohol-und
wasserhaltigem Äther verhältnismäßigleicht gelöst.
Beim
Ausschütteln des Äther-Älkohol-Extraktes mitWasser
geht das Tannin in dieses über,während
die ätherische Schicht Fett, Harze, Farbstoffe usw. enthält.Bemerkungen:
Tannin ist kein einheitlicher chemischer Körper.Es ist ein sehr verbreiteter Gerbstoff, der bisweilen bis zu 70°>
in den Pflanzen vorkommt.
Der
Hauptbestandteil des Tannins dürfte nach E. Fischer ein Glykosid, die Penta-(m-digalloyl)glukose[(HO)
3•C
eH
2•COO
•(HO). C
eU,
•CO],
•C
eII7 6 sein, das bei der Hydrolyse Gallussäure gibt.Literatur:
W.
88.76.
Tannin um albuminutum
[Tannalbin
(E. W.)]1Ausgangsstoffe:
Frisches Hühnereiweiß (von 2 Eiern) oder 30g getrocknetes Eiweiß(Albumen
ovi stcc), 10bzw. 35 g Gerbsäure {Tannin).Geräte:
Saugflasche 500, mittlere Nutsche.Dauer:
1 Tag (Vi).Ausführung:
1.
Aus frischem
Eiweiß: DasWeiße
von zwei Hühnereiern (etwa 60—
70 g entsprechend etwa8—9
g Trockeneiweiß) wird mit der doppeltenMenge Wasser
verdünntund
möglichst blank durch Watte filtriert. In diese Lösung gießtman
eine wässerige Lösung von Tannin,und
zwar löstman
für 65 g Eiweiß 10 g Tannin in 20ccm
Wasser.Das
Gemisch wird dann 1,4 Std. imWasserbad
auf etwa 60° erwärmt, wobei sich der Niederschlag zusammenballt. Er wird dekantiert, an derSaugpumpe
abfiltriertund
auf der Nutsche, zunächst ohne zu saugen, y_> Std. lang mitWasser
gewaschen, dann abgesaugtund
das Produkt zunächst bei 35°, dann bei60° getrocknetund
fein pulverisiert. Das Pulver wird nun lVa Std.im
Trocken-schrank auf 120° erhitztund dann
durch ein feines Sieb geschlagen.Ausbeute: 15—18
g.2.
Aus Albumen
ovisiccum:
30 g Trockeneiweißwerden
in 300ccm Wasser
gelöst, durch Watte filtriertund
diese Lösung wie oben mit einer Lösung von 35 g Tannin in 60ccm
Wasser gefällt.Weiterverarbeitung wie oben.
Ausbeute: 50—60
g.Eigenschaften:
Bräunliches, amorphes, geruch-und
geschmack-loses Pulver mit etwa 50°b Gerbsäuregehalt.Prüfung: DÄB.
6, S.678.1 Eine Zuschrift veranlaßt mich darauf hinzuweisen, daß der hier
ein-geklammerte geschützte
Name
indieserVorschriftensammlung, ebenso wie im D.A.B. 6 nur für die Prüfung des Präparates Bedeutung hat. Selbst-redend dürfen die selbsthergestellten Präparate nicht unterdem
geschütz-tenNamen
dispensiert werden.Vorgang:
Eiweißstoffe geben mit Gerbstoffen Verbindungen, die durch Erhitzen auf 120" vollständig wasserunlöslich werden.Literatur: Schw. 274; H. I, 237—238;
Kommentar DAB.
6, II, 566.Anschlußpräparatc:
Diazctyltannin 77, Methylenditannin78.77.
Diazetyltannin (und Triazetyltannin) [Tannigen
(E. W.)]1Ausgangsstoffe:
30g wasserlösliches Tannin, 36 g Essigsäureanhydrid.Geräte:
Saugflasche 500, kleine Nutsche, Porzellanmörserund
Pistill.
Dauer:
1 Tag (Vi).Ausführung:
In einem Becherglas wird die Gerbsäure mitdem
Azetanhydrid gut verrührt, 1 Std. stehengelassen, dann aufdem Wasserbad
langsam auf 90° erhitztund
diese Temperatur Vj Std.innegehalten.
Nach dem Abkühlen
auf 30° verdünntman
mit 20ccm
Eisessig
und
gießt indünnem
Strahl unter gutemRühren
in 600ccm
kaltes Wasser. Hierbei scheidet sich das Azetylprodukt als
krüme-lige
Masse
aus, die abgesaugt, im Mörser wiederholt mit wenig kaltem Wasser angerührtund
wieder abgesaugt wird, bis daß das Waschwasser vollständig lackmusneutral ist. Getrocknet wird aufTon
bei gewöhnlicher Temp.,bis jeder Geruch nach Essigsäure voll-ständig verschwunden ist.Das
ist für die Haltbarkeitaußerordent-lich wichtig. Hinterher sieben.
Ausbeute: Etwa
30 g.Eigenschaften:
Grauweißes oder gelblichweißes, fastgeruch-und
geschmackloses Pulver, wenig löslich inH
20, leichter inWein-geist, leicht in
NaOH und Na
2C0
3-Lösung.Prüfung:
SieheDAB.
6, S.678.Vorgang:
Veresterung der phenolischen Hydroxylgruppen des Tannins mit Essigsäureresten durch Erhitzen mit Essigsäure-anhydrid.Bemerkungen:
Siehe unter Tannin Präp.75.Literatur: Schw. 198.
78.
Methylenditannin [Tannoform
(E. W.)]1Äusgangsstoffe:
30g Formaldehydlösung (40°/oig),42g alkohollösliches Tannin, 30g konz. Salzsäure (38°/oig).
1 Siehe Fußnote auf S. 97.
Geräte:
Kleine Saugflascheund
Nutsche.Dauer:
2 Tage (Vi).Ausführung: Man
versetzt 30 g Formaldehydlösung (40%ig) mit 3—
4 Tropfen konz. Schwefelsäureund
trägtim
Verlauf von 4—
5 Std. untergutem Umrühren
42 g Tannin ein. DieTemp.
solldurch Kühlen zwischen 10°
und
höchstens 15° gehalten werden.Nach dem
Eintragen läßtman
die Mischung über Nacht stehenund
fälltam
nächsten Tage dasTannoform
durch Zusatz von 30 g konz. Salzsäure als sandige gelbeMasse
aus.Nach
einstündigem Stehen erwärmtman
langsam auf höchstens 45°, wodurch die Farbe des Niederschlags allmählich (innerhalb von 2 Std.) in hell-zinnoberrot übergeht. Ist das erreicht, so verdünntman
mit kaltem Wasser, dekantiertmehrmals
damit, saugt ab, wäscht weiterund
trocknet bei niedriger