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KAPITEL 3. METHODEN 34

KAPITEL 3. METHODEN 35 aus der Reversen Transkriptase Reaktion gewonnene cDNA als Matrize, ent-lang der nun mit Hilfe des Enzyms Taq-Polymerase die DNA vervielfacht wird.

Die PCR wurde mit Hilfe des Hot Star Taq Master Mix Kits von Qiagen durch-geführt. Pro Ansatz wurden 12,5µl Hot Star Taq Mix, 0,5µl sense-Primer (50 pmol/µl),0,5µl antisense-Primer (50 pmol/µl),0,5µl cDNA aus der Re-versen Transkription und 11 µl Wasser gemischt und anschließend erfolgte im Thermocycler die Amplifikation der DNA-Abschnitte. Als Kontrolle wurde bei einer Probe, anstelle von cDNA, Wasser zugegeben.

Für die PCR Analysen wurden die Primerpaare aus Tabelle 2.9 eingesetzt.

Die Amplifizierung fand im Thermocycler statt. Alle PCR Protokolle began-nen mit einer initialen Aktivierung der Taq Polymerase für 15 min bei95C.

Darauf folgte eine initiale Denaturierung bei94Cfür 1 min, um die hoch-molekularen Strukturen der DNA aufzulösen. Dann folgte für 40 sec die An-lagerung, das Annealing, der Primer. Die dafür erforderliche Temperatur ist primerspezifisch, und variierte zwischen 58C und 65C (s. Tabelle 2.9).

Die darauffolgende Temperaturerhöhung für 1 min auf72Cstellt das Akti-vitätsoptimum der verwendeten Taq Polymerase für die Elongation dar. Die letzten 3 Temperaturstufen wurden 25 bis 30 mal durchlaufen, bevor die terminale Elongation, 10 min bei72C, sicherstellte, dass alle synthetisier-ten Stränge vollständig verlängert vorlagen.

Das entstandene PCR Produkt wurde bei+4Cgelagert, oder sofort mittels Gelelektrophorese nachgewiesen. Hierfür wurde ein 1,3%iges Agarose Gel hergestellt, indem 1,3g Agarose in 100 ml Tris Borat EDTA (TBE) Puffer aufgekocht und nach Zugabe von 5 µl Ethidiumbromid in einer Gelkammer mit Kamm zum Erkalten gebracht wurden.

Je 8 µl des PCR Produkts wurden mit 2 µl Gel Loading Solution versetzt und auf das Gel aufgetragen. In eine der Geltaschen wurden 4 µl eines ent-sprechenden DNA Markers aufgetragen. Als Laufpuffer wurde TBE Puffer verwendet. Die Durchführung der Elektrophorese erfolgte bei 100 V für 90 Minuten.

Ethidiumbromid interkaliert in der doppelsträngigen DNA der PCR Produk-te und färbt diese. Dadurch kann die LaufweiProduk-te des Produkts mit Hilfe von UV Licht (230 nm) in der Gel Dokumentationsstation als Bande sichtbar ge-macht werden. Die Intensitätsunterschiede der Banden lassen auf Unter-schiede in der mRNA Expression der untersuchten Gene schliessen.

KAPITEL 3. METHODEN 36

3.4.2 Quantitative PCR

Die von uns verwendete Methode ist die „real-time quantitative PCR“, die in einem Gerät durchgeführt wird, das PCR und Fluoreszenz Detektion kombi-niert. Für meine Arbeit wurden zwei unterschiedliche Geräte verwendet, die aber beide nach dem gleichen Prinzip arbeiten: der Light Cycler von Roche und der RotorGeneTM3000 von Corbett.

Die PCR wurde mit dem QuantiTect SYBR®Green Kit durchgeführt. Es ent-hält eine Taq-Polymerase, einen dNTP Mix, PCR-Puffer und den Fluores-zenzfarbstoff SYBR Green I. Dieser Farbstoff interkaliert (wie Ethidiumbro-mid) in doppelsträngige DNA und ist dann fluoreszierend. Daraus folgt, dass je mehr PCR Produkt erzeugt wird, desto höher ist die Fluoreszenzintensität der Probe. Nach jeder Elongationsphase misst der Light Cycler / Rotor Gene die Fluoreszenzintensität und somit kann die Zunahme der PCR Produkt-menge verfolgt werden. Nach 55 Zyklen wurde eine Schmelzkurvenanalyse durchgeführt. Dabei wurde die Temperatur in Intervallen von0,1Cerhöht und die Fluoreszensintensität kontinuierlich gemessen. Da jede doppelsträn-gige DNA eine spezifische Schmelztemperatur besitzt, die definiert ist als Temperatur bei der50%der DNA einzelsträngig vorliegt, kann man aus dem Verlauf der Schmelzkurve erkennen, ob neben dem jeweils spezifischen PCR Produkt auch Nebenprodukte entstanden sind.

Der PCR Ansatz für die quantitative PCR wurde für den Light Cycler wie folgt hergestellt: 10 µl QuantiTect SYBR Green PCR master Mix,0,5µl sense Primer (50 pmol/µl), 0,5µl antisense Primer (50 pmol/µl), 1 µl cDNA aus der Reversen Transkription und 8 µl Wasser wurden gemischt und in eine Light Cycler Kapillare pipettiert. Die Kapillaren wurden dann anzentrifugiert und in das Gerät gestellt.

Der PCR Ansatz für den RotorGene entspricht dem halbierten Ansatz für den Light Cycler: nur die Menge an cDNA bleibt gleich, wodurch sich die Wassermenge nicht auf 4 sondern auf3,5µl reduziert.

Das Programm für den LightCycler und für den Rotor Gene sah folgender-maßen aus (s. Tabelle 3.1): Zur Ermittlung der Schmelzkurve wurden die Reagenzien schnell auf95Chochgeheizt, und dann schnell auf65C abge-kühlt. Der Temperaturgradient von 65C bis 95C wurde in Schritten von 0,1Cerneut überbrückt und kontinuierlich die Fluoreszenz gemessen. Da-nach wurden die Reagenzien auf40Cabgekühlt.

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Tabelle 3.1: Realtime PCR-Programm

Schritt Dauer u. Temperatur Zyklen

Aktivierungs-Schritt 15 min bei95C Denaturierung 15 sec bei94C

Annealing 30 sec beiXC 55 Zyklen

Extension 15 sec bei72C

Die optimale Annealingtemperatur richtet sich nach den Primersequenzen und wurde in Vorversuchen ermittelt (s. Tabelle 2.9).

Um quantitative Unterschiede, in der Expression einzelner Gene, festzustel-len, wurde zuerst eine real-time PCR mit dem Haushaltsgen GAPDH bzw.

L32 durchgeführt. Da die Haushaltsgene in allen Zellen in gleicher Intensität exprimiert werden, resultiert aus einem Abgleich dieser, eine Vergleichbar-keit der verschiedenen Genexpressionen. An Hand des Ergebnisses aus die-ser PCR wurden alle Proben auf die Konzentration der Probe mit der nied-rigsten Konzentration durch Verdünnen abgeglichen. Zur Kontrolle des Ab-gleichs führte man danach eine weitere PCR mit dem Haushaltsgen GAPDH bzw. L32 durch. Die Proben zeigten daraufhin eine einheitlichere Expressi-on. Geringe Unterschiede konnten rechnerisch beglichen werden.

Danach wurde die PCR mit den Primern für die unbekannten Gene durch-geführt. In allen PCRs wurde ein selbst hergestellter Standard mitgeführt, anhand dessen die quantitative Bestimmung erfolgte. Die Konzentration des höchsten Standards wurde mit 1000 angegeben. Die in der Arbeit angegebe-nen Konzentratioangegebe-nen der Proben beziehen sich auf den jeweils spezifischen Standard und stellen daher relative Angaben dar.

3.4.2.1 Die Herstellung von Standards

Zur Herstellung von Standards für die quantitative PCR wurden das QIA-quick Gel Extraction Kit verwendet.

Das System arbeitet nach dem QIAquick Prinzip, welches Mikrospintech-nologie mit den selektivbindenden Eigenschaften der Silica Gel Membran kombiniert.

KAPITEL 3. METHODEN 38 In der Gegenwart von hochkonzentriertem Salzpuffer, mit einempHÆ7,5, binden bis zu 10 µg DNA an die SilicaGelMembran, während Verunreinigun-gen effizient ausgewaschen werden. Danach wird die pure DNA mit Wasser eluiert.

PCR-Aufreinigung mit dem QIAquick Gel Extraction Kit aus einem Aga-rosegel Die aufzureinigende PCR-Bande aus dem Agarosegel (Gelelektor-phorese siehe 3.4.1) wurde mit Hilfe eines Skalpells unter UV Licht und zur Hilfenahme eines Schutzschildes ausgeschnitten und in einen Eppi ge-geben und gewogen. Es wurden nun 3 Volumenteile QG Puffer zu einem Volumenteil Gel gegeben (Annahme 1 µl Gel entspricht 1 mg Gel). Diese Mi-schung wurde nun für 10 min bei50Cim Thermoschüttler (Schüttelinkuba-tor GFL 3031) inkubiert. Nachdem das Gelstück komplett gelöst war, wurde das Gemisch mit dem gleichen Volumen an Isopropanol aufgefüllt. Die Pro-be wurde nun auf die QIAquick spin Säule gegePro-ben und 1 min Pro-bei 13000 Umdrehungen pro Minute (rpm) zentrifugiert. Danach wurde die Säule ein-mal mit 500 µl QG-Puffer und einein-mal mit 750 µl PE Puffer gewaschen und 1 min bei 13000 rpm zentrifugiert. Nach dem Trockenzentrifugieren (1 min bei 13000 rpm) wurde die DNA mit 50 µl Mol Wasser eluiert (1 min bei max.

Geschwindigkeit zentrifugiert).

Um die optimale Standardkonzentration zu ermitteln, in der die verwen-deten Proben liegen, wurde eine qualititative PCR (siehe 3.4.1) mit dem Standard in den Verdünnungen von1 : 10000,1 : 100000,1 : 1000000und 1 : 10000000 und den zu verwendenden Proben durchgeführt. Per Augen-maß der Bandendickekorrelation wurde der Standard ausgewählt, der den Proben entsprach. Bei einer quantitativen PCR wurde dieser dann als Aus-gangswert der1 : 4Verdünnungen der genutzten Standards gewählt.