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Informations- und Kommunikationsmaßnahmen dienen im Gegensatz zu den partnerschaftlichen Ansätzen in Gremien, Förderrichtlinienerstellung und -umsetzung weniger der aktiven Beteiligung von Partnern. Vielmehr werden diese Formate mit dem Ziel umgesetzt, sowohl die unmittelbar Beteiligten aber auch weitere interessierte Akteure über die Strukturfondsförderung zu

informieren. Somit fungieren die entsprechenden Veranstaltungen und Onlineformate weniger als Formate der Zusammenarbeit, sondern vielmehr als Informationsformate von Seiten der

Verwaltung an weitere Akteure. Nichtsdestotrotz spielt die zielgerichtete Information der Akteure bei der Vorbereitung und Motivation der Akteure für eine spätere aktive Beteiligung eine wichtige Rolle. Die Maßnahmen können somit als wichtige Voraussetzung für eine spätere effektive und zielorientierte Beteiligung der Partner angesehen werden. Nur wenn die Partner hinreichend über den Stand der Planung auf Seiten der Verwaltung, über nächste Schritte sowie über relevante Informationen im Bilde sind, können sie sich gewinnbringend einbringen.

3.3.1 Beschreibung

Nachfolgend sind die in der Förderperiode 2007–2013 durchgeführten Informations- und Kommunikationsmaßnahmen aufgeführt.

Online-Maßnahmen

Der Internetauftritt zu den Europäischen Strukturfonds wurde in der Förderperiode intensiv genutzt, um die Partner und die breite Öffentlichkeit über die Förderung zu informieren. Primär handelt es sich um die Weitergabe von Informationen von der Verwaltung an die weiteren Akteure. Darüber hinaus besteht das Angebot der Verwaltungsbehörde an die Partner, auf dem Internetauftritt Informationen über ihre Organisationen und Hinweise auf Veranstaltungen zu veröffentlichen. Dieses Angebot wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Die

Informationsangebote der Verwaltung an die weiteren Akteure sind nachfolgend aufgeführt:

Newsletter Rubrik „Aktuelles“

Webauftritt der Partner im Europaportal

Veröffentlichung relevanter Dokumente zu Programmplanung und Umsetzung der Förderung:

Verordnungen

Durchführungsberichte Liste der Begünstigten

Informationsmaterialien wie Flyer, Filme, Broschüren Veranstaltungen

Im Zuge der Umsetzung der Förderung 2007–2013 wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, zu denen die Partner jeweils über das WKZ eingeladen wurden. In der

nachfolgenden Tabelle sind die durchgeführten Veranstaltungen der Förderperiode 2007–2013 chronologisch aufgeführt.

Tabelle 2: Veranstaltungen in der Förderperiode 2007–2013

Titel der Veranstaltung Einbindung der Partner 2005

Regionalworkshops Information der Teilnehmer

Abfrage zu zukünftig relevanten Förderthemen bei den Teilnehmern

2007

Auftaktveranstaltung EFRE/ESF Einladung der WiSo-Partner 2008

ESF-Plakatkampagne Information der WiSo-Partner im Rahmen des BA Workshop mit dem VDP zur Förderstrategie und Förderverfahren des ESF

Demografie-Kongress 2009

Konferenz „20 Jahre Mauerfall“ Einbindung des WKZ in die Veranstaltungsplanung durch EU-VB

Einladung der WiSo-Partner Besuch der OpenDays in Brüssel

von Vertretern der EU-VB

Integration einer Vertreterin des WKZ in Reisedelegation

Integration einer WiSo-Partnerin (Landesfrauenrat) in Reisedelegation

IQ-Net-Treffen in Schweden Integration eines Vertreters des WKZ in Reisedelegation

Integration einer WiSo-Partnerin (Allgemeiner Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt) in Reisedelegation

2010

Vernissage/Finissage zum Abschlussjahr der IBA 2010

Einladung der WiSo-Partner ESF-Veranstaltungsreihe, 3-teilig Einladung der WiSo-Partner 2011

Jahresveranstaltung EFRE/ESF Einladung aller WiSo-Partner

Aktive Einbindung der Veranstaltungsteilnehmer in thematische Workshops und Diskussionsrunden Interaktive Bewertung von Vorschlägen zur weiteren Ausgestaltung der Förderung durch alle Teilnehmer 2012

Demografie-Kongress Einladung der WiSo-Partner 2012–2013

Zukunftsdialoge EFRE/ESF – Eine Strategie für mein Land

Einladung aller WiSo-Partner zu den Workshops Vorträge durch WiSo-Partner

Möglichkeit, über Statementbögen Ideen und Meinungen einzubringen sowie Stellungnahmen direkt an die EU-VB zu adressieren

2013 Kampagne

„20 Projekte EFRE/ESF“

Einbindung des WKZ in Planungsworkshop der Kampagne und Möglichkeit, eigene Projekte für die ÖA einzubringen, ausführliche Vorstellung des WKZ im Magazin „20 Projekte EFRE/ESF“ (Interview mit Partnern), Integration von Projekten der WiSo-Partner in die Ausstellung/Magazin

Hafenhinterland-Konferenz Offene Einladung 2014

Wanderausstellung

„20 Projekte EFRE/ESF“

Fortsetzung der Ausstellungsreihe aus 2013

Die Aufstellung zeigt, dass neben Informationsveranstaltungen auch Workshops veranstaltet wurden, bei denen die aktive Beteiligung der Partner explizit erwünscht war. Dies gilt

beispielsweise für die Jahresveranstaltung für den EFRE und ESF im Jahr 2011, aber auch für den Besuch der OpenDays in Brüssel, an der eine Vertreterin des WKZ und eine WiSo-Partnerin teilgenommen haben. Auch bei der Gestaltung der Kampagne „20 Projekte EFRE/ESF” hat die Verwaltung die Partner aktiv einbezogen. In Vorbereitung der neuen Förderperiode 2014–2020 wurden Zukunftsdialoge und fondsübergreifende Workshops veranstaltet, bei denen die

Beteiligung der Partner explizit erwünscht war.

3.3.2 Bewertung

Die Aufstellung im vorherigen Kapitel zeigt, dass eine Vielzahl an Maßnahmen zur Information und Kommunikation umgesetzt wurden. Diese fallen in alle Phasen der Förderung 2007–2013:

Vorbereitung, Programmplanung sowie Umsetzung. Insbesondere im Rahmen der zahlreichen Veranstaltungen wurde den Teilnehmern stets die Möglichkeit gegeben, sich aktiv einzubringen.

Teils war dies als eigener Programmpunkt in die Veranstaltungen integriert (z. B. über Workshops oder Diskussionsrunden), teils stand es den Teilnehmern im Rahmen des Programms offen, sich während Veranstaltungen und/oder im Nachgang zu äußern (z. B. über nachträgliche

Stellungnahmen oder Fragen an die Referenten während der Veranstaltung).

Nach Einschätzung der Veranstalter, zumeist die Verwaltungsbehörde, wäre an einigen Stellen die aktivere Beteiligung der Partner, insbesondere bei den Veranstaltungen, wünschenswert gewesen. Demnach haben die Partner nicht immer das Maß an Engagement und Eigeninitiative gezeigt, das man sich von Verwaltungsseite erhofft hatte. Im Gegensatz dazu bewerten einige der befragten Partner die gewählten Veranstaltungsformate als wenig geeignet. Die

Veranstaltungen stellten aus ihrer Sicht keinen geeigneten Rahmen für die gewünschten inhaltlichen Diskussionen dar.

Die Gegenüberstellung dieser Einschätzungen lässt den Rückschluss zu, dass die Erwartungen hinsichtlich der Inhalte und Ziele der Veranstaltungsformate zwischen Verwaltungsakteuren und Partnern sehr unterschiedlich waren.

3.3.3 Fazit

Vor dem Hintergrund der dargestellten Einschätzungen zu den Informations- und

Kommunikationsmaßnahmen durch Verwaltung und Partner scheint der primäre Ansatz zur zukünftigen Optimierung in diesem Bereich darin zu liegen, die Inhalte und Ziele der einzelnen Maßnahmen frühzeitig abzustimmen und zu kommunizieren. Die EU-Verwaltungsbehörde sollte den Partnern gegenüber offen darlegen, bei welchen Maßnahmen sie sich welche Art von Beitrag von den Partnern erhofft. Dies würde sicherstellen, dass Partner jene Formate, bei denen die Information einer weitgefassten Zielgruppe im Mittelpunkt steht, klar von den Veranstaltungen trennen können, bei denen sie gefragt sind, sich mit ihrer Fachexpertise aktiv einzubringen.

Gleichzeitig wären die Partner gefragt, ihre Vorstellung hinsichtlich der Beteiligung an den Veranstaltungen und mögliche Formate offen und frühzeitig an die Verwaltung zu

kommunizieren.

4. ANALYSE PARTNERSCHAFTLICHER FORMATE IN DEN