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Das Ziel des Neugliederungsprozesses der Fachbereiche als Voraussetzung für grö-ßere wissenschaftliche Einheiten, die ihre gewachsene Autonomie mit eigener Infra-struktur besser wahrnehmen können, konnte mit der Fusion der Fachbereiche 08 Anglistik/Romanistik und 09 Germa-nistik zu einem neuen Fachbereich 02 Sprach- und Literaturwissenschaften Ende des Jahres 2004 erreicht werden. Es ist dabei besonders hervorzuheben, dass die bisherige Neugliederung, die mit diesem Schritt abgeschlossen werden konnte, wei-testgehend in eigener Regie der Fachbe-reiche realisiert wurde und das Präsidium sowie der Senat dabei lediglich beratende und unterstützende Funktion wahrge-nommen haben. Damit haben nunmehr nahezu alle Fachbereiche der Universität Kassel die gesetzlich vorgeschriebene Größe von in der Regel mindestens 20 Professuren.

Von hoher Bedeutung für die Wahr-nehmung der neuen Autonomie der Fach-bereichsebene werden die weitere Opti-mierung des Fachbereichsmanagements sowie eine sinnvolle Aufteilung von zen-tralen und dezenzen-tralen Aufgaben sein. Für die Organisation der Dekanate

entspre-chend der neuen Aufgabenstruktur ist wesentlich, dass die Aufgabenkomplexe Lehre und Forschung, Ressourcenplanung und Haushalt sowie Systemadministration abgedeckt werden müssen. Für die Pro-fessionalisierung der Dekanate werden sukzessive geeignete Fortbildungsmaß-nahmen sowie neue Formen von Erfah-rungsaustausch und Kooperation erprobt.

Ein hervorhebenswertes Beispiel insofern ist das oben in Abschnitt Lehre und Studium näher beschriebene neue Evalua-tionsverfahren zur Qualitätssicherung.

Nach intensiver Beratung mit den hes-sischen Universitäten wurde im Novem-ber 2004 im Rahmen des „Dritten Geset-zes zur Qualitätssicherung an Hessischen Schulen“ eine Neufassung von §55 HHG beschlossen, die künftig eine hohe Res-sourcenverantwortung der Zentren für Lehrerbildung vorsieht. Die hessischen Universitäten hatten sich geschlossen da-gegen ausgesprochen. Auch das Kasseler Zentrum für Lehrerbildung sowie der Senat der Universität Kassel forderten eine Beibehaltung der bewährten Regelungen – zumindest für die Universität Kassel. Nun wird auszuloten sein, welche Handlungs-spielräume die Neuregelung noch lässt.

Im Zuge des Übergangs vom kameralen zu einem betriebswirtschaftlich orientier-ten Steuerungssystem der Hochschule wurde die Unternehmensberatung KPMG beauftragt, die vorhandenen organisatori-schen Strukturen der Verwaltungsabtei-lungen „Haushalt und Finanzen“ und

„Bau, Technik, Liegenschaften“ einer Analyse zu unterziehen und Optimie-rungsvorschläge zur organisatorischen Umgestaltung zu erarbeiten. Im Berichts-zeitraum konnte die Umsetzung der Emp-fehlungen ein gutes Stück vorangebracht werden. Diese Neuorientierung stellt hohe Anforderungen an die Lern- und Verände-rungsbereitschaft der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der tangierten Verwal-tungsbereiche. Ein ausreichend gutes Ver-ständnis des kaufmännischen Rechnungs-wesens und des die betriebswirtschaftli-chen Prozesse unterstützenden DV-Systems konnte inzwischen erarbeitet werden. Allerdings konnten aus situativen personellen Gründen die mit den neuen aufbauorganisatorischen Strukturen in der Bau- und Liegenschaftsabteilung ange-strebten prozessualen Änderungen (hoch-schulinternes Mieter-Vermieter-Modell bzw. finanzielles Anreizsystem für eine

optimierte Nutzung der räumlichen Res-sourcen der Hochschule) noch nicht um-gesetzt werden.

Die in den Vorjahren gewonnenen po-sitiven Erfahrungen mit der ab Mitte 2002 eingerichteten Internen Revision konnten auch im Berichtszeitraum fortgesetzt wer-den. Inzwischen wurden nahezu alle Bereiche der zentralen Universitätsver-waltung einer Prüfung unterzogen. Au-ßerdem wurden die zentralen Universi-tätswerkstätten und die Werkstätten der ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche geprüft. In allen geprüften Bereichen wur-den inzwischen mit der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen begonnen, um die durch die Revision aufgezeigten Optimierungsmöglichkeiten zu realisie-ren. In dem sog. Monitoring- und Follow up-Prüfungsprozess, der Ende 2004 ein-geleitet wurde, wird von den Revisoren evaluiert, inwieweit den Handlungsemp-fehlungen gefolgt und durch vollzogene Umsetzungsmaßnahmen Defizite beho-ben, Verbesserungen erzielt und Optimie-rungspotentiale genutzt wurden.

Angeregt durch einen Prüfungsbericht des Hessischen Rechnungshofs wurden Möglichkeiten zur Erzielung von

Syner-gieeffekten durch einen Neuzuschnitt der Aufgabenteilung zwischen Hochschulre-chenzentrum (HRZ) und Verwaltungs-DV, die Bündelung von IT-Infrastruktur-Aufgaben im HRZ und eine Zusammen-fassung der einzelnen Aufgaben der Be-treuung und Administration der DV-An-wendungen im Bereich der Verwaltung von Studium und Lehre eruiert. In einem ersten Schritt wurden alle im Zusammen-hang mit der Betreuung der DV-Systeme der HIS-GmbH zur Unterstützung der Studierendenverwaltung, der Prüfungs-verwaltung, der Informationsbereitstel-lung für Lehre, Studium und Forschung und (zukünftig) der sog. „Online Student Self Services“ anfallenden Aufgaben im Hochschulrechenzentrum zusammenge-fasst.

Auf der Grundlage der zwischen dem Land Hessen und der Universität Kassel im November 2002 getroffenen Zielver-einbarungen wurde die bauliche Entwick-lung und Flächenarrondierung weiter vor-angebracht. So ist für den geplanten Neu-bau für Erziehungs-, Sprach- und Wirtschaftswissenschaften auf dem zen-tralen Universitätsstandort am Holländi-schen Platz in enger Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessischen Ministe-rium für Finanzen ein architektonischer Einladungswettbewerb durchgeführt und durch das Preisgericht im März 2004 aus-gelobt worden. Der erste Preis erging an das Kasseler Architekturbüro Atelier 30.

Erfreulich zu erwähnen, dass eine Archi-tektengemeinschaft im Umfeld der Uni-versität Kassel den Zuschlag erhalten hat.

Mit der in 2004 erreichten Ausbringung des Bauvorhabens im Haushalt 2005 ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung dieses für die Universität wichtigen Gebäudes erfolgt. Die vorbereitenden Planungen für die Realisierung des Gebäudes sind in 2004 aufgenommen worden.

Die Erarbeitung der Studie zur bau-lichen Entwicklungsplanung unter

Be-rücksichtigung des für die Universität 2002 erworbenen „Gottschalk-Areals“

am zentralen Campus Holländischer Platz durch die HIS (Hochschulinformations-System) GmbH wurde in der ersten auf-arbeitenden Projektstufe Mitte 2004 abge-schlossen. Die in dieser Projektstufe erar-beiteten flächen- und raumressourciellen Grundlagen wurden im Herbst 2004 mit den betroffenen Fachbereichen und Ein-richtungen der Hochschule erörtert. Der Abschluss dieser Studie wird für Ende März 2005 erwartet.

Auch unter der Voraussetzung, dass der Lehr- und Forschungsbetrieb den Planun-gen zufolge mittelfristig vom Standort Heinrich-Plett-Straße an den zentralen Standort der Universität am Holländi-schen Platz Zug um Zug verlagert werden soll, sind für die „Restnutzung“ der Ge-bäude am Standort Heinrich-Plett-Straße noch Aufwendungen für Sanierung und Umnutzung der Gebäude vorgesehen.

Insbesondere auch im Zusammenhang mit anstehenden Berufungen für die Na-turwissenschaften sind bauliche und re-investive Maßnahmen unverzichtbar durchzuführen. Dafür sind die Planungen in 2004 angelaufen.

9. Bauliche Entwicklung