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OPERATIONELLER KONTEXT / PHYSISCHE DURCHFÜHRUNG

Im Dokument Ziel 2 Niederösterreich (1995 1999) (Seite 45-56)

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ZIEL 2 NIEDERÖSTERREICH • Evaluierungsindikätore r ppen :

A. OPERATIONELLER KONTEXT / PHYSISCHE DURCHFÜHRUNG

1. Veränderungen wirtschaftlicher, sozialer, politischer, rechtlicher bzw. legislativer Art und ggf. Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Umsetzung des Programms; ggf. Einhal-tung etwaiger besonderer Durchruhrungsbestimmungen oder im Rahmen der Partnerschaft vereinbarter Bedingungen

Wirtschaft, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 1995

Die niederösterreichische Industrie, insbesondere die Grundstoff- und Investitionsgüterindustrie, pro-fitierte 1995 durch die räumliche Nähe zum wirtschaftlich zunehmend erstarkenden Ost-Mitteleuropa.

Die Nahrungsmittelindustrie unterlag allerdings im Gefolge des EU-Beitritts einem Restrukturie-rungsprozess und begann 1995, Produktions- bzw. Standortbereinigungen durchzufiihren. Die günsti-ge Position Niederösterreichs im Bundesländervergleich (hinsichtlich der Steigünsti-gerung der Brutto-Wertschöpfung belegte das Bundesland 1995 den 4. Platz) resultierte aber auch aus der guten Ent-wicklung wesentlicher Dienstleistungsbereiche. Die Dynamik der regionalen Verkehrsdienste, der Vermögensverwaltung und der sonstigen Dienste wurde von keinem anderen Bundesland erreicht.

Auch der Handel, der von der laufenden Dezentralisierung von Wiener Betrieben ins Umland profi-tiert, wuchs 1995 mehr als doppelt so rasch wie in Österreich insgesamt.

1995 war die Beschäftigung in Niederösterreich auf einem historischen Höchstniveau: Die Zahl der Beschäftigten stieg in Niederösterreich — im Gegensatz zu Gesamtösterreich - im Jahresdurchschnitt um 0,5 % auf 501.421 unselbständig Beschäftigte an.

Die Männerbeschäftigung in Niederösterreich (durchschnittlich 295.161 Beschäftigte) wuchs 1995 nur um marginale 0,1 % im Vergleich zum Jahr 1994. Die Frauenbeschäftigung (durchschnittlich 206.259 unselbständig beschäftigte Frauen) stieg vergleichsweise kräftig um 1 %. Die höhere Nach-frage nach Teilzeitarbeitskräften spielte hier unbestritten eine wichtige Rolle. Österreichweit ging die Männerbeschäftigung 1995 zurück (unselbständig beschäftigte Männer: -0,2 %), die Frauenbeschäfti-gung legte auch in ganz Österreich geringfiigig zu (um 0,1 %).

Die Verschiebungen im Geftige der Wirtschaftssektoren im Jahr 1995 bestätigten den Trend zur fort-schreitenden „Tertiärisierung" auch der niederösterreichischen Wirtschaft, zeigten sich aber im Ver-gleich zu früheren Jahren eher moderat: Die unselbständige Beschäftigung in der Land- und Forst-wirtschaft nahm im Vergleich zum Jahr 1994 um 6,4 % ab. Im Produktionssektor blieb das Beschäfti-gungsniveau des Jahres 1994 durch die gute Industriekonjunktur 1995 im Grunde erhalten (-0,5 %).

Expansiv war 1995 weiterhin der Dienstleistungsbereich mit einer Steigerung der Beschäftigtenzahl um 1,6%.

Im Jahresdurchschnitt 1995 waren beim AMS-NÖ 34.464 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das ent-spricht einem Rückgang um knapp 1 % (-304 Personen) im Vergleich zum Jahr 1994.

Es lag aber nur die Arbeitslosigkeit der Männer unter dem Niveau des Jahres 1994 (-2,1 %). Die Frauen waren 1995 im Schnitt stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vergleichsjahr (+0,6 %).

Die traditionell ermittelte Arbeitslosenquote (Anteil der vorgemerkten Arbeitslosen am Arbeitskräfte-potential = unselbständig Beschäftigte + Arbeitslose) lag 1995 in Niederösterreich bei 6,4% (-0,1 %-Punkte im Vergleich zu 1994), d.h. unter der österreichweiten Quote.

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Endbericht Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000

„Krisenregionsverordnung" zu Beginn der 90er Jahre (Abbau der Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen um 17,7 % im Vergleich zum Jahr 1994).

Wirtschaft, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 1996

Beinahe das gesamte erste Halbjahr 1996 war von der Beschäftigungskrise der Bauwirtschaft geprägt.

Hohe Arbeitslosigkeit korrespondierte mit einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzierten Be-schäftigungsniveau. Die Erholungspotenz des niederösterreichischen Arbeitsmarktes war allerdings beachtlich. Im Juni wurde der Beschäftigtenstand des Vorjahres bereits wieder übertroffen.

Aufgrund bestimmter Sonderfaktoren (fortschreitende Emanzipation vom Wiener Zentralraum im Handel und im Bankenbereich, strulcturpolitilcgestützte Dynamik bei unternehmensnahen Dienstleis-tungen, unerwartete Beschäftigungsexpansion im öffentlichen Dienst, erhöhtes Angebot an Teilzeit-arbeitsplätzen) kam es im zweiten Halbjahr 1996 zu einer latftigen Beschäftigungserweiterung im Vergleich zum Vorjahr.

Als Folge der „Globalisierung" kam es in Niederösterreich zu einem beschleunigten Rückgang der Beschäftigung im sekundären Wirtschaftssektor, Zahlreiche Betriebe des Produktionssektors hatten ihre Auslagerungspläne in die Billig-Lohn-Nachbarschaft realisiert. Rationalisierungsbestrebungen wurden forciert. Hauptleidtragend war die Region NO-Süd.

Die Probleme des Ersteintritts ins Beschäftigungssystem wurden zu einer zentralen Herausforderung am Arbeitsmarkt. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ging dabei ausschließlich zu Lasten von Personen mit guter und gehobener Ausbildung. Am Lehrstellenmarkt ergab sich erstmals seit zehn Jahren die Situation eines Lehrstellenmangels.

Der Sockel der Langzeitarbeitslosigkeit war wieder über das Vorjahresniveau hinausgewachsen.

Im November und Dezember beginnen traditionell die winterlichen Freisetzungen in den saisonab-hängigen Branchen die Gesamt-Performance der Arbeitsmarktkennzahlen zu überlagern. In Niederös-terreich ist dieses Moment aufgrund der großen Bedeutung der Bauwirtschaft besonders stark ausge-prägt. Die Jahresvergleiche fielen 1996 jedoch aufs ganze Bundesland gesehen sehr günstig aus. Im Dezember 1996 lag die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um 8,2 % niedriger als ein Jahr davor.

Der Arbeitsmarktbezirk Baden konnte diesen Trend nicht mitmachen und verzeichnete zum selben Zeitpunkt steigende Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich (+3,6 % bei insgesamt 3.498 Vorgemerkten).

Als besonderes Problem in Baden zeigte sich die stark steigende Arbeitslosigkeit von Personen über 50 Jahren (+22,7 % bei insgesamt 939 älteren Arbeitslosen Ende Dezember 1996).

Berndorf meldete Ende Dezember 1996 sinkende Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich, jedoch in einem unterdurchschnittlichen Ausmaß (-4,5 % bei in Summe 828 vorgemerkten Personen).

In Neunkirchen ergab sich ebenfalls ein bescheidener Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresver-gleich (-2,3 % im VerJahresver-gleich zum Dezember 1995 bei insgesamt 3.029 Vorgemerkten). Dabei war die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen überdurchschnittlich stark zurückgegangen (-14,2 % bei 969 älteren Vorgemerkten). Die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen und der Personen im sogenannten Haupterwerbsalter zeigte folglich auch im Dezember 1996 steigende Tendenz.

In Wiener Neustadt war die Arbeitslosigkeit im Dezember 1996 deutlich unter dem Wert des Vorjah-res (-11,3 % bei 3.258 Vorgemerkten). Das ganze Jahr 1996 über konnte der Bezirk Wiener Neustadt den Landestrend kontrastieren: Auch im Jahresdurchschnitt 1996 war der Bestand an arbeitslos Vor-gemerkten kleiner als 1995 (-1,2 %), während in ganz Niederösterreich ein Zuwachs von 7,2 % ver-zeichnet wurde.

Wirtschaft, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 1997

Im exportorientierten Technologiesektor erlaubte die günstige Auftragslage eine behutsame Aufsto-ckung der Beschäftigtenstände. In vielen eher arbeitsintensiven industriellen Kernbereichen (Nah-

CADokumente und Einstellungen \Heidi TrotzmuellerLokale Einstellungen \Temporary Internet Files \OL.K25 Endbericht Ziel-2-Nö 1995 bis

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Endbericht liel-2-NÖ Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 rungsmittel, Textilien, Erdölverarbeitung/Gummi, Keramik) blieben aber die negativen Auswirkungen des globalen Verdrängungswettbewerbs auf die Beschäftigung bestimmend. Niederösterreich verfügte 1997 jedenfalls über die ökonomische Basis ffix einen weiteren und forcierten Ausbau des Dienstleis-tungssektors. Die maßgeblichen Beschäftigungsgewinne wurden im Handel, bei den wirtschaftsnahen und den öffentlichen Diensten erzielt.

Im Jahr 1997 waren in Niederösterreich durchschnittlich 505.860 Personen unselbständig beschäftigt, um 1 % mehr. als 1996. Niederösterreich hat damit, in ähnlichem Ausmaß wie die Steiermark, die größten Beschäftigungsgewinne im Bundesländervergleich errungen. Rund zwei Drittel der zusätzlich entstandenen Arbeitsplätze wurden mit Frauen besetzt. Gleichzeitig stieg die Zahl der geringfügig Beschäftigten 1997 überproportional an: Zur Zeit des Beschäftigungsspitze im August waren in Nie-derösterreich 20.274 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse gemeldet, um rund 4.000 oder 20 % mehr als ein Jahr zuvor.

Die Beschäftigungsexpansion des Jahres 1997 lief per saldo am Arbeitslosenregister vorbei. Durch den vergleichsweise mäßigen Zuwachs an Vollzeit- und Dauerjobs entstand eine starke Sogwirkung auf die "stille Reserve". Das Angebot an Arbeitskräften wuchs stärker als die Beschäftigung.

Im Schnitt waren 1997 in Niederösterreich 37.175 Personen arbeitslos vorgemerkt, um242 oder 0,7 % mehr als 1996. Die Arbeitslosenquote betrug 6,8 %, was aufgrund der Beschäftigungssteigerung ei-nem Rückgang um 0,1 %-Punkte im Vergleich zum Jahr 1996 entsprach. Die leichte Erhöhung der Vorgemerktenzahl blieb auf niMnnliche Arbeitslose begrenzt. Die Höhe der Frauenarbeitslosigkeit war im Vergleich zu 1996 unverändert.

Die Stabilisierung des Gesamtniveaus ging allerdings mit wichtigen Problemverlagerungen hinsicht-lich der Struktur der Arbeitslosigkeit einher. Deuthinsicht-liche Entlastungseffekte zeigten sich ab Mitte 1997 für jüngere, zeitgemäß qualifizierte Arbeitskräfte, die aufgrund von Austauschprozessen innerhalb der Industriebeschäftigung, aber auch durch den dynamischen Aufstieg moderner Branchen (Datenverar-beitung, Telekommunikation) zu neuen Chancen kamen.

Die Zahl der über 50j5hrigen Arbeitslosen war im Vergleich zu 1996 tun 10,5 % auf einen Durch-schnittswert von 8.923 Vorgemerkten hochgeschnellt. Neben einem institutionellen Effekt als Folge der Abschaffung der allgemeinen Sonderunterstützung hatte sich das Problem selbst weiter verschärft.

Nicht nur die großen Industriebetriebe bauten 1997 systematisch ältere Arbeitskräfte ab, auch im ge-werblichen Sektor kamen die Arbeitsplätze der "teuren" langgedienten Mitarbeiter gehörig unter Druck. Gezielte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bzw. der ungebremst rege Zustrom zur Frühpen-sion verhinderten vorerst einen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit: Im Schnitt waren 1997 in Nie-derösterreich 11.354 Personen länger als ein halbes Jahr arbeitslos, um 0,8 % weniger als 1996.

Die steigende Altersarbeitslosigkeit belastete das Arbeitslosenregister vor allem im Bereich der HiLfs-berufe, im Handel und im Bürobereich. Die rückläufige Arbeitslosigkeit von Personen junger und mittlerer Jahrgänge führte in erster Linie zu Entlastungseffekten im Metall- und Elektrobereich.

Der Druck auf das dusle Ausbildungssystem erreichte 1997 seinen Höhepunkt. Im Laufe des Jahres meldeten sich 6.157 Jugendliche beim AMS NO lehrstellensuchend, um 1.547. oder 33,6 % mehr als 1996. 3.254 offene Lehrstellen wur. den dem AMS-NO bekanntgegeben, um 174 oder 5,1 % weniger als 1996. Die massive Förderung betrieblicher Lehrstellen und die speziellen Qualifizierungs- bzw.

Trainingsmaßnahmen für die Lehrstellensuchenden führten aber dazu, dass gegen Ende des Jahres 1997 Angebot und Nachfrage auf dem niederösterreichischen Lehrstellenmarkt nahezu ausgeglichen waren. Die niederösterreichischen Betriebe nahmen 1997 insgesamt 6.206 neue Lehrlinge auf, um 354 oder 6% mehr als 1996.

Endbericht Ziel-2-NÖ 4 Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 den Industrie- und Gewerbeberufen überdurchschnittlich stark an (+ 11,3 %). In Wr.Neustadt war die Tendenz in dieser Berufsabteilung gleichbleibend. In allen anderen Bezirken sank die spezifische Arbeitslosigkeit recht deutlich ab.

Verantwortlich dafür war auch, dass der Anstieg der Altersarbeitslosigkeit in den Ziel 2-Gebieten das Gesamtbild nicht so stark prägte wie in ganz Niederösterreich. Das schon im historischen Erbe (Kri-senregionsverordnung Ende der achtziger Jahre) hohe Niveau konnte zum Teil über laufende Abgänge ins Pensionssystem gedrückt werden.

in den Ziel 2-Gebieten blieb 1997 die Verschärfung am Lehrstellenmarkt weitgehend aus. Angebot und Nachfrage klafften aber auch in den zurücldiegenden Jahren schon vergleichsweise stark ausein-ander.

Wirtschaft, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 1998

Im Jahresdurchschnitt 1998 waren in Niederösterreich fast 511.600 Personen unselbständig beschäf-tigt. Gegenüber 1997 bedeutet dies ein Plus von 1,1 %. Empfindliche Beschäftigungsverluste gab es in der Nahrungsmittelproduktion, im Bereich Bauwesen sowie im Bereich der Herstellung und Bear-beitung von Glas und Herstellung von Waren aus Steinen und Erden. Einige Branchen des Technolo-giesektors (z.B. Chemie, Maschinenbau, Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik, Medizin-, Mess- und Steuerungstechnik, Fahrzeugbau) konnten die gute Auftragslage mit Produktivitätsgewin-nen allein nicht mehr bewältigen. Sie stellten wieder zusätzliche Arbeitskräfte ein. Die quantitativ bedeutsamsten Beschäftigungsgewinne gab es im Groß- und Einzelhandel, bei den unternehmensbe-zogenen Dienstleistungen, inklusive Leiharbeit sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Die laufende Beschäftigungsexpansion ffihrte 1998 noch nicht zu einem Rückgang der Arbeitslosig-keit. Aus einer Reihe von Gründen wuchs das Angebot an Arbeitskräften immer noch rascher als die Nachfrage:

Durch den vergleichsweise mäßigen Zuwachs an Vollzeit- und Dauerjobs entstand eine starke Sogwirkung auf die "stille Reserve". Viele Frauen mittleren Alters, die im Vorjahr noch nicht am Arbeitsmarkt aufgetreten. waren, nutzen die vielfältigen Gelegenheiten der Nachfrageausweitung im Dienstleistungssektor. Die Verkürzung des Karenzurlaubgeldbezugs um ein halbes Jahr, die mit Anfang 1998 wirksam wurde, bedingte ein zusätzliches Arbeitsangebot von Frauen, die ohne ein aufrechtes Beschäftigungsverhältnis in den Karenzurlaub eingetreten sind.

Die Abschaffung der Sonderunterstützung filr ältere Arbeitslose und die strengeren Fedhpensions-regelungen führten zu einem kräftigen Anstieg der Altersarbeitslosigkeit, aber auch zu einem län-geren Verbleib älterer Arbeitskräfte im Erwerbsleben. Dazu kam, dass relativ geburtenstarke Jahrgänge in die Altersgruppe über 50 hineinwuchsen.

Das Angebot an unselbständigen Arbeitskräften erhöhte sich in Niederösterreich gegenüber 1997 im Schnitt um 1,2% (über + 6.300).

Unmittelbare Folge dieser Angebotsausweitung war, dass auch 1998 trotz der spürbaren Beschäfti-gungsexpansion ein Rückbau der Arbeitslosigkeit nicht zu erringen war. Im Jahresdurchschnitt waren beim AMS NO insgesamt 37.786 Personen arbeitslos vorgemerkt, gegenüber dem Jahr davor ein An-stieg um 1,6 %. Die Arbeitslosenquote erreichte damit einen Wert von 6,9%.

Die Zahl der über-505ährigen Arbeitslosen war im Vergleich zum Jahr 1997 in Niederösterreich um 14,4 % auf einen Durchschnittswert von 10.209 Vorgemerkten hochgeschnellt. Nicht nur die großen Industriebetriebe bauten weiter systematisch ältere Arbeitskräfte ab, auch im gewerblichen Sektor kamen die Arbeitsplätze der "teuren" langgedienten Mitarbeiterinnen unter Druck.

Gezielte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bzw. laufende Pensionierungen wegen langer Arbeitslo-sigkeit verhinderten noch einen Anstieg der LangzeitarbeitsloArbeitslo-sigkeit: Im Schnitt waren in Niederöster-reich im Jahr 1998 5.554 Personen länger als ein Jahr arbeitslos, um 5,0 % weniger als 1997.

C: `. Dokumente und Einstellungen \ Heidi Trotzmueller\ Lokale Einstellungen Teinporary Internet Files \OLK251Endbericht Ziel-2-1•1Ö 1995 bis

19992000.doc 08.04.02

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Endbericht Ziel-2-NÖ Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 Einen wichtigen Beitrag zum Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit leisteten die Qualifizierungs- und Vermittlungserfolge bei den arbeitslos Vorgemerkten der jüngeren und mittleren Altersgruppen. Hier gelang in Niederösterreich eine sehr gute Einbindung in die Beschäftigungsexpansion. Allein die Ju-gendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahren) sank innerhalb eines Jahres um 8,3 %.

Der Druck auf das duale Ausbildungssystem, der 1997 seinen bisherigen Höhepunkt erreichte, hat 1998 in Niederösterreich nachgelassen. Im Jahr 1998 meldeten sich beim AMS NÖ 5.937 Lehrstellen-suchende, um 220 weniger als im gleichen Zeitraum 1997. Im Jahr 1998 wurden dein AMS NÖ 3.068 offene Lehrstellen bekanntgegeben, um 5,7 % weniger als im gleichen Zeitraum 1997. 1998 konnten in Niederösterreich 2.889 Jugendliche eine Lehre beginnen, um 2,1 % mehr als vor einem Jahr.

Wirtschaft, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit 1999 bis 2000

Im Schnitt des Jahres 2000 waren im gesamten Bundesland NÖ 521.645 Personen unselbständig be-schäftigt, um 1 % mehr als 1999. Damit ist die Beschäftigung in NÖ im dritten Jahr in Folge um 1 % gewachsen.

Ein bei weitem nicht so positives Beschäftigungswachstum konnte in den Ziel 2 Gebieten beobachtet werden. Die Beschäftigung lag in etwa auf dem Niveau des Jahres 1999.

Die wichtigsten Gewinnerbranchen waren niederösterreichweit die unternehmensbezogenen Dienste (+ 2.767 Beschäftigte), der Großhandel (+ 1.035) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+ 683).

Beachtliche Beschäftigungssteigerungen, wenn auch von einem relativ niedrigen Niveau aus, erzielte die Datenverarbeitungsbranche (+ 350 Beschäftigte). In der nö. Sachgütererzeugtmg wurden trotz der hervorragenden konjunkturellen Lage Beschäftigungssteigerungen nur in einzelnen Branchen beo-bachtet (z.B. Maschinenbau + 116 Beschäftigte oder + 0,9 %, Herstellung von Geräten der Elektrizi-tätserzeugung + 163 Beschäftigte oder + 5,4 %). Viele Produktionsbetriebe bewältigten die Kapazi-tätsausweitungen im Jahr 2000 mit merklichen Produktivitätssteigerungen bzw. mit dem Einsatz von Leiharbeitskräften, die statistisch dem Dienstleistungssektor (siehe oben unternehmensbezogene Dienste) zugerechnet werden. Einen deutlichen Beschäftigungsrückgang erlitt die nö. Baubranche. Sie beschäftigte im Jahresschnitt 2000 45.442 Personen, um 1.229 oder 2,6 % weniger als 1999.

Rund 80 % des Beschäftigungszuwachses kam per saldo Frauen zu Gute. Im Jahresschnitt waren in NÖ 222.827 Frauen unselbständig beschäftigt (42,7% der Beschäftigten), um 3.969 oder 1,8 % mehr als 1999. Die Männerbeschäftigung wuchs demgegenüber nur um 963 Beschäftigte oder 0,3 % (auf • insgesamt 298.818). Im Schnitt des Jahres 2000 waren in NÖ 49.513 ausländische Staatsbürgerinnen unselbständig beschäftigt, um 1.531 oder 3,2 % mehr als 1999. Damit wurden 31 % der gesamten Beschätiguigsexpansion mit ausländischen Arbeitskräften bestritten. 28.944 Personen waren im Jahr 2000 in NÖ geringfügig beschäftigt, um 1.146 oder 4,1 % mehr als 1999.

Im Jahr 2000 waren beim AMS NÖ durchschnittlich 31.888 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 3.724 oder 10,5 % weniger als 1999. Damit hat sich das Tempo 'der Arbeitsmarktentspannung, die 1999 eingesetzt hat, nahezu verdoppelt. Die nö. Arbeitslosenquöte lag im Jahr 2000 bei 5,8 %, um 0,6

%-Punkte unter dem Wert des Jahres 1999 und so niedrig wie seit zehn•Jahren nicht.

67.441 arbeitslose Niederösterreicherinnen konnten im Jahr 2000 wieder eine Beschäftigung aufneh-men, weitere 3.035 konnten direkt im Anschluss an Qualifizierungsmaßnahmen des AMS NÖ neue Dienstverhältnisse antreten. In Summe hat das AMS NÖ 15.171 Personen geschult. 3.838 Personen konnten mittels direkter Beschäftigungsförderung durch das AMS NÖ (Einstellbeihilfen in Form von Lohnkostenzuschüssen/ Lehrstellenförderung, Beschäftigungsprojelcte,

Unternehmensgrünclimgspro-6

Endbericht Zie1-2-NÖ Berichtszeitraum: 01/01/1995 —31/12/2000

111.561 Personen gingen im Jahr 2000 in NÖ (zum Teil auch mehrfach) in die Arbeitslosigkeit zu.

Gegenüber 1999 bedeutet dies sogar eine geringfdgige Steigerung (+ 377 Zugänge). 125.649 Personen konnte im Jahr 2000 ihre Arbeitslosigkeit beenden, um 1.039 mehr als im Jahr davor. Die verbesser-ten Abgangschancen aus der Arbeitslosigkeit zeigen sich auch in der gegenüber 1999 um 5 Tage (auf 123 Tage) verkürzten durchschnittlichen Dauer der abgeschlossenen Arbeitslosigkeitsepisoden, was letztlich den deutlichen Rückgang im Durchschnittsbestand an Arbeitslosen bewirkte.

Im Jahr 2000 ist es dem AMS NÖ gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit gegenüber 1999 um 35 % (-1.702 Vorgemerkte) zu senken: Nur mehr 3.142 Niederösterreichefinnen waren im Jahresschnitt durchgehend länger als 12 Monate arbeitslos vorgemerkt. Die Arbeitslosigkeit der über 50 Jährigen wurde in NÖ um 14,7% oder 1.510 Vorgemerkte auf durchschnittlich 8.737 gesenkt.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen konnte im Jahr 2000 in NÖ ähnlich stark reduziert werden wie in den Jahren 1998 und 1999. Im Schnitt waren 4.493 Personen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos vorgemerkt, um 432 oder 8,8 % weniger als 1999. Am Lehrstellenmarkt hingegen trat im Jahr 2000 keine Entspannung ein: Im Schnitt standen 617 Lehrstellensuchenden (+ 35 im Vergleich zu 1999) nur 437 beim AMS NÖ gemeldete offene Lehrstellen zur Verfiigung. Darüber hinauswaren im Schnitt ca. 700 Jugendliche, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden konnten, in die staatlich organisierten Ausbildungslehrgänge und Lehrlingsstiftungen eingebunden. Selbst der Fach-kräftemangel, der in einigen Branchen zu Rekrutierungsproblemen fiihrte, konnte der Lehrausbildung nicht die erhofften Impulse geben.

In allen niederösterreichischen Ziel 2-Gebieten ist die Arbeitslosigkeit im Jahr 2000 im Vergleich zum Jahr 1999 zurückgegangen. Durchschnittlich waren 8.935 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 1.268 oder 12,4% weniger als ira Jahr 1999 (NÖ: - 10,5 %).

Tabelle 1

Bestand an vor emerkten Arbeitslosen 2000/1999

Durchschnitt Veränderung

2000 1999 absolut %

Baden 2.924 3.383 -459 -13,6

Bendorf 536 639 -103 -16,1

Lilienfeld 513 584 -71 -12,2

Neunkirchen 2.287 2.597 -310 -11,9

Wr. Neustadt 2.676 3.001 -325 -10,8

Summe 8.936 10.204 -1.268 -12,4

Im Jahr 2000 war kein industrieller Um- und Rückbau mehr spürbar. Die Arbeitslosigkeit in den In-dustrie- und Gewerbeberufen sank um 585 (oder 11,9 %). Auch in allen anderen Berufsabteilungen war die Arbeitslosigkeit in der Summe der Ziel 2 Gebiete stark rückläufig (siehe Tabelle 2).

C:Ookumente und Einstellungeneleidi Trotzmuelleztkale Einstellungen \Temporary Internet Files \OLK25 Endbericht Ziel-2-NO 1995 bis

08.04.02

Endbericht Ziel-2-NÖ 7 Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 Tabelle 2

Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen nach Berufsabteilungen 2000/1999

Durchschnitt Veränderung

2000 1999 absolut %

Land- u. Forst 177 199 -22 -11,1

Industrie, Gewerbe 4.339 4.924 -585 -11,9

Handel, Verkehr 1.305 1.528 -223 -14,6

Dienstleistungen 1.156 1.322 -166 -12,6

Techn. Berufe 266 325 -59 -18,2

Verwaltung, Büro 1.350 1.530 -180 -11,8

Gesundheit, Lehrberuf 340 374 -34 -9,1

Unbestimmt 2 2 0 0,0

Summe 8.935 10.204 -1.269 -12,4

Auch die Altersarbeitslos'gkeit konnte in den Ziel 2-Regionen deutlich reduziert werden. Im Schnitt waren im Jahr 2000 mit 2.771 Personen über 50 Jahren um 544 oder 16,4 % weniger arbeitslos ge-meldet als im Jahr 1999. Auch die Jugendarbeitslosigkeit sank deutlich unter die Werte des Jahres 1999 (siehe Tabelle 3).

Tabelle 3

Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen nach Alterskategorien 2000/1999

(Ziel 2-Regionen)

Durchschnitt Veränderung

2000 1999 absolut %

Am Lehrstellenmarkt stellte sich die Situaton (Ende Juli) in den Ziel 2-Gebieten wie folgt dar: wie schon ein Jahr zuvor standen 253 L,ehrstellensuchenden 122 offenen Lehrstellen gegenüber (- 1 ge-genüber Juli 1999). Die größten Lücken (Verhältnis Lehrstellensuchende zu offenen Lehrstellen) er-gaben sich in den Bezirken Neunkirchen (41:20) und Wr. Neustadt (114:34).

Tabelle 5

Sofort verfügbare Lehrstellensuchende Jahresvergleich Juli 2000/1999

Durchschnitt Veränderung

Ju1.00 Jul.99 absolut %

Baden 47 45 2 4,4

Bemdorf 6 22 -16 -72,7

8

Endbericht Ziel-2-NÖ Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 Tabelle 6

Sofort verfügbare offene Lehrstellen Jahresvergleich Juli 200/1999

Durchschnitt Veränderung

Jul.00 Ju1.99 absolut %

Baden 43 37 6 16,2

Berndorf 6 6 0 0,0

Lilienfeld 19 13 6 46,2

Neunkirchen 20 40 -20 -50,0

Wr. Neustadt 34 27 7 25,9

Summe 122 123 -1 - -0,8

CADekurnente und Einstellungen \ Heidi Trotznmelier\ Lokale Einstellungen \Temporary Internet Files \ OLK25Endbericht Ziel-2-NO 1995 bis

19992000.doc 08.04.02

Endbericht Ziel-2-N(5 9 Berichtszeitraum: 01/01/1995 — 31/12/2000 2. Koordinierung der Interventionen mit den anderen Strukturfonds, den

Gemeinschaftsinitia-tiven, den Interventionen der EIB und den sonstigen bestehenden Finanzinstrumenten so-wie Übereinstimmung mit anderen sektorspezifischen, regionalen, nationalen oder gemein-schaftlichen Politiken

Durch die enge Verzahnung des ESF mit der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich ergibt sich ein hoher Übereinstimmungsgrad zwischen kofinanzierten und nicht kofinanzierten Akti-vitäten. Das Zusammenspiel ist daher a-priori als gegeben anzusehen.

In Niederösterreich wurden in den regionalen Zielen 2 und 5b ESF-BeraterInnen installiert, deren Aufgabe die Vernetzung mit den anderen Strukturfonds EFRE und EAGFL war. Hierbei sollten strulcturfondsübergreifende Projekte und Maßnahmen entstehen. Vor allem in Ziel 2 war dieser Ansatz besonders intensiv, da EFRE- und ESF-BeraterInnen eine Bürogemein-schaft hatten und so der Austausch besonders einfach stattfinden konnte.

Durch das gemeinsame Büro in Wr. Neustadt war auch in den Jahren 1999/2000, in denen sich der ESF-Berater auf den Abschluss der Ziel 4 - Qualifizierungsverbünde konzentrierte und daher nicht mehr aus Ziel-2 finanziert wurde, jedoch trotzdem noch eine "gemeinsame Basis" und damit ein Informationsaustausch vorhanden.

B. VERWALTUNG und BEGLEITUNG DES PROGRAMMS - Beschreibung der Verwaltungsstrukturen des Programms Siehe: EPPD und 1. Begleitausschuß

- Beschreibung des Begleitsystems des Programms sowie Zusammensetzung und Arbeits- weise des Begleitausschusses

Siehe: EPPD und 1. Begleitausschuß

Etwaige Änderungen in den Verwaltungs- oder Begleitsystemen sowie Beschreibung der Tätigkeiten des Begleitausschusses (und, ggf., der Unterausschüsse) und wichtigste

Etwaige Änderungen in den Verwaltungs- oder Begleitsystemen sowie Beschreibung der Tätigkeiten des Begleitausschusses (und, ggf., der Unterausschüsse) und wichtigste

Im Dokument Ziel 2 Niederösterreich (1995 1999) (Seite 45-56)