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für  nachhaltigen Wohlstand

Im Dokument Gemeinsam für die Menschen (Seite 114-118)

Aufforstungsprojekt auf gerodeten Flächen im Amazonas-Regenwald

In keinem anderen Politikfeld ist interna-tionale Zusammenarbeit so wichtig wie beim Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen unseres Planeten. Wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand mit dem Schutz von Klima und Umwelt und vor dem Hintergrund des globalen Bevölkerungswachstums zu vereinbaren, ist eine der entscheidenden Herausforderungen unserer Zeit. Dem Schutz von Klima und Umwelt ge-recht zu werden, erfordert globale multilaterale Kooperation, um die Wirtschaft, Energie- und Finanzsysteme sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zusammen zu gestal-ten. In einer globalisierten Welt mit diversifizier-ten Wertschöpfungsketdiversifizier-ten und weit vernetzdiversifizier-ten Wirtschaftssystemen, aber sehr unterschied-lichen ökologischen und sozialen Normen und Standards, darf man diese Aufgabe nicht dem freien Spiel der Kräfte oder der Regelung allein auf nationalstaatlicher Ebene überlassen. Es bestünde die Gefahr, dass sich rein nationale Interessen und Ambitionen gegenüber dem globalen Gemeinwohl durchsetzen und es zu einem ungebremsten Klimawandel und einem fortschreitenden Verlust von Biodiversität käme.

Deutschland will Wohlstand erhalten und fördern und dabei anderen Staaten ihren legitimen Wunsch nach wirtschaftlichem Aufstieg ermöglichen. Dabei ist nachhaltige Entwicklung Leitprinzip der Politik der Bun-desregierung. Der Fokus soll auf wirtschaft-lichem Wachstum liegen, das die Belastbar-keitsgrenzen des Planeten Erde und soziale Belange berücksichtigt. Deutschland ist hier im besonderen Maße in der Pflicht. Denn klassi-sche Industrienationen haben ihr Wohlstands-niveau überwiegend in einer Zeit erreicht, in der die Auswirkungen auf den Lebensraum und die Lebensbedingungen nachfolgender Generationen kein bedeutendes Kriterium wa-ren. Deutschland will nun Vorbild für nachhal-tiges Wachstum sein und andere Staaten und Gesellschaften dabei unterstützen, den Wandel zu einer nachhaltigeren Entwicklung zu be-schleunigen. Dies gelang bei den Treibhausgas-emissionen, die Deutschland bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum durch konsequente Klimaschutzmaßnahmen erheblich senken konnte, nämlich um mehr als 40 Prozent im Jahr 2020 gegenüber 1990.

Photovoltaik- und Windkraftanlage in Deutschland

Bereits seit 2002 hat Deutschland eine kontinuierlich weiterentwickelte Nachhaltig-keitsstrategie (neueste Fassung datiert vom März 2021) und strebt seither die Etablierung von strengeren Nachhaltigkeitsregeln auf inter-nationaler Ebene an. Gleichzeitig fließen die auf internationaler Ebene verhandelten Maßnah-men wiederum in die nationale Gesetzgebung ein. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 sowie dem Pariser Abkommen von 2015 besitzt Deutschland feste Leitplanken für politisches Handeln. Eine große Priorität liegt unter ande-rem auf der Sozialverträglichkeit des notwendi-gen Wandels durch einen gerechten Übergang (Just Transition). Deshalb arbeitet Deutschland zusammen mit vielen Ländern sowohl finan-ziell als auch technisch in konkreten Projekten an der Umsetzung der Agenda 2030. Auch die Europäische Union setzt mit dem European Green Deal auf ein nachhaltiges Wirtschaften, um Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtig-keit gemeinsam voranzubringen.

Um den schnellen Wandel zu nachhaltige-ren Konsum- und Wirtschaftsweisen voran-zubringen, unterstützt Deutschland neben seiner engagierten Arbeit in den zahlreichen multilateralen Umweltübereinkommen zu unterschiedlichsten Themenbereichen auch entsprechende Initiativen des Umweltpro-gramms der Vereinten Nationen (UNEP) und weiterer VN-Organisationen für eine sozial- und umweltverträglichere Ausgestaltung der Volkswirtschaften, insbesondere die Partner-ship for Action on Green Economy (PAGE). Auf Betreiben Deutschlands wurde UNEP in den letzten Jahren deutlich gestärkt: In der Welt-umweltversammlung, UNEPs hochrangigem Entscheidungsgremium (United Nations Envi-ronment Assembly, UNEA), sind nun sämtliche VN-Mitgliedstaaten vertreten, was den UNEA-Entscheidungen im System der VN besonderes Gewicht gibt und den multilateralen Ansatz der globalen Umweltpolitik nachhaltig stärkt.

seiner engagierten Arbeit in den zahlreichen multilateralen Umweltübereinkommen zu unterschiedlichsten Themenbereichen auch entsprechende Initiativen des Umweltpro-gramms der Vereinten Nationen (UNEP) und weiterer VN-Organisationen für eine sozial- und umweltverträglichere Ausgestaltung der Volkswirtschaften, insbesondere die Partner-ship for Action on Green Economy (PAGE). Auf Betreiben Deutschlands wurde UNEP in den letzten Jahren deutlich gestärkt: In der Welt-umweltversammlung, UNEPs hochrangigem Entscheidungsgremium (United Nations Envi-ronment Assembly, UNEA), sind nun sämtliche VN-Mitgliedstaaten vertreten, was den UNEA-Entscheidungen im System der VN besonderes Gewicht gibt und den multilateralen Ansatz der globalen Umweltpolitik nachhaltig stärkt.

entgegentreten

Der letzte Synthesebericht des Weltkli-marats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) von 2014 hat noch einmal be-stätigt, dass die globale Erwärmung seit 1950 maßgeblich durch den Menschen verursacht wurde. Heute ist es Aufgabe der Menschheit, die Auswirkungen des Klimawandels abzu-mildern und diesen zu bekämpfen. Denn die globale Erderwärmung verändert die Lebens-grundlagen in manchen Regionen der Erde bereits deutlich. Auch in Deutschland sind Auswirkungen, wie zum Beispiel Dürren und Waldsterben, spürbar. Härter trifft es jene Länder und ganze Inselgruppen, die durch den vorausgesagten Anstieg des Meeresspiegels in ihrer Existenz bedroht sind. Dies macht deutlich: Klimapolitik ist eine Frage globalen Gemeinsinns, bei der Menschen und Völker auf weltweites und generationenübergreifendes solidarisches Handeln angewiesen sind.

Mit dem Übereinkommen von Paris von 2015 zeigt die Weltgemeinschaft, was sie mit dem Willen zu Kompromiss und Zusammen-arbeit erreichen kann. Die Staaten der Welt einigten sich in Paris auf das Ziel, die Erderwär-mung auf deutlich unter 2°C und möglichst auf 1,5°C zu begrenzen. Mit der Ratifizierung des Klimaschutzabkommens sind die Staaten völkerrechtlich verpflichtet, Maßnahmen zur Erreichung der Ziele zu ergreifen. Jedoch geschieht dies bisher nicht in ausreichendem Maße. Vielmehr steigen die globalen

Emissionen weiter an. Es bedarf weiterer und massiverer Emissionssenkungen, um den

Temperaturanstieg zu begrenzen. Dies setzt multilateral abgestimmte Maßnahmen voraus und gilt vor allem für Länder, die für große Teile der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind oder die Nutzung fossiler Energieträger ausbauen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf den sogenannten Schwellen-ländern. Denn durch das starke Wirtschafts-wachstum sowie ein sich änderndes Konsum-verhalten und die teils wachsende Bevölkerung sind auch die Treibhausgasemissionen in die-sen Ländern stark gestiegen. Die Bundesregie-rung ist sich weiterhin bewusst, dass seitens der internationalen Gemeinschaft mehr Anstren-gungen nötig sind, um das 2009 in Kopenhagen vereinbarte Klimafinanzierungsziel in Höhe von 100 Milliarden USD zu erreichen. Dies ist von zentraler Bedeutung, um auf Unterstüt-zung angewiesene Länder einerseits bei der An-passung an den Klimawandel, andererseits bei der Umsetzung des Pariser Übereinkommens zu unterstützen. Die Bundesregierung hat dabei die im Jahr 2015 angekündigte Verdopp-lung der deutschen Klimafinanzierung auf 4 Milliarden Euro bereits im Jahr 2019 erreicht.

Einschließlich der mobilisierten öffentlichen Finanzierung und privaten Klimafinanzierung hat Deutschland im Jahr 2019 insgesamt rund 7,58 Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung zur Verfügung gestellt.

Ausgetrocknete Böden im karibischen Antigua

Klima gemeinsam

Im Dokument Gemeinsam für die Menschen (Seite 114-118)