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„Ein echter Renner“ war 2007 das Pro-jekt „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, bei dem zum ersten Mal zwei Museen – das HBPG und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Ber-lin-Brandenburg (SPSG) – miteinander kooperieren, um ihren Bildungsauftrag umzusetzen.

230 Schülergruppen aus dem Land Brandenburg und Potsdam konnten im Jahr 2007 zum „Tag in Potsdam“

begrüßt werden.

Das im September 2006 gestartete Ange-bot war nur möglich durch die großzü-gige Förderung der Ostdeutschen Spar-kassenstiftung im Land Brandenburg, des Ministeriums für Wissenschaft,

For-schung und Kultur und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg sowie der Stadt Potsdam. Dank dieser Unterstützung konnte die erfor-derliche Eigenbeteiligung für jeden der 3463 Schüler, die 2007 am Projekttag teilnah-men, auf fünf Euro begrenzt bleiben.

Die Schulklassen beginnen den Tag im HBPG mit einer altersspezifischen Führung in der ständigen Ausstellung „Land und Leute. Geschichten aus Brandenburg-Preußen“, danach geht’s – ausgerüstet mit einem „Geschichtsrucksack“ mit Materialien und einem Routenplan – auf eine Stadtrallye durch die historische Mitte Potsdams. Nach einer Pause dreht sich in der Pesne-Galerie im Neuen Palais der SPSG alles um das Thema „höfisches Leben“ – mit Reifrockkostümen, die kleine und große Schüler gern probieren, und einem Blick hinter die Schlosskulissen.

Noch im ersten Halbjahr 2007 wurde den Schülern zur Pause ein „Historisches Mit-tagsmahl“ in der Gewölbehalle des Kutschstalls angeboten. Die Projektagentur des Vereins „Freunde der Domäne Dahlem e. V.“ servierte zu Musik und Anekdoten aus der Zeit Friedrich II. das Mittagessen wie vor 250 Jahren. Leider konnte dieses Projekt nach den Sommerferien nicht weiter geführt werden, da es nicht weiter subventioniert

Das Bildungsangebot „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, den das HBPG koor-diniert, wurde auch 2007 wieder auf einer vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg als Lehrerfortbildung anerkannten gemeinsamen Ver-anstaltung von HBPG und SPSG im September vorgestellt.

Erfreulich war nicht nur die hohe Teilnehmerzahl von 76 Pädagogen, sondern im Ver-lauf des Schuljahres auch die Tatsache, dass einige Schulen das Angebot gleich meh-rere Male nutzten und wiederholt mit verschiedenen Klassen zum Projekttag in Pots-dam anreisten. Auch Lehrer aus anderen Bundesländern sowie Polen und Spanien waren auf das Angebot aufmerksam geworden und buchten es zu Sonderkonditionen mit insgesamt 177 Teilnehmern.

Auf Grund des Erfolges und der wachsenden Resonanz wird das Projekt auch 2008/09 fortgeführt.

Für Schulklassen, die nicht gleich einen ganzen „Tag in Potsdam“ buchen konnten oder wollten, bot das HBPG weiterhin eigene Überblicks- bzw. thematische Führun-gen durch die ständige Ausstellung „Land und Leute“ an. Etwa 50 Schulklassen aus Brandenburg und Berlin nutzten dieses Bildungsangebot, das der „Verein der Freunde des HBPG“ auch weiterhin durch Gewährung finanzieller Zuschüsse zu den Führungs- und Fahrtkosten förderte.

Neu entwickelt wurden 2007 zwei Angebote für einen Kindergeburtstag im Kutsch-stall. Je nach dem Alter ihrer Kinder können Eltern einen Geburtstagsnachmittag im HBPG unter dem Motto „Märchen für Minis“ (für Kinder von 4 bis 6 Jahren) oder „Pfer-derennen für Kids“ (für Kinder von 6 bis 12 Jahren) buchen.

Auf die „Minis“ warten in der Ausstellung „Land und Leute“ zunächst spannende

„Geschichten aus der Schürzentasche – Sagen und Märchen aus dem Land Brandenburg“.

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Passend dazu entdecken die Kinder Fischeimer und Nixen, Schmuck und sogar einen Oldtimer. Anschließend wird im Studio gefeiert, gespielt, gemalt und natürlich der mitgebrachte Geburtstagskuchen verspeist.

Die älteren Kids erhalten Pferde-Masken, mit denen es zunächst in kleinen Galopp-sprüngen durch Brandenburgs Jahrhunderte geht, geleitet von rätselhaften Puzzletei-len, die es in der Ausstellung zu entdecken gilt. Bei gutem Wetter schließt sich ein Wettlauf „Pferderennen“ auf dem Kutschstallhof an, bevor es an die gemeinsame Geburtstags-Kaffeetafel geht. Wer Lust hat, kann hinterher auf einem Sattel Probe sit-zen, lernen, wie man die Zügel hält und mit der Peitsche knallt. Und als Erinnerung an die Reise durch Brandenburg gestalten alle Gäste zum Mitnehmen eine Turnier-schleife oder einen Button mit einem Lieblingsmotiv aus der Ausstellung.

Dank der Unterstützung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse konnten vielfältige Materialien für die Geburtstagsgestaltung gekauft und Werbeanzeigen in einer Zeit-schrift für Familien in Potsdam geschaltet werden.

Begleitend zur Sonderausstellung „Hedwig Bollhagen. Ein Leben für die Keramik“ bot das HBPG neben Ausstellungsführungen für alle Altersklassen zum ersten Mal auch ein Projekt an, das in Zusammenarbeit mit der Kunstschule Potsdam entwickelt wor-den war. Das Tagesprogramm „‚Es sind doch bloß Töppe’ – Wege zur Keramik von Hedwig Bollhagen“ begann jeweils vormittags in der Kunstschule, wo die Schüler Ein-blicke in die Grundlagen der Gestaltung von Gebrauchskeramik erhielten. Didaktisch erfahrene Künstler leiteten sie an, eigene Kreationen zu entwickeln, ein Tiermotiv für die Serienmalerei zu gestalten oder eine Fliese mit einem grafischen Muster zu bema-len. Die eigenhändig gefertigten Werke konnten die Kids natürlich mitnehmen. Nach-mittags ging es im HBPG zusammen mit einem Ausstellungsbegleiter auf eine Reise

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Durch ihre selbst gemachten Erfahrungen in der Kunstschule konnten die Schüler nun die Exponate in der Sonderausstellung mit „professionellen“ Augen betrachten.

Die Leistungen von Hedwig Bollhagen wurden durch einen Abstecher in die Abteilung des 20. Jahrhunderts in der ständigen Ausstellung „Land und Leute“ noch von einer anderen Seite deutlich, denn hier wurde den Schüler bewusst, welche historischen Umbrüche Hedwig Bollhagen erlebt hat und auch wie zeitlos viele ihrer Entwürfe sind.

Der Verein der Freunde des HBPG förderte auch dieses Projekt und gewährte einen finanziellen Zuschuss zu den Führungs- und Fahrkosten für die insgesamt 44 Schüler aus Berlin und Brandenburg, die das Angebot nutzten und begeistert waren.

2008 soll die gelungene Zusammenarbeit mit der Kunstschule Potsdam mit einem neuen Thema fortgeführt werden.

Museumspädagogik – die Vermittlung zwischen Ausstellungsobjekten und Besuchern – war auch 2007 immer an- und manchmal aufregend. 15 geschulte Ausstellungsbe-gleiterinnen und Ausstellungsbegleiter übernahmen 2007 als Honorarkräfte diesen Dialog mit beinahe 6000 Besuchern – zumeist in deutscher, aber auch in polnischer, englischer und italienischer Sprache.

Die Mitarbeiterinnen im Führungsbüro und im Projektbüro „Ein Tag in Potsdam“

koordinierten Besucherwünsche und Termine, stimmten die Termine mit den Koope-rationspartnern ab und standen darüber hinaus für zahlreiche Beratungen und Aus-künfte zur Verfügung. Außerdem wurden Anträge auf Führungs- und Fahrkostener-stattungen bearbeitet, Rechnungen geprüft, Zahlungen vorbereitet und nicht zuletzt viele rote „Geschichtsrucksäcke“ gepackt.

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