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sind mit hochauflösenden Kameras und Sensoren tausende Aufnah-men des Bauwerkes angefertigt worden und auf Basis dieser Da-ten entstand ein digitaler Zwilling – also ein 3D-Modell des realen Bauwerks.

Diese virtuelle Darstellung bildet den Gesamtzustand sowie sämtli-che Schäden ab. Mittels künstlisämtli-cher Intelligenz unterstützter Musterer-kennung sind Schäden identifiziert, analysiert, markiert und

dokumen-tiert worden. Folgende Schadens-typen können durch das neuronale Netz detektiert werden: Risse, Ab-platzungen, freiliegende Beweh-rung, Korrosion, Aussinterungen etc.

Diese Trainingsdatenbank wurde dabei ständig erweitert und wird für das Erlernen der Detektion von Schäden durch die KI verwendet.

Durch einen regelmäßigen Trai-ningsintervall ist eine stetige Ver-besserung bei der Detektion ge-währleistet.

Damit wird die Qualität des Er-gebnisses verbessert und die da-raus abgeleiteten Informationen

zum Bauwerkszustand bilden die Grundlage für eine rasche Beurtei-lung durch Experten für Bauwerks-prüfung.

Im Projekt wurden beispielhaft zwei Pilotprojekte (Bogentragwerke auf der A 9 und S 10) betrachtet und weiters bestehende Aufnahmen aus anderen F&E-Projekten bzw. beste-hende Tunnelscans analysiert. Eines der Bauwerke ist die Teichlbrücke auf der A 9 (siehe Abbildung). Die-se steht nun samt Schäden im GIS-APP als BIM-Modell für alle zur Verfügung.

DIGITALE BAUWERKSPRÜFUNG

MITTELS KÜNSTLICHER INTELLIGENZ

Tausende hochauflösende Fotoaufnahmen ermöglichen der ASFINAG ein 3D-Modell des realen Bauwerks.

56 57 ABFAHRT

Zu Hause

E-SCOOTER Museumsstraße 13:09

S-BAHN Friedensplatz 13:23

CAR-SHARING In der Au 13:51

13:05

ANKUNFT

Peripherieweg 25 14:12

Situation:

Der Klimawandel erfordert einen nachhaltigen umwelt-, sozial- und wirtschaftskonformen Wandel – im gesamten Mobilitätsbereich. Ver-kehrssysteme erzeugen heute riesige Mengen von Rohdaten, die effizient genutzt und geteilt werden könnten.

Die heutzutage massenhaft erzeugten Mobilitätsdaten sind der wichtigste di-gitale Rohstoff.

Besondere Fragen:

Mobilitätsdaten müssen für die Mobi-litätswende nutzbar gemacht werden können. Die Mobilitätswende muss als

Gesamtverkehrssystem die menschli-chen Verhaltensmuster auf allen Ebe-nen antizipieren und die menschliche Mobilität umfassend managen können (Human Factor). Die aus verkehrlichen Anforderungen resultierenden Konflik-te (bspw. Vorrang für A = Nachrang für B) müssen gewichtet und ausge-glichen werden können (Konfliktregu-lation). Dabei muss die Wirksamkeit von Einzelmaßnahmen nachweisbar, bewertbar und generalisierbar sein (Wirkungsnachweis).

Das Richtige (Effektivität) sollte best-möglich (Effizienz) getan werden.

ITS-Lösungen orchestrieren Mobilität gesamtheitlich.

ITS-Lösungen können digitale Mo-bilitätsdaten fördern, auswerten und nutzbar machen. Wirtschafts-, Techno-logie- und Forschungspartner können

• Wissen zur Vermeidung/Verlage-rung/Verbesserung generieren;

• Mobilität sicherer, klimaneutral und sozialverträglich machen; und

• Mobilität im Sinne der Chancen-gleichheit sozialpolitisch leistbar halten.

STRATEGIEN & INSTRUMENTE

NACHFRAGEMANAGEMENT ANGEBOTSMANAGEMENT Interaktive

Programme

Raum-management

Zugangs-management

Verkehrs-management

Multimodaler Transport

Carpooling Parken auf der

Straße Straßennutzungsge-bühr

Zugangs-beschränkung

Verkehrsfluss-Optimierung

Proaktive Maßnahmen

Mobility as a Service

HOT/HOV-Straßenmanagement

ITS-LÖSUNGEN ITS-LÖSUNGEN

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ATTC-Positionspapier ITS

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ITS-Lösungen können einerseits den täglichen aktiven Fußweg, die Rad-, passive Bus-, Auto-, Wasserfahrt und Flugreisen gesamtheitlich vernetzen und in Echtzeit-Kooperation bringen.

ITS-Lösungen ermöglichen anderer-seits strategisch richtige Ableitungen:

für Infrastruktur (wohin den Hub?), für innovative Preis- und Anreizmodelle, für Integration der Verkehrsteilnehmer, für Parkraummanagement, für proak-tives Verkehrsflussmanagement, für Zugangsmanagement / Staugebüh-ren / ZonengebühStaugebüh-ren, Time-Shifting, richtlinienkonforme Streckenführung, automatisiertes Fahren, für optimale Fahrpläne, für Antriebskonzepte – also für echte MaaS, Shared Services und Multimodalität.

ITS ist die Technologie hinter den Mobilitäts-Anwendungen.

Die Einbettung und Nutzbarmachung des Potentials von ITS in Stadt- und Mobilitätsentwicklungsstrategien (FTI-Strategie Mobilität,

Mobilitäts-masterplan 2030) ist von zentraler Be-deutung zum Erreichen politisch-stra-tegischer Ziele.

Wie orchestriert ITS:

• Konstruieren/Programmieren:

Durch Erstellen einer gesamthaf-ten Architektur für ein multimoda-les Verkehrsmanagement mit in-telligenter, modularer, prädiktiver, situationsadaptiver1 Verkehrsrege-lung2 über die erste bis zur letzten Meile. Das Gesamtverkehrssystem wird vollständig digitalisiert („Digi-taler Zwilling“). Die Digitalisierung ist in Kombination mit KI-basierten, selbstorganisierten, lernenden, prädiktiven Regelungen möglich.

• Messen: ITS-Lösungen erfassen die gesamthafte Verkehrslage prä-zise und integral.

• Lernen: So entstehen präzise Pro-gnosefähigkeiten. Die Effektivi-tät von Einzelmaßnahmen kann überwacht und verglichen wer-den – inklusive der Identifikation und Beschreibung von

Wechsel-wirkungen. Dies führt zu einem stetigen, gesteuerten Ausgleich und laufenden Verbesserungen, wobei die Durchlaufzeit der Ver-besserungen minimiert wird, um möglichst wenig Zeit und Energie mit falschen Annahmen verbringen zu müssen3.

Die Mobilitätswende ist kein singulä-res Ereignis, sondern ein Prozess, der orchestriert und umrahmt werden muss.

ITS verbindet sich im ATTC.

Intelligente Transportsysteme können vieles, aber sie können sich nicht selbst vernetzen. Dazu benötigen sie Men-schen, die das zulassen. Hier liegt eine wesentliche Aufgabe des ATTC.

Die einzigartige Mitgliederstruktur des ATTC aus Forschung, Industrie und Infrastruktur bietet eine ideale Voraussetzung für die „menschliche“

systemübergreifende Vernetzung. ITS ist die technologische Vernetzung der Verkehrssysteme, und der ATTC ver-netzt die ITS-betreibenden Menschen.

KONSTRUIEREN

LERNEN MESSEN

Prototyp/

Idee MVP

Feedback / Daten ZIEL:

Durchllaufzeit minimieren

1 Angepasst an Region/Urban, Verkehrssituation, Wetter, Umweltsituation etc.

2 „Regelung“ beinhaltet z. B. auch Mode-Wechsel.

3 Es ergeben sich lernende, adaptive Systeme.

In Anlehnung an den Lean Startup Zyklus.

ATTC-Positionspapier ITS

Trend Mobility Magazin April 2021 Impressum

Ausschließlich zum Zweck der einfacheren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Schreibweise in einzelnen Formulierungen verzichtet. Alle personenbe-zogenen Bezeichnungen sind als geschlechtsneutral zu verstehen.

ATTC – Austrian Traffic Telematics Cluster Verein zur Förderung der Telematik

Zieglergasse 6, Stg. 1, 6. St., Tür 10 A-1070 Wien

Tel.: +43 676 9090983 office@attc.at

www.attc.at ZVR: 376112003

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