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negativ positiv

T. mentagrophytes S. brevicaulis

4.4. Minimale Hemmkonzentrationen (MHK) der Antimykotika

Von den 76 positiven Kulturen aus insgesamt 26 Pilzstämmen wurden mittels Mikrodilutionstest insgesamt 456 minimale Hemmkonzentrationen für die Antimykotika Amorolfin, Ciclopirox, Fluconazol, Itraconazol und Terbinafin ermittelt.

Im folgenden ist die Häufigkeit der MHK Werte der einzelnen Antimykotika für die getesteten Pilzarten in den Abb. 31-35 dargestellt.

1 1

7 36

17

0 5 10 20 25 30 35 40

T. rubrum T. mentagrophytes S. brevicaulis

0,01 µg/ml 0,1 µg/ml 0,5 µg/ml 15 14

Abb. 31: Häufigkeitsverteilung der minimalen Hemmkonzentrationen von Amorolfin bei den häufigsten isolierten Erregern

1 15

36

19

5 0

5 10 15 20 25 30 35 40

T. rubrum T. mentagrophytes S. brevicaulis

2 µg/ml 3 µg/ml 4 µg/ml 8 µg/ml

Abb. 32: Häufigkeitsverteilung der minimalen Hemmkonzentrationen von Ciclopirox bei den häufigsten isolierten Erregern

1 1

8 10

21

3 6

1 2

23

0 5 10 15 20 25

T. rubrum T. mentagrophytes S. brevicaulis

64 µg/ml 128 µg/ml 256 µg/ml 512 µg/ml 1024 µg/ml 2048 µg/ml

> 2048 µg/ml

Abb. 33: Häufigkeitsverteilung der minimalen Hemmkonzentrationen von Fluconazol bei den häufigsten isolierten Erregern

1 10

5 17

2 4

25

0 5 10 15 20 25 30

T. rubrum T. mentagrophytes S. brevicaulis

0,5 µg/ml 1 µg/ml 2 µg/ml

> 40 µg/ml

Abb. 34: Häufigkeitsverteilung der minimalen Hemmkonzentrationen von Itraconazol bei den häufigsten isolierten Erregern

1 9 2

5 34

24

1 0

5 10 15 20 25 30 35 40

T. rubrum T. mentagrophytes S. brevicaulis

0,005 µg/ml 0,01 µg/ml 0,05 µg/ml 2,5 µg/ml 5 µg/ml

Abb. 35: Häufigkeitsverteilung der minimalen Hemmkonzentrationen von Terbinafin bei den häufigsten isolierten Erregern

Amorolfin

Für das Antimykotikum Amorolfin ließen sich für alle drei Pilzarten insgesamt 3 minimale Hemmkonzentrationen (MHK) ermitteln. Für die beiden Dermatophyten ließ sich fast durchgehend 0,1 µg/ml als MHK messen, nur eine Messung bei einem Trichophyton mentagrophytes wies eine MHK von 0,01 µg/ml. Die MHKs für Scopulariopsis brevicaulis verteilten sich auf drei Verdünnungsstufen (0,01, 0,1 und 0,5 µg/ml), wobei ein deutlicher Spitzenwert bei 0,5 µg/ml zu sehen ist.

Ciclopirox

Auch für Ciclopirox zeigte eine sehr konstantes Verhalten der MHKs bei den beiden Dermatophyten. Es konnte bei allen Messungen nur eine MHK (3 µg/ml) für beide Pilzarten registriert werden. Wie bei Amorolfin verteilten sich die MHKs für Scopulariopsis brevicaulis auf 3 Verdünnungsstufen (2, 4 und 8 µg/ml) mit einem Spitzenwert bei 4 µg/ml (n=19).

Fluconazol

Das Triazolantimykotikum Fluconazol wies im Vergleich mit den anderen Substanzen die weitaus höchsten minimalen Hemmkonzentrationen auf.

Auch zeigte sich vor allem bei den Dermatophyten eine relativ breite Konzentrationsverteilung auf insgesamt 4 Verdünnungsstufen (128, 256, 512 und 1024 µg/ml bzw. 64, 128, 256 und 512 µg/ml) mit einer Bevorzugung von 256 µg/ml (n=21 bzw. 10). Gegenüber Scopulariopsis brevicaulis zeigte Fluconazol zumindest in vitro keine Wirkung. Bis auf 2 Messungen bei 2048 µg/ml lagen alle anderen Hemmkonzentrationen über der höchsten Verdünnungsstufe (2048 µg/ml).

Itraconazol

Auch bei dem Triazol Itraconazol zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier konnten zwar für die Dermatophyten deutlich niedrigere MHKs ermittelt werden, aber wie bei Fluconazol zeigte sich keine in vitro Wirkung gegen den Schimmelpilz Scopulariopsis brevicaulis. Hier lagen alle Messungen über der maximal getesteten Verdünnungsstufe von 40 µg/ml.

Terbinafin

Für das Allylamin Terbinafin konnten die niedrigsten minimalen Hemmkonzentrationen ermittelt werden. Während sie bei Trichophyton rubrum bei zwischen 0,01 bis 0,05 µg/ml mit einem Peak bei 0,05 µg/ml lagen, konnten für Trichophyton mentagrophytes im Durchschnitt etwas niedrigere MHK zwischen 0,005 und 0,05 µg/ml mit einem Spitzenwert bei 0,01 µg/ml beobachtet werden.

Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentrationen in der Beobachtungszeit von 20 Wochen

Die durchschnittliche minimale Hemmkonzentration der einzelnen Erreger gegenüber den fünf getesteten Antimykotika über einen Zeitraum von 20 Wochen wird dargestellt und dokumentiert in den Abb. 36-48. Der zeitliche Verlauf in Wochen wird auf der X-Achse dargestellt. Auf der Y-Achse wird die durchschnittliche minimale Hemmkonzentration in µg/ml widergegeben.

Amorolfin

0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 36: Trichophyton rubrum: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Amorolfin in einem Zeitraum von 20 Wochen

0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1 0,12

0 4 8 12 16

Wochen

µg/ml

20

Abb. 37: Trichophyton mentagrophytes: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Amorolfin in einem Zeitraum von 20

Wochen

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 38: Scopulariopsis brevicaulis: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Amorolfin in einem Zeitraum von 20 Wochen

Trichophyton rubrum zeigt gegenüber Amorolfin (Abb. 36) ein völlig konstantes Verhalten der minimalen Hemmkonzentration im getesteten Zeitraum. Auch Trichophyton der Verlauf von Trichophyton mentagrophytes ist bis zur 16. Woche konstant bei 0,1 µg/ml. In der 20 Woche kommt es zu einem leichten Abfall der durchschnittlichen MHKs um 0,045 µg/ml, da hier einmalig 0,01 µg/ml gemessen werden konnte.

Die durchschnittlichen MHKs schwanken für Scopulariopsis brevicaulis zwischen 0,27 µg/ml und 0,5 µg/ml. Ein eindeutiger Abwärts- oder Aufwärtstrend lässt sich nicht ersehen.

Ciclopirox

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 39: Trichophyton rubrum: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Ciclopirox in einem Zeitraum von 20 Wochen

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 40: Trichophyton mentagrophytes: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Ciclopirox in einem Zeitraum von 20

Wochen

0 1 2 3 4 5 6 7 8

0 4 8 12 16

Wochen

µg/ml

20

Abb. 41: Scopulariopsis brevicaulis: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Ciclopirox in einem Zeitraum von 20 Wochen

Auch Ciclopirox zeigte für beide Dermatophyten einen völlig konstanten Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration bei jeweils 3 µg/ml.

Die MHKs von Scopulariopsis brevicaulis gegenüber Ciclopirox hielten sich in einem Bereich zwischen 3,33 und 6,66 µg/ml auf.

Fluconazol

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 42: Trichophyton rubrum: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Fluconazol in einem Zeitraum von 20 Wochen

0 100 200 300 400 500 600

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 43: Trichophyton mentagrophytes: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Fluconazol in einem Zeitraum von 20

Wochen

Der Verlauf der minimalen Hemmkonzentration von Fluconazol gegenüber Trichophyton rubrum zeigt leichtes Ansteigen der MHK von 234,67 auf zuletzt 405,33 µg/ml. Dies entspricht einer Zunahme von 170,66 µg/ml. Allerdings ließ sich ein Aufwärtstrend bei Trichophyton mentagrophytes nicht ermitteln.

Auf eine graphische Darstellung des durchschnittlichen Verlaufes der MHK für Scopulariopsis brevicaulis wurde verzichtet, da bis auf 2 Ausnahmen alle erhobenen Messwerte über der maximal getesteten Konzentration von 2048 µg/ml lagen.

Itraconazol

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 44: Trichophyton rubrum: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Itraconazol in einem Zeitraum von 20 Wochen

0 0,5 1 1,5 2 2,5

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 45: Trichophyton mentagrophytes: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Itraconazol in einem Zeitraum von 20

Wochen

Für Itraconazol ist gegenüber den beiden Dermatophyten ein schwankendes Verhalten der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentrationen abzulesen. Bei Trichophyton rubrum lagen die MHKs in einem Bereich von 0,7 und 1,125 µg/ml, bei Trichophyton mentagrophytes lag dieser Bereich bei 1 und 2 µg/ml. Auf eine grafische Darstellung für Scopulariopsis wurde wegen schon bei Fluconazol beschriebenen Gründen verzichtet.

Terbinafin

0,042 0,043 0,044 0,045 0,046 0,047 0,048 0,049 0,05 0,051

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 46: Trichophyton rubrum: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Terbinafin in einem Zeitraum von 20 Wochen

0 0,005 0,01 0,015 0,02 0,025 0,03 0,035 0,04

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 47: Trichophyton mentagrophytes: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Terbinafin in einem Zeitraum von 20

Wochen

2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 3 3,1

0 4 8 12 16 20

Wochen

µg/ml

Abb. 48: Scopulariopsis brevicaulis: Verlauf der durchschnittlichen minimalen Hemmkonzentration von Terbinafin in einem Zeitraum von 20 Wochen

Auch bei Terbinafin kann ein schwankendes Konzentrationsverhalten der Dermatophyten abgelesen werden. Allerdings bewegen sich diese Schwankungen in sehr engen Grenzen. Bei Trichophyton rubrum lag dieser Bereich zwischen 0,0433 und 0,05 µg/ml (Differenz 0,0067 µg/ml).

Für Trichophyton mentagrophytes lag dieser Bereich zwischen 0,01 und 0,037 µg /ml (Differenz 0,027 µg/ml).

Auch Scopulariopsis brevicaulis zeigte bis auf eine Ausnahme in der 16.

Woche einen völligen konstanten Verlauf der minimalen Hemmkonzentration bei 2,5 µg/ml. In Woche 16 wurde einmalig eine MHK von 5 µg/ml für ein Isolat bestimmt.