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Mikrosatellitenalteration in der DNA von Patienten mit nichtkleinzelligem

4. Ergebnisse

4.6. Mikrosatellitenalteration in der DNA von Patienten mit nichtkleinzelligem

Es wurden 27 Patienten (24 Männer und 3 Frauen) mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom untersucht. Der Altersmittelwert betrug 62,8 Jahre (Bereich 39-76). 21 Patienten (78 %) waren Raucher und eine Patientin Nichtraucherin. Bei fünf Patienten (18 %) waren keine anamnestischen Angaben zum Raucherstatus zu ermitteln. Der Packungsjahremittelwert betrug 43 (Bereich 15-60; n = 21).

Untersuchungsergebnis

Bei neun Patienten (33 %) konnten Veränderungen in mindestens einem Mikrosatellitenlocus nachgewiesen werden. Der Altersmittelwert bei den Patienten mit Veränderungen betrug 63,5 Jahre (Bereich 39-71). Der Altersmittelwert bei den Patienten ohne Veränderungen betrug 62,4 Jahre (Bereich 41-73). In Tabelle 8 wird der Anteil der eingesetzten Marker bzw.

Mikrosatellitenloci an den nachgewiesenen Alterationen dargestellt. Mit einem Anteil von 15 % war der Marker UT762 am häufigsten an positiven Befunden (LOH oder MIN) beteiligt.

Tabelle 8

Nachweis von LOH/MIN; differenziert nach Markern

Entität n AR ACTBP2 UT762

n % n % n %

NSCLC 27 3 11 3 11 4 15

In den Tabellen 9a und 9b sind die untersuchten Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom aufgeführt und ihre klinischen Daten und die Ergebnisse der Mikrosatellitenanalysen dargestellt.

Sechs Patienten (Nr. 4, 6, 11, 13, 15, und 17) zeigten eine Mikrosatelliteninstabilität (22 %) und vier Patienten (Nr. 4, 20, 23 und 26) einen Verlust der Heterozygotie (15 %). Ein Patient (Nr. 4) zeigte eine MIN in der Tumorprobe (Marker AR) und ein LOH in der Tumor- und Serumprobe (Marker UT762). Bei 7 von 9 Patienten (78 %) gelang der identische Nachweis einer Alteration in der Tumor- und Serumprobe. Zwei Patienten (Nr. 11 und 17) zeigten eine MIN in der Serumprobe, nicht dagegen in der Tumorprobe.

Die Abbildungen 12 bis 21 zeigen eine Auswahl an Mikrosatellitenveränderungen in den untersuchten Proben.

Tabelle 9a Klinische Daten und Mikrosatellitenanalysen bei Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom

Pat.

Nr.

Alter [Jahre]

m/w Raucher py Histologie Staging G AR ACTBP2 UT762

Tumor Serum Tumor Serum Tumor Serum

1* 76 m k. A. k. A. SCC T4 N2 M0 3 - - -

-2* 69 w k. A. k. A. AC T2 N1 Mx 2 - - -

-3* 57 m ja 60 AC T2 N0 M0 3 - - -

-4* 69 m k. A. k. A. AC T3 N0 M0 3 MIN - - - LOH LOH

5* 63 m k. A. k. A. AC T2 N0 M1 1 - - -

-6* 39 w k. A. k. A. AC T2 N0 M1 1 - - - - MIN MIN

7 54 w nein 0 AC T4 N0 M0 3 - - -

-8 73 m ja 50 SCC T2 N2 M0 2 - - -

-9 65 m ja 20 SCC T2 N0 M0 2-3 - - -

-10 67 m ja 15 SCC II 2 - - -

-11 68 m ja 60 LCC III a 2 - - - MIN

12 45 m ja 60 LCC III a 1 - - -

-13 61 m ja 40 SCC IV 2 MIN MIN - - -

-14 69 m ja 50 SCC k. A. k. A. - - -

-Abkürzungen: Pat., Patienten; *In Paraffin eingebettete Tumorprobe; m, männlich; w, weiblich; py, Packungsjahre;

SCC, Plattenepithelkarzinom; AC, Adenokarzinom; LCC, großzelliges Karzinom; Staging nach UICC/AJCC; G, grading;

Tabelle 9b Klinische Daten und Mikrosatellitenanalysen bei Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom

Pat.

Nr.

Alter [Jahre]

m/w Raucher py Histologie Staging G AR ACTBP2 UT762

Tumor Serum Tumor Serum Tumor Serum

15 63 m ja 30 AC III b 2 MIN MIN - - -

-16 66 m ja 30 SCC III a 2 - - -

-17 67 m ja 45 SCC III b 2 - - - MIN -

-18 58 m ja 60 SCC IV 2 - - -

-19 41 m ja 60 LCC IV 2 - - -

-20 68 m ja 40 SCC III b 2 - - -

-21 68 m ja 40 SCC IV 2 - - LOH LOH -

-22 59 m ja 40 SCC IV 2 - - -

-23 66 m ja 30 LCC IV 2 - - LOH LOH -

-24 60 m ja 40 SCC IV 2 - - -

-25 66 m ja 53 SCC k. A. 2 - - -

-26 71 m ja 30 SCC T2N1M0 2 - - - - LOH LOH

27 68 m ja 50 SCC T2N3M0 2 - - -

-Abkürzungen: Pat., Patienten; m, männlich; w, weiblich; py, Packungsjahre; SCC, Plattenepithelkarzinom;

AC, Adenokarzinom; LCC, großzelliges Karzinom; Staging nach UICC/AJCC; G, grading;

LOH, Verlust der Heterozygotie; MIN, Mikrosatelliteninstabilität; k. A.; keine Angaben

4 T L S

º »

UT762

Abb. 12

Patient 4 (NSCLC) zeigt einen Verlust der Heterozygotie in der Tumor- und Serum-DNA. Der Vergleich zwischen den spezifischen Bandenmustern der Tumor-, Lymphozyten- und Serum-DNA läßt das Fehlen der oberen Bande in der Tumor- und Serum-Serum-DNA erkennen (siehe Pfeile).

Der Mikrosatellitenlocus UT762 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-DNA; S, Serum-DNA.

4 T L S

º º

AR

Abb. 13

Patient 4 (NSCLC) zeigt eine Expansion des amplifizierten Mikrosatellitenlocus in der Tumor-DNA (siehe Pfeile). Der Mikrosatellitenlocus AR wurde amplifiziert aus: T, Tumor-Tumor-DNA; L, Lymphozyten-DNA; S, Serum-DNA.

6 T L S

º »

UT762

Abb. 14

Patient 6 (NSCLC) zeigt eine Expansion des amplifizierten Mikrosatellitenlocus UT762 in der und Serum-DNA. Der Mikrosatellitenlocus UT762 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-Tumor-DNA; S, Serum-DNA.

11 T L S

»

UT762

Abb. 15

Patient 11 (NSCLC) zeigt eine Kontraktion eines Allels in der Serum-DNA (siehe Pfeil). Der Mikrosatellitenlocus UT762 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-DNA; S, Serum-DNA.

13 T L S

º »

AR

Abb. 16

Patient 13 (NSCLC) zeigt eine Kontraktion des amplifizierten Mikrosatellitenlocus AR in der Tumor- und Serum-DNA. Der Mikrosatellitenlocus AR wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA;

L, Lymphozyten-DNA; S, Serum-DNA.

15 T L S

º »

AR

Abb. 17

Patient 15 (NSCLC) zeigt eine Expansion des amplifizierten Mikrosatellitenlocus AR in der Tumor- und Serum-DNA (siehe Pfeile). Der Mikrosatellitenlocus AR wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-DNA; S, Serum-DNA.

21 T L S

º »

ACTBP2

Abb. 18

Patient 21 (NSCLC) zeigt einen Verlust der Heterozygotie in der Tumor- und Serum-DNA. Der Vergleich zwischen den Bandenmustern der amplifizierten Tumor-, Lymphozyten- und Serum-DNA läßt eine reduzierte Signalintensität in den oberen Banden der Tumor- und Serumprobe (siehe Pfeil) erkennen. Der Mikrosatellitenlocus ACTBP2 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-Tumor-DNA; S, Serum-DNA.

23 T L S

º »

ACTBP2

Abb. 19

Patient 23 (NSCLC) zeigt einen Verlust der Heterozygotie in der Tumor- und Serum-DNA. Der Vergleich zwischen den Bandenmustern der amplifizierter Tumor-, Lymphozyten- und Serum-DNA läßt eine reduzierte Signalintensität in den oberen Banden der Tumor- und Serum-Serum-DNA (siehe Pfeil) erkennen. Der Mikrosatellitenlocus ACTBP2 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-Tumor-DNA; S, Serum-DNA.

26 T L S

º »

UT762

Abb. 20

Patient 26 (NSCLC) zeigt einen Verlust der Heterozygotie in der Tumor- und Serum-DNA. Der Vergleich zwischen den Bandenmustern der amplifizierter Tumor-, Lymphozyten- und Serum-DNA läßt eine reduzierte Signalintensität in den oberen Banden der Tumor- und Serum-Serum-DNA (siehe Pfeil) erkennen. Der Mikrosatellitenlocus UT762 wurde amplifiziert aus: T, Tumor-DNA; L, Lymphozyten-Tumor-DNA; S, Serum-DNA.

4.6.1. NSCLC-Tumorstadium und histologische Klassifizierung

Eine statistisch prüfbare Aussage über den möglichen Zusammenhang zwischen dem Nachweis von Mikrosatellitenalterationen und den Kriterien NSCLC-Tumorstadium und histologische Klassifizierung ist aufgrund der geringen Fallzahl nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Von den siebenundzwanzig untersuchten Patienten hatten sieben ein Adenokarzinom, sechszehn ein Plattenepithelkarzinom und vier ein großzelliges Karzinom.

Insgesamt zeigten

# 3 von 7 Patienten (43 %) mit einem Adenokarzinom (AC),

# 4 von 16 Patienten (25 %) mit einem Plattenepithelkarzinom (SCC) und

# 2 von 4 Patienten (50 %) mit einem großzelligen Karzinom (LCC) in mindestens einem Mikrosatellitenlocus eine MIN und/oder ein LOH.

Das Ergebnis zeigt einen höheren prozentualen Anteil von Mikrosatellitenalterationen bei den untersuchten Patienten, die an einem Adenokarzinom oder an einem großzelligen Karzinom erkrankt waren. Die Beziehung zwischen der histologischen Subklassifizierung und dem Nachweis von Mikrosatellitenalterationen in den drei untersuchten Mikrosatellitenloci wird in Tabelle 10 dargestellt.

Tabelle 10

Der Nachweis von LOH / MIN, differenziert nach Markern und NSCLC-Entitäten

Entität n %

AR ACTBP2 UT762

n % n % n %

AC 7 26 2 29 0 0 2 29

SCC 16 59 1 6 2 12,5 1 6

LCC 4 15 0 0 1 25 1 25

NSCLC 27 100

Abkürzungen: AC, Adenokarzinom; SCC, Plattenepithelkarzinom; LCC, großzelliges Karzinom; NSCLC, nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom

Am häufigsten konnten im Tumorstadien III a und IV eine Veränderung nachgewiesen werden.

Im Stadium I zeigte sich an den bei uns untersuchten Patienten keine Veränderung der untersuchten Mikrosatellitenloci. Aufgrund der sehr niedrigen Fallzahl sind keine statistischen Aussagen möglich. Für zwei Patienten (14 und 25) ohne nachgewiesenem LOH / MIN in den untersuchten DNA-Proben, fehlten Angaben zum Tumorstadium. Tabelle 11 gibt einen Überblick.

Tabelle 11

NSCLC: Tumorstadienverteilung und Nachweis von Mikrosatellitenalterationen

3

3 I II IIIa IIIb IV

n (%) n (%) n (%) n (%) n (%) n (%)

25 (100) 2 (8) 3 (12) 5 (20) 6 (24) 9 (36) MIN/LOH 0 (0) 1 (33) 2 (40) 2 (33) 4 (44)

Die unterste Reihe zeigt die Verteilung der Mikrosatellitenalterationen in Beziehung zum Tumorstadium nach UICC/AJCC.