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Material für die Gottesdienstgestaltung

Im Dokument 4. Schritte zur Predigt 8 (Seite 23-32)

Psalm

zu Psalm 27: kraft des Lebens

du

bist die kraft meines lebens vor wem sollte mir bangen wenn

auch hier sich im moment keine spur

Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren.

Ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand.

Er wurde gekreuzigt.

In seinem Tod

hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit.

Mitten unter uns ist Jesus gegenwärtig und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott,

die wirkt, wo sie will.

Sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung.

die auch der Tod nicht zerstört.

In der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen.

Wir erwarten Gottes Reich.

(Ev. Gesangbuch, Ausgabe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, 1993, S. 57)

Vater unser

Vater unser im Himmel

väterlicher und mütterlicher GOTT geheiligt werde dein Name

und dein Wunsch, dass wir Menschen glücklich leben können dein Reich komme

dein Friede ohne Ende, den wir so sehr ersehnen dein Wille geschehe

nicht unser eigener wie im Himmel so auf Erden unser tägliches Brot gib uns heute

und durch uns allen, die es entbehren und vergib uns unsere Schuld

wenn wir Scherben angerichtet haben bei anderen wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

die auch nur Menschen sind mit Fehlern wie wir und führe uns nicht in Versuchung

in den immer gleichen Mustern zu leben sondern erlöse uns von dem Bösen

und von allem, was uns am Leben hindert denn dein ist das Reich

des Lebens in Fülle und die Kraft

dieses Leben zu schaffen und die Herrlichkeit

ohne Ende bis in Ewigkeit.

Amen.

aus: Sternstunden – Meditative AbendGOTTesdienste – Claudia Fichtner – Herder Verlag, ISBN 3-451-28030-2

Gedichte

Betend also gewohnt in den Wüsten zu wohnen Durststrecken zu durchstehen

von jeher halten wir stand

wir haben den längeren Atem die größere Hoffnung

Betend

also mit anderen Augen sehen wir manchmal ein Zeichen auf den Zusammenhang weisend mit dem der voran geht durch Wasser und Wüste der möglich macht das Unmögliche

der Leben wirkt aus dem Tod (Lothar Zenetti)

Die Gewalt fängt nicht an wenn einer einen erwürgt.

Sie fängt an wenn einer sagt:

„Ich liebe dich, Du gehörst mir!“

Die Gewalt fängt nicht an wenn Kranke getötet werden Sie fängt an wenn einer sagt:

„Du bist krank,

Du musst tun, was ich sage!“

Die Gewalt fängt an

wenn Eltern ihre folgsamen Kinder beherrschen

und wenn Eltern und Lehrer und Päpste Selbstbeherrschung verlangen

Die Gewalt herrscht dort wo der Staat sagt:

„Um die Gewalt zu bekämpfen darf es keine Gewalt mehr geben außer meiner Gewalt“

Die Gewalt herrscht

wo irgendwer oder irgendetwas zu hoch ist oder zu heilig um noch kritisiert zu werden Oder wo die Kritik nichts tun darf

sondern nur reden

und die Heiligen oder die Hohen mehr tun dürfen als reden Die Gewalt herrscht dort wo es heißt:

„Du darfst Gewalt anwenden“

aber oft auch dort wo es heißt:

„Du darfst keine Gewalt anwenden“

Die Gewalt herrscht dort wo sie ihre Gegner einsperrt und sie verleumdet

als Anstifter zur Gewalt

Das Grundgesetz der Gewalt lautet:

„Recht ist, was wir tun.

Und was die anderen tun, das ist Gewalt“

Die Gewalt kann man vielleicht nie mit Gewalt überwinden

aber vielleicht auch nicht immer ohne Gewalt

Erich Fried in : Um Klarheit, Wagenbach-Verlag, 1985

Parabel

Der Adler

Ein Mann ging in den Wald, um sich einen Vogel zu suchen, den er mit nach Hause nehmen könnte. Er fing einen jungen Adler, brachte ihn heim und steckte ihn in den Hühnerhof zu den Hennen, Enten und Truthennen. Und er gab ihm Hühnerfutter zu fressen, obwohl er ein Adler war, der König der Vögel.

Nach fünf Jahren erhielt der Mann den Besuch eines naturkundigen Mannes. Und als sie miteinander durch den Garten gingen, sagte dieser:“ Dieser Vogel dort ist kein Huhn, er ist ein Adler.“ – „Ja“, sagte der Mann, „das stimmt. Aber ich habe ihn zu einem Huhn erzogen. Er ist jetzt kein Adler mehr, sondern ein Huhn, auch wenn seine Flügel drei Meter breit sind.“

„Nein“, sagte der andere. „Er ist immer noch ein Adler, denn er hat das Herz eines Adlers und das wird ihn hoch hinauffliegen lassen in die Lüfte.“ – „Nein“, sagte der Mann, „er ist jetzt ein richtiges Huhn und wird niemals fliegen.“

Darauf beschlossen sie, eine Probe zu machen.

Der naturkundige Mann nahm den Adler, hob ihn in die Höhe und sagte beschwörend:

„Der du ein Adler bist, der du dem Himmel gehörst und nicht dieser Erde, breite dein Schwingen aus und fliege!“ Der Adler saß auf der hoch aufgereckten Faust und blickte sich um. Hinter sich sah er die Hühner nach Körnern picken und er sprang zu ihnen hinunter. Der Mann sagte: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn.“ „Nein“, sagte der andere, “er ist ein Adler. Ich versuche es morgen noch einmal.“ Am anderen Tag stieg er mit dem Adler auf das Dach des Hauses, hob ihn empor und sagte: „Adler, der du ein Adler bist, breite deine Schwingen aus und fliege.“ Aber als der Adler wieder die

scharrenden Hühner im Hof erblickte, sprang er abermals zu ihnen hinunter und scharrte mit ihnen.

Da meinte der Mann wieder: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn.“ „Nein“, sagte der andere, „er ist ein Adler und hat noch immer das Herz eines Adlers. Lass es uns noch ein einziges Mal versuchen; morgen werde ich ihn fliegen lassen.“ Am nächsten Morgen erhob er sich früh, nahm den Adler und brachte ihn hinaus aus der Stadt, weit weg von den Häusern an den Fuß eines hohen Berges.

Die Sonne stieg gerade auf, sie vergoldete den Gipfel des Berges. Jede Zinne erstrahlte in der Freude eines wundervollen Morgens. Der Mann hob den Adler und rief zu ihm:

„Adler, du bist ein Adler! Du gehörst dem Himmel und nicht dieser Erde! Breite deine Schwingen aus und fliege!“ Der Adler blickte sich um, zitterte, als erfüllte ihn neues Leben, aber er flog nicht. Da ließ ihn der naturkundige Mann direkt in die Sonne schauen.

Und plötzlich breitete er seine gewaltigen Flügel aus, erhob sich mit dem Schrei eines Adlers, flog höher und kehrte nie wieder zurück. Er war ein Adler, obwohl er wie ein Huhn aufgezogen und gezähmt worden war.

(Verfasser/in unbekannt, für Hinweise sind wir dankbar.)

Lieder

Im Dokument 4. Schritte zur Predigt 8 (Seite 23-32)