• Keine Ergebnisse gefunden

4 Diskussion

4.2 Magphos

Im Prüfglied „Magphos“ schloss die 0-Variante, in der „Pirol“, im Vergleich zu den einzelnen „Magphos“ Prüfvarianten besser ab. Ursache, dass die „Pirol“ 0-Variante im gesamten Versuch gut abschneidet ist die, dass der Dienstleister eine andere Einheitserde 73 (Einheitserdewerk Werkverband, Uetersen) gestellt hatte mit einer anderen und höheren Nährstoffmenge die zugunsten des

Ertra-ges geht. Aber in diesem Prüfglied wird bzw. wurde das Merkmal Treibkraft un-tersucht, welches sich im Folgejahr bestätigen soll. Da die Kartoffel ein Adventiv Wurzelsystem besitzt, wird durch den Phosphor die Bewurzelung, Knollenan-satz und den Austrieb der Augen gefördert (Lütke Entrup et al., 2000&2006).

Die Verbesserung des Knollenansatzes wurde durch die Phosphordüngung in diesem Versuch nicht bestätigt. Zusätzlich zu der erhöhten Phosphordüngung kommt in diesem Düngemittel eine erhöhte Menge an Magnesium mit ins Sys-tem, welche sich offenbar positiv auf die Photosyntheserate auswirkt. Magnesi-um ist das Zentralatom im Chlorophyll. Offensichtlich wirkte sich in der Sorte

„Pirol“ eine zu hohe Düngung mit „Magphos“ in der zweifachen Konzentration negativ auf das Gesamtgewicht der Knollen aus. Die Vermutung liegt nahe, dass durch die zu geringe Knollenanzahl das Gesamtknollengewicht sinkt. Die Ursache für diesen geringen Ertrag ist, dass nicht ausreichend Stickstoff im System war, dieser fehlte für einen ausreichenden Knollenansatz. Nach Bonitur Beobachtungen ist vor allem in der Prüfvariante „Magphos“ 2- fache Aufwand-menge ein Teil der Blattfläche verätzt worden. Wie im Bild 11 gut zu erkennen ist.

Bild 11: Verätzungen in der Sorte "Pirol" in der 2-fachen Aufwandmenge (Quelle: eigene Aufnahmen)

Zum Einsatz kamen in der ersten Anwendung 10 l/ha, dies sind die praktischen Empfehlungen des Herstellers. Die zweite Anwendung wurde gesplittet, dort wurden 2 mal 5 l ausgebracht. Im Gewächshaus ist dies eine akzeptable Auf-wandmenge die technisch gut zu applizieren ist. Die Steigerung der Aufwand-mengen von der 0,5- fachen zur einfachen Aufwandmenge ist nach statisti-schen Tests nicht gesichert d.h. eine weitere Steigerung der Nährstoffmenge und der sich daraus resultierende Ertrag ist statistisch nicht gesichert. Auch ein

interessanter Zusammenhang ist das bei steigenden Konzentrationen die Farbe des Chlorophylls intensiver wird. Nachteilig wirkt sich die zu hohe Salzkonzent-ration auf die Gesundheit des Blattes aus. Die Blätter der Pflanzen beginnen zu verbrennen und dementsprechend sinkt die photosynthetisch aktive Blattfläche und beeinträchtigt somit Photosyntheserate. Dadurch, dass die höhere Dün-gung das Chlorophyll intensiver erscheinen lässt, geht vermutlich eine höhere Photosyntheserate einher, die die Nekrosen und Verletzungen auf den Blättern kompensiert. Damit lassen sich die höheren, aber nicht gesicherten Einzelknol-lengewichte der hohen Aufwandmenge erklären. Die Signifikanz zwischen der

„Pirol“ Prüfvariante „Magphos“ 1- fach und „Magphos“ 2- fach lässt darauf schließen, dass eine zweifache Aufwandmenge die Knollenanzahl negativ ver-ändert und die 1- fache, bzw. die Aufwandmenge die der Hersteller angibt, die hinsichtlich der Gesamtknollengewicht und Einzelknollengewicht die Optimalste ist.

In der „Romanze“ stellte sich ein ganz anderes Bild dar. Das Gesamtgewicht ist in den einzelnen Prüfgliedern gleich (siehe Diagramm 13). Das Einzelknollen-gewicht ist in der einfachen Konzentration um ca. 6 g höher wie in den Prüfvari-anten der halben und doppelten Konzentration. Die Vermutung liegt nahe, dass die „Romanze“ das Gesamtgewicht nicht über das Einzelknollengewicht aus-gleicht, sondern über die Knollenanzahl. Um das Gesamtknollengewicht zu er-reichen, erfolgt der Ausgleich durch eine höhere bzw. niedrigere Knollenanzahl und die Anzahl des Einzelknollengewichtes. Auch hier ist der Zusammenhang gut zu erkennen, dass eine Steigerung der Düngermenge bis zur vom Hersteller empfohlenen Aufwandmenge als sinnvoll erachtet wird. Eine übermäßige Dün-gung ohne Effekte, führt zu drastischen Umweltbelastungen und die betriebs-wirtschaftliche Kalkulation ist negativ zu bewerten. Wenn der Effekt des erhöh-ten Knollenansatzes sich bestätigt, ist die betriebswirtschaftliche Kalkulation positiv. Denn in der zweifachen Menge ist ein Rückgang des Einzelknollenge-wichtes zu beobachten, was sich negativ auf den Ertrag ausübt. Dieser Rück-gang ist nicht statistisch gesichert, wie Diagramm 13 zeigt. Zudem ist die „Ro-manze“ eine spätere Sorte und hat entsprechend eine längere Vegetationsperi-ode. Da die Vegetationsperiode einen wesentlichen Einfluss auf den Ertrag hat, ist der Rückgang des Ertrages nicht so stark wie in der Sorte „Pirol“. Denn die

„Pirol“ ist in die frühe Reifezeit eingestuft worden. Die vom Hersteller gesetzten Termine zur Anwendung sind: als Erster Termin – Beginn der Stolonen Verdi-ckung, der zweite Termin wenn sich die Knollen über 10 mm verdickt haben. In

diesem Versuch muss bedacht werden, dass er in einem Gewächshaus ange-stellt worden war. Die Termine für die Applikation sind in Angaben für die Feld-produktion angegeben und können entsprechend im Gewächshaus abweichen.

In diesem Prüfglied haben sich die vom Hersteller gesetzten Termine und Auf-wandmengen als richtig heraus gestellt. Diese Strategie mit diesem Düngemittel zu fahren macht einen Sinn, da der positive Effekt des Knollenansatzes insbe-sondere in der „Romanze“ auswirkt. Aber das Düngemittel im Soloeinsatz an-zuwenden ist nicht sinnvoll, denn der „Motor“ des Pflanzenwachstums fehlte, dieser ist Stickstoff. Wenn die drei Nährstoffe in optimaler Kombination ange-wendet werden kann sich vermutlich ein hoher Knollenertrag daraus entwickeln.

Eine weitere Maßnahme um einen höheren Ertrag zu erreichen, ist die Untersu-chung der Nährstoffkonzentration in der Erde. Denn die Wurzeln können durch eine zu hohe Konzentration im Boden verätzten.

ÄHNLICHE DOKUMENTE