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5. Diskussion

5.3. Kritik

Patienten war ausreichend hoch, so dass statistisch relevante Aussagen zu den Berechnungen gemacht werden können.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Designs der vielfältigen Studien zur Patientenzufriedenheit sind die Ergebnisse kaum miteinander vergleichbar. Es gibt kein einheitliches Instrument zur Erfassung der Patientenzufriedenheit. Die bisher angewandten Instrumente sind meist wenig überprüft, fragen nur die zusammenfassende Globalzufriedenheit ab oder gehen nur auf die einzelnen Behandlungsaspekte ein. Es lassen sich neben direkten auch indirekte Messungen finden und letztendlich unterscheiden sie sich erheblich in den Befragungsmethoden und -zeitpunkten. Übergeordnetes Ziel dieser Arbeit war es, ein Untersuchungsinstrument zu entwickeln, das möglichst breit anwendbar ist und dieses unter den beschriebenen Bedingungen zu testen. Die Patienten haben nachvollziehbare Ergebnisse abgegeben und es scheint mit der Befragung zur Behandlungsbewertung jetzt eine Möglichkeit gegeben zu sein, unterschiedliche Patientengruppen miteinander bezüglich ihrer Bewertung zur Behandlung vergleichen zu können. Bei Betrachtung der Ergebnisse findet man eine weitgehende Übereinstimmung mit den aus der Literatur bereits bekannten Ergebnissen.

Der vorliegende Fragebogen MFBP-18 zur Behandlungsbewertung durch die Patienten hat eine ökonomische Möglichkeit geschaffen, die Qualitätssicherung um einen weiteren Versorgungsbereich, nämlich die stationäre Psychosomatik/Psychotherapie, zu erweitern. Die Einbeziehung der Patienten in den Qualitätssicherungsprozess kann diesbezüglich künftig möglich sein.

Frage 5: Der Therapeut und ich haben gemeinsam das Behandlungsziel erreicht.

Alternatives Item:

Der Therapeut und ich haben ähnliche Vorstellungen über das Behandlungsziel.

Frage: 6: Der Therapeut war einfühlsam und verständnisvoll.

Alternatives Items:

Der Therapeut war einfühlsam.

Der Therapeut war verständnisvoll.

Frage 7: Der Therapeut war freundlich.

Alternatives Item:

Der Therapeut war empathisch.

Frage 11: Der Therapeut hat mich manchmal kritisiert und abweisend reagiert.

Alternatives Item:

Der Therapeut hat mich manchmal kritisiert.

Der Therapeut hat manchmal abweisend reagiert.

Frage 12: Der Therapeut war manchmal unzufrieden mit mir und hat die Schuld nur bei mir gesucht.

Alternative Items:

Der Therapeut war manchmal unzufrieden mit mir.

Der Therapeut hat die Schuld nur bei mir gesucht.

Frage 17: Ich konnte mich hier gut erholen, ohne mich selber anstrengen zu müssen.

Alternatives Item:

Ich konnte mich hier sehr gut erholen, ohne mich selber anstrengen zu müssen.

Frage 18: Ich habe genügend Einfluss auf die Behandlung gehabt.

Alternatives Item:

Ich habe einen wichtigen Einfluss auf die Behandlung gehabt.

Frage 20: Die Psychopharmaka (z. B. Beruhigungsmittel, Antidepressiva), die ich nehmen sollte, habe ich eigentlich abgelehnt.

Alternatives Item:

Die Psychopharmaka (z. B. Beruhigungsmittel, Antidepressiva), die ich nehmen sollte, habe ich abgelehnt.

Frage 23: Das Therapieprogramm war wie ein Arbeitstag für mich.

Alternatives Item:

Das Therapieprogramm war so anstrengend wie ein Arbeitstag für mich.

Die Fragen 34 – 37 sollten als Zusatzteil als eine Untergruppe „Weitere Therapieangebote“ an den Fragebogen angefügt werden.

Frage 40: Die Entfernung von zu Hause war wichtig für mich.

Alternatives Item:

Der emotionale Abstand von zu Hause war wichtig für mich.

Frage 48: Ich weiß jetzt, welche Ziele mir wichtig sind und wie ich sie erreichen kann. Dieses Item wurde im Fragebogen MFBP-18 nach allen Berechnungen letztendlich noch verändert, und zwar in die alternativen Items 6: „Ich weiß jetzt, welche Ziele mir wichtig sind.“ und 18: „Ich weiß jetzt, wie ich meine Ziele erreichen kann.“

Weiterhin fällt in der Literatur bei eingehender Betrachtung auf, dass oft trotz meist hoher Globalzufriedenheit auch eine gewisse Unzufriedenheit vorhanden ist. Deshalb sollte man sich auch mit der Frage auseinandersetzen, ob eine

generell hohe Bewertung der Patientenzufriedenheit nicht ein Artefakt der Befragung darstellt, mit Antworten im Sinne der sozialen Erwünschtheit oder auch rollenkonformes Antworten. In der vorliegenden Untersuchung kann diese Frage nicht wirklich zufriedenstellend geklärt werden. Dies ist aber auch ein Problem, das in anderen Studien zur Bewertung der Patientenzufriedenheit zu finden ist.

Sollte die hohe Globalzufriedenheit der Patientenbewertung ein Artefakt darstellen, so hätte die Messung der Patientenzufriedenheit anhand von Fragebögen, die detaillreicher sind, eine um so größere Berechtigung. Die Evaluation der Patientenzufriedenheit ist ein komplexerer Vorgang, als es die bisherigen Studien erkennen lassen, da dem Begriff „Patientenzufriedenheit“ eine einheitliche Definition fehlt. In dieser Untersuchung wurde versucht, die Behandlungsbewertung anhand der Patientenaussagen einzuschätzen und der Begriff „Patientenzufriedenheit“ wurde eher als untergeordnet gesehen.

Der Fragebogen MFBP-63 wurde zeitgleich an der Psychiatrischen Klinik noch auf den früher getrennten Stationen B1a (psychiatrische Station) und B1b (psychotherapeutisch/psychosomatische Station) eingesetzt. Für eine weitere Studie und Validierung des Fragebogens wäre es sinnvoll, diese Daten noch heranzuziehen.

Die Konfirmatorische Faktorenanalyse konnte das theoretische Modell nicht bestätigen. Somit könnte man diesbezüglich noch weitere Untersuchungen durchführen.

Wie unter Punkt 1.3.2 erläutert, sind für den Patienten schulspezifische Kriterien einer bestimmten Psychotherapie nachrangig. Dem Patienten ist eher wichtig, Verständnis, Unterstützung und Anerkennung zu bekommen. Weiterhin möchte er auch Vertrauen aufbauen können und den Therapeuten als einen kompetenten und kommunikativen Partner im Gegenüber erleben. Eine stabile und vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung bildet diesbezüglich die Grundlage, auf der letztendlich Veränderungen stattfinden können. In dieser Untersuchung wurden relevante Items zur Therapeut-Patient-Beziehung einbezogen, die in einem ersten Schritt einen Faktor abbilden konnten und genügend hohe Reliabilitäten zeigten, jedoch in einem zweiten Schritt der Analyse, aufgrund der

Ergebnisse des MAP-Tests und des Screeplotts, nicht mit in den Fragebogen MFBP-18 aufgenommen werden konnten.

Auch in dieser Untersuchung bleibt letztendlich die Frage offen, ob sie tatsächlich zur Verbesserung der Versorgungsqualität beiträgt. Jedoch wird das Urteil des Patienten in der stationären Versorgung immer wichtiger und es bleibt zu hoffen, dass es einen festen Stellenwert in der Qualitätssicherung (Prozess- und Ergebnisqualität) in Zukunft einnimmt. Diesbezüglich würden die Befragungen nicht nur der Forschung dienen, sondern vor allem den Patienten nutzen. Bei künftigen Befragungen sollte man vielleicht auch mehrere Messzeitpunkte im Auge behalten, und diese z. B. bei Aufnahme, in der Mitte und am Ende der Behandlung erheben, um einen weiteren Einblick in Bezug auf den Veränderungsprozess zu bekommen.

Es liegt bisher eine Vielzahl unzureichend untersuchter Messinstrumente vor. Bis heute fehlt ein gut untersuchtes und empirisch abgesichertes Erhebungs-instrument. Diese Untersuchung hat den Versuch unternommen, dies zu verändern. Es bleibt zu hoffen, dass mit der Kurzform des MFBP-18 die Befragung zur Behandlungsbewertung durch Patienten ein Instrument entwickelt wurde, das ökonomisch im stationären Kliniksetting einsetzbar ist. Auch kann es sich im Laufe der Zeit durch weitere Untersuchungen dahingehend weiterentwickeln.

Es ist noch wichtig darauf hinzuweisen, dass die Durchführung der Befragungen von unabhängigen Untersuchern und Institutionen stattfindet, die nicht in die Behandlung involviert sind.