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Gotisch gegründet, folgte eine Überarbeitung, vor allem des Langhauses, in den Jahren 1514 und 1562. Der Turm stammt im unteren Teil aus der Gründungszeit, ist einheitlich aufgebaut und weist 5,4 Meter im Außenmaß auf.

In den Anfängen der Neuzeit, gegen Ende des 19. Jh. wurde, wie vielerorts üblich (sofern nicht schon im späten 18.

Jh. teil abgetragen) die Mantelmauer stark abgetragen, so daß sie als im Verlauf erhalten, aber nur noch 1 Meter hoch erhalten als Umfassungsmauer dient.

Lage: (WGS84) Ost : 09° 02´ 45“

Nord : 48° 29´ 55“

Höhe : 333 m NN

Interessante Details:

Bild A: Die erste Anlage, von welcher der Turm im unteren Teil erhalten ist war noch in den klassischen Dimensionen ausgeführt, denen das 1514 neu errichtete Langhaus praktisch „entwachsen“ ist.

Bild B: Turm und Langhaus über die Traufseite gesehen zeigen auf, daß das Langhaus seinen spätgotischen Charakter noch erhalten hat,

Bild C: Der ehemalige Kirchhof wird noch heute von der im Verlauf erhaltenen, aber stark abgetragenen Mantelmauer begrenzt .

Literaturauszug/Quelle:

Beschreibung des Oberamts Tübingen(1867); Derendingen (ab Seite 352)

Beim Eintreten des lieblichen, abgeschiedenen Steinbachthales in das weite, großartige Neckarthal liegt ganz in der Thalebene am Fuße der Ausläufer das Rammerts, halbversteckt von herrlichen Obstbäumen, der schöne Ort.

FF

Die einfache, spätgothische Pfarrkirche am Südende des Dorfes hat einen halbachteckig geschlossenen, mit Strebepfeilern besetzten Chor und im Westen einen dreistockigen Thurm, der im dritten Geschosse rundbogige Schallöcher zeigt und noch von dem alten Satteldache bekrönt wird. Ueber den zwei spitzbogigen Eingängen der Nordseite steht 1514 und 1562. Im schlichten Inneren ist Schiff und Chor flachgetäfelt, der Triumphbogen spitzig; die nördlich an den Chor angebaute Sacristei hat ein Netzgewölbe und im Chore sind noch die Ansätze der ehemaligen Gewölberippen erhalten. Die 3 Glocken auf dem Thurme wurden 1865 gegossen von Knittel in Canstatt. Die Baulast ruht auf der Gemeinde.

Der ummauerte Begräbnisplatz umgibt die Kirche. FF A

B

C

Kreis: Tübingen Std/Gmd.: Tübingen Objekt: Derendingen

Die frühgotisch gegründete Anlage erfuhr zu Ende des 15. Jh. eine eingehende Überarbeitung; Langhaus und Chor wurden erneuert, die Wehreinrichtungen (ob der wieder unsicherer gewordenen Zeiten) nochmals verstärkt. Der Turm, im Kern von der Vorgängeranlage erhalten und 6,3 Meter Außenmaß aufweisend, erhielt einen neuen Abschluß. Darstellung der Anlage im Kieser´schen Forstkartenwerk (Kieser 1683; H107/18 Bd52 Bl24). Die im späten 18. Und in das 19. Jahrhundert hinein reichenden Gepflogenheiten, die Mantelmauern ganz oder teils abzutragen, gingen auch an Dußlingen nicht spurlos vorüber, sind aber in ihren Auswirkungen eher moderat; bis zu 3 Meter hoch erhaltene Reste zur Ortsseite sind erhalten.

Lage: (WGS84) Ost : 09° 03´ 04“

Nord : 48° 27´ 14“

Höhe : 405 m NN

Interessante Details:

Bild A: Die erste, frühgotische Anlage war als Chorturmkirche aufgebaut. Der Turm stammt im unteren Zeit aus dieser Zeit.

Bild B: Der ehemalige Chorraum im „Erdgeschoß“ des Turms, von der Kirchhofseite her gesehen.

Bild C: Am gotisch erneuerten Langhaus findet sich an der Eingangstür dieses schöne Engelsrelie.

Literaturauszug/Quelle:

Beschreibung des Oberamts Tübingen (1867); Dußlingen;

Die ansehnliche, dem hl. Petrus geweihte Kirche, im großen ummauerten Friedhofe stehend, hat eine herrliche hohe Lage auf einem Hügel nordwestlich am Dorfe und überragt dasselbe. Sie ist ganz im spätgotischen Stil erbaut und gibt mit den sie umschattenden hohen Obstbäumen, schon von Ferne gesehen, ein äußerst liebliches Bild. Der hohe, mit einem Satteldach bedeckte Thurm steht im Westen, hat 4 Geschosse, von denen das erste mit kräftigem spitzbogigen Portale, das dritte mit schön gefüllten Spitzbogenfenstern belegt ist. An das Schiff baut sich ein schmälerer hoher, halbachteckig geschlossener Chor mit schlichten Strebepfeilern an, und beide werden von spätgotischen Maßwerkfenstern erhellt. Durch die Südwand des Schiffes führt ein spitzbogiger Eingang, in dessen Hohlkehle links ein Engel mit Schildchen steht. FF

Der ausgedehnte, noch ummauerte Begräbnisplatz liegt um die Kirche.

A B

C Seite 126

Kreis: Tübingen Std/Gmd.: Dußlingen Objekt: Dußlingen

Gomaringen ist ein (leider) klassisches Beispiel eines „totalen“ Untergangs einer Anlage, und zwar nicht durch Kampfeinwirkungen. Die gotisch gegründete Anlage hatte mehr oder weniger die Zeiten überdauert; ist im Kieser´schen Forstkartenwerk dargestellt (Kieser 1683; H107/18 Bd52 Bl23). Es kam das Jahr 1839, in welchem die alte Anlage komplett abgetragen würde, einschließlich des Turmes, und bis 1840 in der für die damalige Zeit stillosen Form Turm und Langhaus neu erbaut wurden.

Lage: (WGS84) Ost : 09° 05´42“

Nord : 48° 27´08“

Höhe : 424 m NN

Interessante Details:

Bild A: Vor Ort findet sich, deshalb auch hier wiedergegeben, ein Auszug aus dem Kieser´schen Forstkartenwerk.

Bild B: Weiterhin, aus dem Ortsarchiv, ist die mehrfach überarbeitete Kirche kurz vor ihrem Untergang aus Archiven des Ortes dargestellt.

Bild C: Schließlich gibt ein Lageplan (Auszug aus dem Ortskataster) die Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg des Ortsadels wieder, eine nicht unübliche Kombination.

Literaturauszug/Quelle:

Dehio; Baden-Württemberg (1997); Ev. Pfarrkirche;

1839/40 durch Johann Georg Rupp in kargem Klassizismus errichteter Putzbau mit Werksteingliederung. Flach gedeckter Rechteck-Saal mit Rundbogenfenstern, kubischer Turm mit Pyramidendach.

Beschreibung des Oberamts Reutlingen (1824); Gomaringen (ab S. 111)

Ein evangelisches Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 1218 Einwohnern, an einem Abhang an der Wiesatz, 2 starke Stunden südwestlich von Reutlingen; Revier Gönningen, Forstamt Urach.

FF

Der Ort ist weitläufig gebaut; die Straßen sind Bey schlechtem Wetter fast nicht zu wandeln, da der Boden aus einen verwitterten Schieferton besteht.

Unter den öffentlichen Gebäuden befinden sich außer der Kirche, welche in schlechtem Zustande ist, ein Schloß, seit 1817 Pfarrhaus, ein ansehnliches, mit Mauern und Gräben umgebenes Gebäude, worin man eine schöne Aussicht gegen die Alp hat. Das alte, schlechte Pfarrhaus wurde von der Gemeinde erkauft, in der Absicht, es nebst einer Verbesserung zum Schulhause zu verwenden. Bey dem Schlosse befinden sich noch 2 herrschaftliche Wohngebäude und 8 Wirtschaftliche Gebäude zu dem herrschaftlichen Maiereygut gehörig. FF

A

B

C

Kreis: Tübingen Std/Gmd.: Gomaringen Objekt: Gomaringen

Hirrlingen entstammt der spätromanischen Zeit. Der Turm in seinen unteren 2 Geschossen ist daraus erhalten. Es handelte sich um eine, für die damalige Zeit, „klassische“ Chorturmanlage. Der Turm weist 8,1 Meter im Außenmaß auf, seine Wände im Erdgeschoß sind rund 2,3 Meter stark. Zu gotischer Zeit wurde die Kirche erneuert und der Turm erhöht; auch fand ein Ausbau der Wehranlagen statt. Im Jahre 1773 wurden Erneuerungsarbeiten durchgeführt, die sich dahingehend äußerten, daß das Langhaus neu aufgeführt, und die Mantelmauer größtenteils abgetragen wurde.

Lage: (WGS84) Ost : 08° 53´ 20“

Nord : 48° 24´ 39“

Höhe : 423 m NN

Interessante Details:

Bild A: Ansicht von Turm und 1773 neu erbautem Langhaus Es fällt auf, daß das Langhaus eher klein ausgefallen ist (entgegen den durchaus üblichen „protzigen“

Ausführungen).

Bild B: Der Turm in Frontalansicht zeigt das den Turmchor enthaltende Erdgeschoß und das mit Schlitzscharten ausgestattete erste Geschoß.

Bild C: Im rückwärtigen Teil des einstigen Kirchhofes hat sich die Mantelmauer, erheblich in ihrer Höhe reduziert, als Rest im Verlauf erhalten.

Literaturauszug/Quelle:

Beschreibung des Oberamts Rottenburg (1828); Hirrlingen (ab seite 171)

Die Pfarrkirche ist ein neueres Gebäude, doch dürfte der Eingang am Thurm, seiner Bauart nach, schon aus sehr alter Zeit sein (die Kirche wurde1773 gebaut. In dieselbe war auch Frommenhausen eingepfarrt).

FF

Die Pfarrey ist eine der ältesten in der Umgegend; in einer Urkunde über die Jahrtagsstiftung auf dem Wurmlinger Berg kommt schon 1348 C. Rektor der Kirche zu Hürningen vor. FF

A

B

C Seite 128

Kreis: Tübingen

Std/Gmd.: Hirrlingen Objekt: Hirrlingen

Die Gründung des 14. Jh. entstammt der Turm mit seinen beiden unteren, „Schlitzscharten tragenden Geschossen“

(zumindest 1867 waren die noch vorhanden). Chor und Langhaus wurden spätgotisch überarbeitet; der Turm erhielt sein heutiges Glockengeschoß. Die Mantelmauer überstand die Erneuerungsarbeiten des 19. Jh. recht gut: Sie ist zu 2,5 Metern Höhe (einst 5) im Verlauf weitgehend erhalten. Darstellung auch im Kieser´schen Forstkartenwerk ( Kieser 1683; H107/18 Bd52 Bl29). 1956 wurde das Langhaus erweitert, die Kirche renoviert.

Lage: (WGS84) Ost : 09° 08´ 54“

Nord : 48° 31´ 52“

Höhe : 381 m NN

Interessante Details:

Bild A: Chor und Sakristei vom ehemaligen Kirchhof gesehen. Auch das 1956 erweiterte Langhaus weist noch spätgotischen Stil auf.

Bild B: Die zu halber einstiger Höhe erhaltene Mantelmauer von der Ortsseite gesehen. Einst war hier das den Zugang sichernde Torhaus mit vorgelagertem Graben.

Bild C: Reste der Mantelmauer im Verlauf im hinteren Bereich des ehemaligen Kirchhofes.

Literaturauszug/Quelle:

Dehio; Baden-Württemberg (1997) Ev. Pfarrkirche; Saal mit eingezogenem Polygonalchor, wohl frühes 16. Jh., Schiff 1956 erweitert. Im Chor Reste dekorativer Malerei, um 1600; Figürliche Grabdenkmäler 17. Jh.

Beschreibung des Oberamts Tübingen (1867); Kirchentellinsfurth (ab S. 408)

Die Kirche, ganz am Südende auf dem alten ummauerten Friedhofe stehend, ist ein schlichtes spätgothisches Bauwerk, einschiffig ohne Strebepfeiler, mit halbachteckig geschlossenem Chore und Maßwerkfenstern; auf dem schlanken Westgiebel sitzt ein schönes Steinkreuz. Der Thurm steht nördlich am Chore, hat zwei alte mit Schießscharten versehene Stockwerke und ein neues hölzernes, das von spitzem Zeltdache bekrönt wird; an der Nordwestecke seine ersten Gurtgesimses sitzt ein großer Fratzenkopf.

FF

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C