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Klimaschutzteilkonzept Mobilität 41

Vorhandene Planungen und Maßnahmen 5

5.1 Gesamtstädtische Planwerke

5.1.1 Klimaschutzteilkonzept Mobilität 41

In der Lärmaktionsplanung sollen durch eine enge Verknüpfung mit anderen gesamtstädtischen und relevanten teilräumlichen Planungen Synergieeffekte genutzt und ggf. konkurrierende Zielsetzungen erkannt werden.

Viele Planungen und Maßnahmen haben neben dem eigentlichen Ziel auch eine Relevanz für die Lärmaktionsplanung. Im Rahmen der weiteren Maßnah-menentwicklung zur Minderung der Lärmbelastungen werden die vorhandenen Planungen und Maßnahmen entsprechend berücksichtigt.

Ein spezifisches Planwerk der Stadt Bottrop, die sich der Verkehrsthematik wid-met, ist das Klimaschutzteilkonzept Mobilität aus 2014. Es dient als Fortschrei-bung des Verkehrsentwicklungsplans.

Weitere gesamtstädtische Planwerke sind der Masterplan Klimagerechter Stadtumbau für die InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop (2014) sowie der Luftreinhalteplan (2011). Diese Konzepte enthalten auch Maßnahmenempfeh-lungen bzw. konkrete Projekte im Verkehrsbereich, die für die Lärmaktionspla-nung relevant sind.

Eine konkrete straßenbauliche Maßnahme, die Einfluss auf die Lärmbelas-tungssituation nimmt, ist der Ausbau der B 224 zur A 52 als 4-streifige Auto-bahn mit entsprechenden Schallschutzanforderungen. Die Maßnahme ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft und befindet sich im Planfeststellungsverfahren.

Ein Reagieren auf vorhandene Lärmsituationen erfolgt darüber hinaus im Rahmen der Bauleitplanung durch Festsetzungen von Lärmschutzmaßnahmen in Bebauungsplänen und im Flächennutzungsplan.

5.1 Gesamtstädtische Planwerke

5.1.1 Klimaschutzteilkonzept Mobilität

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Im Jahr 2011 hat die Stadt Bottrop ein Integriertes Klimaschutzkonzept (IKK)42 aufgestellt. Das hier behandelte Teilkonzept nimmt sich mit dem Verkehrsbe-reich eines Sektors an, der für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwort-lich ist. Das Klimaschutzteilkonzept Mobilität ist noch nicht beschlossen.

41 Stadt Bottrop, Klimaschutzteilkonzept Mobilität, Schlussbericht (Entwurfsfassung), 15. Januar 2015

42 Stadt Bottrop, Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Bottrop, Januar 2011

Stadt Bottrop

Lärmaktionsplan für die Stadt Bottrop Januar 2018

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Das Klimaschutzteilkonzept Mobilität dient der Fortschreibung des Verkehrs-entwicklungsplans von 1993 und einer engeren Verknüpfung der städtischen Mobilität mit dem Ziel einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Mit diesem Konzept wird eine mittel- bis langfristige Strategie für die klima-freundliche und stadtverträgliche Abwicklung des gesamtstädtischen Verkehrs in Bottrop festgelegt.

Handlungsbedarf besteht entsprechend des Konzeptes vor allem bei der kehrsvermeidung und der Verlagerung von Fahrten auf umweltfreundliche Ver-kehrsmittel. Der verbleibende notwendige Verkehr soll ressourcenschonend und mit geringen Emissionen abgewickelt werden.

Bei der Aufstellung des Konzeptes wurde ein integrierter Ansatz gewählt, der sowohl die Zusammenhänge zwischen Stadt- und Verkehrsentwicklung als auch die Umweltbelange berücksichtigt. Es wurden infrastrukturelle Konzepte mit einer Umverteilung von Flächen zugunsten der Nahmobilität, aber auch Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung sowie zur Information und Beratung der Bürger entwickelt. Die Aufstellung des Klimaschutzteilkonzeptes wurde von einem umfangreichen Beteiligungsprozess begleitet.

25 prioritäre Maßnahmen(-ideen) mit verschiedenen Umsetzungshorizonten wurden festgelegt (vgl. Tabelle 12).

Tabelle 12: 25 prioritäre Maßnahmen des Klimaschutzteilkonzeptes Mobilität43

Kurzfristig umzusetzende Maßnahmen (innerhalb der nächsten 1-2 Jahre)

K1 Intensivierung von Radwegerhaltung und Reinigung, systematische Pflege und Unterhaltung von öffentlichen Fahrradabstellanlagen sowie Fahrradwegweisung K2

Systematischer Einsatz von Fahrradstraßen auf Routen des Radverkehrsnetzes und Zubringern sowie Standardisierung von Fahrradstraßen als Teil eines Gesamtkonzepts

K3 Programm zur Standardisierung der Einmündungsbereiche

K4

Einführung von Tempo 30 auf Teilen des Hauptstraßennetzes (z.B. Osterfelder Straße, Horster Straße, Süd-östlicher Innenstadtring, Im Fuhlenbrock, Nordring) und Vermeidung von Schleichverkehren durch Restriktionen in den Quartieren (z.B. durch Einrichtung von Umweltstraßen (Bsp. Essener Straße), Spielstra-ßen, Begegnungszonen) als Teil eines Gesamtkonzepts

K5

Mobilitätsberatungen anbieten für Schulen, Betriebe, etc., Mobilitätskonzept HRW (Hochschule Ruhr West) erstellen, Mobilitätszentrale am Berliner Platz einrichten mit verkehrsmittelübergreifender Information, Beratung und Mobili-täts-Service

K6 Grüne Welle verlangsamen: Progressionsgeschwindigkeit < 50 km/h

43 Stadt Bottrop, Klimaschutzteilkonzept Mobilität, Beschlussvorlage vom 20.11.2014, Drucksache 2014/7931

Stadt Bottrop Lärmaktionsplan für die Stadt Bottrop Januar 2018

43 K7 Einführung einer multimodalen Mobilitätskarte für ÖPNV, Carsharing,

Fahrrad-verleih, etc.

K8 Nahmobilitätsbeauftragter und Meldeplattform Fußgänger- und Radverkehr Kurzfristig umzusetzende Maßnahmen (innerhalb der nächsten 1-2 Jahre) K9 Schaffung einer Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr zur besseren

Erreichbarkeit der Innenstadt (Kirchhellener Straße)

K10 ÖPNV-Verbindung zwischen Bottrop Innenstadt und Essen insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende verbessern

Mittelfristig umzusetzende Maßnahmen (innerhalb der nächsten 5 Jahre) M1 Programm zur fußgängerfreundlichen Anpassung von LSA-Programmen M2 Programm zur Optimierung bestehender Querungsstellen und Einrichtung

weiterer Querungsmöglichkeiten

M3 Grüne Welle für den Radverkehr auf ausgewählten Strecken (Hauptrouten, z.B.

Gladbecker Straße, Osterfelder Straße, Horster Straße), ggf. über Wettersen-soren an LSA (Meteo-Grün)

M4

Mehr Sicherheit und Qualität für Radverkehr auf Hauptrouten durch breite und gerade Radwege und sichere Führung in Knotenpunkten, vor allem im Verlauf der L 631, Südring, Gladbecker Straße, Prosperstraße, (ggf. kombinieren mit Maßnahmen zur ÖPNV-Beschleunigung/ Busspuren)

M5 Ergänzung des Radwegenetzes durch Markierungslösungen (Piktogramme, Schutzstreifen, etc.)

M6 Programm zum Ausbau von öffentlichen Radabstellanlagen M7 Qualitative Verbesserung und Ausweitung B+R-Anlagen

M8

Umnutzung bzw. Flächenumverteilung mehrstreifiger (i.d.R. 4 Spuren) Straßen (DTV <= 15.000 Kfz) auf Zweistreifigkeit zugunsten des Umweltverbundes (Schutz-/ Radfahrstreifen, Einrichtung einer Busspur, Kombispur Bus/ Rad, Busbevorrechtigung an LSA), z.B. auf Gladbecker Straße, Hans-Böckler-Straße, Südring als Teil eines Gesamtkonzepts

M9 Parkraumkonzept Innenstadt entwickeln und umsetzen (z.B. Reduzierung von Stellplätzen im Straßenraum in der Innenstadt und Bewirtschaftung ausweiten) M10 Vorrang für einen zuverlässigen ÖPNV durch Bevorrechtigung an LSA M11 Dynamische Fahrgastinformation nicht nur am ZOB

Langfristig umzusetzende Maßnahmen (innerhalb der nächsten 10 Jahre)

L1 Elektromobilität auf die Straße bringen, z.B. durch Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge, und heutiges Angebot verbessern

L2 Erschließung südlicher Gewerbegebiete, Entlastung Anwohner Ebel und Welheimer Mark

L3 Fuß-, Radwegeverbindung Ebel – Innenstadt als Teil eines Gesamtkonzepts L4 Fuß-, Radwegeverbindung Welheimer Mark – Innenstadt als Teil eines

Ge-samtkonzepts

Stadt Bottrop

Lärmaktionsplan für die Stadt Bottrop Januar 2018

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5.1.2 Masterplan Klimagerechter Stadtumbau für die