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3.8 Hauptinokulation von Cucurbita pepo var. styriaca mit Didymella bryoniae unter Freiland-

3.8.8 Inokulation ältere Früchte ohne mechanische Verwundung/mit mechanischer Verwundung

Verwundung wies ein Großteil der Früchte keine Anzeichen einer Infektion auf (siehe Tabelle 14). Die Früchte waren groß, wiesen die typische Form des Ölkürbisses im reifen Zustand auf und waren in den meisten Fällen bereits gelb bis orange verfärbt (siehe Bildtafel 13 Abbildung A). Auf manchen bereits vor der Inokulation verschlossenen Hagelschäden konnten vereinzelt Fruchtkörper des Pilzes gefunden werden. Im Vergleich dazu konnten bei allen Früchten mit mechanischer Verwundung massivste Ansammlungen von Fruchtkörpern auf den künstlichen Wunden festgestellt werden (siehe Bildtafel 14 Abbildungen E und F). Das Gewebe im Bereich dieser Wunden erschien durch die Ansammlung der Fruchtkörper gräulich bis schwarz. Die Früchte an sich waren jedoch vollkommen vital (Früchte wiesen bei Druck mit Finger eine harte Konsistenz der Schale auf, waren groß, rundlich und gelb bis orange gefärbt). Bei manchen inokulierten Früchten (ohne mechanische Verwundung) konnten Ansammlungen von bernsteinfärbigen, harzigen, tropfenförmigen Substanzen im Bereich des Blütenbodens (siehe Bildtafel 13 Abbildung C) oder auf bereits verschlossenen Hagelschäden (siehe Bildtafel 13 Abbildung D) gefunden werden. Ebenso bildeten orange-bräunliche Zonen um die verschlossenen Hagelschäden eine Barriere zwischen dem sekundären Wundgewebe und der gesunden Fruchtschale (siehe Bildtafel 13 Abbildung B). Auf einer gesunden Frucht ohne mechanische Verwundung konnte Ende August eine Gewebsveränderung festgestellt werden, die man als Sonnenfleck bezeichnet. Das Gewebe im Bereich des Fleckes hellte sich dabei auf und nahm eine weiße Farbe an. Im Zentrum des Fleckes konnten wulstartige, weiße Verhärtungen der Fruchtschale festgestellt werden (siehe Bildtafel 13 Abbildung E). Auf diesen bildeten sich später zahlreiche Fruchtkörper des Pilzes (siehe Bildtafel 13 Abbildung F). Teilweise konnten sich auch

Schwärzepilze auf diesem Gewebeabschnitt etablieren. Die Ausbildung von pilzlichen Fruchtkörpern im Bereich des Sonnenflecks ließ das Gewebe gräulich erscheinen. Bildtafel 13 Abbildung F zeigt im unteren Bereich des Sonnenflecks eine rissige Struktur. Lediglich eine Frucht (ohne mechanische Verwundung) zeigte bereits Ende

August Anzeichen einer Fäule. Ähnlich wie zuvor bildeten sich zahlreiche Fruchtkörper von D. bryoniae, sowie von diversen Schwärzepilzen auf einem kreisrunden, großen Sonnenfleck. Das Gewebe im Bereich des

Sonnenflecks war bereits weich und bräunlich-schwarz verfärbt. Mit fortschreitender Vegetationsdauer konnte eine Ausbreitung der Infektion auf Sonnenfleck-freie Bereiche der Fruchtschale festgestellt werden (Daten nicht gezeigt). Ein gleiches Phänomen zeigte sich in den zwei Fällen der Kontrollen, bei welchen eine beginnende Fäule diagnostiziert wurde. Bildtafel 14 Abbildungen A bis F zeigen den, vom Kürbis induzierten Verschluss der künstlichen mechanischen Verwundung. Am ersten Tag nach der Verwundung konnten in der Früh massivste Ansammlungen von durchsichtigen bis milchigen Tropfen entdeckt werden (Bildtafel 14 Abbildung A). Am selben Tag zu Mittag waren die Substanzen großteils ins Gewebe eingesickert und bildeten einen glänzenden Verschluss der Wunde (Bildtafel 14 Abbildung B). Zwei Tage später hatte der Film eine orange-bernsteinfärbige Farbe angenommen (Bildtafel 14 Abbildung C). Die Ausbildung von schwarzen, kugeligen, ins Gewebe leicht eingesunkenen Fruchtkörpern von D. bryoniae konnten einen Tag später auf der verschlossenen Wunde dokumentiert werden. Durch die Ansammlung der Fruchtkörper veränderte sich die Farbe des Wundgewebes und nahm einen gräulichen Schimmer an (Bildtafel 14 Abbildungen D und E). Ca. Zwanzig Tage danach konnte ein Abblättern des bereits rissig gewordenen Wundverschlusses nachgewiesen werden. Das Gewebe unter den abblätternden Schichten war glatt und frei von pilzlichen Strukturen (Bildtafel 14 Abbildung F).

Tabelle 14: Vergleich der Anzahl der gesunden und erkrankten Früchte ohne mechanische Verwundung, nach mechanischer Verwundung und den Kontrollen. Die Kontrollen sind unbehandelte ältere Früchte. DB FK= Didymella bryoniae Fruchtkörper.

Ohne Verwundung Mit Verwundung Kontrollen

Gesund 14** 15* 13

Beginnende Fäule 1 0 2

Schwarzfäule 0 0 0

Gesamtanzahl 15 15 15

*DB FK zahlreich auf verschlossenen Verwundungsstellen vorhanden, **eine Frucht mit Sonnenflecken

3.8.9 Inokulation der älteren Früchte nach künstlicher Verletzung und Abdunkelung der Inokulationsstelle

Bei den künstlich verletzten Früchten mit Abdunkelung der Inokulationsstelle konnte lediglich eine gesunde Frucht gefunden werden. Auf der Verwundungsstelle konnten zahlreiche Fruchtkörper von D. bryoniae dokumentiert werden. Die Frucht wies jedoch keine weiteren Anzeichen einer Infektion auf (Daten nicht gezeigt). Bildtafel 15 Abbildungen A-D zeigen eine Frucht mit einer beginnenden Fäule. Zunächst bildete sich einige Tag nach der Inokulation ein glänzender Film über der Verwundungsstelle, der diese dicht abschloss (Bildtafel 15 Abbildung A). Ende August konnte leicht seitlich unterhalb der Verwundungsstelle ein

Sonnenfleck (Bildtafel 15 Abbildung B) mit Fruchtkörpern von D. bryoniae diagnostiziert werden. Das Gewebe im Bereich der Fruchtkörper war bräunlich-schwarz verfärbt (Bildtafel 15 Abbildung C). Eine Ausbreitung der Infektion auf das, Sonnfleck benachbarte Gewebe ist in Bildtafel 15 Abbildung D zu erkennen. Das Gewebe verfärbte sich aufgrund der massiven Ausbildung von D. bryoniae Fruchtkörpern, sowie Ansiedelung von Schwärzepilzen schwarz. Die Fruchtschale bzw. die Frucht waren jedoch noch hart. Ein Großteil der Früchte war mit Ende der Vegetationsperiode komplett gefault (siehe Tabelle 15). Bildtafel 15 Abbildungen E und F zeigen

den Beginn der Entwicklung der Fäule. Zunächst konnte seitlich neben allen Verwundungsstellen die

Ausbildung von Sonnenflecken dokumentiert werden. In diesen Bereichen verfärbte sich das Gewebe komplett weiß. Die Strutkur der Fruchtschale veränderte sich im Bereich der Sonnenflecken und bildete eine relativ gleichmäßig glatte bis leicht samtige Oberfläche. Das Gewebe unter dem Sonnenfleck sackte nach und nach ein (Bildtafel 15 Abbildung E). Auf den Sonnenflecken bildeten sich mit fortschreitender Vegetationsperiode Fruchtkörper von D. bryoniae, sowie von Schwärzepilzen (Bildtafel 15 Abbildung F). In weiterer Folge

kollabierte das Gewebe unter dem Sonnenfleck gänzlich und brach ein. In diesem Stadium war das Fruchtfleisch im Inneren fast bis unter die Fruchtschale gefault. Die dunkelorange gefärbte Fruchtschale blieb als leere Hülle zurück. Durch Berührung brachen große Stücke der Fruchtschale ab. Die Fruchtschale machte einen

wassergetränkten Eindruck. Die Frucht war vom Fruchtstiel getrennt und verströmte den typischen Fäulnisgeruch (Daten nicht gezeigt).

Tabelle 15: Vergleich der Anzahl der gesunden und erkrankten Früchte zwischen den Früchten ohne ritz hell, ohne ritz dunkel, ritz hell, ritz dunkel und den Kontrollen. Ohne ritz hell= ältere Früchte ohne künstliche Verletzung und ohne Abdunkelung der Inokulationsstelle, ohne ritz dunkel= ältere Früchte ohne künstliche Verletzung mit Abdunkelung der Inokulationsstelle, ritz hell= ältere Früchte mit künstlicher Verletzung und ohne Abdunkelung der Inokulationsstelle, ritz dunkel= ältere Früchte mit künstlicher Verletzung und Abdunkelung der Inokulationsstelle. Die Kontrollen sind unbehandelte ältere Früchte.

Ohne ritz hell Ohne ritz dunkel

Ritz hell Ritz dunkel Kontrollen

Gesund 3* 4** 2*** 1*** 13

*kein Sonnenfleck, **in drei von vier Fällen kein Sonnenfleck, ***DB FK auf Verwundungsstelle, kein Sonnenfleck 3.8.10 Inokulation der älteren Früchte nach künstlicher Verletzung ohne Abdunkelung der

Inokulationsstelle

In insgesamt zwei der zehn untersuchten Früchte mit Verwundung ohne Abdunkelung der Inokulationsstelle konnten keine Anzeichen einer Infektion gefunden werden. Die Früchte wiesen auf den Verwundungsstellen zahlreiche Fruchtkörper des Pilzes auf (Bildtafel 16 Abbildung C). Die Struktur im Bereich der

Verwundungsstelle zeigte große Risse. Bei genauer Betrachtung konnten tropfenförmige, bernsteinfärbige Substanzen auf den Wunden festgestellt werden. Die Früchte selbst waren am Ende der Vegetationsperiode vital, komplett entwickelt und zeigten die schöne orange Färbung der reifen Früchte. Im Unterschied zu den Früchten mit einer beginnenden Fäule zeigten diese beiden Früchte jedoch keine Sonnenflecken (Bildtafel 16 Abbildung A). Bildtafel 16 Abbildung B hingegen zeigt eine Frucht mit einer beginnenden Fäule. Auf dem ausgedehnten Sonnenfleck bildeten sich zahlreiche Fruchtkörper von D. bryoniae, sowie von diversen Schwärzepilzen. Durch die Verfärbung des Gewebes im Bereich der Fruchtkörper ist die ursprüngliche weiße Färbung des Sonnenflecks nur mehr zu erahnen. Sowohl das Gewebe des Sonnenflecks, als auch jenes der Verwundungsstelle wies grobe, lange Risse auf und zeigte stellenweise die typische schwarze Färbung. In sechs von zehn Fällen waren die Früchte am Ende der Vegetationsperiode gefault (siehe Tabelle 15). Bildtafel 16 Abbildung D zeigt eine Frucht

mit einem einseitig seitlich ausgebildeten Sonnenfleck, der sich mit zunehmender Vegetationsperiode um die gesamte Verwundungsstelle ausdehnte und zunehmend mit D. bryoniae, sowie anderen Pilzen besiedelt wurde (Daten nicht gezeigt). Die Entwicklung der Fäule lief analog zu jener, in „Inokulation der älteren Früchte nach künstlicher Verletzung und Abdunkelung der Inokulationsstelle“ beschriebenen, ab. Des Weiteren konnte wiederum zahlreiche tropfenförmige, bernsteinfärbige Substanzen auf den Verwundungsstellen festgestellt werden. Ebenso war die Verwundungsstelle durch eine dunkelorange-bernsteinfärbige Zone vom umgebenden Sonnenfleckgewebe abgetrennt (Bildtafel 16 Abbildung E). Bildtafel 16 Abbildung F zeigt eine komplett kollabierte, faule Frucht, die bereits zu vertrocknen begann. Die Frucht war vom Fruchtstiel getrennt. Während der Fruchtstiel ebenso faul war, zeigte der angrenzende Stängel keine Anzeichen einer Infektion.

3.8.11 Inokulation der älteren Früchte ohne künstliche Verletzung mit Abdunkelung der