• Keine Ergebnisse gefunden

4. Umsetzung der Kernaufgaben

4.7 Infrastruktur

Die Universität Wien ist bestrebt, ihren WissenschafterInnen und Studierenden unter den Bedingungen einer sich dynamisch verändernden universitären Arbeits- und Studienwelt die bestmöglichen infrastrukturellen Rahmenbedingungen zu bieten. Ziel dabei ist es insbesondere, rechtzeitig die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, damit auch in Zukunft Forschung und Studium an der Universität Wien auf international konkurrenzfähigem Niveau erfolgen können.

Die Universität Wien hat im Rahmen ihres Standortkonzepts eine eindeutige Prioritätensetzung für die erforderlichen Investitionen erarbeitet.

Angesichts der notwendigen Investitionen sind in den nächsten Jahren jedenfalls zusätzliche Mittel erforderlich. Notwendig sind weiterhin klare Priorisierungen und die gezielte Suche nach Möglichkeiten zur weiteren Effizienzsteigerung, z. B. durch Vereinheitlichung von Systemen und Prozessen. Herausfordernd ist dabei, die angemessene Balance zwischen Flexibilität und

Orientierung an den Bedürfnissen der NutzerInnen mit den notwendigen einheitlichen Standards zu finden. Der Planungsprozess wird dahingehend angepasst, dass möglichst frühzeitig spezifische Bedürfnisse und Expertise der NutzerInnen berücksichtigt werden können.

Die infrastrukturellen Maßnahmen stehen im Zeichen von ArbeitnehmerInnenschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit und sind von zusätzlichen Finanzmitteln in der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode 2016–2018 abhängig.

4.7.1 Forschungsgeräte und IT-Infrastruktur

Im Bereich der wissenschaftlichen IT-Großinfrastruktur ist das zentrale Projekt der gemeinsam mit der Technischen Universität Wien unter Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien betriebene High Performance Computer des Vienna Scientific Clusters (VSC). Inzwischen beteiligen sich weitere österreichische Universitäten daran. Um bei Supercomputing auf

wissenschaftlicher Ebene wettbewerbsfähig zu bleiben und WissenschafterInnen der Universität Wien weiterhin dazu notwendige Rechnerkapazitäten zur Verfügung stellen zu können, werden in regelmäßigen Abständen Investitionen notwendig sein.

Im Rahmen von Hochschulraumstrukturmittelprojekten erfolgt eine Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung von Forschungsgroßgeräten über Institutionengrenzen hinweg. Die Universität Wien wird angesichts des hohen anstehenden Reinvestitionsbedarfs bei Forschungsgroßgeräten verstärkt auch inneruniversitär diesen Weg des „Poolings“ z. B. im Rahmen von „joint labs“/„core facilities“ fortführen und auch bei den Werkstätten Möglichkeiten der Zusammenlegung prüfen. Im Rahmen einer etwaigen weiteren Ausschreibung von

Hochschulraumstrukturmitteln durch das Ministerium wird die Universität Wien Anträge für gemeinsam betriebene Forschungsgeräte einbringen.

Die Ziele für die IT-Infrastruktur, eine Sicherstellung der bestmöglichen Versorgung der WissenschafterInnen, Studierenden und administrativen MitarbeiterInnen, eine weitere Prozess- und Systemvereinheitlichung insbesondere im administrativen Bereich sowie eine kontinuierliche Verbesserung der BenutzerInnenfreundlichkeit der Systeme bleiben aufrecht.

Neben notwendigen Reinvestitionen in die IT-Grundinfrastruktur (z. B. Kabel, Server, Netzwerk) ist weiterhin ein besonderes Augenmerk auf den Bereich der IT-Security zu legen. Zur

strukturierten Langfristplanung und Priorisierung wird unter Einbeziehung des IT-Advisory Board ein „IT-Masterplan“ für die Universität Wien erarbeitet. Im Bereich der IT-Services für Studium und Lehre ist die Umsetzung des Studierendenserviceportals prioritär. Darüber hinaus müssen die E-Learning-Angebote einer laufenden Verbesserung unterzogen werden.

Im Bereich Forschung/Forschungsunterstützung sind bestehende Services dienstleistungseinrichtungsübergreifend weiterzuentwickeln (z. B. digitale

Langzeitarchivierung) bzw. neu umzusetzen: dies betrifft z. B. den Bereich Digital Humanities, der im Rahmen des im Entstehen begriffenen „Austrian Center for Digital Humanities“

gemeinsam mit der ÖAW und der Universität Graz entwickelt und an der

Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät mit der Einrichtung einer Professur wissenschaftlich gestärkt wird.

4.7.2 Raum und Standorte

Ziele des Standortkonzepts sind vor allem die konsequente weitere Konsolidierung der

Standorte der Universität Wien, die sich als Stadtuniversität mit Standortschwerpunkten in den inneren Bezirken definiert, eine Steigerung des funktionalen Nutzwerts für die

Universitätsangehörigen, sowie eine Steigerung der Flächeneffizienz. Dabei geht das strategische Standortkonzept, das eine Grundlage für mittel- bis längerfristige Standortentscheidungen darstellt, von einer systematischen Portfolio-Analyse aus. Das Standortkonzept ermöglicht eine langfristige Planung hinsichtlich zu erwartender Investitionskosten, z. B. für notwendige Gebäudesanierungen, aber auch für Neubauprojekte/Neuanmietungen.

Mit der Umsetzung der Neubauprojekte Sensengasse, Währinger Straße 29 und am Oskar-Morgenstern-Platz 1 (Uni Wien Rossau) konnten wichtige Schritte in Richtung

Standortkonsolidierung realisiert werden. Zugleich wurde an diesen Standorten mit der Zusammenführung mehrerer Fachbereiche die Grundlage für disziplinenübergreifende Kooperation gelegt. Die Herausforderungen in den nächsten Jahren betreffen die notwendigen Gebäudesanierungen, die sich einerseits aus Instandhaltungsrückstau aufgrund budgetärer Beschränkungen, andererseits aus der Umsetzung gesetzlicher Verpflichtungen aufgrund von ArbeitnehmerInnenschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit ergeben. Das betrifft

beispielsweise den Standort UZA II (Sanierung der Haustechnik).

Insgesamt sind nachhaltige Lösungen erforderlich, die entsprechender Entscheidungen des Bundes bedürfen: Dies gilt insbesondere für den angestrebten Ersatzbau für das derzeitige UZA I (Fakultät für Lebenswissenschaften) im dritten Bezirk („Vienna Biocenter“). Mit der Ansiedlung im „Vienna Biocenter“ könnten auch die inhaltlichen Verbindungen zu MFPL, zu ÖAW-Instituten und zum IMP gestärkt werden, sodass die Realisierung dieses Bauprojekts den Wiener Standort auf diesem Gebiet entscheidend stärken würde. Die Universität Wien betreibt dieses so wichtige Infrastrukturvorhaben bereits seit geraumer Zeit. Sollte auf Grund einer weiteren Verzögerung der politischen Entscheidung über die Finanzierbarkeit des Neubaus die Generalsanierung des bestehenden Standorts erforderlich werden, so würde dies nicht nur eine weitreichende Störung des Forschungs- und Lehrbetriebs zur Folge haben, sondern auch zu erheblichen Mehrkosten führen.

Steigende Studierendenzahlen, auch aufgrund des Erfolgs der durchgeführten MINT-Initiativen, und erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen, die auch zu mehr Raumbedarf führen, machen langfristige Lösungen etwa im Bereich Chemie und Physik notwendig. Nach wie vor Priorität hat für die Universität Wien auch die Umsetzung des gemeinsamen Buchdepots mit anderen

Universitäten als Voraussetzung für die umfassende Adaptierung des Hauptgebäudes. Im Sinne der Standortkonsolidierung wird eine Zusammenführung der Sozialwissenschaften an einem Standort geprüft.

Bei allen Bauprojekten und Gebäudesanierungen wird auf moderne, multifunktionale Service- und Kommunikationsbereiche für Studierende besonderes Augenmerk gelegt, die Universität Wien führt das Projekt „Studentspace“ weiter: Zentrales Ziel dieses Projekts ist es, den

„Lebensraum Universität“ unter Einbeziehung der Studierenden gemeinsam zu gestalten, Orte des Lernens zu schaffen und weiter zu verbessern, in denen Studierende ohne

Konsumationszwang miteinander und mit Lehrenden kommunizieren können.

Angesichts knapper Ressourcen wird weiterhin an einer effizienteren Raumnutzung, z. B. durch Sicherstellung einer angemessenen Auslastung, gearbeitet. Die Vergabe von Räumen in der lehrveranstaltungsfreien Zeit durch das Veranstaltungsmanagement trägt dazu bei und ermöglicht es zugleich, wichtige wissenschaftliche Kongresse vollkostendeckend an die Universität Wien zu holen.

4.7.3 Universitätsbibliothek

Die Universitätsbibliothek versorgt die Universitätsangehörigen sowie die interessierte

Öffentlichkeit mit für Forschung, Lehre und Studium relevanten Medien und stellt eine Vielzahl weiterer Services zur Verfügung. Im Bereich der Kernaufgaben werden die bestehenden Angebote weiterhin orientiert am Bedarf und an den Bedürfnissen der NutzerInnen

weiterentwickelt. Dazu zählen beispielsweise die Angebote im Bereich der Vermittlung von Informationskompetenz.

Die konsequente Standortkonsolidierung, die Reduktion der Standorte durch Zusammenlegung zu größeren bibliothekarischen Einheiten, wird weiterhin verfolgt, um eine Ausweitung der Serviceleistungen für WissenschafterInnen und Studierende (z. B. Ausweitung der

Öffnungszeiten) zu ermöglichen.

Auch die weiteren Services zur Unterstützung von ForscherInnen (z. B. im Bereich Langzeitarchivierung) und Lehrenden (z. B. Plagiatsprüfung) und die Aufgaben mit

gesamtuniversitärem Servicecharakter (z. B. Biblio- und Szientometrie) werden konsequent im Dialog mit den NutzerInnen weiterentwickelt.

Die Umsetzung der Open-Access-Policy der Universität Wien wird durch die

Universitätsbibliothek, insbesondere durch Beratung der ForscherInnen unterstützt. Gemäß dieser policy sollen Publikationen von an der Universität Wien beschäftigten ForscherInnen im institutionellen Repositorium „u:scholar“ hinterlegt sowie Publikationen verstärkt in Open-Access-Zeitschriften veröffentlicht werden. Auch die Umstellung von an der Universität Wien herausgegebenen Zeitschriften auf Open Access soll fortgeführt werden.

5. Fakultäre Forschungsschwerpunkte und fachliche Widmung