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Die Anzahl der Auskünfte blieb im Berichtsjahr annähernd gleich. Mit der Installation- des CD-ROM-Netzes zu Beginn des Jahres (s.a. 2.2.3) änderte sich teilweise die Art der Anfragen, die vermehrt Titel- und Bestandsnachweise von Zeitschriften betra- fen.Ebenso wurden, um langwierige Fenileihbestellungen zu umgehen, zunehmend Bibliotheksadressen erbeten. Auch wurde des öfteren bemängelt, daß im Info-Netz die Bestandsdaten der StUB nicht enthalten sind (z.B. bei WISO 1,2 U. 3). Bei der zuneh- menden Suche am MF-Katalog erwies sich der Einsatz der zusätzlichen Katalogaus- kunft

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während der Semester

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erneut als unverzichtbar. Die Auskunft gewann ver-

mehrt an Bedeutung als Clearingstelle, nicht nur bei mißverständlichen Informationen aus dem eigenen Haus, sondern auch bei bibliothekarischen Anfragen aus der Region.

Der größte Teil der schriftlichen Anfragen, von denen Ca. die Hälfte aus dem Ausland kam, betraf die SSG. Der andere Teil bezog sich überwiegend auf Altbestand bzw. auf Bestände, die nicht (mehr) über Fernleihe verliehen werden konnten.

Da die Führungen bei der Auskunft trotz nachdrücklicher Hinweise nur bedingt ange-

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meldet wurden, liegt ihre eigentliche Anzahl höher als 120. Von diesen wurden 78 selbständig durchgeführt. Das Interesse der Universität, die Führungen mit Hilfe unse- rer Unterlagenmappen selbständig durchführen zu lassen, hat so stark nachgelassen, daß seit November Meder wöchentlich einmal Benutzungsführungen durch MitarbeiterIn- nen aus dem Haus angeboten wurden.

Aufgrund der engen Zusammenarbeit von Auskunft und Sachkatalog und bedingt durch dessen personellen Engpaß wurde die Auskunft von Mai bis Oktober eine Stunde später geöffnet. Um bei der Einfiihrung von PICA keine Zettelrückstände mehr zu haben, wurden in dieser Zeit von allen MitarbeiterInnen Sachkatalogzettel eingelegt. Die Mitarbeit des Sachkatalogs in der Auskunft wurde auf Ca. 2

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3 Stunden reduziert. Zur Entlastung vom Thekendienst fand von Juni bis September zwischen einer Mitarbeiterin der Auskunft und drei Mitarbeiterinnen des Hess. ZK abwechselnd ein Arbeitsplatztausch statt, wobei sich zeigte, daß Auskunftstätigkeit gut für Mischarbeitsplätze geeignet ist. Ab Oktober mußte eine sachkatalogerfahrene Mitarbeiterin aus der Auskunft abgegeben werden. Die Tätigkeit auf ihrer Stelle wurde und wird zur Hälfte von einer Nachwuchskraft wahrgenommen.

Während der Schließungswoche im August wurde der Gesamtbestand der Fachbiblio- graphien einer Revision unterzogen. Seit der Revision im Vorjahr entstand ein neuer Verlust von 34 Bänden, mit dem Schwerpunkt bei den Personalbibliographien

(HB

3:

B). In den vergangenen zwei Jahren wurden aus diesem Bereich 159 Bände entwendet, davon 43 bei HB 3: B.

2.2.2 Signierdienst

Die Ergebniszahlen des Signierdienstes unterscheiden sich deutlich vom Gesamtergeb- nis der Abteilung. Es ist singulär positiv, 8,4 % mehr Bestellungen wurden gezahlt.

Dafur gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einen greifen geänderte Bestimmungen der neuen Leihverkehrsordnung. Schwerpunktbibliotheken können nach der regionalen Bibliothek jetzt direkt angegangen werden. Dies bewirkte einen Anstieg der Direktbe- stellungen um 5,4 %. Zum anderen werden in Zeiten wie diesen Bibliotheken mit guten Beständen auch im Internationalen Leihverkehr zunehmend attraktiver. Es wurden 5 103 Ersteingänge (=+56 %) gezählt, die jedoch in den Zahlen der Aktiven Fernleihe keine Entsprechung finden können, da ein erheblicher Teil der Ersteingänge nach Festlegung des richtigen Leitweges des Haus wieder verläßt.

2.2.3 Digitale Informationsdienste

Der Einzug elektronischer Medien in die Informationswelt ist kein neues Phänomen.

Während die Bibliothek sich jedoch in der Vergangenheit mit ihrem Informationsange- bot StUB-Data auf die Durchführung von Recherchen in externen Datenbanken kon- zentrierte und dem wachsenden Informationsangebot auf CD-ROM nur zögerlich folgte, wurden 1993 die Weichen fbr eine völlige Neukonzeption gestellt. Gemeinsam mit dem Hochschulrechenzentrum der Johann Wolfgang Goethe- Universität wurde ein HBFG- Antrag für die Erstellung eines umfänglichen Informationsnetzes erarbeitet, das nicht nur in der Bibliothek, sondern' Campusweit den Zugriff auf digital gespeicherte Informationen ermöglichen sollte. Dabei hat sich gezeigt, daß in dieser Kooperation zwischen Bibliothek (als verantwortlicher Institution für Informationsbeschaffung und

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inhalte) und Rechenzentrum (verantwortlich für die technische Infrastruktur) ein zu- kunftsträchtiges Modell liegt. Unbeschadet der durch die verschiedenen Unterhaltsträ- ger fast zwangsläufig auftretenden Komplikationen ist es gelungen, im Januar des Be- richtsjahres das Informationsnetz (interne Abkürzung ION) innerhalb kurzer Zeit zu einem bundesweit beachteten Modell auszubauen. Wichtigstes Merkmal ist dabei eine extrem hohe Nutzerakzeptanz und dies, obwohl in den ersten Monaten doch noch er- hebliche Anfangsprobleme zu überwinden waren. Es hat sich hier in aller Deutlichkeit gezeigt, daß ein sozusagen experimenteller Beginn mit Anlaufschwierigkeiten allemal honoriert und der lange auf sich warten lassenden „perfektenG' Lösung eindeutig vorge- zogen wurde.

Die Wichtigkeit dieses Unternehmens wurde nicht zuletzt auch durch eine offizielle Einweihung durch die Hessische Ministerin fbr Wissenschaft und Kunst, Frau Prof. Dr.

E. Mayer, in Anwesenheit der Leitungen aller Hessischen Hochschulen unterstrichen.

Technisch betrachtet handelt es sich bei dem von den Firmen Peritec (Kreuzlingen) und R+R (Graz) gelieferten System um einen aus einem 486 PC sowie 48 GB Festplatten- speicher bestehenden Datenbankserver, der durch 7 Toshiba 2X -CD-Einzellaukerke und eine Pioneer 6er Juke Box mit 4X Laufwerk ergänzt wird. Der Zugriff auf die Da- tenbestände vom universitären Netz aus ist über 8 Omniware PC (Logicraft) möglich, wobei die Kommunikation von verschiedenen Workstations aus über eine RS 6000 un- ter AIX gesteuert wird.

Die gegenüber vergleichbaren Anwendungen in anderen Hochschulen entscheidende Neuerung besteht darin, daß die Informationen nicht mehr direkt von den CD-ROM Produkten gelesen werden, sondern diese auf Festplatten kopiert (precachen) werden.

Die damit verbundenen lizenzrechtlichen Fragen wurden von der Bibliothek in Ei- geninitiative überwiegend gelöst, wenn auch einzelne Datenbankdistributoren sich hier noch wenig einsichtsfahig zeigten.

Da die Zahl der im Laufe des Jahres auf diese Weise angebotenen Produkte kontinuier- lich wuchs und am Jahresende schon fast 70 verschiedene Datenbanken betraf, mußte auch eine stabile personelle Betreuung sichergestellt werden. Die Bibliothek hat dafür aus ihrem Bestand eine ganze Stelle eines Diplombibliothekars umgewidmet, und dies, obwohl im Berichtsjahr mehrere Stellen eingespart werden mußten. Gleichzeitg hat das Hochschulrechenzentrum für die Netzbetreuung eine dafür geeignete Person abgestellt, so daß die Betriebssicherheit gegeben ist.

Verzichtet wurde im Zusammenhang mit dem Aufbau des Netzes auf die Installation eines Druckers in der Bibliothek. Die Benutzer können sich ihre Rechercheergebnisse

auf Diskette zur beliebigen Weiterverarbeitung zwischenspeichern oder als Universi- tätsangehörige in eine Mailbox übertragen. Entgegen allen vorherigen Befürchtungen ist auch dieser Weg voll akzeptiert.

Um die Nutzung des Infonetzes effektiv zu gestalten, finden zudem jeden Donnerstag Schulungen, die von einer Dozentin der Bibliotheksschule im Rahmen ihres ,,bibliotheksfachlichen DrittelsLgeleitet werden,. statt

.Die Statistikauswertung ist für das erste Jahr nicht ganz einfach, weil viele Produkte erst im Laufe des Jahres installiert wurden, so daß sich unterschiedliche Auswertungs- zeiten ergeben und die Nutzung aus dem Campus heraus nach und nach auf verschie- dene Typen von Workstations ausgedehnt wurde, so daß der Kreis der Personen mit direktem Zugang sich zusätzlich erweiterte. Außerdem

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auch dies eine mittlere Sensa- tion

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öffnete die Bibliothek ab August für alle ihre Benutzer den Zugang zu den Inter- net- Diensten unter Einbeziehung von WWW-Clients, so daß das ION damit eine völlig neue Qualität erhielt.

Trotzdem bleiben wichtige Produkte wie Current Contents, Biological Abstracts, Psy- chLit und Paul: Deutsches Wörterbuch weiterhin unberücksichtigt, weil sie zu kurz zur Verfugung standen, um vergleichbare Statistikwerte zu erhalten.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr knapp 106.000 Anmeldungen registriert. Etwa 20%

enfielen auf die Resourcen des INTERNET. 37% der Anfragen erstreckten sich auf die Nutzung von allgemeinen bibliographischen Nachschlagewerken, wobei hier die natio- nalbibliographischen Dienste einschließlich ZDB mit 21% die größte Gruppe stellen.

An der Spitze der verbleibenden 45% fachlicher Inforrnationsdienste stehen die Wirt- schaftswissenschaften mit 25% deutlich an der Spitze.

Die von der Senckenbergischen Bibliothek am Jahresende beschafften naturwissen- schaftlichen Datenbanken sowie die Beschaffung zusätzlicher Zugriffslizenzen Eur häu- fig nachgefragte Produkte können jedoch die Zusammensetzung im kommenden Jahr wieder völlig verändern.

inhaltliche Zuordnung Anzahl Mounts Anteil in % Wirtschaftswissenschaften

NationalbibliograpienIZDB Internetdienste

Sozialwissenschaften

Verzeichnisse „Lieferbaresu Dissertationsverzeichnisse Allgemeines

Sprach- und Literatwiss.

Naturwiss.

Jura Summe

Im INTERNET wurden zum Jahresende 6 Gopher und das WWW mit Netscape ange- boten, daneben 27 Kataloge (OPACs) als Telnet Sessions. Die hauseigenen Datenban- ken detailliert anzugeben, würde zu weit führen, da sich diese Liste ständig erweitert und die Bibliothek auch alles daransetzt, auf diesem Feld weitere Aktivitäten einzulei- ten, notfalls auch zu Lasten der konventionellen Nutzung.

Die bisher 9 Arbeitsplätze im ION-Lesesaal der Bibliothek sind von 8.00 Uhr bis 19.30 Uhr an Wochentagen (samstags bis 17.30 Uhr) zugänglich. Aus dem universitären Netz heraus ist ein Zugriff dagegen praktisch rund um die Uhr an allen Tagen der Woche möglich. Aus technischen Grunden gelegentlich notwendige Einschränkungen werden über das eingebundene Bibliotheksinforrnationssystem in der Regel rechtzeitig mitge- teilt.

Im Rahmen einer durchgeführten Nutzerbefragung wurde festgestellt, daß etwa zwei Drittel der Benutzerlinnen aus der Universität oder aus FranMiirt kamen, ein Drittel dagegen von außerhalb, wobei von dieser Gruppe wiederum zwei Drittel auf das Ein- zugsgebiet des F W entfielen, das letzte Drittel hingegen von teilweise weither anreiste.

Hauptgrund für die relativ weite Anreise war, daß in Frankfixt zum Teil Datenbanken angeboten werden, die ansonsten in der Bundesrepublik kaum zugänglich sind, aber auch die sehr einfachen Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten wurden positiv heraus- gestellt.

Die Nutzung des STUB-DATA Angebots ging dagegen weiter zurück. Dies ist auch nicht verwunderlich, da mit dem neu errichteten ION in vielen Fällen wesentlich ko- stengünstigere Wege der Informationsbeschaffung eröffnet wurden und die Benut- zerlinnen zudem selbst ihre Recherchen ohne Zahlung einer Gebühr durchführen kön- nen. Die Bibliothek muß sich deshalb darauf einstellen, daß es sich hier mittelfristig nur noch um ein ergänzendes Angebot mit relativ geringer Inanspruchnahme .handeln wird.

Da die Hard- und Software inzwischen jedoch voll auf Standardprodukte umgestellt wurden, fallen die in der Vergangenheit beachtlichen Kosten für die Bereithaltung spe- zieller Gerätekonfigurationen an dieser Stelle weg, so daß der Dienst finanziell keine größere Belastung darstellt.