• Keine Ergebnisse gefunden

Homogenität der Dimensionen und Facetten des deutschsprachigen Mentor Role

Im Dokument III METHODENTEIL (Seite 135-139)

Zur Überprüfung der Homogenität der Dimensionen und Facetten der deutschsprachigen Fassungen des MRI wurden zwei verschiedene Verfahren verwendet: Die Methode der internen Konsistenz (bzw. Cronbachs Alpha) und die Methode der Testhalbierung, auch Split-Half-Reliabilität genannt. Die Überprüfung der diesbezüglichen Annahmen (Annahmen 1 und 2) erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS (Version 17.0). Die Halbierung wird in diesem Programm nach laufender Nummer durchgeführt. Werden alle 44 Items analysiert, bilden die Items 1- 22 die erste Hälfte und die Items 23-44 die zweite Hälfte. Der Reliabilitätskoeffizient ist demnach von der Reihenfolge der Items abhängig. Falls eine ungerade Anzahl an Items vorliegt, wird die erste Hälfte um ein Item länger und in der Analyse kommen Koeffizienten zur Anwendung, welche die ungleiche Länge berücksichtigen. Die Berechnung des Zusam-menhanges der beiden Hälften erfolgt zum einen nach Spearman-Brown, und zum anderen nach Guttman. Der Reliabilitätskoeffizient nach Guttman stellt dabei eine Adaptation des Spearman-Brown-Koeffizienten dar, die allerdings weder eine gleiche Reliabilität noch eine gleiche Varianz in den beiden Hälften voraussetzt.

In den Analysen werden (soweit vorhanden) die unterschiedlichen Beurteilerperspektiven zu den drei Messzeitpunkten und die verschiedenen Skalenlängen der Original-Skala (33 Items) und der Ergänzten-Skala (44 Items) berücksichtigt. Diese differenzierte Vorgehensweise erscheint notwendig, da das Ausmaß an Präzision bzw. Genauigkeit oder Zuverlässigkeit der Skalen die weiterführenden Analysen erheblich beeinflussen kann. Bei der Methode der Test-halbierung wurde allerdings davon abgesehen, hinsichtlich der Original-Skala Berechnungen auf Facettenebene durchzuführen, da in diesem Fall jede Facette auf 3 Items basiert und zur Bildung der Hälften so ein Item doppelt in die Berechnung eingehen würde.

Ergebnisse der Protegé-Versionen

Eine Übersicht über die Ergebnisse aus der Perspektive der Protegés befindet sich in Tabelle 12.-1. Die sechs verschiedenen Cronbachs Alpha Werte für die Gesamtskala, die sich auf-grund der drei Messzeitpunkte und der zwei Skalenlängen ergeben, liegen zwischen .93 und .97, was einer hohen Internen Konsistenz entspricht (s. z.B. Bühner, 2006). Die Werte der karrierebezogenen Teilskala bewegen sich zwischen .92 und .96, die der psychosozialen Teil-skala zwischen .89 und .94. Zudem gilt für 10 der 11 Facetten, dass der Alpha-Koeffizient deutlich größer als der geforderte Wert von .70 (vgl. Moosbrugger & Kelava, 2007;

Rammstedt, 2004) ausfällt. Einzige Ausnahme ist die Facette Coaching. Zwei der sechs

Koeffizienten liegen hier unterhalb von 0.70, vier Werte deutlich darüber. Insgesamt erfüllen damit 82 ermittelte Werte das erforderliche Kriterium einer Ausprägung von mindestes 0.70, während nur 2 leicht davon abweichen.

Tabelle 12.-1

Vergleich der internen Konsistenz mit der Split-Half-Reliabilität der deutschsprachigen Protegé-Version des Mentor Role Instruments

1. Messzeitpunkt 2. Messzeitpunkt 3. Messzeitpunkt

Original-Skala (33 Items)

Ergänzte- Skala (44 Items)

Original-Skala (33 Items)

Ergänzte- Skala (44 Items)

Original-Skala (33 Items)

Ergänzte- Skala (44 Items)

Alpha d Spearman e Guttman f Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman

Gesamt .93 .92 .91 .95 .96 .96 .94 .92 .91 .96 .97 .97 .95 .94 .93 .97 .97 .97 Karriere a .92 .92 .92 .94 .94 .94 .95 .95 .95 .96 .96 .96 .95 .92 .92 .96 .96 .96 Psychos. b .89 .89 .89 .93 .95 .95 .89 .88 .88 .92 .95 .95 .92 .93 .93 .94 .96 .96

Sponsoringc .84 .89 .88 .88 .87 .91 .92 .92 .89 .92 .93 .92 Coaching .64 .76 .66 .65 .69 .81 .75 .74 .77 .85 .77 .77 Protection .77 .82 .84 .84 .81 .84 .90 .90 .83 .86 .89 .89 Challenge .87 .91 .91 .91 .88 .92 .93 .93 .89 .93 .93 .93 Exposure .86 .87 .89 .89 .87 .91 .92 .92 .88 .91 .93 .93

Friendship .82 .84 .88 .88 .83 .86 .89 .89 .87 .90 .91 .91 Acceptance .83 .82 .78 .78 .89 .87 .84 .84 .88 .87 .81 .81 Role Model .84 .88 .88 .88 .82 .85 .85 .85 .86 .89 .86 .86 Counseling .78 .82 .85 .85 .79 .85 .90 .90 .74 .82 .87 .87 Social .81 .88 .89 .89 .84 .90 .90 .90 .85 .90 .92 .91 Parent .88 .89 .90 .90 .91 .93 .92 .92 .90 .92 .93 .92 Anmerkung. a = Karriere-Unterstützung mit 15 (Original-Skala) bzw. 20 Items (Ergänzte-Skala), b = psychoso-ziale Unterstützung mit 18 bzw. 24 Items, c = Facetten mit 3 bzw. 4 Items; d = Cronbachs Alpha, e = Split-Half Koeffizient gleicher oder ungleicher Länge nach Spearman-Brown, f = Split-Half Koeffizient nach Guttman.

Die Ergebnisse aufgrund der Methode der Testhalbierung fallen sehr ähnlich aus. Zwischen dem Alpha Koeffizienten, dem Spearman-Brown Koeffizient und dem Guttman Koeffizient sind entweder gar keine oder nur geringe Abweichungen vorhanden, die in der Beurteilung der Reliabilität jedoch zu vernachlässigen sind, da sich die Werte alle über der Grenze von .70 befinden. So bewegen sich die Koeffizienten der Methode der Testhalbierung bezüglich der Gesamtskala zwischen .91 und .97, die Werte der psychosozialen Teilskala zwischen .88 bis .96 und die Werte der karrierebezogenen Teilskala zwischen .92 bis .96. Auch bei dieser Methode kann daher überwiegend von einer hohen Split-Half-Reliabilität gesprochen werden (vgl. Bühner, 2006). Auf der Ebene der 11 Facetten zeichnet sich ein ähnliches Bild mit

mittleren bis hohen Reliabilitätskoeffizienten ab. Wie bereits bei der Methode der internen Konsistenz bildet die Facette Coaching die einzige Ausnahme. Werden die ermittelten Split-Half-Koeffizienten insgesamt betrachtet, so zeigt sich jedoch, dass insgesamt nur 2 von 102 Werten nicht die Höhe von .70 einnehmen. Alle anderen Koeffizienten erreichen eine zum Teil deutlich höhere Ausprägung unabhängig vom Messzeitpunkt, der verwendeten Skala, der Analyseebene und von dem Verfahren zur Ermittlung der Koeffizienten.

Fazit: Die Ergebnisse beider Analyseverfahren verdeutlichen damit, dass die deutschspra-chige Protegé-Version des MRI sowohl auf aggregierter Ebene als auch auf Facettenebene als reliabel angesehen werden kann.

Ergebnisse der Mentor-Versionen

Die Analysen zur Mentor-Version entsprechen der Vorgehensweise bei der Protegé-Perspek-tive. Die Ergebnisse befinden sich in Tabelle 12.-2. Allerdings wurden nur die ersten beiden Messzeitpunkte berücksichtigt, da der Mentor-Fragebogen beim dritten Messzeitpunkt nicht als Original- oder Ergänzte-Skala vorliegt.

Tabelle 12.-2

Vergleich der internen Konsistenz mit der Split-Half-Reliabilität der deutschsprachigen Mentor-Version des Mentor Role Instruments

1. Messzeitpunkt 2. Messzeitpunkt

Original Skala

(33 Items) Ergänzte Skala

(44 Items) Original Skala

(33 Items) Ergänzte Skala (44 Items)

Alpha d Spearman e Guttman f Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman Alpha Spearman Guttman

Gesamtskala .93 .90 .90 .94 .94 .94 .95 .93 .93 .96 .97 .97 Karrierea .93 .91 .91 .95 .94 .94 .92 .90 .90 .94 .93 .93 Psychosozialb .86 .84 .84 .90 .92 .91 .91 .94 .94 .93 .97 .97

Sponsoringc .85 .92 .89 .89 .79 .86 .84 .83 Coaching .73 .79 .70 .70 .72 .80 .79 .78 Protection .78 .79 .81 .81 .74 .75 .77 .77 Challenge .87 .91 .92 .92 .81 .89 .89 .89 Exposure .86 .90 .91 .91 .76 .82 .87 .87

Friendship .62 .70 .78 .78 .78 .76 .74 .73 Acceptance .80 .78 .72 .72 .77 .74 .75 .74 Role Model .81 .84 .85 .85 .89 .87 .88 .87 Counseling .74 .79 .81 .80 .79 .83 .81 .81

Social .81 .88 .89 .89 .80 .86 .87 .87

Parent .89 .89 .89 .88 .87 .88 .87 .87

Anmerkung. a Karriere-Unterstützung mit 15 (Original-Skala) bzw. 20 Items (Ergänzte-Skala), b = psychosoziale Unterstützung mit 18 bzw. 24 Items, c = Facetten mit 3 bzw. 4 Items; d = Cronbachs Alpha, e = Split-Half Koeffizient gleicher oder ungleicher Länge nach Spearman-Brown, f = Split-Half Koeffizient nach Guttman.

Die interne Konsistenz der Gesamtskala bewegt sich zwischen .93 und .96. Die der Teilskalen zwischen .92 und .95 (karrierebezogen) sowie zwischen .86 und .93 (psychosozial). Bei den Facetten gilt wie bei der Protegé-Version, dass 10 von 11 Werten deutlich größer als .70 ausfallen. Einzige Ausnahme ist hier ein einzelner Wert der Facette Friendship (Alpha = .62).

Insgesamt fällt demnach nur 1 von 56 ermittelten Werten kleiner als .70 aus. Bei der Methode der Testhalbierung erfüllen alle Werte die genannte Bedingung. Ebenso wie bei der Protegé-Version sind dabei keine oder nur sehr geringfügige Unterschiede hinsichtlich des Spearman-Brown-Koeffizienten und des Guttman-Koeffizienten vorhanden.

Fazit: Auch beim Mentor Fragebogen kann demnach der Schluss gezogen werden, dass unabhängig von Messzeitpunkt, Skalenversion, Analysemethode und Analyseebene die deutsche Version des MRI unter Berücksichtigung der Methode der internen Konsistenz und der Methode der Testhalbierung als reliabel angesehen werden kann.

Ergebnisse der Kollegen-Versionen

Die Ergebnisse bezüglich der Kollegen-Version befinden sich in Tabelle 12.-3. Bei dem Fragebogen handelt es sich um eine Kurzversion mit je einem Item pro Facette, der zum zweiten und dritten Messzeitpunkt zum Einsatz kam. Die Analysen erfolgten entsprechend auf der Ebene der Gesamtskala und der beiden Teilskalen, nicht jedoch auf Facetten-Ebene.

Die Gesamtskala weist ein Alpha von .92 (T2) bzw. .91 (T3) auf, die karrierebezogene Teilskala von .90 bzw. .91 und die psychosoziale von .88 bzw. .81.

Tabelle 12.-3

Vergleich der internen Konsistenz mit der Split-Half-Reliabilität der deutschsprachigen Kollegen-Version des Mentor Role Instruments

2. Messzeitpunkt (T2) 3. Messzeitpunkt (T3) Anzahl

Items Alphaa

Spearman-Brownb Guttmanc Alphaa

Spearman-Brownb Guttmanc

Gesamtskala 11 .92 .90 .89 .91 .84 .81

Karriere 5 .90 .83 .79 .91 .85 .79

Psychosozial 6 .88 .84 .83 .81 .77 .76

Anmerkung. a = Cronbachs Alpha; b = Split-Half Koeffizient nach Spearman-Brown, gleicher oder ungleicher Länge; c = Split-Half Koeffizient nach Guttman.

Die ermittelten Werte der Split-Half-Reliabilität liegen alle deutlich über einer Höhe von .70.

Hinsichtlich der Gesamtskala bewegen sie sich zwischen .81 und .90, hinsichtlich der karri-erebezogenen Teilskala zwischen .79 und .85 und hinsichtlich der psychosozialen Teilskala

zwischen .76 und .84. Im Gegensatz zu den Protegé- und den Mentor-Fragebögen treten hier allerdings Unterschiede bei der Analysemethode auf. So fallen die

Spearman-Brown-Koeffizienten jeweils geringfügig (z.B. .90 vs. .89) bis deutlich höher (z.B. .85 vs. .79) aus, als die Guttman-Koeffizienten. Zudem sind die Alpha-Koeffizienten jeweils höher als die Koeffizienten der beiden anderen Methoden. Teilweise sind die Unterschiede eher gering, teilweise finden sich jedoch auch erhebliche Abweichungen.

Fazit: Dennoch steht außer Frage, dass auch die Kollegen-Kurzversion des MRI unabhängig vom Messzeitpunkt, der Analyseebene und der Analysemethode als reliabel angesehen werden kann.

Zusammenfassung

► Werden die Ergebnisse der Protegé-, Mentoren- und Kollegen-Version zusammengefasst und diese mit den bereits bekannten Werten des Originalinstrumentes (s. Kap. 2) vergli-chen, so zeigt sich, dass die deutschsprachige Fassung des MRI ebenso wie das Original gute interne Konsistenzen besitzt.

► Die aufgrund der früheren Ergebnisse formulierte Annahme (Annahme 1), dass das deutschsprachige MRI eine ausreichende interne Konsistenz mit Koeffizienten größer als .70 aufweist, konnte demnach bestätigt werden.

► Zudem kann unabhängig von der Perspektive bei allen Messzeitpunkten, Skalenversio-nen, Analyseebenen und Analysemethoden bis auf wenige Ausnahmen eine gute Split-Half-Reliabilität als gegeben angesehen werden. Annahme 2 konnte daher ebenfalls bestätigt werden.

13. Struktur des deutschsprachigen Mentor Role Instruments

Im Dokument III METHODENTEIL (Seite 135-139)