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2.2.1 Endverbrauch HEL der GEST

Ab 1978 wurden für die Bestimmung des Endverbrauchs von Heizöl der GEST die Ergebnisse des Heizöl-Panels des Instituts für Haushaltanalysen (IHA) herangezogen, welches auf einer Umfrage bei Konsumenten über die Lagerbestände in den privaten Heizöltanks der Wirtschaft und der Haushalte und den Einkauf von Heizöl basiert. Das IHA HEL-Panel wird im nächsten Kapitel detailliert beschrie-ben.

Aus der im IHA HEL-Panel erhobenen und hochgerechneten Änderung der Lagerbestände und der Einkäufe kann der Endverbrauch von HEL bestimmt werden:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ=𝐸𝑖𝑛𝑘𝑎𝑢𝑓+𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟ä𝑛𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔

Dabei bedeutet eine positive Lageränderung, dass entsprechende Mengen HEL verbraucht wurden, negative Lageränderung bedeuten umgekehrt einen Lageraufbau.

In der GEST sind für 1978 bis 1986 die gemäss HEL-Panel erhobenen jährlichen Endverbräuche von Heizöl publiziert.2 Für die Jahre 1987 bis 1998 floss nur noch die Änderung der Lagerbestände aus dem HEL-Panel in die GEST ein. Der Einkauf von Heizöl gemäss HEL-Panel wurde durch den Absatz, welcher von der Carbura publiziert wird, ersetzt. Diese Umstellung der Methodik wurde im Rahmen der GEST 1994 vorgenommen und rückwirkend bis 1987 in die GEST eingebaut (siehe Kap. 2.2.3).

1 Quelle: „Energiestatistik der Schweiz 1910-1985“, S. 18ff

2 Bei den in der GEST 2012 publizierten Endverbräuchen von HEL gibt es teilweise kleine Differenzen zu jenen der HEL-Panels. Von 1979-1982 wurde für die GEST der Energieeinsatz für Umwandlung vom HEL-Verbrauch gemäss HEL-Panel abgezogen. Vgl. folgende Tabelle:

Endverbrauch HEL (1000 t) 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986

IHA HEL-Panel 6669 6198 6216 5847 5495 5634 5876 5912 5898

GEST 2012 6669 6189 6204 5837 5482 5634 5876 5912 5898

Differenz (Umwandlung) 0 -9 -12 -10 -13 0 0 0 0

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Für die Jahre 1978 bis 1998 wurde der HEL-Verbrauch in der GEST demnach wie folgt bestimmt:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇 1978−1986=𝐸𝑖𝑛𝑘𝑎𝑢𝑓𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙+𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟ä𝑛𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙3 𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇 1987−1998=𝐴𝑏𝑠𝑎𝑡𝑧𝐶𝑎𝑟𝑏𝑢𝑟𝑎+𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟ä𝑛𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙

Bis 1996 wurde dabei der Absatz der Importeure der Carbura verwendet. Ab 1997 wurde der von der Carbura neu ausgewiesene Absatz in den steuerrechtlich freien Verkehr (Steuerabsatz) zur Bestim-mung des HEL-Verbrauchs herangezogen, da der Steuerabsatz näher beim Verbrauch liegt (siehe Kap. 2.2.4).

Parallel zum HEL-Panel führte der Energie-Konsumenten-Verband von Industrie und Wirtschaft (EKV) im Auftrag des BFE eine Erhebung des Energieverbrauchs in der Industrie durch. Daraus wurde für acht Industriegruppen der Heizölverbrauch geschätzt.

2.2.2 Das IHA Heizöl-Panel

Von 1973 bis 2000 betrieb das Institut für Haushaltsanalysen (IHA, heute GfK Switzerland AG) ein Heizöl-Panel, zu Beginn exklusiv im Auftrag von BP und Esso, seit 1984 bestand dazu ein Gemein-schaftsvertrag mit dem Bundesamt für Energiewirtschaft (heute BFE) und der Carbura.

Über Fragebogen wurden monatlich Angaben zu den Lagerbeständen am Monatsende, den im Be-richtsmonat getätigten Käufen von Heizöl und Angaben zu Änderungen an Tankanlagen (Tankvolu-menänderungen) erhoben. Somit konnte der Verbrauch von HEL in der Schweiz monatlich abgebildet werden.

Es wurde monatlich ein Panel von 550 Tankanlagen erhoben. Jedes Jahr wurden 20% der Stichprobe des Panels erneuert. Die Stichprobe der Tanks wurde nach drei Benutzergruppen (Sektoren) geglie-dert: Sektor 1 „Ein- und Zweifamilienhäuser“ (insgesamt 150 Tanks), Sektor 2 „Mehrfamilienhäuser“

(200 Tanks) und Sektor 3 „Gewerbe/ Dienstleistungen/ öffentliche Gebäude“ (200 Tanks). Die Stich-probe wurde zusätzlich nach Regionen (alle Sektoren) sowie Tankgrössen (Sektoren 2 und 3) geglie-dert, wobei die Regionen die Deutsch- und Westschweiz umfassten. Aus den vorhandenen Unterla-gen geht nicht hervor, welche Grundgesamtheit die Basis der Stichprobenziehung gebildet hat.

Die erhobenen Daten wurden mittels Tankvolumen separat für jeden Sektor auf die ganze Schweiz hochgerechnet. Die Grundgesamtheit basiert auf Daten von Esso und BP aus den frühen siebziger Jahren. 1990 und 1992 wurden auch Umfragen zur Tankkapazität bei den Kantonen vorgenommen, welche zur Bestimmung der Grundgesamtheit herangezogen wurden.

3 Genau genommen gilt für die Jahr 1979-1982:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇 1979−1982=𝐸𝑖𝑛𝑘𝑎𝑢𝑓𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙+𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟ä𝑛𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙− 𝐸𝑛𝑒𝑟𝑔𝑖𝑒𝑢𝑚𝑤𝑎𝑛𝑑𝑙𝑢𝑛𝑔

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Aus den hochgerechneten Daten wurde der Verbrauch von HEL wie folgt bestimmt:

𝐸𝑉=� 𝐸𝑉𝑖

EVi Endverbrauch im Monat i (ohne Index = Jahresverbrauch) Eki Einkauf im Monat i gemäss Panel (ohne Index = Jahres-Einkauf)

∆Lai Lageränderung im Monat i gemäss Panel, wobei

∆Lai = - (Bei - Bei-1)

mit Bei = Bestand im Monat i gemäss Panel +: Lagerabbau; -: Lageraufbau

∆La Lageränderung über ganzes Jahr gemäss Panel, wobei

∆𝐿𝑎=� ∆𝐿𝑎𝑖 𝑖

=−�𝐵𝑒𝐷𝑒𝑧,𝑎𝑘𝑡𝑢𝑒𝑙𝑙𝑒𝑠 𝐽𝑎ℎ𝑟− 𝐵𝑒𝐷𝑒𝑧,𝑉𝑜𝑟𝑗𝑎ℎ𝑟

Im Jahre 1995 wurde das HEL-Panel revidiert, dabei wurden auch für 1994 revidierte Zahlen publi-ziert. Neu wurde die Stichprobe neben den Sektoren nach acht Regionen inkl. Meereshöhe sowie nach Bauperioden und Renovationsjahr gegliedert. Für die Wohngebäude bildete die Gebäudezäh-lung 1990 vom Bundesamt für Statistik die Grundgesamtheit für die Hochrechnung. Für den Sektor 3 stand (und steht bis heute) keine Grundgesamtheit zur Verfügung. Es wurde wie im alten Panel eine disproportionale Stichprobe gezogen, in der grosse Tanks übervertreten waren. Die Hochrechnung erfolgte wie bis anhin über Tankvolumen, wobei die Disproportionalität der Stichprobe ausgeglichen wurde.

Bis 1996 wurden die Daten des IHA HEL-Panels in Tonnen publiziert, ab 1997 in Kubikmeter.

2.2.3 Revision GEST 1994: Top-down Ansatz

Zu Beginn der 1990er Jahre zeigte sich eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem Absatz des Grosshandels gemäss Carbura und dem HEL-Panel. Über Jahre lagen die Verbrauchszahlen des HEL-Panels – und somit der HEL-Verbrauch der GEST – über den in den Absatz gelangten Mengen.

Die Differenz zwischen Absatz und Verbrauch stieg von 1987 bis 1993 an und kumulierte schliesslich auf rund einen halben Jahresverbrauch von HEL. In der GEST 1993 ist hierzu zu lesen: „Bei der Überprüfung des Heizölpanels unter Einbezug der Grosshandelsabsatzzahlen der Carbura sind – am auffälligsten für die Jahre 1987 bis 1993 – Divergenzen aufgetaucht, die nicht mit den üblichen Ein-flussfaktoren erklärt werden können […]. Aufgrund dieser Tatsache drängt sich eine Überarbeitung des Heizölpanels auf.“

Aebischer und Schwarz (1994)4 schlugen vor, den Endverbrauch HEL in der GEST aus dem Absatz Carbura und der Lageränderung gemäss HEL-Panel zu bestimmen (im Folgenden als „Top-down Ansatz“ bezeichnet). Dieser Ansatz wurde ab der GEST 1994 rückwirkend für die Jahre bis 1987 an-gewendet.

4 Aebischer, B., Schwarz, J. (1994) Heizölpanel: Schlussbericht. Zürich, März 1994. Forschungsgruppe Energie-analysen, ETH Zürich.

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2.2.4 Absatz von HEL der Carbura

Import- und Steuerabsatz

Jährliche Zahlen zum Absatz von Heizöl in Tonnen sind bei der Carbura seit 1940 vorhanden (ab 1949 auch monatlich). Ab 1997 wird von der Carbura neben dem Absatz der Importeure auch der Absatz in den steuerfreien Verkehr (Steuerabsatz) ausgewiesen und zwar in Einheiten von Tonnen und in Kubikmetern. Die Umrechnung erfolgt jeweils über gemessene reale Dichten. Da der Steuerab-satz derjenigen Menge von HEL entspricht, welche den Endverbrauchern zum Konsum zur Verfügung steht, wird in der Gesamtenergiestatistik ab 1997 der Steuerabsatz der Carbura für die Bestimmung des Endverbrauchs von Heizöl herangezogen. In Tabelle 2.1 sind die jährlichen Absatzzahlen der Carbura ab 1990 aufgeführt.

Dichte von HEL

Wie oben dargestellt, wird der Import- und der Steuerabsatz der Carbura sowohl in Tonnen als auch in Kubikmetern publiziert. Die Umrechnung erfolgt jeweils über gemessene reale Dichten von HEL. Wer-den in der Gesamtenergiestatistik Absatzzahlen der Carbura benötigt, werWer-den grundsätzlich die Zah-len direkt in den gewünschten Einheiten übernommen, d.h. es liegen die gemessenen reaZah-len Dichten der Carbura zugrunde.

Die Erdölbilanz der Gesamtenergiestatistik wird in Einheiten von 1000 Tonnen ausgewiesen. Somit werden die Absatzzahlen der Carbura meist in Tonnen verwendet. Bis 1996 wurde auch das HEL-Panel in Tonnen ausgewiesen, ab 1997 liegt das HEL-HEL-Panel jedoch in Kubikmetern vor. Für die Um-rechnung von Kubikmeter in Tonnen wurden dabei mittlere, jedoch nicht immer gleiche Dichten von Heizöl verwendet.

In den Jahren 1997 und 1998 wurden für die Bestimmung des HEL-Verbrauchs gemäss Top-down Ansatz auch die Absatzzahlen der Carbura in Kubikmetern verwendet und mit den mittleren Dichten, welche beim HEL-Panel verwendet wurden, in Tonnen umgerechnet. So ergaben sich Inkonsistenzen mit den in der Gesamtenergiestatistik publizierten Absatzzahlen, welche auf den gemessenen realen Dichten der Carbura beruhen. Dies wirkt sich auf den HEL-Verbrauch wie folgt aus:

Endverbrauch HEL 1997 in der GEST:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇=𝐴𝑏𝑠𝑎𝑡𝑧𝐶𝑎𝑟𝑏𝑢𝑟𝑎+∆𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙= (6392000 𝑚3−417000 𝑚3)∙0.862𝑡 𝑚⁄ 3

= 5510000 𝑡 −359000 𝑡= 5150000 𝑡

Es wurde der Steuerabsatz der Carbura in m3 verwendet und anschliessend mit der mittleren Dichte von 0.862 t/m3 in Tonnen umgerechnet. Werden hingegen die von der Carbura publizierten Absatz-zahlen in Tonnen direkt verwendet, ergäbe sich ein um 2.3% tieferer HEL-Verbrauch:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇=𝐴𝑏𝑠𝑎𝑡𝑧𝐶𝑎𝑟𝑏𝑢𝑟𝑎+∆𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙= 5388000 𝑡 −417000 𝑚3∙0.862𝑡 𝑚⁄ 3

= 5388000 𝑡 −359000 𝑡= 5029000 𝑡

Dasselbe gilt für 1998, es wurde mit einer mittleren Dichte von 0.845 t/m3 gerechnet:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇=𝐴𝑏𝑠𝑎𝑡𝑧𝐶𝑎𝑟𝑏𝑢𝑟𝑎+∆𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙= (6330′000 𝑚3−21000 𝑚3)∙0.845𝑡 𝑚⁄ 3

= 5349000 𝑡 −18000 𝑡= 5331000 𝑡

Werden hingegen die Absatzzahlen in Tonnen verwendet, ergäbe sich ein um 0.6% tieferer HEL-Verbrauch:

𝐸𝑛𝑑𝑣𝑒𝑟𝑏𝑟𝑎𝑢𝑐ℎ𝐺𝐸𝑆𝑇=𝐴𝑏𝑠𝑎𝑡𝑧𝐶𝑎𝑟𝑏𝑢𝑟𝑎+∆𝐿𝑎𝑔𝑒𝑟𝐻𝐸𝐿−𝑃𝑎𝑛𝑒𝑙= 5315000 𝑡 −21000 𝑚3∙0.845𝑡 𝑚⁄ 3

= 5315000 𝑡 −18000 𝑡= 5297000 𝑡

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Tabelle 2.1: Absatz der Importeure (Importabsatz) und Absatz in den steuerfreien Verkehr (Steuerabsatz) ge-mäss Carbura sowie die zugehörigen gemessenen realen Dichten.

Jahr Import-

absatz

Import- absatz

Steuer- absatz

Steuer- absatz

Dichte Importabsatz

Dichte Steuerabsatz (1000 m3) (1000 t) (1000 m3) (1000 t) (t/m3) (t/m3)

1990 5518

1991 5572

1992 5620

1993 5222

1994 5487

1995 4603

1996 4939

1997 6322 5329 6392 5388 0.84296 0.84297

1998 6305 5295 6330 5315 0.83978 0.83977

1999 5665 4786 5603 4734 0.84482 0.84480

2000 5072 4288 5085 4299 0.84545 0.84544

2001 6240 5283 6229 5274 0.84668 0.84667

2002 5671 4790 5750 4856 0.84458 0.84458

2003 5402 4562 5451 4604 0.84451 0.84452

2004 5275 4455 5288 4465 0.84444 0.84441

2005 5542 4682 5556 4694 0.84482 0.84482

2006 5641 4777 5696 4825 0.84689 0.84694

2007 4192 3541 4180 3531 0.84476 0.84474

2008 4812 4066 4811 4065 0.84492 0.84496

2009 5242 4428 5275 4455 0.84454 0.84454

2010 4124 3481 4158 3510 0.84421 0.84420

2011 3766 3177 3753 3166 0.84353 0.84350

2012 4027 3395 4017 3387 0.84310 0.84323

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2.2.5 Pflichtlagerbewirtschaftung

Die Mineralöl-Pflichtlagerhaltung ist ein Kind der Zwischenkriegszeit, erste Pflichtlager werden von den Importeuren ab 1938 gehalten. Nach dem 2. Weltkrieg werden die Pflichtlager rasch ausgebaut, mit starkem Wachstum in den 1960er und 1970er Jahren (inkl. Ausdehnung der Pflichtlagerhaltung auf Händler und Grosskonsumenten). In den 1980er Jahren erreichten die Pflichtmengen einen Pla-fonds und wurden ab ca. den 1990er Jahren aufgrund reduzierter Bedarfsdeckungsziele und sinken-den Verbrauchs reduziert. Seit 2004 halten nur noch Importeure Pflichtlager.

Die Pflichtlagerbewirtschaftungen bei Importeuren sind vollständig im Import- sowie im Steuerabsatz der Carbura berücksichtigt. Hingen ist der Auf- und Abbau der Pflichtlager bei Händlern und Konsu-menten nur unvollständig im ausgewiesenen Absatz der Carbura enthalten.

Gemäss Carbura5 fand in den 1990er Jahren kein gezielter Abbau von Pflichtlagern bei Händlern statt, aufgrund von Firmenschliessungen etc. wurden vor 1997 jedoch Pflichtlagerbestände abgebaut.

Dieser Abbau aufgrund von Firmenschliessungen ist weder im Import- noch im Steuerabsatz Carbura enthalten. Etwa ab dem Jahr 2000 wurden die Pflichtlager bei Händlern im Hinblick auf die Liquidation dieser Lagerbestände abgebaut. Dieser Pflichtlagerabbau ist im Steuerabsatz enthalten, jedoch im Importabsatz nicht. Der Abbau der Konsumenten-Pflichtlager über den gesamten Zeitraum ist weder im Import- noch im Steuerabsatz der Carbura berücksichtigt. Aufgrund dieser nicht berücksichtigten Pflichtlagerabbauten wurde der HEL-Absatz in dieser Zeit unterschätzt.

Wird der Absatz gemäss Carbura direkt zur Bestimmung des Endverbrauchs von Heizöl in der Ge-samtenergiestatistik verwendet, wie das beim Top-down Ansatz für die Jahre 1987 bis 1998 der Fall war, wird der Heizölverbrauch dadurch unterschätzt.

Auch der Lageraufbau bei Händlern und Verbrauchern vor Ende der 1980er Jahre führt zu Verzerrun-gen in den Endverbrauchszahlen der Gesamtenergiestatistik. Der Aufbau dieser Lagerbestände ist im Importabsatz der Carbura enthalten, es gelang somit effektiv weniger Heizöl zu den Konsumenten als die Absatzzahlen vorgeben. Da zwischen 1950 und 1974 die Absatzstatistiken der Carbura die wich-tigste Grundlage für die Bestimmung des Endverbrauchs von Heizöl der Gesamtenergiestatistik bilde-ten, dürfte der Verbrauch von Heizöl in dieser Periode überschätzt sein. Inwieweit das tatsächlich der Fall ist, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

5 Aktennotiz der Carbura vom 26.03.2004

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