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Die Datengrundlage zur Berechnung der HS umfasst lebende und tote Bäume aller PF.

Bäume mit HS sind alle Stämme die mind. eine HS aufweisen. Bäume mit HS, grosse Strünke und Dürrständer (BHD ≥ 36 cm) sowie Giganten (BHD ≥ 80 cm) werden als Ha-bitatbäume in einer eigenen Kategorie zusammengefasst (HS-Bäume).

Im NWR God da Tamangur kommen 153,5 HS/ha [±16,7] verteilt auf 88,5 Bäume mit HS pro ha vor (Tabelle 15). Zusammen mit totem, stehendem Totholz und Giganten sind 90,6 HS-Bäume/ha [±9,5] vorhanden. Giganten kommen 16,3 [±2,5] pro ha vor, von welchen 87,1 % mind. eine HS aufweisen. Der dickste Baum (eine Arve) hat einen BHD von 140 cm.

Tabelle 15. Anzahl erfasste Habitatstrukturen (HS) und Habitatbäume (HS-Bäume) und deren Stammzahl pro ha [ SF]. An einem Baum können mehrere HS vorkommen. Datengrundlage: alle PF (N=38),

Kronentotholz < 50% 31,84 5,61

Kronentotholz > 50% 8,16 2,69

Flächige Rindenverletzung 45,84 6,15

Höhle mit Mulm 2,63 1,34

1 Loch am Stamm 4,74 2,35

> 1 Loch am Stamm 10,26 2,46

Hohler Stamm 0,53 0,53

Konsolenpilze 0,00 0,00

Harzfluss, Saftfluss 11,05 3,73

Totale Anzahl HS pro ha 153,47 16,67

1 Habitatbäume sind alle Bäume mit mindestens einer HS, Dürrständer und Strünke mit BHD ≥ 36 cm und lebende und tote Giganten (BHD ≥ 80 cm).

2 Stämme pro ha mit HS entsprechen allen Bäumen mit mindestens einer HS.

Arven weisen im Vergleich zu anderen Baumarten mehr HS auf und besitzen innerhalb der Art auch mehr HS-Bäume als andere Arten. Bei 44,4 % aller Arven ist mind. eine HS zu finden, wobei meistens mehr als eine HS vorhanden ist (Tabelle 16). Insgesamt sind 46,0 % aller Arven als HS-Bäume klassiert. Legföhren hingegen weisen nur an 14,6 % der Stämme HS auf, was auch dem Anteil an HS-Bäumen entspricht.

Tabelle 16 a) Anteil [%] der Baumarten an Bäumen mit HS bzw. HS-Bäumen.

> 0 HS: Bäume mit HS / 1 HS: Bäume mit 1 HS / > 1 HS: Bäume mit >1 HS

b) Anteil [%] Bäume einer Art mit HS bzw. HS-Bäumen an Bäumen derselben Art (Stammzahl).

Grau hinterlegt: Berechnung basieren auf < 20 Individuen. Datengrundlage: alle PF (N=38), lebender und toter Bestand.

Das Vorhandensein von Löchern und Höhlen mit Mulm an stehenden Bäumen ist ein wichtiges Mass für die Naturnähe eines Waldes, denn sie gelten im Allgemeinen als

Im NWR God da Tamangur finden wir 15,5 [±3,8] Stämme mit mind. einem Loch oder einer Höhle mit Mulm pro ha (Tabelle 17). Es können somit pro Stamm mehrere Löcher und Mulmhöhlen vorhanden sein.

Tabelle 17. Die Dichte an Bäumen mit mind. einem Loch bzw. einer Mulmhöhle (N/ha). Ein Baum, der mind. ein Loch und zusätzlich eine Höhle mit Mulm hat wird einmal gezählt.

God da Tamangur

Optimal für naturnahen Wald

Total Stämme mit mind. ±SF

einem Loch oder Höhle mit Mulm pro ha 15,53 3,78 10,00-20,001

1 Nach Vallauri et al. (2002)

Gegenüberstellung LFI

Für eine direktere Vergleichbarkeit mit den Auswertungen des LFI, sind die im NWR God da Tamangur erfassten HS entsprechend gruppiert bzw. auf die Gesamtstammzahl (lebender und toter Bestand) bezogen (Tabelle 18).

Tabelle 18. Stammzahlanteile [%] an der Gesamtstammzahl (lebend und tot) wichtiger Habitatstruktu-ren. Dazu sind Vergleichswerte für die Region Alpen sowie der ganzen Schweiz aus dem LFI 3 (Schwyzer et al. 2010) aufgeführt. In einzelnen Kategorien ist die direkte Vergleichbarkeit nicht gegeben, die jewei-lige Einschränkung wird in der entsprechenden Fussnote erklärt. Datengrundlage: alle PF (N=38), leben-der und toter Bestand mit BHD ≥12 cm.

God da Abbil-dung 16 anhand deren Vorkommen auf den PF dargestellt.

1 Im LFI werden Dürrständer auch als Schaden angesehen, weshalb hier alle lebenden stehenden Bäume ohne HS miteinbezogen wurden.

2 NWR: Rindenverletzung

3 NWR: Kronenbruch

4 LFI: abgebrochene oder abgesägte Hauptäste/Zwiesel, Insekten, Pilze, Hexenbesen, Vogelschäden / NWR: Pilze, Gipfelbruch (Teil der Krone abgebrochen)

5 LFI: Dürrständer oder liegend tote Bäume (im LFI werden im Bestand auch die liegend toten Bäume erfasst, in den NWR werden liegend tote nur per Totholztransekte erfasst, was die Berechnung von deren Stammzahl verunmöglicht) / NWR: Dürrständer inkl. Strünke

Abbildung 16. Räumliche Verteilung der lokalen Dichte (N/ha) der Bäume mit einem bzw. mindestens zwei HS auf den PF. Datengrundlage: alle PF (N=38), lebender und toter Bestand.

4 Ausblick

Der vorliegende Bericht über die Resultate der SPI im NWR God da Tamangur dient als Grundlage für Gegenüberstellungen mit vergleichbaren NWR. Ziel ist es, im Rahmen des Projekts NWR Berichte zu verfassen, die Aussagen über mehrere Gebiete des Al-penraumes beinhalten und dadurch eine grössere Aussagekraft besitzen. Für den Lär-chen-Arven-Wald God da Tamangur können u.a. Vergleiche mit Vollkluppierungen, publiziert in Schröter & Coaz (1905) und in Rikli (1909), gemacht werden.

Um eine aussagekräftige Datenreihe zu generieren, finden die Folgeaufnahmen im NWR God da Tamangur voraussichtlich im Sommer 2028 statt.

5 Literatur

Böhl J, Brändli U-B. 2007. Deadwood volume assessment in the third Swiss National Forest Inventory: methods and first results. Eur J For Res 126: S.449-457

Brändli U-B (Red.) 2010. Schweizerisches Landesforstinventar. Ergebnisse der dritten Erhebung 2004–2006. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, 312 S.

Ellenberg, H., and F. Klötzli. 1972. Waldgesellschaften und Waldstandorte der Schweiz.

Mitt. Schweiz. Anst. Forst. Versuchswes. 48: S.388-930.

Henkner J, Heiri C, Tinner R, Wunder J, Brang P. 2014a. Auswertung der Stichprobenin-ventur 2012 im Naturwaldreservat Aletschwald. WSL-Ber. 16, 66 S.

Henkner J, Ballmer I, Brücker R, Wunder J. 2014b. Stichprobeninventur in Schweizer Naturwaldreservaten - Anleitung zur statistischen Auswertung. Birmensdorf, Eidg. For-schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Unveröffentlicht, 22 S.

Amt für Wald und Naturgefahren, Waldökologie 2011. Naturwaldreservat God Tamangur. Kanton Graubünden, 5 S.

Coaz J, Schröter C. 1905. Ein Besuch im Val Scarl. Bern: Buchdruckerei Stämpfli & Cie., 55 S.

Könz D. 2006. Naturwaldreservat Tamangur (2006-2056), Vorprojekt. Zuoz, Amt für Wald Südbünden, Naturschutz im Wald, 14 S.

Kurth A, Weidmann A, Thommen F. (1960): Beitrag zur Kenntnis der Waldverhältnisse im Schweizerischen Nationalpark. Mitteilung Eidg. Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft 36 (1960) 4: S. 219-378.

Rikli M. 1909. Die Arve in der Schweiz. Zürich, 406 S.

Tinner R, Streit K, Commarmot B, Brang P. 2013. Stichprobeninventur in Schweizer Na-turwaldreservaten – Anleitung zu Feldaufnahmen. Version 3.0 vom 5.7.2013. Birmens-dorf: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, 44 S.

Vallauri D, André J, Bondel J. 2002. Le bois mort, un attribut vital de la biodiversité de la forêt naturelle, une lacune de la forêt géréé. WWF-France, Paris.

Winter S, Möller GC. 2008. Microhabitats in lowland beech forests as monitoring tool for nature conservation. For. Ecol. Manage. 255: S. 1251-1261.

6 Anhang

Datengrundlage

Tabelle 19: Übersicht über die aufgenommenen Probeflächen (PF), deren ID, Nummer, Position, Höhe, Inventurzugehörigkeit (BI: Bündner Regional Inventur/NWR: SPI der WSL) und der sich darauf befinden-den Bäume (lebender und toter, stehender Bestand). PF 29 wurde nachträglich aus der Inventur ausge-schlossen.

1 PF 29 wurde nachträglich aus der Inventur ausgeschlossen.

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PF ID PF Nr X-Koord. Y-Koord. Z [m ü.M.] Inventur Anzahl Bäume

7051130 30 823600 174000 2138 NWR 2013 5

7051131 31 823700 174000 2179 NWR 2013 4

7051132 32 823800 174000 2199 NWR 2013 9

7051133 33 823900 174000 2234 NWR 2013 8

7051134 34 824000 174000 2253 NWR 2013 7

7051135 35 823700 174100 2143 NWR 2013 5

7051136 36 823800 174100 2177 NWR 2013 12

7051137 37 823900 174100 2200 NWR 2013 5

7051138 38 824000 174100 2208 NWR 2013 7

7051139 39 823900 174200 2173 NWR 2013 13

Total stehende Bäume 300 Durchschnittlich pro PF 7,9

Max. Bäume pro PF 23

Min. Bäume pro PF 2

Volumentabelle nach BHD

Tabelle 20. Volumentabelle in m3 nach Kurth et al. (1960) für den Schweizerischen Nationalpark. Auf-grund der vergleichbaren Standortverhältnisse dienen die Tarifdaten der Untersuchungen von Kurth et al. (1960) als Basis für die Volumenberechnungen im NWR God da Tamangur (BHD [cm], Volumen [m3]).

Die Berechnung des Volumens des übrigen Nadelholzes (üN) basiert auf dem Durchschnitt der anderen Nadelbaumarten mit Ausnahme der Legföhre (LFö).

BHD Ar Fi LFö BFö üN

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