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5 Modellanwendungen als Grundlage der Rahmen- und Bewirtschaftungsplanung

5.2 Ermittlung der Soll-Flurabstände

5.3.1 Grundwasserstände/Profilschnitte

Grundwassergleichen der betrachteten hydrologischen Zustände

Für die hydrologischen Zustände (MW-24.01., MHW-24.04., HW-03.07., MNW-24.08., MW-31.10.) wurden die Grund-wassergleichen berechnet.

In Karte 13 sind die berechneten Grundwassergleichen für den Zustand MW-24.01. dargestellt.

Der für die MW-Situation (24.01.) ausgewiesene Grundwasser-gleichenplan ist prinzipiell mit dem für die MW-Situation in Kapitel 4.4.2 (instationäre Verifizierung) erarbeiteten Grund-wassergleichenplan vergleichbar. Es herrscht auch hier eine von der Oder bzw. vom Hochflächenrand ins Innere des Oderbruchs weisende Fließrichtung vor. Im Inneren des Modellgebiets herr-schen sehr geringe Grundwasserstandsgradienten vor. Hier werden die Grundwasserstände in erster Linie von den Stau-haltungen bestimmt.

Da bei der Basisvariante mehr Staue als Randbedingungen als bei den Varianten in Kapitel 4.4.2 berücksichtigt wurden, er-scheinen die Grundwassergleichen vor allem im südöstlichen Teilgebiet stärker differenziert. Die vergleichsweise höchsten Grundwasserstände werden im Modellgebietsinneren am Ende der MHW-Periode (24.04.) erreicht, die durch hohe Grundwasserneubildung (und entsprechend hoch angesetzte Stauwasserstände) bestimmt sind.

Die relativ niedrigsten Grundwasserstände im Gebietsinneren werden, bedingt durch die starke Grundwasserzehrung, für die MNW-Periode (24.08.) und die MW-Situation Oktober (31.10.) ausgewiesen. Die HW-Situation (25.06. - 08.07.) gilt nur für die Oder, nicht aber für das Innere des Oderbruchs, wo für diesen Zeitraum bereits MNW-Verhältnisse gegeben sind.

Dementsprechend macht sich das Oder-Hochwasser nur in einem schmalen Streifen von max. rd. 1.000 m Entfernung bemerkbar, während der Grundwassergleichenplan im Gebiets-inneren für diesen Zeitraum im Wesentlichen der MNW-Si-tuation entspricht.

Grundwasserstände entlang von Profilschnitten

Die vergleichende Interpretation der komplexen Grundwasser-dynamik im Oderbruch anhand der Grundwassergleichen ist offensichtlich schwierig. Einen anderen Zugang zur

Grundwas-serdynamik bietet die Betrachtung von Grundwasserständen entlang ausgewählter Profilschnitte für die typischen hydro-logischen Zustände.

Insgesamt wurden folgende fünf Profilschnitte ausgewählt:

• Profilschnitt 1 – von Mündung Freienwalder Landgraben / Wriezener Alte Oder im Nord-Westen durch das zentrale Modellgebiet bis zum Oberlauf des Bullergrabens im Süd-Osten

• Profilschnitt 2 – Abschnitt Fährkrug zwischen Mucker und Oder

• Profilschnitt 3 – Abschnitt Groß Neuendorf zwischen Gra-ben an der Zelliner Loose und Oder

• Profilschnitt 4 – Abschnitt Kietz zwischen Bullergraben und Oder

• Profilschnitt 5 – Abschnitt Reitwein zwischen Bullergraben und Oder.

Die Lage der Profilschnitte ist in Karte 11 dargestellt.

Die Profilschnitte 2–5 betreffen den odernahen Bereich und beschreiben den Einflussbereich der Oder.

Die Grundwasserstände für die hydrologischen Zustände der Basisvariante entlang den genannten Profilen sind in den Ab-bildungen 5-4 bis 5-8 dargestellt.

Profil 1 verdeutlicht die klare Grundwasserströmung von Süd nach Nord durch das Oderbruch. Die Auswirkungen der ver-schiedenen hydrologischen Zustände sind hier bezogen auf das Gesamtgefälle relativ gering, ausgenommen der Bereich an der Oder (Süd).

Beeinflussungen durch Grabenwasserstände sind allenfalls lokal gegeben. Dies wird bei km 37,6 deutlich, der den Durch-gang des Letschiner Hauptgrabens am Pegel Wehr Zechin markiert. Die MHW-Situation sorgt dort für gegenüber dem Basis-Strömungsfeld lokal um rd. 0,5 m höhere Grundwasser-stände, wobei für den Pegel Wehr Zechin (OP und UP) die vom LUA zur Verfügung gestellten Hauptwerte des Wasser-standes zugrunde liegen. Größere jahreszeitliche Schwankun-gen der Grundwasserstände sind im Wesentlichen nur im Nah-bereich der Oder zu beobachten.

Auffällig ist der nördliche Bereich etwa zwischen Neutornow und der Mündung des Freienwalder Landgrabens in die Alte Oder. Hier sind nur geringe Gefälle zu verzeichnen.

Tab. 5-2: Flächenanteile der Soll-Flurabstände

Abb. 5-6: Grundwasserstände Profil 3 (Abschnitt Groß Neuendorf) – Basisvariante

Abb. 5-7: Grundwasserstände Profil 4 (Abschnitt Kietz) – Basisvariante

Abb. 5-8: Grundwasserstände Profil 5 (Abschnitt Reitwein) – Basisvariante

Abb. 5-4: Grundwasserstände Profil 1 (N-S-Längsschnitt) – Basisvariante

Abb. 5-5: Grundwasserstände Profil 2 (Abschnitt Fährkrug) – Basisvariante

- Zeitreihen der Grundwasserstände

Analog zu den Auswertungen in Kapitel 4.4.2 wurden die während der Simulation berechneten Grundwasserstände als Zeitreihen an insgesamt 195 Grundwassermessstellen aufge-nommen.

Eine Einschätzung der lokalen Grundwasserstandsverhältnisse im Gebietsstreifen entlang der Oder ist anhand der senkrecht zur Oder verlaufenden Profilschnitte 2 bis 5 (vgl. Abb. 5-5 bis 5-8) möglich. Im Abschnitt Fährkrug (Profil 2) ist ein Einfluss der Oderwasserstände bis in einem Abstand von rd. 500 m, in den Abschnitten Groß Neuendorf, Kietz und Reitwein (Profile 3, 4 und 5) bis in 700–1.000 m vom Westufer der Oder fest-stellbar. Bei der MNW-Situation ergaben sich nur noch gerin-ge Unterschiede zwischen den Grundwasserständen an der Oder und im westlichen Abstrom. Am relativ größten ist der Einflussbereich der Oder bei der MHW-Situation, wo auch im Gebietsinnern die relativ höchsten Grundwasserstände zu er-warten sind. Die HW-Situation der Oder (03.07.) ist begleitet von mit der MNW-Situation vergleichbaren Grundwassers-tandsverhältnissen im Gebietsinneren. Bei dieser Situation tre-ten erwartungsgemäß die höchstre-ten Grundwasserstände ent-lang der Oder auf. Infolge der vergleichsweise höheren Grundwasserstandsgradienten zum Gebietsinneren hin ist bei der HW-Situation ein mit der MHW-Situation vergleichbarer Einflussbereich zu beobachten.

Abb. 5-9:

Grundwasserstandsgang in Odernähe – GW-Messstelle 35532632

Abb. 5-10:

Grundwasserstandsgang im zentralen Bereich des Modell-gebietes –

GW-Messstelle 33522326

Beim MNW-Ereignis (24.08.) kann es, wie Abbildung 5-7 zeigt, lokal auch zu einer Exfiltration aus dem Gebietsinneren in die Oder kommen, da alle Übergänge in den Oberflächenwas-serständen sich erst mit einer gewissen Verzögerung in den Grundwasserständen niederschlagen. Demzufolge können noch zu einem Zeitpunkt, da in der Oder schon Niedrigwasser vorherrscht, im angrenzenden Grundwasser noch leicht erhöh-te, durch das HW-Ereignis bedingte Grundwasserstände vor-herrschen. Entsprechend verzögert liegen beim MW-Zustand Oktober niedrigere Grundwasserstände (bei schon auf MW angestiegenen Oderwasserständen) vor.

5.3.2 Grundwasserflurabstände bzw. Differenz