• Keine Ergebnisse gefunden

9 Geochemische Bedingungen

14 Glossar und Abkürzungsverzeichnis

ANDRA Agence Nationale pour la gestion des déchets radioactifs: Organisa-tion, die in Frankreich für die Entsorgung und vor allem Endlagerung der dort anfallenden radioaktiven Abfälle zuständig ist.

ARE Bundesamt für Raumentwicklung

ATA Alphatoxische Abfälle: radioaktive Abfälle mit einem hohen Gehalt an Alphastrahlern (Art. 31 KEV)

Barrieren Barrieren bilden das passive Sicherheitssystem eines Lagers zum Schutz von Mensch und Umwelt. Es sind technische und natürliche (geologische) Einschluss- und Rückhaltesysteme, welche die radio-aktiven Abfälle nach dem Multibarrieren-Konzept von der Biosphäre isolieren.

BE Abgebrannte Brennelemente, die ohne vorgängige Wiederaufarbei-tung in ein HAA-Lager verbracht werden.

BFE Bundesamt für Energie: verfahrensleitende Behörde im Sachplan geologische Tiefenlager (www.bfe.admin.ch)

Biosphärenmodell Transport- und Expositionsmodell zur Umrechnung von Radionuklid-freisetzungen aus der Geosphäre in die Biosphäre in eine Strahlen-exposition für die zu betrachtende Bevölkerungsgruppe (hier Indivi-dualdosis). Grundlage bildet ein Transport- und Akkumulationsmo-dell für die Berechnung der Radionuklidausbreitung im menschli-chen Lebensraum (Wasser, Luft, Boden) und ein Modell für die Be-rechnung der Strahlendosis unter Berücksichtigung der Radionuk-lidaufnahme über das Trinkwasser, die Nahrung und die Atemluft sowie unter Berücksichtigung der direkten Bestrahlung.

BTK Biosphärentransferkoeffizient

CERN Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire: Internationale Or-ganisation für Kernforschung bei Genf auf dem Gebiet von Schweiz und Frankreich, mit diversen grösseren Beschleunigeranlagen, aus deren Betrieb sich radioaktive Abfälle ergeben.

Dosis Mass für die Beurteilung des gesundheitlichen Risikos durch ionisie-rende Strahlung. In diesem Gutachten ist die effektive Dosis ge-meint: Summe der mit den Wichtungsfaktoren wT gewichteten Äqui-valentdosen in allen Organen und Geweben. Die Einheit der Dosis ist das Sievert (Sv).

EAWAG Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz

EG Einschlusswirksamer Gebirgsbereich: Teil der geologischen Barrie-re, der bei normaler Entwicklung des geologischen Tiefenlagers für den betrachteten Isolationszeitraum, im Zusammenwirken mit tech-nischen und geologischen Barrieren, den Einschluss der Abfälle sicherstellt.

Entsorgungsnachweis Der Entsorgungsnachweis ist der Nachweis über die grundsätzliche Machbarkeit der Entsorgung radioaktiver Abfälle in einer bestimmten geologischen Schicht. Der Entsorgungsnachweis soll aufzeigen, dass in der Schweiz ein genügend grosser Gesteinskörper mit den erforderlichen Eigenschaften existiert. Der Entsorgungsnachweis ist sowohl für SMA (1988) als auch HAA (2006) erbracht worden.

EWS Erdwärmesonde

Fernfeld Das Fernfeld umfasst das Wirtgestein und die dazugehörigen Rahmengesteine bis zur Biosphäre. Das Fernfeld wird für die Be-rechnungen der Radionuklidausbreitung definiert, um die jeweiligen Modellannahmen für die verschiedenen Bereiche zu definieren.

Geologisches Stand-ortgebiet

Das geologische Standortgebiet wird durch die für die Lagerung der radioaktiven Abfälle geeigneten geologischen Gesteinskörper im Untergrund definiert.

Geologisches Tiefen-lager

Anlage im geologischen Untergrund, die verschlossen werden kann, sofern der dauernde Schutz von Mensch und Umwelt durch passive Barrieren sichergestellt wird (Art. 3 KEG).

GIS Geoinformationssystem GNSS Global Navigation Satellite System

HAA Hochaktive Abfälle: Darunter fallen nach Art. 31 KEV abgebrannte Brennelemente und verglaste Spaltprodukte aus der Wiederaufar-beitung. Durch den radioaktiven Zerfall entsteht eine grosse Wär-meentwicklung.

HPM Homogen-Poröses Medium

ISRAM Informationssystem für Radioaktive Materialien: Datenbank der exis-tierenden radioaktiven Abfälle in der Schweiz

KEG Kernenergiegesetz vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Februar 2005: Das Gesetz regelt die friedliche Nutzung der Kernenergie und bestimmt das Vorgehen bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle.

KEV Kernenergieverordnung vom 10. November 2004, in Kraft seit 1. Februar 2005

KKW Kernkraftwerk KNE Kommission Nukleare Entsorgung KNS Kommission für Nukleare Sicherheit

LGM Letzteiszeitliches Maximum

LMA Langlebige mittelaktive Abfälle: Als LMA werden diejenigen ATA und SMA bezeichnet, die in einem separaten Teil des HAA-Lagers ein-gelagert werden.

MIF Radioaktive Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung

mSv Millisievert: Sievert ist die Masseinheit für die biologischen Schäden bei der Absorption ionisierender Strahlung (in lebenden Zellen) und wird meistens in tausendstel Sievert (mSv) angegeben.

NAB Nagra Arbeitsbericht

Nagra Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle: Im Hinblick auf die dauernde und sichere Entsorgung von radioaktiven Abfällen haben die Betreiber der fünf schweizerischen Kernkraftwer-ke und die Schweizerische Eidgenossenschaft 1972 die Nagra ge-gründet. Die Nagra schlägt gemäss den Vorgaben des Konzeptteils geologische Standortgebiete und Standorte vor und reicht das Rah-menbewilligungsgesuch ein.

Nahfeld Das Nahfeld in einem geologischen Tiefenlager umfasst die Abfall-gebinde, die technischen Barrieren, insbesondere Verfüllungen und die Auflockerungszone des Wirtgesteins. Das Nahfeld wird für die Berechnungen der Radionuklidausbreitung definiert, um die jeweili-gen Modellannahmen für die verschiedenen Bereiche zu definieren.

NEA Nuclear Energy Agency der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development)

NTB Nagra Technischer Bericht

PB Prozesse und Parameter, welche über Parameterwerte für die Beur-teilung der technischen Machbarkeit verwendet bzw. in der standort-spezifischen Anlagenplanung berücksichtigt werden.

PG Prozesse und Parameter, welche direkt als Parameterwerte in den Systemanalysen bzw. in den Dosisberechnungen (Testrechnungen) verwendet werden, mit Bezug zu den geologischen Barrieren.

PI Prozesse und Parameter, die ausschliesslich in die qualitative Be-wertung einfliessen und dort bei der Evaluation der zugehörigen Kriterien bzw. Indikatoren verwendet werden.

PICNIC Programm zur Berechnung des Radionuklidtransports in der Geo-sphäre

PSI Paul Scherrer Institut: Das PSI ist ein Forschungszentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften. Das PSI sammelt die schweizeri-schen radioaktiven Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung und betreibt das Bundeszwischenlager.

PT Prozesse und Parameter, welche direkt als Parameterwerte in den Systemanalysen bzw. in den Dosisberechnungen (Testrechnungen) verwendet werden, mit Bezug zu den technischen Barrieren.

SGT Der Sachplan geologische Tiefenlager umfasst sowohl den 2008 von BFE verabschiedeten Konzeptteil als auch das Verfahren selbst.

SMA Schwach- und mittelaktive Abfälle: Diese Abfälle enthalten vorwie-gend kurzlebige radioaktive Stoffe mit kleinerer Halbwertszeit. Sie stammen vom Betrieb und späterem Abbruch der Kernkraftwerke und aus Medizin, Industrie und Forschung (gesetzlich definiert in Art.

31. KEV).

UVP Umweltverträglichkeitsprüfung UVPV Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung

WG Das Wirtgestein ist die Gesteinsformation, welche das Lager mit seinen Abfällen aufnimmt. Als Wirtgestein wird derjenige Bereich der Geosphäre bezeichnet, der für den Schutz der technischen Barrie-ren, für die Begrenzung des Wasserzuflusses zum Lager und für die Rückhaltung der Radionuklide massgebend ist.

Anhang: Zuordnung der Prozesse und Parameter zu den