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Gewünschte Wirkungen

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5 E RFOLGSFAKTOREN UND L ESSONS L EARNED FÜR DIE K APITALISIERUNG

5.3 Gewünschte Wirkungen

Nachdem im vorangehenden Abschnitt die Erfolgsfaktoren für die Kapitalisierung von Projektergeb-nissen in KMU identifiziert wurden, stehen nun die gewünschten Wirkungen der Projekte im Fokus bevor im nächsten Kapitel konkrete Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden, mit denen diese Wirkungen erreicht werden können. Auch hierfür kommen die als relevant eingestuften Wirkungska-tegorien (Befähigung von Schlüsselakteuren, Anwendung von Wissen und Kompetenzen sowie Auf-bau von Netzwerken und Kontakten) zur Anwendung.

Als gewünschte Wirkungen werden jene Wirkungen verstanden, die einen konkreten Mehrwert für die Entwicklung der Innovationsfähigkeit baden-württembergischer KMU bilden und bisher ggf. noch nicht voll zur Geltung kommen können. Ziel muss es sein, die Projekte nicht als in sich geschlossene Ereignisse mit singulären Ergebnissen für eine begrenzte Akteursgruppe zu verstehen, sondern ihre Mehrwerte gezielt und breit zu streuen, so dass eine Anwendung der Ergebnisse auch und gerade projektfremden Organisationen und KMU möglich wird. Die gewünschten Wirkungen zielen daher nicht nur darauf ab, welche Ergebnisse in den KMU zum Einsatz kommt, sondern vielmehr auch wie transnationale Zusammenarbeit als echtes wirtschafts- und innovationsförderndes Instrument ver-stetigt werden kann. Dies führt in einem weiteren Schritt zu den Methoden, die für den Transfer und die Kapitalisierung zum Einsatz kommen müssen.

Die Wirkungen entstehen aus den Projekten heraus, entweder als kooperationsbedingte Wirkungen oder als outputbedingte Wirkungen (vgl. hierzu Kapitel 2.3.1). Die Ergebnisse, die in den Projekten erzielt werden, sollen eine nachhaltige Wirkung entfalten und dementsprechend von den Zielgrup-pen (KMU) im Sinne einer innovationsorientierten und -basierten Wirtschaftsentwicklung umfassend und über das Ende der Projekte hinaus genutzt werden. Es gibt bereits erfolgreiche Methoden für den einfachen und komplexen Transfer von Ergebnisse in die Zielgruppen, um eine Kapitalisierung zu

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| Seite 81 von 100 ermöglichen. Jedoch erscheint es notwendig, den Projekten, Akteurs- und Zielgruppen gezielte Un-terstützung für einen noch effektiveren Transfer zu bieten. Die Untersuchung zeigt deutlich: Die Ar-beit in den Projekten allein reicht nicht aus, um alle Wirkungskategorien so anzusprechen, dass das volle Potenzial der Projektergebnisse genutzt werden kann, sodass folglich auch der Grad der Kapita-lisierung noch hinter den Möglichkeiten zurückbleibt.

Um zu identifizieren, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Kapitalisierung in Baden-Württemberg noch systematischer und effektiver zu gestalten, werden daher die bereits vorhande-nen Wirkungskategorien mit konkreten Zielen (= gewünschte Wirkungen) hinterlegt – jeder der drei Kategorien werden dabei verschiedene vordergründige gewünschte Wirkungen zugeordnet.

Die gewünschten Wirkungen sollen zum Teil Ergebnis der Arbeit der Projekte sein, zum Teil sind sie jedoch auch als Ergebnis der unterstützenden Angebote, die auf übergeordneter Ebene für die Pro-jekte und Akteure bereitgestellt werden sollten, zu verstehen. Die im Folgenden aufgezählten ge-wünschten Wirkungen beschreiben den Idealzustand, der aus einem wohlüberlegen Mix aus projekt-basierten und übergeordneten Aktionen entstehen sollte. Die Projekte entwickeln in diesem Kontext in der Regel einzelne Mechanismen (Prozesse, Methoden, Anwendungen, Beratungsangebote, Ver-anstaltungskonzepte etc.) zu spezialisierten Frage- und Themenstellungen. Um eine umfangreiche und auf lange Sicht gewinnbringende Kapitalisierung im Sinne einer innovationsbasierten Entwick-lung der KMU in Baden-Württemberg zu erreichen, müssen jedoch zusätzliche, projektübergreifende Maßnahmen als Katalysatoren und „Fokussierer“ umgesetzt werden.

Wirkungskategorie: Befähigung von Schlüsselakteuren

Hauptziel: Alle Akteure verfügen über ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung von Innovation und innovationsbasierten Prozessen für die nachhaltige Entwicklung von KMU sowie über die Rolle, die KMU im Innovationsbereich für die Wirtschaft Baden-Württembergs einnehmen.

Tabelle 17: Gewünschte Wirkungen zur Befähigung von Schlüsselakteuren Zielgruppe Gewünschte Wirkungen

Intermediäre Hohes Bewusstsein für innovationsbezogene Handlungsbedarfe und Potenziale in Unternehmen

Selbstständige und verstetigte Verbreitung von Projektergebnis-sen

Aneignung und Weiterentwicklung von Beratungsangeboten / Curricula / Methoden zur Innovationsförderung für KMU

Forschungseinrichtun-gen (Projektpartner)

Hohes Bewusstsein für innovationsbezogene Forschungs- und Ent-wicklungsbedarfe von Unternehmen

Umfassende Marktkenntnis und Praxisbezug der FuE-Arbeit Inhaber /

Geschäfts-führer / Innovations-beauftragte in KMU

Hohes Bewusstsein für innovationsbezogene Handlungsbedarfe und Potenziale des eigenen Unternehmens

Sehr gute Marktkenntnis, um Produkte zu entwickeln und zu plat-zieren

Hohe Entscheidungs- und Handlungskompetenz zur Einführung in-novativer und innovationssteigernder Werkzeuge, Produkte und Prozesse

Fassung vom 21.03.2019

| Seite 82 von 100 Wirkungskategorie: Anwendung von Wissen und Kompetenzen

Hauptziel Die Akteure und Zielgruppen verfügen über aktuelles Wissen und die notwendigen Kompe-tenzen, in ihrem jeweiligen Themenfeld innovationsbasiert zu arbeiten. Das betrifft konkrete Pro-dukte und Verfahren genauso wie strukturelle Prozesse und Methoden.

Tabelle 18: Gewünschte Wirkungen zur Anwendung von Wissen und Kompetenzen Zielgruppe Gewünschte Wirkungen

KMU Sichere Anwendung von Methoden, Prozessen, Produkten im ei-genen Arbeitsumfeld

Erkennen der eigenen Grenzen und Nutzung vorhandener Netz-werke / Partnerschaften, um Wissen und Kompetenzen sinnvoll zu ergänzen

Abbau von Kooperationsvorbehalten, z. B. in Bezug auf die Angst, dass Ideen geklaut oder kopiert werden könnten

Intermediäre Kenntnisse über die notwendigen Kompetenzen / das notwendige Wissen einzelner Branchen / Unternehmensformen um konkrete Beratungsangebote vorzuhalten

Wirkungskategorie: Aufbau von Netzwerken und Kontakten

Hauptziel: Netzwerke werden gezielt initiiert und aufgebaut und von allen relevanten Akteuren und Zielgruppen gekannt und genutzt.

Tabelle 19: Gewünschte Wirkungen zum Aufbau von Netzwerken und Kontakten Zielgruppe Gewünschte Wirkungen

Projektakteure allg. Initiieren von Netzwerken

Zusammenbringen relevanten Akteure um Transfer zu ermögli-chen

KMU Erkennen des Wertes von Netzwerken für die Innovationsfähigkeit des eigenen Unternehmens

Nutzen vorhandener Netzwerke und Einbringen eigener Expertise und Erfahrungen

Intermediäre Kennen von und Engagement in relevanten Netzwerken

Bekanntmachen von Netzen und Kontakten bei Zielgruppen und gezielte Beratung zur Teilnahme an Netzwerken

Kontaktvermittlung

Programmkoordinato-ren auf Landesebene

Initiieren von Netzwerken

Thematische Lenkung gemäß den Landesstrategien

Anregung von Aktivitäten innerhalb der Netzwerke

Die gewünschten Wirkungen sind als Idealvorstellung zu verstehen, die mit Hilfe verschiedener Me-thoden erreicht werden kann. Es ist davon auszugehen, dass für das Erreichen dieser Ziele und Wir-kungen ein höheres Bewusstsein für diese Ziele bei den Schlüsselakteuren aufgebaut werden muss.

Kern dieses Bewusstseins muss es sein, Projekte nicht als singuläre Ereignisse zu begreifen, sondern als ein Element, dass zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit und Nutzung von Innovationen in und durch KMU in Baden-Württemberg insgesamt beiträgt. Jedes Projekt adressiert in diesem Zu-sammen einen speziellen Bereich und muss eine konkrete Frage- / Problemstellung bearbeiten. Eine erfolgreiche Kapitalisierung setzt jedoch voraus, dass eine Vernetzung diese einzelnen Aktivitäten und Ergebnisse gelingt.

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