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von Gesetz und Logik aller Materieevolution bis zum Menschen

A Beschleunigung der Materieevolution

Bis zur Trennung von Masseteilchen und Strahlung nach ca. 397 000 Jahren vom Urknall an (ab da isotrope Hintergrundstrahlung) können wir von einem Embryonalstadium des Universums sprechen, in dem besondere Entwicklungsgeschwindigkeiten herrschen. Strahlungsdo-minierte Ära. Ab da massedoStrahlungsdo-minierte Ära, deren Entwicklungsge-schwindigkeit uns hier interessieren soll.

Massedominierte Ära, in der wir uns noch lange befinden werden:

Entstehen gigantischer Gaswolken

Nach ca. 1 Million Jahren bildeten sich großräumige Strukturen

Zuerst Halos aus Dunkler Materie, die als Gravitationssenken wirkten.

Hauptteil der Sterne (Population III) entstand vor 11,7 also ca. 2,1 Mil-liarden Jahren nach dem Urknall. Nicht viel später sehr massereiche, elliptische Galaxien (Proto-Galaxien).

Entstehen der schwereren Elemente

Erstes Entstehen von Hauptreihensternen wie der Sonne mit Planeten-systemen

Entstehen von Molekülen Entstehen von Aminosäuren

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B Gesetzmäßigkeit und innere Logik biologischer Evolution

Wir haben eingangs darauf hingewiesen, daß mit dem zufallsbasierten, qualitativen Sprung zum Leben ein neuer Gegensatz in der Materieevo-lution entstanden war. Nämlich: Selbsterhalt der Lebensform durch Änderung der Erbinformation. Ihre gesetzmäßige Evolution und innere Logik hier in möglichst konziser Form:

Allgemeinster Widerspruch mit der Zelle gegeben:

Erbsubstanz Mutation (Zufall) Variation des Phänotyps (Notwendigkeit durch sich ändernde Umwelt)

Selbsterhalt durch Veränderung

Gleichzeitig der besondere, innere Widerspruch:

Stabile Information versus Gesamtorganismus

Der im Laufe der Evolution ergänzt wird durch den äußeren Wider-spruch

Gehirn versus Sinnesorgane, was bedeutet:

variable Information versus veränderbare Umwelt,

wobei jetzt tendenziell die menschliche Gehirninformation Mensch und Umwelt kommandiert

Gesetzmäßigkeit:

Durch Entwicklung des Widerspruchs kommt es zur Entgegensetzung der Pole, wird der informationelle Kern herausgesetzt und verselbstän-digt (Erbinformation erhält eine neue, selbständige Form).

Widerspruch Sexualität:

Weiblich – männlich

Mehr Vielfalt – Beschleunigung der Evolution (Vorteil für Effizienzsteigerung)

Widerspruch Pflanze Tier:

Autotrophie versus Heterothrophie

Steigerung der Effizienz durch „Ausbeutung“

Dieser Widerspruch äußert sich zugleich als Gegensatz von

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Immobilität versus Mobilität

Das Erfordernis zu erhöhter Mobilität erzeugt den Selektionsdruck für den nächsten Qualitätssprung bei Tieren:

Die verschiedenen Sinneszellen verlangten nach der ihrem allgemeinen Äquivalent der alle Aktionspotentiale verarbeitenden Nervenzelle

Daraus geht der systemische Gegensatz zwischen Sinnesorgane versus Gehirn hervor

Und mehr oder minder gleichzeitig der Widerspruch Wirbellose versus Wirbeltiere

Höherentwicklung zu mehr Effizienz ist nur über Wirbeltiere mit Ge-hirn möglich

Damit entsteht der allgemeine Widerspruch zwischen Selbstregulierter Bewegung versus gesteuerter Richtung

Eine weitere, sehr folgenreiche Weichenstellung ist bei Wirbeltieren der Gegensatz zwischen

Nestflüchtern und Nesthockern

Denn die gesteigerte Fürsorge, Brut- und Sozialpflege, die Nesthocker benötigen erzeugte einen Selektionsdruck zur Evolution des Neocortex bei den Säugetieren

Da Evolution allgemeinst der Prozeß vielfältigster Anpassung an mög-lichst alle Lebensbedingungen ist, war es nur eine Frage der Zeit bis aus der entwickelten Vielfalt von Wasserwirbeltieren mit Gehirn zuerst Amphibien und dann reine Landtiere hervorgingen

Mit Landwirbeltieren, die viergliedrig sind, war sofort latent ein neuer, weiterführender Widerspruch gegeben, nämlich der Gegensatz

Hinterglied- versus Vordergliedmaßen woraus recht bald der Gegensatz zwischen Füßen und Händen entstand

Der Selektionsdruck auf die Reptilien Richtung Mobilität brachte einen neuen, grundlegenden Widerspruch hervor und zwar zwischen

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anamniotischen (also eierlegenden) Tieren versus Säugetieren (Placentatiere)

Daß Evolution zufällig und ungerichtet verläuft, gilt auch für die bio-logische Evolution, die daher alle sich ergebenden Möglichkeiten aus-schöpft. Das betrifft auch die Kombination aller möglichen Faktoren, so daß mehrere progressive Faktoren, die sich als vorteilhaft, weil effi-zient, erwiesen haben sich bei dem Gegensatz Säugetiere – wegen des Tests aller möglichen Zufälle – vereint finden lassen:

Gleichwarmes Tier mit dem Vorteil Flexibilität, Plazentatier mit dem progressiven Moment lange Embryonalphase, lebendgebärend, daher Brut- und Sozialpflege mit Tendenz zur Stärkung des Neocortex wie auch Möglichkeit zum langen Gehirnwachstum.

Analoges gilt für die protomenschlichen Eigenschaften der Primaten:

Hominini, speziell Australopithecinen, evolvieren mit dem aufrechten Gang zunächst den Gegensatz zwischen Händen und Gehirn überhaupt Die aus den Australopithecinen hervorgehende Gattung Homo

spitzt diesen Gegensatz Hände versus Großhirn weiter bis zum qualita-tiven, neuronalen Sprung der Bewußtheit zu.

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Mit dem ersten Auftreten des Menschen beginnt das Ende biologischer Evolution auf der Erde. Bis dahin änderte sich zufällig das Erbgut der Organismen, um Arten zu erhalten. Der Mensch aber verändert sein Erbgut nur noch peripher, erhält sich tatsächlich als Art, während seine Kognitionsleistungen sich unaufhörlich höher entwickeln, bis er seine gesamte biologische Umwelt sich und seinen Innovationen angepaßt hat – um schließlich gezielt sich selbst als Art zu transformieren.

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C Gesetzmäßigkeit und innere Logik aller Materieevolution im Allgemeinen

Evolution besteht allgemeinst gesprochen immer in dem Durchexerzie-ren neu entstandener Gegensätze

Reale Widersprüche werden durch deren Entwicklung gelöst Antagonismen

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Resümee

Die hochkomplexen Zellen, Organismen und Körper funktionieren ef-fektiv und stellen eine systemische Ordnung dar. Soll aber der komple-xe Zusammenhang vieler Organismen deswegen nur noch Chaos gebä-ren? Was trotz Chaostheorie die etablierte Wissenschaft bis heute nicht internalisiert hat: Zufall und Notwendigkeit, Chaos und Ordnung ver-eint selbst ein gesetzmäßiger Zusammenhang. Anders gesagt: Den im-merwährenden Zufall, das immerwährende Chaos, die immerwährende Notwendigkeit und das immerwährende Chaos gibt es nicht. Wir fin-den in der Realität ein fließendes Spektrum von Materiesystemen vor, die von sehr stark zufallsgeprägt mit wenig Ordnung bis hin zu solchen mit sehr viel Ordnung und sehr wenig Zufallsmomenten reicht. Zwei verbreitete Kurzschlüsse lauten: Im ersten Fall herrsche der reine Zu-fall, im zweiten die reine Notwendigkeit. Genauere Untersuchung zeigt stets: Es herrscht stets die Einheit von Chaos und Ordnung, nur der je-weilige Anteil ist verschieden groß. Doch stets zeigt sich: Zufall und Chaos sind letztlich nie dominant, sondern dienen vielmehr stets der Herstellung von Notwendigkeit bzw. Ordnung.

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Nachwort