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Geschlecht und Zivilstand

Kennzeichnend für die portugiesische Bevölkerung in der Schweiz ist die Über-vertretung von Personen mittleren Alters.

Dementsprechend sind portugiesische Staatsangehörige, die sich meistens zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit in der Im Ausland geboren (Anwesenheitsdauer: 0–4 Jahre)

Im Ausland geboren (Anwesenheitsdauer: 5 Jahre und mehr) In der Schweiz geboren

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 1990 1988 1986 1984

Abbildung 8: Verteilung der portugiesischen Bevölkerung nach Geburtsort (in %)

Quelle: ZAR 1984–2007

Schweiz niedergelassen haben, häufiger berufstätig als Schweizer Staatsangehö-rige. Dagegen sind ältere Personen deutlich untervertreten, was vor allem auch damit zu erklären ist, dass viele bei Erreichen des Rentenalters nach Hause zurückkehren und dass die Migration aus Portugal erst in jüngerer Zeit begonnen hat (Abbildung 9).

Diese Migrantengruppe weist auch einen Anteil junger Personen unter 15 Jahren auf, der über dem Durchschnitt in der gesam-ten ausländischen Bevölkerung liegt (23 % gegenüber 20 %). 6 % der Portugiesen sind zwischen 15 und 19 Jahre alt. Demzu-folge wächst die Zahl der portugiesischen Schüler weiter (2000 rund 29 800). 2000 machten Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren 27 % der portugiesischen

Migran-ten aus. Dies ist der höchste Anteil von al-len Migrantengruppen.

(vgl. Kapitel 3: Ausbildung der Migranten und ihrer Kinder)

Im Jahr 2007 bildeten die Männer die Mehrheit, rund 45 % waren Frauen. 1980 hatten diese noch 38 % und 1990 42 % der portugiesischen Bevölkerung in der Schweiz ausgemacht. Heute entfallen 60 % der neuen Bewilligungen, die Personen aus Portugal erteilt werden, auf Frauen. Damit hat diese Migrantengruppe den höchsten Frauenanteil (Wanner et al. 2002). Diese Feminisierung unterscheidet die Zuwande-rung aus Portugal von allen anderen Grup-pen von Arbeitsmigranten. Daraus lässt sich auch ableiten, dass der Familiennach-zug in vollem Gange ist und dass in dieser Migrantengruppe die Einschulung und die 12 000 9000 6000 3000 0 3000 6000 9000 12 000

Frauen Männer

0–4 5–9 10–14 15–19 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–7980+

Abbildung 9: Altersstruktur der portugiesischen Bevölkerung nach Geschlecht, 2007

Quelle: ZAR 2007

Eingliederung der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz zunehmend an Bedeutung gewinnen. Denn die neuen Bewilligungen, die portugiesischen Staatsangehörigen aus Gründen des Familiennachzugs erteilt werden, machen die Hälfte aller Bewilli-gungen aus, die Anfang der 2000er-Jahre im Rahmen der primären und sekundären Einwanderung erteilt worden sind.

Was den Zivilstand betrifft, sind etwas mehr als zwei Drittel der portugiesischen Staatsangehörigen verheiratet (70 %). Sie sind seltener ledig als Schweizer Bürger oder Personen aus anderen EU-Ländern.

Die Zahl der Ledigen hat jedoch seit 1993 etwas zugenommen. Ab 1991 ist auch die Scheidungsrate (einschliesslich Tren-nungen) tendenziell leicht gestiegen, liegt

jedoch weiterhin deutlich unter derjenigen der Schweizer und der EU-Staatsangehö-rigen. Der Anteil der Verwitweten ist mit weniger als einem Prozent sehr gering, was mit dem relativ niedrigen Alter der in der Schweiz lebenden Portugiesen und der häufigen Rückkehr von Pensionierten zu-sammenhängt (Abbildung 10).

Die Portugiesen leben am häufigsten in einem Haushalt, der aus einem Paar mit Kind(ern) besteht. Diese Familienform überwiegt sowohl bei allen Ausländer-gruppen als auch in der einheimischen Bevölkerung. Bei der portugiesischen Bevölkerung ist sie jedoch etwas stärker vertreten als in der Schweizer Bevölkerung:

61 % der Zugewanderten und 68 % der in der Schweiz Geborenen leben in einem sol-0 %

10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 %

Verwitwet

Geschieden / getrennt Verheiratet

Ledig

Portugal EU

Schweiz

Abbildung 10: Zivilstand nach Staatsangehörigkeit

Quelle: Berechnungen SFM auf Grundlage der SAKE 2003–2007 (pooled data). Nicht gewichtete Daten.

chen Haushalt. Einelternhaushalte sind bei jungen Personen der zweiten Generation fast doppelt so häufig wie bei Angehöri-gen der ersten Generation (Abbildung 11).

Allerdings lässt sich diese Tendenz auch bei der schweizerischen Wohnbevölkerung und bei allen anderen Ausländergruppen feststellen.

(vgl. Kapitel 5.1: Familie und innerfamiliäre Beziehungen)

Der Anteil von Personen mit einem oder mehreren unterhaltspflichtigen Kindern unter 15 Jahren ist bei den Portugiesen ebenfalls deutlich höher als in anderen Mi-grantengruppen: Er beträgt fast 51 %; bei den Angehörigen anderer EU-Staaten sind es hingegen nur 28 %. In der Schweizer Bevölkerung liegt der Anteil bei 19 %.

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % Zugewanderte

In der Schweiz Geborene

Einelternhaushalt Ehepaar mit Kind(ern) Ehepaar ohne Kinder Einpersonenhaushalt

Abbildung 11: Verteilung der portugiesischen Bevölkerung nach Haushaltstyp, 2000

Quelle: Volkszählung 2000

2.3 Einbürgerung

Mit 1725 Einbürgerungen im Jahr 2008 (BFM 2009b) belegen die Personen aus Portugal im Vergleich mit den anderen Ausländergruppen nur den zehnten Rang.

Auf sie entfallen nur knapp 4 % aller Ein-bürgerungen im Jahr 2008.

Portugiesische Staatsangehörige lassen sich nur selten einbürgern. In einer 2002 durchgeführten Studie schätzen Wanner und Piguet, dass sie von allen Migranten-gruppen eine der niedrigsten standardisier-ten Einbürgerungsziffern verzeichnen: Mit 0,5 % liegt ihre Einbürgerungsziffer knapp über derjenigen der Spanier, die im Gegen-satz zu den Portugiesen vor 2003 keine Doppelbürgerschaft kannten. Die Zahl der Einbürgerungen hatte von 2004 bis 2006 deutlich zugenommen, doch seit 2006 ist

sie stark rückläufig (Abbildung 12). 2008 waren 0,9 % der portugiesischen Bevölke-rung in der Schweiz eingebürgert.

Diese Tendenz ist zurückzuführen auf die Art der portugiesischen Einwanderung in die Schweiz. Da der Aufenthalt nur als vorübergehend angesehen wird und die Rückkehr eingeplant ist, besteht keine Veranlassung zum Erwerb der Schweizer Staatsbürgerschaft. In den letzten Jah-ren ist zu beobachten, dass mehr Frauen ein Einbürgerungsgesuch gestellt haben als Männer (2007 waren über 57 % der eingebürgerten Personen aus Portugal Frauen). Dieser Unterschied könnte damit zusammenhängen, dass die Frauen eher dazu neigen, eine gemischte Ehe (mit ei-nem Schweizer) einzugehen als die portu-giesischen Männer.

0 500 1000 1500 2000 2500

07 05 03 01 99 97 95 93 91 89 87 85 83 81

Abbildung 12: Entwicklung der jährlichen Einbürgerungen von Personen aus Portugal, 1981–2008

Quelle: ZAR 1981–2008

2.4 Geografische Verteilung

der portugiesischen