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Geparden hatten einst ein riesiges Verbreitungsgebiet, das von Südafrika bis nach Afghanistan reichte

Bis zum Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren wurden die Geparden drastisch auf eine kleine Restpopulation reduziert. Danach breiteten sie sich in den Savannen Afrikas und Asiens wieder aus und konnten bis in unsere Zeit überleben.

1. Definieren Sie den Begriff Population.16

2. Beschreiben Sie, wie die Veränderung eines Klimafaktors zur Verringerung der Gepardenpopulation geführt haben könnte.17

16 Biologie Baden-Württemberg 2010, II, 3.1

17 Biologie Baden-Württemberg 2010, II, 3.2

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 48 Übung 21: Der Waschbär Procyon lotor ist ein ursprünglich in Nordamerika heimisches Säugetier, das sich zu etwas je einem Drittel aus pflanzlicher Kost, Wirbellosen und kleinen Wirbeltieren ernährt. Entscheidend für die Populationsentwicklung in Deutschland war die Aussetzung von zwei Waschbärenpaaren am nordhessischen Edersee am 12.4.1934. Bereits 1956 wurde der Bestand um den Erdersee auf 285 Exemplare geschätzt.

1. In der folgenden Tabelle ist die ungefähre Anzahl erlegter Waschbären in Deutschland in verschiedenen Jahren dargestellt.

Stellen Sie ausgehend von den Werten in Text und Tabelle einen Entwicklungsverlauf der Waschbärpopulation in Deutschland seit 1934 grafisch dar und begründen Sie diesen!18

18 Biologie Abitur Bayern 2016, C1, 1.1

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 49 Der Aktionsraum (= Hauptaufenthaltsgebiet) von Waschbären in verschiedenen

Lebensräumen ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Der Soling ist ein vor allem mit Kiefern und Buchen bewachsenes Mittelgebirge in Niedersachsen mit einigen

Feuchtbiotopen, während der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern ein ausgedehntes, in Mischwald eingebettetes Gewässersystem besitzt.

2. Vergleichen Sie die Aktionsraumgrößen von weiblichen und männlichen Waschbären und formulieren Sie eine mögliche Erklärung für den Unterschied!19

3. Vergleichen Sie die Aktionsraumgrößen im Solling und der Stadt Kassel und formulieren Sie eine begründete Hypothese dafür, warum die für beide Geschlechter gemessenen Werte in der Stadt Kassel stark von denen in den Naturräumen abweichen!20

19 Biologie Abitur Bayern 2016, C1, 1.2.1

20 Biologie Abitur Bayern 2016, C1, 1.2.2

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 50 Übung 22: Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie untersuchten in

aktuellen Studien die Auswirkungen der nächtlichen Beleuchtung in Städten auf dort lebende Singvögel. Es konnte u.a. herausgefunden werden, dass Amseln unter dem Einfluss künstlich erhellter Nächte früher im Jahr mit dem arttypischen Gesang beginnen, ebenso setzen das Ansteigen des Testosteronspiegels und das Hodenwachstum der Männchen jahreszeitlich früher ein.

Begründen Sie unter Einbezug der im Text gegebenen Informationen, welcher Effekt in Bezug auf die Fitness der betroffenen Amselpopulationen erwartet werden kann!21

21 Biologie Abitur Bayern 2016, B1, 3

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 51 Übung 23: Einer der gefürchtetsten Maisschädlinge ist der Maiszünsler Ostrinia nubilalis, ein Kleinschmetterling, der seine Eier auf der Blattunterseite von Maispflanzen ablegt. Die geschlüpften Raupen fressen dann neben den Blüten auch das Mark der

Maispflanzenstängel.

Stellen Sie den Zusammenhang zwischen der Populationsgröße des Maiszünslers, der Anzahl seiner Fressfeinde und der Maisanbaufläche in einem Pfeildiagramm (je-mehr/weniger-desto-Beziehung) dar und erläutern Sie die von Ihnen dargestellten Zusammenhänge!22

22 Biologie Abitur Bayern 2015, C1, 3.1

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 52 Übung 24: Der afrikanische Elefant Loxodonta africana ist das größte Landsäugetier der Gegenwart. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Blättern, Wurzeln, Rinde, Holz und Früchten. Erwachsene Tiere benötigen etwa 200 – 300 kg pflanzliche Nahrung pro Tag. Die Lebenserwartung afrikanischer Elefanten beträgt 50 – 60 Jahre. Eine Elefantenkuh bringt während ihres Lebens durchschnittlich 7 Jungen zur Welt. Die Tragzeit beträgt 20 bis 22 Monate.

In vielen Bereichen Afrikas erlebten die Elefantenpopulationen in Teilen des 19.

und 20. Jahrhunderts einen dramatischen Rückgang. Ursachen waren vor allem Elfenbeinjäger sowie der starke Zuwachs der afrikanischen Bevölkerung und die damit verbundene Ausweitung von Weideflächen für Nutztiere. Zum Schutz der Elefanten wurden vielerorts

Nationalparks gegründet. Die folgende Abbildung zeigt die

Vegetationsbedeckung im Gebiet des Chobe-Nationalparks.

Beschreiben Sie die Aussagen des Diagramms und leiten Sie eine begründete Hypothese zur Veränderung der Vegetation im Chobe-Nationalpark durch Elefanten ab.23

23Biologie Abitur Bayern 2015, B2, 1

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 53 Übung 25: Löwen leben meist in Rudeln, die aus mehreren Weibchen, deren Jungtiere und meist nur einem Männchen bestehen. Die Löwinnen des Rudels paaren sich mit dem

Männchen. Sie werfen nach einer Tragzeit von 100-120 Tagen im Durschnitt 3 Jungtiere, die zunächst nur von der Mutter und ab der vierten Woche gemeinschaftliche auch von anderen Weibchen gesäugt werden.

Die Jungtiere bleiben nach ihrer Entwöhnung noch bei der Mutter im Rudel, bevor sie mit ca.

48 Monaten als Halbwüchsige gelten und bald selber geschlechtsreif werden. Erst nach dieser Zeit kann die Mutter wieder neuen Nachwuchs bekommen.

Männliche Löwen konkurrieren um den Besitz eines Rudels. Gelegentlich vertreiben neue Männchen die bisherigen Rudelführer.

In einem Löwenrudel beobachtet man direkt nach der Übernahme des Rudels durch eine neues Männchen des sogenannten Infantizid: Die Jungtiere werden getötet.

Erläutern Sie dieses Verhalten aus ökologischen und Reproduktionsvorteilen unter dem Aspekt der Fitness!24

24 Biologie Abitur Bayern 2012, C2, 1.1 Aufgabe leicht verändert durch D. Hollender

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 54 17. Lösungsvorschläge zu den Übungen

Übung 1: Nahrungsbeziehungen und Trophieebenen25

Ordne die in Abb. 1 dargestellten Organismen tabellarisch den Trophieebenen eines Ökosystems zu! Ergänze fehlende Komponenten und gib deiner Tabelle eine Überschrift!

Trophieebene Organismus

Produzenten Pflanzen wie Rotalgen

Konsumenten I. Ordnung

Herbivore Papageienfisch

Goldring Doktorfisch Krustentiere Nasenfisch

Konsumenten 2. Ordnung Schnapper

Konsumenten 3. Ordnung

Carnivore Blaugefleckter Zackenbarsch

Barrakuda Pferdemakrele Konsumenten 4. Ordnung

Gipfelräuber Barrakuda

Pferdemakrele

Destruenten Nicht angegeben

Übung 6: Die Schwarzmündige Bänderschnecke Cepaea nemoralis besitzt ein großes Verbreitungsgebiet, das sich von Norwegen bis Spanien erstreckt und von der <Küste bis in die Alpen Höhenunterschiede von 1200 Metern abgedeckt.

Man findet sie in so unterschiedlichen Lebensräumen wie Wiesen oder Wäldern. Die Bänderschnecke weist eine große Vielfalt an Gehäusen auf. Diese können gelb, rot, oder braun und durch bis zu fünf Bänder gemustert sein.

Die folgende Abbildung zeigt die Untersuchungsergebnisse der Zusammensetzung des Farb- und Bänderspektrums von Cepaea nemoralis in unterschiedlichen Lebensräumen.

Beschreiben Sie das Verhältnis von gelben zu braunen sowie von gebänderten zu ungebänderten Gehäusevariationen von Cepaea nemoralis in Abhängigkeit vom Lebensraum und stellen Sie zwei begründete Hypothesen auf, die diese

Verhältnisse erklären.26

!Strukturiere deine Antwort und wiederhole dich nicht!

Du kannst als Hilfestellung eine Tabelle anfertigen mit allen Varianten und Lebensräumen.

gelb + ungebändert -> kaum vorhanden braun + gebändert -> kaum vorhanden Wald: meist braun + ungebändert Hecke: meist gelb + gebändert

Wiese: deutliche Variationen, keine eindeutige Zuordnung, gelb gebändert jedoch etwas häufiger (Achtung, geringe Datenlage!)

Hypothese 1:

Hecke: gelb + gebändert ähnelt Ästen und Blättern – Tarnung, zudem Kontrast bei dieser Variante sehr hoch.

Bei braun + gebändert Muster nicht gut erkennbar, da wenig Kontrast.

Hypothese 2:

Wald: dunkle Gehäuse absorbieren mehr Licht -> mehr Energie -> Wärme. Für wechselwarme Tiere sehr wichtig!

Dunkles Gehäuse = Tarnung

25 Abitur 2003 Hamburg, Beispielaufgaben. Grundlegendes Niveau

26 Biologie Abitur Bayern 2014, B2, 1.2

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 55

Übung 7: Ein Tiger mit 250 kg benötigt am Tag 10 kg Fleisch, eine Maus mit 0,004 kg benötigt 0,008 kg tierische Nahrung.

Setze die Futtermengen ins Verhältnis und begründe dein Ergebnis anhand der Klimaregeln.

Die Maus besitzt eine größere Oberfläche im Vergleich zum Volumen und muss daher einen höheren Wärmeverlust kompensieren. Daher benötigt sie das doppelte ihres Körpergewichts als tägliche Nahrung.

Der Tiger benötigt nur 4% seines Körpergewichts als tägliche Nahrung, da seine Oberfläche im Vergleich zum Volumen eher gering ist und er nicht so einen hohen Wärmeverlust besitzt.

Übung 8: Der Polarfuchs verfügt über einen lagen buschigen Schwanz und etwas so große Ohren wie der in gemäßigten Zonen vorkommende Rotfuchs.

Erkläre, weshalb die Allen´sche Regel hier anscheinend nicht gilt.

Die großen Ohren müssen einen evolutiven Vorteil gegenüber der Energieeinsparung durch eine kleinere Oberfläche aufweisen. Durch die großen Ohren ist er in der Lage besser zu jagen und mehr Beute zu machen.

Dadurch gewinnt er mehr Energie.

Übung 9: Erläutere anhand der folgenden Tabelle die Bergmannsche und Allen´sche Regel und setze die gegebenen Daten sinnvoll in Relation (z.B. Verhältnis Oberfläche / Volumen).27

Braunbär Eisbär

Verbreitungsgebiet Eurasien (nördlicher bis gemäßigter

Bereich) Treibeis der Arktis

Gesamtlänge 170 – 300 cm 250 – 300 cm

Gewicht 70 – 300 kg > 400 kg

Ohren größer klein

Schnauze / Kopf Längere Schnauze im Verhältnis zu

einem runderen Schädel Kürzere Schnauze im Verhältnis zu einem längeren Schädel

Bergmannsche Regel: Nahe verwandte Arten der Homoiothermen sind in kälteren Gebieten schwerer und größer. Die Eisbären sind so lang wie die größten Braunbären im Nordosten Eurasiens, aber deutlich schwerer. Die nah verwandten Braunbären in den gemäßigteren Breiten Europas sind deutlich kleiner und leichter.

Die Eisbären besitzen somit ein günstigeres Verhältnis zwischen Körpervolumen und Körperoberfläche, die durch Stoffwechselaktivitäten im Körper erzeugte Wärme kann nur über eine im Verhältnis kleinere Körperoberfläche abgestrahlt werden.

Allensche Regel: Nahe verwandte Arten der Homoiothermen besitzen in wärmeren Klimaten längere Körperanhänge als in kalten. Die Ohren der Eisbären sind viel kleiner als die der Braunbären, auch die Schnauze ist kürzer und rückt so dichter an den Kopf und damit den Körper heran. Körperanhänge sind meist weniger stark durchblutet, so dass bei kleinen Anhängen die Gefahr des Abfrierens verringert ist.

27 Abiturprüfung 2003 Hamburg, Aufgabenbeispiele grundlegendes Niveau

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Übung 10 zur RGT-Regel28

Ein Goldfisch wird in ein Aquarium mit 20 °C warmem Wasser gesetzt. Man beobachtet seine Kiemenbewegungen. In regelmäßigen Abständen öffnen sich seine Kiemendeckel. Wenn man die Wassertemperatur langsam absenkt, kann man beobachten, dass die Kiemendeckelbewegungen des

Goldfisches langsamer werden. Die Atemfrequenz geht zurück. Umgekehrt steigt die Atemfrequenz, wenn man die Temperatur im Aquarium vorsichtig erhöht. Die Kiemendeckelbewegungen wurden bei den angegebenen Temperaturen jeweils viermal in einer Zeit von 30 Sekunden bestimmt.

1. Erfasse die Mittelwerte.

2. Erstelle eine Grafik, anhand derer du die Mittelwerte erkenntlich machen kannst.

3. Betrachte die ermittelten Werte anhand der RGT-Regel und begründe eventuelle Abweichungen.

10 °C 15 °C 20 °C 25 °C

Messung 1 9 10 18 31

Messung 2 6 12 20 34

Messung 3 7 11 22 33

Messung 4 6 11 24 34

Mittelwert pro 30

sec 7 11 21 33

2. Grafik

3. Analyse

Flacher Anstieg von 10°C auf 15° C, dann fast linearer Anstieg. Grund: RGT-Regel

28

https://.berlin-brandenburg.de%2Ffileadmin%2Fbbb%2Frlp-online%2FTeil_C%2FBiologie%2Fc2%2Faufgaben%2Ferkenntnisse_gewinnen%2Felemente_der_mathematik_anwenden%2Fmesswerte_erfassen%2FBiologie_Erkenntnisse _gewinnen_Elemente_der_Mathematik_anwenden_G.docx&usg=AOvVaw36_FdqGUc_6PGBnrmH6kV4

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Übung 11 zur RGT-Regel: Eisbären29

Nicht die Kälte ist für Eisbären problematisch, sondern die eigene Körperwärme. Erkläre, unter

Berücksichtigung der RGT-Regel, weshalb das so ist und stelle Verhaltensweisen dar, die Eisbären als Schutz vor Überhitzung einsetzen.

Eisbären können sich durch Schwimmen abkühlen. Ihre Fortbewegung ist gemächlich (5 km/h), sie können viele Ruhepausen einlegen, da sie nicht so häufig auf Jagd gehen müssen, weil sie Tage und Wochen von ihrer verschlungenen Beute zehren. Auch ihre Jagdtechnik ist darauf abgestimmt, möglichst wenig zusätzliche Wärme zu produzieren: Auflauern der Robben an den Atemlöchern, keine Hetzjagd, sondern ruhiges Anschleichen.

Übung 12: Auf der kleinen, unbewohnten arktischen Insel St. Matthew wurden während des zweiten Weltkriegs 24 weibliche und 5 männliche Rentiere ausgesetzt. Natürliche Fressfeinde auf der Insel gab es nicht.

Nahrungsquelle der Rentiere sind vorwiegend Rentierflechten Cladonia rangiferina.

Stellen Sie den modellhaften Entwicklungsverlauf der Rentierpopulation bis zu einem stabilen Zustand in einem Diagramm dar und erklären Sie den Kurvenverlauf.30

-> keine Fressfeinde, daher idealisiertes Populationswachstum.

1. lag- oder Anlaufphase

Man kann zuerst einen flachen Anstieg erkennen, da nur wenige

Gründerindividuen vorhanden sind. Diese benötigen eine gewisse Zeit, um sich an die neuen Umweltbedingungen zu gewöhnen.

2. log- oder Vermehrungsphase (Exponentielles Wachstum)

Das Wachstum steigt unter Optimalbedingungen (ausreichend Ressourcen, keine Konkurrenz, keine Fresfeinde) exponentiell. Die Geburtenrate ist höher als die Sterberate.

3. stationäre Phase

Danach folgt das logistische Wachstum: Das Wachstum wird begrenzt, da die Populationsdichte zunimmt.

Die Konkurrenz um die Ressourcen wird innerhalb der Population größer. Die Population schwankt um einen optimalen Grenzwert K.

Übung 13: Die erste bakterielle Besiedelung des vorher sterilen Darmtraktes erfolgt während des Geburtsprozess und kurz danach.

Stellen Sie den Entwicklungsverlauf der Bakterienpopulation bei der Neubesiedlung eines Säuglingsdarms dar und erklären Sie den Kurvenverlauf.31

1. lag- oder Anlaufphase

Man kann zuerst einen flachen Anstieg erkennen, da nur wenige

Gründerindividuen vorhanden sind. Diese benötigen eine gewisse Zeit, um sich an die neuen Umweltbedingungen zu gewöhnen.

2. log- oder Vermehrungsphase (Exponentielles Wachstum)

Die Teilungsrate steigt unter Optimalbedingungen (ausreichend Ressourcen, keine Konkurrenz, keine Fresfeinde) exponentiell. Die Geburtenrate ist höher als die Sterberate.

3. stationäre Phase

Danach folgt das logistische Wachstum: Das Wachstum wird begrenzt, da die Populationsdichte zunimmt.

Die Konkurrenz um die Ressourcen wird innerhalb der Population größer. Die Population schwankt um einen optimalen Grenzwert K. Zudem wird ein Teil der Population pro Stuhlgang ausgeschieden.

Es gibt keine Absterbephase, da kontinuierlich Nahrung zugeführt wird.

29 Abiturprüfung 2003 Hamburg, Aufgabenbeispiele grundlegendes Niveau

30 Biologie Abitur Bayern 2012, A1, 1.2.1

31 Biologie Abitur Bayern 2013, C2, 2.2

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 58

Übung 14: In der vorherigen Übung 12 haben Sie die Entwicklung der Rentierpopulation graphisch dargestellt.

Stellen Sie nun den modellhaften Entwicklungsverlauf der Flechtendichte in Abhängigkeit von der Rentierpopulation ab dem Aussetzen der Rentiere dar und erläutern Sie den Kurvenverlauf.

Sie können Ihre erste Graphik als Grundlage nutzen.32

Mit steigender Anzahl der Rentierpopulation nimmt die Flechtendichte ab. Die Dichte der Rentierpopulation wird vom Nahrungsangebot begrenzt. So gelangt das Wachstum der Flechtenpopulation in eine stationäre Phase. Der neu einstellende Grenzwert K2 liegt dabei deutlich unter dem Grenzwert K1. Die Dichte der Flechtenpopulation ist aber immer erheblich größer als die der Rentierpopulation. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich beide Populationen in der stationären Phase befinden, schwanken die Populationsdichten periodisch, wobei ihre Maxima jeweils gegeneinander verschoben sind.

Ein Anstieg der Flechtenpopulation führt einem besseren Nahrungsangebot für die Rentiere, ihre Geburtenrate und somit Population steigt an. Dieser Anstieg führt jedoch zu mehr Frassdruck, die

Nahrungsressource verknappt sich -> Rückgang der Rentierpopulation. Sinkt diese, erholen sich die Flechten.

So geht es periodisch weiter, so lange keine neue Beute oder ein neuer Räuber ins System kommt. Die Durchschnittsdichte bleibt auch so lange konstant.

Übung 15: zu Reproduktionsstrategien33 Arbeite anhand der Materialien 1 und 2.

a. Lies den Text mind. 1x komplett durch und markiere dann nur die relevanten Stellen farbig.

b. Erstelle eine Tabelle mit den Vor- und Nachteilen der Lebensweise von Aphelocoma coerulescens.

c. Werte das Material 2 statistisch aus und begründe anhand deiner Daten ob und warum die Bruthelfer zum Erfolg beitragen.

d. Handelt es sich bei dieser Art um r- oder k-Strategen? Begründe.

Material 1:

„Der Florida-Buschhäher (Aphelocoma coerulescens, Abb.1) kommt ausschließlich auf der Halbinsel Florida vor, im äußersten Südosten der USA. Er ist also eine für dieses Gebiet endemische Art. Als eigenständige Art existiert er dort seit mindestens zwei Millionen Jahren und hat sich neueren molekularbiologischen

Erkenntnissen folgend vom Woodhouse-Buschhäher Aphelocoma woodhouseii abgespalten. Sein Vorkommen ist räumlich von anderen Buschhäherarten isoliert. Verschiedene Arten der Gattung Aphelocoma unterscheiden sich z. B. in der Schnabelform voneinander. Auch die Ernährung variiert. Einige Arten ernähren sich nicht nur von Eicheln, Nüssen, anderen Früchten und Samen, sondern auch von Kleintieren. Sie sind omnivor. Der Florida-Buschhäher bevorzugt Gebiete mit unberührtem, lockerem Buschbestand. In lichten, unterholzreichen Laubwäldern finden die Vögel ausreichend Nahrung, z. B. Eicheln und andere Waldfrüchte, sowie geeignete Stellen zum Nestbau in den Astgabeln von niedrigen Bäumen oder Büschen. Diese Lebensräume sind jedoch in Florida recht selten, und die einzelnen Gebiete liegen weit verstreut. Außerhalb der Paarungszeit leben Florida-Buschhäher paarweise, in kleinen Familiengruppen oder in kleinen Nichtbrütergemeinschaften. Als Einzelgänger treten sie nur selten auf, denn es handelt sich bei ihnen um ausgesprochen soziale Vögel. Während der

Paarungszeit jedoch zeigen sie ein territoriales Verhalten. Brutpaare, die stets lebenslang zusammenbleiben, besetzen dann ein Revier und verteidigen dieses gegen konkurrierende Brutpaare. Zu den Fressfeinden der Florida-Buschhäher zählen vor allem Greifvögel. Eier und Junge werden dagegen häufig von Schlangen gefressen. Die Eltern greifen Schlangen in Nestnähe mit Schnabelhieben und gegebenenfalls auch mit ihren Klauen heftig an. Beobachtungen zeigten, dass in etwa der Hälfte der Reviere die Revierinhaber bis zu maximal sechs Artgenossen dulden, die nicht selber brüten, sondern anstelle dessen bei der Aufzucht der Jungen, der Revierverteidigung und der Abwehr von Schlangen helfen. Reviere mit Helfern sind größer als die von Brutpaaren ohne Helfer. Es kommt vor, dass Helfer (früher oder später) Teile des Reviers für sich zum Brüten beanspruchen und dann ihrerseits verteidigen.

32 Biologie Abitur Bayern 2012, A1, 1.2.2, leicht angepasst an das Skript von D. Hollender

33 http://li.hamburg.de/contentblob/4300578/6788b963262837ac8f00314b7c0d5da6/data/2016-06-29-biologie-neu-abitur.pdf

Nachhilfe für die Besten | Skript: Ökologie und Nachhaltigkeit |Biologie Abitur Hamburg, Stand 2019 59

Material 2: Bruterfolg im Vergleich

Jährlicher Bruterfolg bei unerfahrenen und erfahrenen Elternpaaren (Angaben beziehen sich jeweils auf 100 Paare).

Vergleichskriterien Elternpaare ohne Bruterfahrung Elternpaare mit Bruterfahrung

ohne Helfer 103 flügge Jungvögel 162 flügge Jungvögel

mit Helfer 206 flügge Jungvögel 220 flügge Jungvögel

b. Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile

Leben endemisch – perfekt angepasst an das

Habitat Leben endemisch – können sich an Änderungen

des Lebensraumes ev. nicht schnell genug anpassen

Kaum interspezifische Konkurrenz um Nahrung und

Brutplätze Hohe intraspezifische Konkurrenz um Nahrung,

Brutplätze Wenige Fressfeinde

Bruthelfer wirken bei Bruterfolg mit c. Auswertung Material 2

Wodurch die Helfer den Bruterfolg erhöhen:

Sie helfen bei der Abwehr von Schlangen, bei der Revierverteidigung sowie bei der Aufzucht der Jungen und entlasten somit das Elternbrutpaar.

Die Reviere sind außerdem größer und bieten so wahrscheinlich mehr Nahrung.

Paare mit Helfern haben einen Selektionsvorteil.

Dabei profitieren unerfahrene Brutpaare mehr als bereits erfahrene Brutpaare. Während sich bei ihnen der Bruterfolg durch Helfer verdoppelt, beträgt der Zuwachs bei den erfahrenen Paaren nur ca. 36 %. Jedoch ist zu beachten, dass erfahrene Paare ohne Helfer bereits etwa 1 ½ -mal so erfolgreich sind wie unerfahrene Paare. Absolut gesehen ist ihr Bruterfolg mit Helfern höher (220 flügge Jungvögel bei 100 Paaren) als der von unerfahrenen Paaren mit Helfern (206 flügge Jungvögel bei 100 Paaren).

d. Begründung r- oder k-Stratege K-Strategen, Eigenschaften:

- bleiben mit der Anzahl ihrer Individuen an ihrer Kapazitätsgrenze (k) - geringere Anzahl von Nachkommen mit dafür höheren Überlebenschancen

- häufig Brutpflege, lange Aufzuchtphase und Kindheit der Nachkommen, ausgeprägtes Lernverhalten - typische Arten: Säugetiere, manche Reptilien, Vögel

Bedingungen, die eine k-Selektion begünstigen

- die Umweltbedingungen (z. B. Klima) sind relativ konstant - Sterblichkeit abhängig von der Populationsdichte

- Relativ stabile Sterberaten, relativ geringe Kindersterblichkeit

- Populationsgröße relativ konstant, an der Grenze der Kapazität des Lebensraumes

- Gesättigte Habitate, keine Erschließung neuer Habitate möglich („konsistente Habitatnutzung“) - Kaum räumliche Ausbreitung und eher ältere Habitate

- Gesättigte Habitate, keine Erschließung neuer Habitate möglich („konsistente Habitatnutzung“) - Kaum räumliche Ausbreitung und eher ältere Habitate