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4.1 Ergebnisse der Datenauswertung ökologischer Milchviehbetriebe

4.1.2 Genetisches Niveau und ET-Status der eingesetzten Bullen auf

Die folgenden Abbildungen zeigen verschiedene Ergebnisse zur prozentualen Anzahl der Kühe eines bestimmten Geburtsjahrgangs, deren Väter und Anpaarungsbullen teilweise aus Embryotransfer abstammen. Auf der x-Achse sind die untersuchten Geburts-jahrgänge abgetragen. Die y-Achse zeigt die Anzahl der Kühe eines betrachteten Ge-burtsjahres, die teilweise einen Vater bzw. Anpaarungsbullen aus Embryotransfer, nach-weisen. In den übrigen Abbildungen werden die Kuhväter und Anpaarungsbullen, einge-teilt in ihre Kategorien (Zuchtwertgeprüfter-, Test- oder Deckbulle), gezeigt. An der y-Achse wird dabei die prozentuale Anzahl der im jeweiligen betrachteten Jahr geborenen Kühe dargestellt, die dann entweder einen zuchtwertgeprüften Bullen, einen Testbullen oder einen Deckbullen als Vater bzw. Anpaarungsbullen haben.

4.1.2.1 ET-Status der Kuhväter und Anpaarungsbullen

Das Ergebnis der Untersuchung nach dem ET-Status der Kuhväter aller in Kapitel 3.1.2 beschriebenen Rassen ist in Abbildung 16 dargestellt. Auf dem ersten Blick ist ein sym-metrischer Verlauf beider Kurven zu erkennen. Die Anzahl der Kühe, dessen Väter nicht aus Embryotransfer stammen, hat in den letzten Jahren abgenommen. Gleichzeitig wer-den bei wer-den jüngeren Kühen immer mehr Väter aus Embryotransfer eingesetzt.

0 10 20 30 40 50 60 70 80

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Geburtsjahr der Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit Nicht-ET Vätern Kühe mit ET Vätern

Abbildung 16: ET-Status der Kuhväter bei Betrachtung aller Rassen.

Im Geburtsjahr 1994 haben etwa 72 % Kühe dieses Jahrgangs einen Vater, der nicht aus Embryotransfer abstammt, und ca. 28 % einen ET-Vater. Dieses Verhältnis ist im Jahr 2003 nicht mehr zu erkennen. Hier sind es nur noch etwa 51 % der Kühe die keinen ET-Vater haben, was im Vergleich zum Jahr 1994 einen Rückgang von 20 % ausmacht. Der Anteil der Kühe mit ET-Vätern liegt im Jahr 2003 bei etwa 49 %. Für den ganzen Zeitraum betrachtet ergibt das eine Zunahme der ET-Bullen von ca. 20 %. Der ET-Status der Kuh-väter ist in Abbildung 17 noch mal speziell für die Rasse Holstein-Friesian untersucht worden. Die Kurvenverläufe sind fast identisch zu denen, der für alle Rassen untersuch-ten Kuhväter. Das liegt an dem bereits beschrieben hohen Anteil der Rasse Holstein-Friesian von 96 % an allen der Untersuchung zugrunde liegenden Rassen. Dementspre-chend verändern sich auch die prozentualen Rückgänge bzw. Zunahmen der Abstam-mungen der Kuhväter nur minimal. In Anlehnung an die Auswertung für alle Rassen und des zugrunde liegenden hohen HF-Anteils, ergibt sich für die Kühe vom Geburtsjahrgang 1994 bis 2003 ein prozentualer Rückgang der Nicht-ET-Kuhväter von etwa 21 % und ein gleichzeitiger Zuwachs an Kuhvätern, die aus Embryotransfer stammen, von 21 %.

0

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Geburtsjahr der Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit Nicht-ET Vätern Kühe mit ET Vätern

Abbildung 17: ET-Status der Kuhväter bei Betrachtung der Rasse Holstein.

Informationen über den Status der Kuhväter sind der Abbildung 18 und Abbildung 19 zu entnehmen. Diese zeigen den Anteil der Kühe eines Geburtsjahres, dessen Väter entwe-der zuchtwertgeprüfte Bullen, Test- oentwe-der Deckbullen sind. In Abbildung 18 ist das Ergeb-nis der Auswertung bei allen Rassen dargestellt, in Abbildung 19 speziell nur für HF-Kühe.

Auffallend sind in beiden Abbildungen die deutlichen Unterschiede beim Einsatz zucht-wertgeprüfter Bullen und beim Trend zum Deckbulleneinsatz. Die Kühe mit dem Vatertyp Testbulle stellen den kleinsten Anteil dar. Der prozentuale Anteil liegt in allen Geburtsjah-ren in einem Wertebereich zwischen 3 % und 11 % und entsprechend 5 % bis 15 % bei HF Kühen.

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Geburtsjahr Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit geprüften Bullen Kühe mit Testbullen Kühe mit Deckbullen

Abbildung 18: Status der Kuhväter (Deckbulle/Testbulle/zuchtwertgeprüfter Bulle) bei Be-trachtung aller Rassen.

Bei der Bullenbestimmung in allen Rassen nehmen die Kühe mit einem zuchtwert-geprüften Bullen den größten Anteil ein. Im Verlauf der Geburtsjahre, ist eine Steigerung des Einsatzes dieser Kuhväter von 17 % zu sehen. Der Anteil der Kühe, die Testbullen-töchter sind, zeigt nur einen Anstieg von 1 %. DeckbullenTestbullen-töchter sind bis zum Geburts-jahrgang 2002 weniger geworden. Für das Jahr 2003 ist jedoch wieder ein Anstieg bei diesem Kuhvatertyp zu erkennen. Insgesamt hat sich der Anteil Kühe, deren Väter Deck-bullen sind, für den gesamten Beobachtungszeitraum um 10 % verringert.

0 15 30 45 60 75 90

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Geburtsjahr der Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit geprüften Bullen Kühe mit Testbullen Kühe mit Deckbullen

Abbildung 19: Status der Kuhväter (Deckbulle/Testbulle/zuchtwertgeprüfter Bulle) bei Be-trachtung der Rasse Holstein.

Bei den Holstein-Friesians unterscheiden sich die Anteile der Kuhvätertypen nicht wesent-lich. Auch hier werden überwiegend Kühe, die einen zuchtwertgeprüften Vater haben ge-boren. Trotzdem ist aber auch zu erkennen, dass mit den jüngeren Geburtsjahrgängen die Häufigkeit solcher Kuhväter um 28 % zurückgeht. Deutlich wird, dass der Einsatz an Deckbullen als Kuhväter in den letzten Jahren stark an Interesse zugenommen hat. Im Vergleich der Geburtsjahrgänge 1994 bis 2003 ist der Anteil Kühe, die einen Deckbullen zum Vater haben, um 35 % gestiegen. Werden die Anpaarungsbullen der Kühe aller Ras-sen nach der Abstammung aus Embryotransfer oder nicht untersucht, entwickeln sich die in Abbildung 20 dargestellten Kurven. Diese symmetrische Entwicklung weicht nicht stark von den Ergebnissen der Kuhväter ab. Auch hier ist ein so genannter positiver Trend zum Einsatz von ET-Bullen als Vater des Kalbes deutlich. Ab dem Belegungsjahr 2003 ist der stärkste Anstieg für ET-Bullen zu sehen und eine gleichzeitige Verringerung für Nicht-ET-Bullen. Die anfängliche Mehrzahl, Kühe mit Nicht-ET-Bullen anzupaaren, nimmt in dem Betrachtungszeitraum um 27 % ab und gleichzeitig werden 27 % mehr Kühe mit ET-Bullen belegt.

0

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Belegungsjahr der Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit Nicht-ET-Bullen Kühe mit ET-Bullen

Abbildung 20: ET-Status des Anpaarungsbullen bei Betrachtung aller Kuhrassen.

Bei der in Abbildung 21 gezeigten Analyse nach dem Typ der oben untersuchten Anpaa-rungsbullen sind einige Unterschiede zu den Kuhvätern zu erkennen. Der Anteil Kühe die mit Deckbullen angepaart werden, nimmt zwar im Verlauf der Belegungsjahre um 8 % zu, aber in dieser Untersuchung stellt diese Gruppe den geringsten Anteil dar. Die Kühe mit zuchtwertgeprüften Bullen zu belegen, dominiert vor dem Einsatz eines Testbullen. Diese zeigen aber in den jüngeren Belegungsjahren ab 2004 einen deutlichen Anstieg.

0

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Belegungsjahr der Kuh

Anzahl Kühe (%)

Kühe mit geprüften Bullen Kühe mit Testbullen Kühe mit Deckbullen

Abbildung 21: Status der Anpaarungsbullen (Deckbulle/Testbulle/zuchtwertgeprüfter Bul-le) bei Betrachtung aller Rassen.

Nach einem starken Abfall der Häufigkeit der Kühe, die mit geprüften Bullen angepaart werden, im Jahr 1998 geht der Einsatz auch insgesamt um 20 % zurück. Der Einsatz von Testbullen zur Belegung der Kühe zeigt insgesamt eine positive Entwicklung von 12 %.

4.1.2.2 Genetische Trends der Kuhväter

Abbildung 22 zeigt einen zusammenfassenden Überblick über die genetischen Trends aller Relativzuchtwerte für das Jahr 2000 und beide Kuhvätergruppen. Bei dieser Gegen-überstellung wird deutlich, dass die ET-Kuhväter im Gesamtzuchtwert und den Teilzucht-werten RZN, RZZ, RZE und RZM höhere Zuchtwertpunkte haben als die Nicht-ET-Kuhväter. Diese liegen für das betrachtete Jahr nur mit dem Teilzuchtwert RZS über dem Wert der ET-Kuhväter.

90 100 110 120

RZM RZS RZE RZZ RZN RZG

Zuchtw ertpunkte Nicht-ET-Kuhvater ET-Kuhvater

Abbildung 22: Trendvergleich zwischen Nicht–ET – und ET–Kuhvätern des Geburtsjahres 2000.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es keine großen Unterschiede bei Betrachtung der genetischen Niveaus der Nicht-ET- und ET-Kuhväter zu nennen gibt. In den betrachteten Jahren sind jedoch die ET-Kuhväter minimal besser. Ergänzend dazu zeigen die Relativ-zuchtwerte RZN, RZS und RZE die deutlichsten Spannen zwischen den Vergleichsgrup-pen von mindestens zwei bis zu vier Zuchtwertpunkten.