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August WilhelmHUPEL (1737-1819), Pastor in Oberpahlen und Verfasser der „Topographischen Nachrichten von Lief- und Esthland“, in deren zweitem Band er die ersten naturgeschichtlichen Ergebnisse FISCHERs brachte (Kap. 2; HUPEL 1777), wies darauf hin, dass

„J. B. Fischer“ über Naturgeschichte „in seinen Nebenstunden alles, was er nur finden und zuverläßig erfahren konnte, gesammelt, worzu seine eigne, und die unter seiner Aufsicht stehende der Stadt Riga geschenkte himselsche, Naturaliensammlungen etwas beytrugen“. (HUPEL 1777: 428).

Mithin hat FISCHER also tatsächlich selbst Naturalien gesammelt und zudem die naturhistorische Sammlung der Stadt Riga betreut. Die von ihm selbst verwendeten Sammelmethoden benannte FISCHER nicht, doch sei er „nie mit Schießgewehr umgegangen“ (FISCHER 1791a: 159), weshalb er wohl keine Vögel und Säugetiere, wie damals üblich, für die Sammlung geschossen hat. Er wies gelegentlich auf Methoden des Jagens und Fangens hin (z. B. FISCHER 1778: 50f., 61, 94, 1791a: 143, 152, 294f.). Auch unternahm FISCHER selbst Versuche zur Insektenentwicklung (FISCHER 1791a: 320). Einmal beschrieb er eine von einem Kollegen entwickelte, von diesem aber nicht publizierte Konservierungsmethode für Schmetterlinge (FISCHER 1791a: 300f.).

Aus den Texten wird klar, dass FISCHER nach Möglichkeit zuerst Faunenexploration betrieben und Objekte in seine Sammlung überführt, bei Mangel eigener Möglichkeit Nachrichten von Gewährsleuten eingezogen und die meist genau zitierte Literatur ausgewertet, sowie dieses beides kritisch bewertet, mithin Quellenexploration betrieben hat. Dieses Vorgehen beschrieb er

im Zusammenhang mit der „Perlenmuschel“ recht genau (FISCHER 1791a: 369ff.). Noch an einer anderen Stelle gab er seine allgemeine Methode in Kurzform an:

„In diesem ganzen Werke habe ich überhaupt nichts anzeigen mögen, das ich nicht selbst gesehen habe, oder das nicht wenigstens dem Auge eines glaubwürdigen Kenners vorgekommen war, der mir für die Gewißheit die Gewähr leisten konnte.“ (FISCHER 1791a: 767).

Im Folgenden wurden zoogeographisch relevante Beispiele aus FISCHERs „Naturgeschichte“

zusammengestellt:

„Gemeine Fledermaus … Sie ist hinlänglich bekannt, fliegt nur des Nachts, und nährt sich von Nachtschmetterlingen, Spinnen, Fliegen und fetten Sachen, und wird ein Raub der Eulen. Den Winter bringen diese Thiere in großen Haufen versammlet in Steinhölen und Mauerlöchern, in einer Betäubung zu.“ (FISCHER 1778: 50).

„Langohr … Sonst ist sie der vorigen gleich, mit der sie auch gleichen Aufenthalt und Lebensart hat.“

(FISCHER 1778: 50). „Sie ist nicht so häufig, als die vorige.“ (FISCHER 1791a: 134).

„Seehund … ist in der Ostsee häufig, und kommt öfters an unsern Strand, aufs Eis, oder auf die im Wasser liegenden Steine. … Seine Nahrung sind Fische.“ (FISCHER 1778: 50). „Sonderbar ist, daß es bey der Insel Ruun keine Seehunde giebt, da sie doch fast bey allen übrigen Inseln aufhalten. … Wahrscheinlich ist daher bey der Insel Ruun keine Gelegenheit zu ihrem Fange, da sie doch nur zwölf bis vierzehn Meilen von Oesel lieget, wo sie häufig sind, weil bey jener Insel keine Steine sind, wenigstens keine hervorragende. … Sie kommen, wenigstens bey uns, selten in die Ströme.“

(FISCHER 1791a: 135).

„Wolf … In Livland sind sie wegen ihrer Menge und Gefräßigkeit der Viehzucht höchst nachtheilig. Oft gehen sie in ganzen Heerden aus, und stellen Schaafen, Schweinen und Pferden nach. Den Hunger können sie lange ertragen: bey langem Anhalten desselben aber werden sie wüthend, und fallen auch wohl einzelne Menschen an, wovon jedoch die Beyspiele selten sind. Verschiedene Jagdliebhaber wollen auch zuweilen einen einzelnen weißen Wolf gesehen haben, besonders im Winter, des Jahres 1777. … Wir bedienen uns verschiedener Mittel, diese schlimmen Gäste zu vertilgen: keines aber ist zulänglich. Kaum sind sie hinreichend, ihre stärkere Vermehrung zu hindern. Ehedem wurden sie in tiefen Gruben, welche man Wolfskulen nennete, gefangen; jetzo mehrentheils mit Netzen. Auch werden sie mit Krähenaugen (Semen Ricini) getödtet, und an Aesern geschossen.“ (FISCHER 1778:

50f.).„Die Wölfe sind auf den Inseln Oesel und Moon nicht einheimisch, sondern kommen im Winter über das Eis nach Ehstland dahin. – Den December nennt der Lette … Wolfsmonat, weil sie in demselben am häufigsten herumlaufen sollen: doch sind sie im Januar, da ihre Brunstzeit ist, häufiger, und gefährlicher. Wenn sie zuweilen die Reisenden im Winter etliche Meilen weit verfolgen, und sie weder der Anblick des Schießgewehres, noch der Geruch des Schießpulvers zerstreuen kann; so ist es auf die Pferde angesehen. Daß sie eine Gesellschaft Fußgänger anpacken sollten, davon hört man nichts; nur einzeln gehen, ist gefährlich. Dies erfuhr vor mehreren Jahren ein Trommelschläger aus Dörpat, der wohl bezecht in sein Quartier gieng, und den sie auf dem Wege anfielen, und verzehrten, und blos die Kleider und abgenagten Knochen nachließen …“ (FISCHER 1784: 39f.). „Daß sie zuweilen toll werden, und dann Menschen anfallen, und tödtlich verwunden, davon hat man auch in Livland Beyspiele.“ (FISCHER 1791a: 136).

„Fuchs … ist bey uns lange nicht so häufig als der Wolf. Der Schade ist daher auch weit unbeträchtlicher, als den jener anrichtet. Den Schafen, Hünern und Waldvögeln ist er gefährlich, an Raubvögel macht er sich nicht. Er hält sich in Hölen auf.“ (FISCHER 1778: 51).

„Luchs … Sein Aufenthalt sind dichte Wälder, in welchen er sich krumme Hölen gräbt. Seine Nahrung sind Marder und verschiedene andere Thiere, die er überwältigen kann, und welchen er gerne des Abends und bey der Nacht nachgehet. Er ist sehr wild und grimmig.“ (FISCHER 1778: 52).

„Fischotter … Sie hält sich an süßen Gewässern, in Tiefen, weit fortgehenden Hölen auf. Fische, Krebse und Frösche sind ihre Nahrung. Den Fischteichen ist sie gefährlich. In Schweden wird sie jung auf den Fischfang abgerichtet. … Bey uns sind sie nicht selten. Man findet sie in verschiedenen Gegenden, als an der Ammar bey Wenden, und an andern Orten. Im Marienburgischen und Pernauischen werden sie von beträchtlicher Größe …“ (FISCHER 1778: 52f.). „Man findet sie in verschiedenen Gegenden, z. B. an der Ammat im Wendenschen; im Kirchspiel Luhde, im walkschen Kreise; im Kirchspiel Rappin, im werroschen Kreise; in den Kirchspielen Helmet, Saara und Torgel im pernauischen Kreise; im Kirchspiel Wendau, im dörptschen Kreise; im Kirchspiel Sissegall, im rigischen Kreise; im Fellinschen.“ (FISCHER 1791a: 140f.).

„Wilder Vielfraß … ein Thier, daß in Livland selten, in Lappland, Rußland, Polen, Littauen und Kurland aber häufig ist. Er hält sich in den dichtesten Wäldern auf, wo er sich mit einer unersättlichen Gefräßigkeit von Hasen, Vögeln und Aesern nähret.“ (FISCHER 1778: 53).

„Marder … hält sich entweder in Wäldern auf, und denn nennt man ihn Baummarder, oder in Steinritzen und Gebirgen, denn wird er Steinmarder genennet. Die letztern werden nicht häufig bey

uns gefunden, doch sollen sie an verschiedenen Orten, als unter den Steinhaufen des zerstörten Arraschen Schlosses gefunden werden. … Die Kehle ist beym Steinmarder weiß, beym Baummarder gelblich. … Er stellt dem Geflügel, Mäusen und besonders Eichhörnern nach. Der Baummarder ist bey uns häufig. Unsere Bauern sind sehr hinter ihm her, wegen seines Felles, das sie für einen Rubel verkaufen.“ (FISCHER 1778: 53f.).

„Hermelinchen … Bey uns ist es nicht ganz selten. Im Arraschen wird es öfters gesehen, wo es die Ratzen auch am Tage verfolget.“ (FISCHER 1778: 55). „In Livland kommt das Hermelinchen nur an einigen Orten vor, z. B. im Arraschen, unter den Ruinen des alten Schlosses, … zuweilen auch im Neuermühlenschen bey Riga, auch im Kirchspiel Saara im pernauischen Kreise.“ (FISCHER 1791a:

144).

„Gemeiner Bär … Der Bär hält sich in den dichtesten Wäldern auf, und nährt sich von Insekten, Honig und Aesern … Er fällt wohl Thiere an, aber nicht leicht, ohne gereizt zu werden, die Menschen.“

(FISCHER 1778: 55). „In Livland wird er in mehreren dichten Wäldern von weitläufigem Umfange häufig genug angetroffen. Ganz nahe bey Riga findet man ihn nicht, doch in dem dichten rodenpoisschen Wald fünf Meilen von der Stadt kommt er sehr oft vor. … Auf Oesel werden sie nicht gefunden, weil dort sehr wenig Waldung ist.“ (FISCHER 1791a: 144f.).

„Gemeiner Maulwurf … Sein Aufenthalt sind Gärten und Felder, wo er sich von Regenwürmern und Fröschen nährt, und durch Aufwerfen der Erde, und Entblößung der Wurzeln, den Gewächsen vielen Schaden thut.“ (FISCHER 1778: 56).

„Gemeiner Hase … Den Hasen stellen Füchse, verschiedene Raubvögel, und allerley Raubthiere nach. Gegen alle diese Feinde hat die Natur ihm keine andere Gegenwehr gegeben, als eine unglaubliche Geschwindigkeit. Fehlte ihm auch diese; so würde sein Geschlecht bald ausgerottet werden: doch diese Behendigkeit und die öftere zahlreiche Vermehrung verursachen, daß man sie immer in Menge hat.“ (FISCHER 1778: 57ff.). „Noch kommt ihm der Vortheil zu statten, daß seine Augen weiter aus den Seiten des Kopfes hervorragen, als bey andern Thieren, … Sie können daher beynahe rund um sich herumsehen, und den herannahenden Feind leicht entdecken …“ (FISCHER 1791a: 151f.).

„Kaninchen … Der lettische Name gibt die Vermuthung, daß diese Thiere vorher in Livland nicht einheimisch gewesen, sondern herein gebracht sind, und sich nach und nach vermehret haben. … Sein Aufenthalt ist in Höhlen unter der Erde … Füchse und Wiesel besuchen sie oft in ihren Wohnungen, und denn ist es um die ganze Familie bald geschehen.“ (FISCHER 1778: 59).

„Biber … Seit einigen Jahren sind sie bey uns bey weitem nicht so häufig, als vorher. … Man findet sie an stillen Gewässern. Es ist ein sehr fleißiges Thier, dessen künstliche Wohnungen und Dämme Bewunderung verdienen.“ (FISCHER 1778: 59). „Vorher fand man sie bey uns ziemlich häufig; seit einigen Jahren aber sind sie ziemlich selten geworden; doch findet man sie noch hin und wieder an den Bächen, z. B. unter Puderküll im rujenschen Kirchspiel im wolmschen Kreise, und an einigen Stellen am Rujenbach daselbst, auch im Sistegallschen im rigischen Kreise, und im Luhdeschen im walckschen Kreise. … Im Frühjahr 1784. bemerkte man, daß sie ungewöhnlich hohe Dämme aufwarfen, und befürchtete daher hohes Wasser; die Ströme schwollen aber nicht ungewöhnlich an.“

(FISCHER 1791a: 153f.).

„Haselmaus … Sie hält sich in Wäldern auf, wo sie sich von Nüssen nährt. Ihr Winteraufenthalt ist in Baumhöhlen.“ (FISCHER 1778: 60).

„Gemeines Eichhorn … Bey uns ist es sehr häufig. Besonders häufig sahe man es im Sommer 1775.

in ungewöhnlicher Menge, ob gleich sein Feind, der Marder, in eben dem Jahre, häufiger als gewöhnlich war. Der Livländische Bauer, der von jeder Naturbegebenheit auf die Witterung zu schließen pflegt, glaubte, daß ihre Menge den darauf folgenden kurzen Winter angezeigt habe:

wahrscheinlich aber hat sie der große Nußvorrath, den eben dieses Jahr hervor brachte, zusammen gelockt, da sie sich sonst auch von Tannenzapfen und Beeren nähren, und sich also nur zerstreuen müssen. … Es sammlet sich allezeit einen Vorrath auf den Winter. Ihre Nester bauen sie auf Baumästen …“ (FISCHER 1778: 61f.).

„Fliegendes Eichhorn … Dieses Thierchen, welches sich sonst in den nordlichen Gegenden von Europa, Asien und Amerika, besonders in Rußland häufig sehen lässet, ist bey uns nicht ganz selten.

Man findet es in den Revalschen, Pernauischen, Arraschen, Adiamündischen und andern Gegenden.

… Sein Aufenthalt sind die Baumhölen, seine Nahrung sind Birken- und Eichenknospen.“ (FISCHER 1778: 62f.).

„Elend … Die häufigen Raubthiere, besonders die Wölfe, verhindern seine Vermehrung bey uns sehr:

doch siehet man sie jetzo bisweilen wieder häufiger als vorher. Daß das starke Viehsterben im Jahr 1752 sich auch auf sie erstreckt habe … und wie an andern Orten mit Hirschen und Rehen geschahe, verdient bemerkt zu werden. Sie halten sich in den dicksten Wäldern auf; ihre Nahrung ist Gras, Blätter und Baumrinde.“ (FISCHER 1778: 63). „Es scheint, daß ihrer in älteren Zeiten und noch im vorigen Jahrhundert eine größere Menge gewesen sey, als jetzo …“ (FISCHER 1791a: 160).

„Rehe … Ob es gleich bey uns einheimisch ist, sieht man es doch nicht häufig. Es nähret sich von Gewächsen.“ (FISCHER 1778: 63). „… so wird es doch nicht häufig gefunden, wenigstens weit seltener als vormals. Man findet es jedoch noch in den waldigten Gegenden um Walck, im Rappinschen, Cannapähschen, im Ronneburgschen, Fennerschen, im Pinkenhofschen bey Riga, und in andern Gebieten.“ (FISCHER 1791a: 160f.).

„Wildes Schwein … Wenn man dem Th. Hiärne glauben darf; so sind zu seiner Zeit in Livland an etlichen Orten viel wilde Schweine gewesen … Jetzo sind sie bey uns nicht einheimisch: doch kommen sie zuweilen im Winter einzeln übers Eis aus Polen ins Seswegensche, Ascheradensche, und vermuthlich auch in andere Gegenden. Auch in Polen sollen sie seit dem letztern Kriege, in welchem sie durch öfteres Jagen sehr dünne gemacht sind, bey weitem nicht mehr so häufig seyn, als vor einigen Jahren.“ (FISCHER 1784: 41).

„Auch Rennthiere würden bey uns gedeihen. Im Adselschen im Walkschen Kreise haben vor einigen Jahren zween Gutsbesitzer einen Versuch gemacht, der gelang. Sie ließen Rennthiere aus dem russischen Lappland kommen, die sich in ihren Wäldern gut fortgepflanzet haben; ob sie ausdauren werden, oder ob die Raubthiere sie allgemach ausrotten werden, daß muß man von der Zeit erwarten.“ (FISCHER 1791a: 125).

„Tumeler, kleines Meerschwein … In der Ostsee, auch im Rigischen Meerbusen, auch bey den Inseln Oesel und Moon ist er nicht ganz selten. Im September 1782 wurde einer … an der Rigischen Rheede auf den Strand geworfen.“ (FISCHER 1784: 41).

„Hasenadler, schwarzer Adler … führt seine gefangene Hasen im Fluge davon. … Er horstet in bergichten Wäldern.“ (FISCHER 1778: 64). „…, z. B. im Wendenschen.“ (FISCHER 1791a: 164).

„Uhu … Sie hält sich in waldichten Gegenden auf, und raubt Hasen und andere schwächere Thiere.“

(FISCHER 1778: 68).

„Schwarzer Rabe, Kolkrabe … horstet auf Bäumen in dicken Wäldern, und nährt sich mehrentheils von Aesern.“ (FISCHER 1778: 70).

„Gemeine Krähe … Sie halten sich in versammleten Haufen auf, und nähren sich von Würmern, Aesern und allerley Unrath: besonders aber reinigen sie unsere Wiesen von den schädlichen Raupen des Grasmähers, (Phalaena graminis) …, welche sonst unsere Heuärndte sehr verderben würden. Da ferner auch die Bemerkung wahr ist, daß sie unsere Kornwürmer, welche oft unsere Aerndte zweifelhaft machen, auf den Aeckern auflesen; so sind sie uns eine Wohlthat, die wir mit Dank erkennen müssen. Sie horsten auf Bäumen, am liebsten auf Erlen …“ (FISCHER 1778: 70).

„Schwarze Saatkrähe … Sie ziehen gemeiniglich in großen Schaaren. Den Saatfeldern sind sie sehr nachtheilig, wenn nicht etwa, weil sie die Kornwürmer aufsuchen, der Vortheil mit dem Schaden in einigem Verhältniß stehet. Ihre Nester bauen sie in Wäldern auf den Bäumen. In Ehstland, besonders in der Landwiek sind sie ziemlich häufig; in Livland werden sie wenig bemerkt.“ (FISCHER 1784: 44).

„Mandelkrähe … Er nährt sich von Beeren, Würmern, Getraide und Eicheln. … werden im Rigischen und Cremonschen gefunden.“ (FISCHER 1778: 72).

„Blaukehlchen … Bey uns scheinet es nicht einheimisch zu seyn, weil man es selten siehet.“ (FISCHER 1778: 78).

„Schwan … Bey den Inseln sind sie häufig, seltener bey den Landseen. … Bey uns werden sie wenig geschossen … Wurzeln und die jungen Sprossen der Seepflanzen sind ihre Nahrung …“ (FISCHER 1778: 79).

„Löffelgans … Sie wird bey uns nur einzeln gesehen, und ist auf der Peipus, in der Bolderaa, und an einigen Orten in Esthland geschossen worden.“ (FISCHER 1778: 84).

„Kranich … Er hält sich in morastigen Gegenden auf, und nährt sich von Fröschen, Eidechsen und andern Amphibien, doch hat er auch die Gerste gerne. Auf der Insel Oesel sind sie sehr häufig, deswegen sie auch wahrscheinlich von den Esthen … Kranichsinsel genennet wird. Viele Junge werden im Lande auf den Höfen erzogen, und bleiben zurück, wenn die andern im Herbst aus Mangel des Futters wegziehen.“ (FISCHER 1778: 84).

„Rebhuhn … In manchen Jahren sind sie außerordentlich häufig, in andern, besonders wenn das Jahr vorher ein schneereicher Winter gewesen ist, da es ihnen an Nahrung fehlt, selten genug. Im Winter des Jahres 1783, besonders im Jenner und Hornung, da die Wälder voll Schnee lagen, kamen sie den bewohnten Gegenden häufig nahe, und wurden in solcher Menge weggefangen und geschossen, daß sie fast aufgerieben wurden; denn im folgenden Jahre 1784 sahe man sie fast gar nicht. Vor mehreren Jahren war die Rebhühnerjagd durch einen obrigkeitlichen Befehl verboten, der aber bald aufhörete.“

(FISCHER 1791a: 204f.).

„Turteltaube … Sie hält sich … in Wäldern, doch sparsam auf.“ (FISCHER 1778: 91).

„Schwarze Amsel … Sie halten sich gemeiniglich in Dorngesträuchen auf. … Man kann sie mit Dohnen fangen, auch auf dem Heerd und mit Leimstangen.“ (FISCHER 1778: 94).

„Beutelmeise … In Litthauen ist er häufig. Bey uns ist ein dergleichen Nest an einer niedrigen Weidenart im Sonzelschen gefunden worden.“ (FISCHER 1778: 104).

„Strandschwalbe … Uferschwalbe … Sie wohnt in tiefen, horizontalen Höhlen, an den Gestaden der Flüsse, stehenden Wässern und Graben. In dem Kirchholmschen steilen Kalockgebirgen, am Ufer der Düna findet man ihre Nester häufig.“ (FISCHER 1778: 105).

„Der Schneevogel … In manchen Wintern, wenn sie gelinde sind, und wenig Schnee haben, kommt er gar nicht zu uns, z. B. im Winter des Jahres 1776. wurde auch nicht ein einiger gesehen.“ (FISCHER 1784: 48).

„Der Bergfink … deßen Heymath wahrscheinlich das rußische Lappland ist, besucht uns nur in strengen Wintern.“ (FISCHER 1784: 48).

„Kröte … Ist bey uns gar nicht selten. Sie liebt schattichte Oerter, besonders wo stinkende Gewächse wachsen. Ihr Gift theilt sie durch das Berühren und den Hauch mit.“ (FISCHER 1778: 110).

„Kleine Wassereidechse … Man findet sie im Arraschen und andern Gegenden, in stehenden Seen und Sümpfen.“ (FISCHER 1778: 111).

„Gemeine Viper … Im Lande ist sie ziemlich häufig.“ (FISCHER 1778: 112).

„Hausnatter … Im Stopiushofschen findet man sie nicht selten.“ (FISCHER 1778: 112).

„Kupferschlange, Blindschleiche … Sie ist ziemlich gefährlich, aber nicht häufig; findet sich in Wäldern. Laurenti hält sie für unschädlich.“ (FISCHER 1778: 112).

„Gemeine Neunauge … Ein bey uns bekannter häufiger Fisch. … Man fängt sie am Ostseestrande, am Ausflusse der Bäche, sonderlich bey Riga und Narva häufig.“ (FISCHER 1778: 113).

„Stör … Man fängt ihn zuweilen im Sommer bey Pernau, in der Düna, in der Jägelschen See von ziemlicher Größe: doch erscheint er nur als ein seltener Gast.“ (FISCHER 1778: 113).

„Aal … Wird in Strömen, auch in etlichen Seen, so gar im hölzernen Kanal des Baltischen Hafens gefangen. Die man bey Narva fängt, sind die größesten und besten.“ (FISCHER 1778: 114).

„Quappe … Sie werden in der Peipus und in der Düna häufig genug gefangen.“ (FISCHER 1778: 115).

„Barsch … Sie sind sehr häufig bey uns, besonders bey Pernau und auf der Insel Oesel …“ (FISCHER 1778: 117).

„Sandat … Er ist an verschiedenen Orten nicht selten, an vielen häufig.“ (FISCHER 1778: 117f.).

„Flußschmerling … Sie werden an verschienen(sic) Orten, als im Rodenpoischen, Wendenschen, in der letztern Gegend besonders in dem Mühlenbache der Stadt, von beträchtlicher Größe gefangen und gesotten in die Städte verführt.“ (FISCHER 1778: 119).

„Lachs … wird fast in allen Seen und Bächen, die sich in die Ostsee ergießen, gefangen: am häufigsten aber im Salisbach, der in den Rigischen Meerbusen fällt.“ (FISCHER 1778: 121). „Zu Ende des August 1789 trieb ein starker N. W. Wind, der einige Tage anhielt, eine ungewöhnlich große Menge Lächse in unsern Dünastrom. Der Fang war daher so stark, daß ein paar Wochen hindurch einige tausend auf den Fischmarkt gebracht wurden.“ (FISCHER 1791a: 251).

„Strömling … eine Abänderung der Heeringe … Sie werden im Rigischen, Revalschen und Pernauischen am Ostseestrande in Menge gefangen.“ (FISCHER 1778: 123).

„Die weiße See … Sie giebt Hechte, Barsen, Brachsen, Weßfische, Plieten, Alante, Aale, Rothaugen, Gründlinge, Kaulbarschen, kleine Stinte u. a.“ (FISCHER 1784: 12).

„Der Jägelsche Bach … Er giebt schöne Schmerlinge und andere kleine Fische, auch Krebse in Menge.“ (FISCHER 1784: 14f.).

„Die Sedde … Er ist fischreich; man findet Hechte, Barsen, Quappen, Alante, Kaulbarschen und Krebse darinn.“ (FISCHER 1784: 14).

„Goldkäfer … Man findet ihn in Wäldern auf den Bäumen, doch selten.“ (FISCHER 1778: 130).

„Zweypunkt … Man findet ihn auf verschiedenen Bäumen, besonders den Erlen, wo er sich von Pflanzenläusen nähret.“ (FISCHER 1778: 132).

„Holzbock mit vier Bänden … An alten Zäunen, und an dürren Baumstämmen habe ich diesen ein paarmal gefunden.“ (FISCHER 1784: 64).

„Großer Ohrwurm … in lockerer fetter Erde.“ (FISCHER 1778: 138).

„Kleiner Ohrwurm … in Misthaufen und Unrath.“ (FISCHER 1784: 66).

„Torakan. Bl. orientalis … So bekannt dieses Ungeziefer in unsern nordlichen Gegenden ist, so fremd ist es vielleicht an einigen Orten Deutschlandes. … In stark bewohnten Zimmern, vornehmlich wo man auf die Reinlichkeit nicht achtet, ist er besonders häufig und verschiedenem Geräthe nachtheilig. … Diese Hausplage gehört eigentlich in Asien zu Hause, hat sich aber schon lange in Rußland,

„Torakan. Bl. orientalis … So bekannt dieses Ungeziefer in unsern nordlichen Gegenden ist, so fremd ist es vielleicht an einigen Orten Deutschlandes. … In stark bewohnten Zimmern, vornehmlich wo man auf die Reinlichkeit nicht achtet, ist er besonders häufig und verschiedenem Geräthe nachtheilig. … Diese Hausplage gehört eigentlich in Asien zu Hause, hat sich aber schon lange in Rußland,