• Keine Ergebnisse gefunden

Fam. Ulmäceae M irb e l, Ulmen gewächse

Im Dokument Est-, Liv- und Curland. Holzgewächse (Seite 122-127)

96 Aceräceae

XVII. Reihe. Terebinthinae B artl

50. Fam. Ulmäceae M irb e l, Ulmen gewächse

107. Ulmus Tourn. (bei Plautus), U l m e , R ü s t e r .

331. U. campestris L. (Z7. foliacea G i l i b U . vulgaris Du~

m ort.) F e l d r ü s t e r , Ulmbaum, Ipern, Ilme, gemeine U .; e s t n . : jallakas, jallaka puu, jallaja puu; l e t t . : gohba, r u s s . : i i . i l m i ,

öepecTHHa, hjihmtj, HJieMi, n0JieB0Ö .— April, Mai, vor den Blättern.

— Europa, Nordasien. — In den Ostseeprovinzen in Wäldern ver­

einzelt wildwachsend, keine Bestände bildend. Häufig angepfianzt.

Dieser sehr alt und hoch werdende Baum liefert vortreffliches und schönes Nutzholz, das beste die Korkulme (U. suberosa Ehrh.). — Früher Off. Ulmi cortex medius (Mittel gegen Hautausschläge).

Die zahlreichen Formen dieser Art sind überhaupt noch nicht genügend studirt und gesichtet worden; ob eine oder die andere als eigene Art zu betrachten sei, ist daher noch offene Frage.

Aller Wahrscheinlichkeit nach bilden U. campestris L. und U.

scäbra Mill. nicht 2 getrennte Arten, sondern sind beide als 2 Hauptformen einer Art zu betrachten, wie auch im Folgenden, nach dem Vorgänge von S o n d e r und G r e n i e r , solches ge­

schehen ist. Die Unterformen der ersten Gruppe lassen sich wiederum in 3 Reihen, die der 2. in 2 Reihen zusammenfassen.

Da aber in der 2. Gruppe, besonders der vielen Garten-Abände­

rungen wegen, die zahlreichen Formen noch zu wenig darin gekannt werden, in welche der beiden Untergruppen sie sich einreihen lassen, so sind die beiden Untergruppen vorausgeschickt und die Formen in gleicher, coordinirter, fortlaufender Buchstabenreihe angehängt worden. — Korkbildung tritt nicht etwa in einer darin specifisch ausgeprägten Form auf, sondern in allen Gruppen und Unter­

gruppen ; desgleichen auch pyramidale und penduline Formen.

A. genuina Aschs. (£7. campestris Sm.'). Wildwachsend und häufig angepfianzt.?

a. angustifölia Mnch. (U. minor Miller, U. nana Borkh., U.

parvifolia hört. nur z. Th. hierher), K l e i n b l ä t t r i g e U.

In den Formen:

1. suberösa Ehrh. (L o u d M n c h ., M . B . , ZI. cam- pestris Sm . z. Th., ZI. c. ß. JVahlbgr., U. sativa Daroi, ZI. tetrandra Schkr., y. suberosa Sm ., ZJ.

hollandica Milli), K o r k u l m e ; 6epecTHHa.— Blüht sehr selten. — Mittel- und Nordeuropa, Kaukasus. — Im Bot. G. mehrere stattliche Exemplare; die jüngsten Triebe frieren zurück bei anhaltender Kälte. Auch bei Riga, Reval und Petersburg angepfianzt. An letzterem Ort nur strauchartig und nur an sehr geschützter Stelle aushaltend. Hierher au ch :

ß. pumila (Pall.) L. (Z7. suberosa Guss., ZI. fungosa h ö r t). Früher bei Reval. In Golgowsky eine U.

pumila incisa hört, angepflanzt, welche wahrschein­

lich zur folgenden Form gehört.

Ulmus.

115

2. microphylla Lodd. { P e r s ., U . p a rvifo lia L o u d. [ n o n J a c q .], hört. z. T h ., U . betulaefolia L o d d . z. T h ., h ört., U . sarniensis L o d d „ U . stricta L i n d l ., U . reticulata D u m o r t ., U . cornubiensis h ö r t., ü . p u -m ila h ör t., U . p la n ifolia h ö r t., U . n em orosa BorTch., U . viren s h ö r t .; alle aufgeführten sind mehr oder weniger Unterformen), bei Reval (Dietrich 1854), auch sonst und in nachstehenden Gartenformen an­

gepflanzt :

ß . purpürea hört., Riga (Wagner Cat.).

y. fol. albo-dentätis hört., Riga (Wagner Cat.).

S. pendula hört. ( U. gracilis hört, gall., U. planifolia pendula hört.). K l e i n b l ä t t r i g e T r a u e r ­ u l m e . Schloss Fickel (v. Uexküll), nach Dietrich, e. Hierher wohl auch die U. pümila incisa hört, in

Golgowsky.

3. Berardii hört. (Von Simon-Louis-Freres in Metz aus Samen erzogen), bei Riga im G. von Wagner (Hoff).

4. miniäta hört., Dorpat (Daugull), Golgowsky (Bar. Meng- den). Noch keine Erfahrung. Vermehrung durch Senker.

Nach C. Koch gehört auch hierher U. monumen- tälis Rinz, welche offenbar zu U. scäbra Mill gehört;

ferner sind noch hierhergehörige Formen, welche bei uns noch nicht vertreten sind: U. tortuösa Lodd., U. mo- diolina hört, (der Tortillard der Franzosen).

b. m a c r o p h y l l a . Die grossblättrigen Formen (Nach C. Koch;

U. suberosa Mnch., U. tetrandra Schkr., U. rugosa Lodd., U. alba K it., U. sativa Mill., U. carpinifolia L i n d l . u. a.) sind bei uns noch nicht angepflanzt worden; es sei denn, dass die im Wagnerschen Catalog angeführte U.

montäna macrophylla hört, hierher gehöre.

c. glabra Mill. (U . campestris F r ., U. nitens Mnch.), G l a t t ­ b l ä t t r i g e Hauptform. Als U. g l ä b r a C u l l . von Wein­

mann für die Umgebung Dorpats wildwachsend angegeben.

Sonst auch angepflanzt. Für Reval (Dietrich) eine Garten­

form U. pendula hört, angeführt.

2. cüculläta hört. {Loud. ? , U . concavaefolia Loud. ?, hört., U. Webbiana Lee, U. cuculifolia hört.), Dorpat (Bot. G., Daugull), Reval (Dietrich); bei Riga (Wagner Cat.) als U. cuculläta major hört, aufgeführt.

— Vermehrung durch Veredlung auf die Stammform.

d. A n h a n g : Gärtnerische Farben-Abänderungen bei klein-, gross- und glattblättrigen Form en:

1. fol. variegätis hört., Dorpat (Daugull), Riga (Wagner).

2. fol. argenteis hört., Golgowsky (Bar. Mengden).

116

Ulmäceae.

3. fol. argenteis-variegätis hört., Riga (W agner), bei Reval Catherinenthal (Kruse: schwächliche Exemplare zu decken).

4. fol. medio-variegätis-argenteis hört., Golgowsky (Bar.

Mengden).

5. fol. purpüreis hört., Riga (Wagner). Hierher wohl auch U. microphylla purpürea hört, in Riga (W agner) und U. purpürea hört, in Catherinenthal (Kruse).

6. fol. aüreis hört. ( U. aurea h ö r t U. Rosseelsn hört, brit.), bei Reval (Kruse, Dietrich).

7. fol. pictis hört., in Reval (Dietrich).

8. fol maculätis hört., Reval (Dietrich).

9. fol. älbo-dentätis hört., als U. microphylla albodentatis hört, in Riga (Wagner Cat.).

10. fol. punctätis hört. ( U . punctata hört.), in Golgowsky.

11. Wredei hört, (eine von Inspector W r e d e in Geltow gezogene Form mit gelblichen Blättern), Riga (Wagner Catalog).

B. scäbra Mill. erw. (als Art. U. montana With., 3hll. ?, U.

excelsa Borkh., U. hollandica Pall., nicht Duroi., U. lati- folia Mnch., U. suberosa latif. D um . ?, Cour s. ?), B e r g - U .

— Mittel- und Nordeuropa. — Häufig angebaut. Im Bot. G.

viele grosse schöne Bäume. — Die beiden Hauptformen sind a. U.

montäna Sm. u. b. U. mäjor Sm.; alle übrigen reihen sich unter diese 2 ein, was jedoch vorläufig nicht geschehen konnte. Kork­

bildungen scheinen doch hier stets ausgeschlossen zu sein.

a. montäna Sm. (B a u h .f, U. campestris M ill., U. nuda Ehrh, ?).

Zuweilen angepflanzt, so bei Reval (Dietrich).

b. mäjor Sm., ob diese Haupt-Unterform bei Riga vorkommt ist nach Buhse fraglich; desgleichen ist ihr Vorkommen in den Wäldern der Ostseeprovinzen gleichfalls noch nicht bestä­

tigt worden.

c. tiliaefölia Host. (hört., U. glabra sibirica hört., Tl. Scamp- stoniensis hört.), Reval (Dietrich), Riga (Wagner Cat.).

d. corylifölia Host. (h ört, die eigentliche U. scabra Mill., U.

nigra Lodd.), I r l ä n d i s c h e r R ü s t e r . Ob bei uns ange­

pflanzt ist fraglich.

e. myrtifölia hört, bei Reval (Kruse).

f. pyramidalis hört. (U. alba K it. ?), häufig Angaben bei uns;

ob aber richtig bestimmt ist mehr als fraglich, da in unseren Gärten U. exoni^nsis hört., U. monumentälis Rinz, U. fasti- giäta hört, und U. pyramidälis stets mit einander verwechselt und durcheinandergeworfen worden, obgleich jede eine für sich bestehende Form darstellt.

g. monumentälis Rinz. (U . fastigiaia h ört.? — U. m. gehört zum Formenkreis der U. scäbra Mill. und nicht, wie C. Koch annimmt, zu dem von U. campestris A. genuina Aschs.). Die P y r a m i d e n u l m e leidet sehr durch strenge Winterkälte,

Ulmus.

117

da sie stark zurückfriert und wird dann auch nach Willkomm durch die Tuberculäria vulgäris (den „rothen Rost“ ) vollends getödtet. — Häufig angepfianzt — In landschaftlicher Hin­

sicht ein durchaus schöner Baum, durch sein dunkles Laub und durch die starr aufrechten Aeste wirkend.

h. exoniensis hört. ( U. Fordii hört., U. ontariensis hört., ü. urticaefolia hört., U. crispa incisa hört.). Häufig angepfianzt. Im Ganzen hart; nur junge Exemplare etwas zurückfrierend, zuweilen im Norden des Gebiets auch einzelne ältere. — Vermehrung durch Senker und Veredeln auf die Stammform. Hierher noch die Gartenform:

ß . Dampieri hört.. Riga (Wagner Cat.).

i. latifölia hört, (auch als latifolia japonica hört.), bei Reval (Dietrich).

k. tricüspis hört. (U . tridens hört., U. tridenis% hört., U.

triserrata hört., U. intermedia hört.), bei Reval (Dietrich).

1. o b l o n g & t a h ö r t . ( ü . viscosa hört., U. glandulosa Lindl. ? , U . glutinosa Willd. ? ) , ist fraglich, ob bei uns angepfianzt.

m. purpürea hört. Für Catherinenthal von Kruse angegeben, kann auch zu A. genuina Aschs. gehören,

n. Pitteursii Ch. Morr. (U . vegeta hört. brit.'). Bei uns in den Formen:

ß . gigäntea hört., Riga im Garten von Wagner (Hoff), in Carlsbad an der Ostsee (Thonagel: üppig).

y. superba Ch. Morren {hört.), Riga (Wagner Cat.),

o. horizontälis hört. (In den Gärten angepflanzt als: U. ame­

ricana rubra hört., U. americana pendula hört., U. ser- pentina hört., U. Parasol hört., U. pendula hört. ; U. pen­

dula nova hört, wohl auch hierher; auch sogar als U. iulva hört.; ferner Nebenformen als: U. americana alba hört., U.

cinerea hört. U. tomentosa Borkh.?), unter den aufgeführten Synonymen hier und da angepflanzt,

p. crispa W illd. (Hierher auch U. rugosa hört., nicht zu ver­

wechseln mit einer bereits früher erwähnten), Reval (Dietrich).

Da Dietrich diese mit der Nebenform incisa hört, aufführt, so bleibt es fraglich ob crispa W illd. bei uns angepflanzt ist.

q. adiantifölia hört. (Vielleicht nur eine Nebenform von U. crispa Willd.). Häufig angepfianzt. Friert im Norden des Gebiets häufig zurück. Vermehrung durch Senker und Veredeln auf die Stammform.

r. viminälis Lodd. bei uns noch nicht angepflanzt, aber die Nebenform:

ß . antärctica hört, (auch U. gracilis hört, germ.), bei Ca­

therinenthal (Kruse), s. bfcolor hört., Dorpat (Daugull).

118

Ulmäceae. — Celtidäceae. — Betuläceae.

t. fol. tricolöribus hört. »Dorpat (Daugull). ßiga (Wagner Cat.).

Die beiden letztgenannten, obgleich sie unter montana aufge­

führt werden, gehören wahrscheinlich zu genuina Aschs.

u. turkestänica (aut.?), ßiga (Wagner und Gögginger Cat.).

Diese und die folgenden finden sich nirgendwo in der Literatur und werden entweder neue gärtnerische Namefi für schon auf­

geführte, oder ganz neu eingeführte Formen sein), v. umbraculifera (aut.?), ßiga (Wagner Cat.),

w. rubricaülis hört.?, ßeval (Dietrich: vielleicht zu U. fulva), Riga (Wagner, früher),

x. sp. Taschkent., ßiga (Wagner Cat. 1880).

332. U. laevis P a ll, 1784 (TF. pedunculata F o u g .: 1781 eingereicht, 1787 erschienen; XJ. effusa Willd. 1787 erschienen, XJ. ciliata Ehrh., U. octandra Schic., U. campestris I I . d.

Eieitt., U . hollandica Duroi, U . latifolia C u l lU . nemorosa Rechst A, U . racemosa BorTch., Rechst., U. reticulata Dum.%), G e s t i e l t e XJ., Flatterrüster, Flatter-XJ., gefranzte B .; e s t n . : künapää puu, küna puu, künarpää puu, kanau puu; l e t t . : wihksne;

r u s s . : Bfl3T>, pa3MeTaHHbiä, 6epecn>. — April, Mai, vor den Blättern. — Europa bis zum Ural. — In den Ostseeprovinzen in den Wäldern vereinzelt wildwachsend. Häufig angepflanzt. — Nutzen, Anwendung und Vermehrung dieses malerischen Parkbaums wie bei der vorigen.

Im Cat. von Gögginger werden aufgeführt U. effusa cuculläta, U. e. fol. varieg., u. XJ. e. fol. purp, hört., welche aber offenbar zu U. campestris L. gehören. — Nach Begel wird bei Petersburg noch eine Form : ß . laciniäta cultivirt, zu welcher als wahrschein­

liche Synonymen U. triserrata hört, und U. intermedia hört, von demselben Autor gebracht werden.

333. U. americäna L. (ß. molliiolia Marsh.), A m e r i k a ­ n i s c h e U. — April, Mai. Nordamerika. — Im Bot. G .; voll­

kommen hart. Durch den gefälligen Wuchs und wegen der grossen Blätter als Einzelbaum zu empfehlen. Form:

b. pendula hört. Nach Hoff im G. von Wagner in ßiga ein 40 Jahre alter Baum von 30 1 Höhe. — Bei ßeval (Bastion, Steffens). — Die übrigen Angaben für das Vorkommen der g r o s s b l ä t t r i g e n T r a u e r u l m e sind sehr zweifelhaft und sind nichts weiter als penduline Formen von U. cam­

pestris L. — Desgleichen sind die Angaben für das Vor­

kommen der U. f ü l v a M i c h x . mit gleichem Vorbehalt aufgenommen worden.

Zu ferneren Culturversuchen wären zu empfehlen: U. fülva Mchx. (XJ. americana Ait., XJ. pendula W illd), V. parvifölia Jacq. (XJ. chinensis Pers., Planera chinensis Sweet., Mi- croptelea parvifolia Spach., Rhamnus carpinifolius Willd.)

u. a. — Ferner aus derselben Familie ßepräsentanten der Gattung P l a n ö r a G m e l .

Ulmus. — Celtis. — Betula.

119

Die Ulmen gedeihen in jedem einigermaassen kräftigen, mässig feuchten Boden und sind unter günstigen Verhältnissen sehr rasch­

wüchsig. Sie eignen sich durch Wuchs und Belaubung sowohl als Einzelpflanze, als auch zu lichten Gruppen oder zu Massengruppen oder zu Alleen vereinigt. — Vermehrung durch- Samen, durch Ableger und durch Veredlung der Var. und Formen auf die Stammform.

Im Dokument Est-, Liv- und Curland. Holzgewächse (Seite 122-127)