• Keine Ergebnisse gefunden

Die Fächer in den Bildungsgängen

Teil 2 Bildungsgänge der Ausbildungsvorbereitung Anlage A APO-BK im

3.2 Die Fächer in den Bildungsgängen

Die bereichsspezifischen Fächer des berufsbezogenen Lernbereichs weisen eine Lernfeld-struktur auf. Die für diese Bildungsgänge relevanten Lernfelder werden aus den Handlungs-feldern des Fachbereichs Agrarwirtschaft abgeleitet.

Die kompetenzorientierten Bildungspläne sind für alle Fächer und Lernfelder einheitlich durch Anforderungssituationen und Ziele strukturiert.

Die Bildungsgangkonferenz entscheidet mit Blick auf den Beitrag zur Kompetenzentwicklung im gesamten Bildungsgang über die Reihenfolge der Anforderungssituationen und beachtet hierbei Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern.

Anforderungssituationen beschreiben beruflich, fachlich, gesellschaftlich und persönlich be-deutsame Problemstellungen, in denen sich Absolventinnen und Absolventen bewähren müs-sen. Die Ziele beschreiben die im Unterricht zu fördernden Kompetenzen, die zur Bewälti-gung der Anforderungssituationen erforderlich sind. Zielformulierungen berücksichtigen In-halts-, Verhaltens- und Situationskomponenten. Die Inhaltskomponente ist jeweils kursiv formatiert. Zudem sind die nummerierten Ziele verschiedenen Kompetenzkategorien zuge-ordnet und verdeutlichen Schwerpunkte bei der Berücksichtigung von Wissen, Fertigkeiten, Sozialkompetenz und Selbstständigkeit.

3.2.1 Das Fach Naturwissenschaft

Die Vorgaben für das Fach Naturwissenschaft gelten für folgende Bildungsgänge:

Ausbildungsvorbereitung,

die berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie berufliche Orientierung und einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschluss vermittelt

Anlagen A 2.1 und A 2.2 APO-BK

Das Fach Naturwissenschaft wird dem berufsbezogenen Lernbereich zugeordnet.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben im Fach Naturwissenschaft grundlegende Kenntnisse über Funktionen und Zusammenhänge im Fachbereich Agrarwirtschaft. Sie werden in die Lage versetzt, Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sie in einer späteren Berufsaus-bildung erwerben, mit diesen Grundlagen zu verbinden.

Der naturwissenschaftliche Unterricht vermittelt Basiskompetenzen und fördert eine Frage-haltung mit dem Ziel, dass die entsprechenden Handlungserfordernisse begründet und sinn-voll erlebt werden. Auf dem Gebiet der Agrarwirtschaft existieren zum Teil unreflektierte Konventionen, die aus Traditionen und Werbung gespeist werden. Das verleitet zu einer un-kritischen Rollenübernahme und werbungskonformen Verhalten und steht einer offenen Fra-gehaltung und der Suche nach Begründungszusammenhängen entgegen. Naturwissenschaftli-cher Unterricht holt die Fragehaltung: „Warum?“ und „Wie kann ich das erklären?“ wieder in den Vordergrund und zielt auf Autonomie und von Verstehen geprägtes Handeln.

Die Anforderungssituationen sind eng auf die Handlungsfelder bezogen bzw. an die Praxiser-fahrungen im agrarwirtschaftlichen Bereich ausgerichtet. Zugleich eröffnen die ausgewählten Situationen naturwissenschaftliche Fragen. Naturwissenschaftliche Kompetenzen werden im Fachbereich Agrarwirtschaft grundlegend benötigt, so entsteht durch den Berufsbezug ein

Interesse für Themen aus den klassischen naturwissenschaftlichen Fächern: Biologie, Chemie und Physik.

Die Anforderungssituationen und Ziele sind nachfolgend beschrieben. Die angegebenen Zeit-richtwerte orientieren sich an den Angaben der Stundentafel und sind Bruttowerte. In der Bil-dungsgangkonferenz können regionale und individuelle Schwerpunktsetzungen erfolgen und im Sinne des umfassenden Kompetenzerwerbs von den verschiedenen Fächern aufgegriffen werden.

3.2.2 Anforderungssituationen, Ziele

Anforderungssituation 1 Zeitrichtwert: 40 UStd.

Aufbau und Eigenschaften von Materie

Die Absolventinnen und Absolventen beschreiben Grundlagen der Materie, führen einfache Versu-che zur Bestimmung grundlegender Eigenschaften und Reaktionen von Stoffen aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft durch.

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler benennen die Grundbausteine des Aufbaus von Materie anhand eines ausgewählten Atommodells (Z 1).

Sie vergleichen die grundlegenden Bindungsarten (z. B. Atombindung, Ionenbindung, Metallbin-dung) (Z 2) und dokumentieren diese angeleitet unter Nutzung digitaler Medien (Z 3).

Sie stellen Hypothesen zu den Eigenschaften des Wassers auf (Z 4). Sie überprüfen diese in einfa-chen Versueinfa-chen (Z 5) und skizzieren die Ergebnisse und leiten daraus unter Anleitung Aussagen zur Atombindung und der Anomalie des Wassers ab (Z 6).

Sie vergleichen Kohäsions- und Adhäsionskräfte (z. B. von Wasser) in Bezug auf unterschiedliche Materialien (z. B. Bodenproben oder Baumaterialien) (Z 7) und ziehen mit Hilfestellungen sachge-rechte Schlüsse auf den Einsatz bzw. die Verwendung der betrachteten Materialien (z. B. Kapillar-wirkung, Oberflächenspannung) (Z 8).

An ausgewählten Beispielen vergleichen die Schülerinnen und Schüler die Löslichkeit unterschiedli-cher Stoffe in Wasser (z. B. als Düngemittel eingesetzte Salze) (Z 9).

Sie erklären anhand der Photosynthese einfache chemische Reaktionen (z. B. Speicherstoffe in der Pflanze, Kreislauf des Kalks) (Z 10).

Zuordnung der Ziele zu den Kompetenzkategorien

Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstständigkeit

Z 1 bis Z 9 Z 3 bis Z 8 Z 4 bis Z 8 Z 3

Anforderungssituation 2 Zeitrichtwert: 15 UStd.

Physikalische Grundlagen I – Mechanik

Die Absolventinnen und Absolventen verwenden physikalische Größen und Einheiten sachgerecht.

Unter Berücksichtigung der eigenen Gesundheit und der Gesundheit von Tier und Mensch im All-gemeinen, schätzen sie mechanische Kräfte im Arbeitsumfeld richtig ein und handeln im Sinne der Arbeitssicherheit verantwortungsvoll.

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler benennen physikalische SI-Größen und Einheiten aus dem Bereich der Mechanik (z. B. Masse, Kraft) (Z 1).

Die Schülerinnen und Schüler erklären den Unterschied zwischen Masse und Gewichtskraft (Z 2).

Sie erklären mit Hilfestellung den Begriff Kraft und dessen Vektorschreibweise (Z 3). Sie überprüfen in einfachen Versuchen in Bezug zu den Hebelgesetzen (z. B. an Werkstoffen) die Wirkrichtung der auftretenden Kräfte (Z 4) und dokumentieren diese fachgerecht (Z 5).

Sie beschreiben die Hebelgesetze und deren Einfluss auf die Gegebenheiten des menschlichen Kör-pers (z. B. Rückengesundheit) und des tierischen KörKör-pers (z. B. Zug- bzw. Traglast bei Pferden (Z 6). Sie benennen diesbezügliche Gefahren (Z 7) und treffen entsprechende Schutzmaßnahmen gegen Unfälle (Z 8).

Zuordnung der Ziele zu den Kompetenzkategorien

Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstständigkeit Z 1 bis Z 3, Z 5, Z 6, Z

7

Z 2 bis Z 5, Z 6, Z 8 Z 5, Z 7, Z 8 Z 4 bis Z 6, Z 8

Anforderungssituation 3 Zeitrichtwert: 15 UStd.

Physikalische Grundlagen II – Elektrodynamik

Die Absolventinnen und Absolventen verwenden physikalische Größen und Einheiten sachgerecht.

Unter Berücksichtigung der eigenen Gesundheit und der Gesundheit von Tier und Mensch im All-gemeinen, schätzen sie elektrische Kräfte im Arbeitsumfeld richtig ein und handeln im Sinne der Arbeitssicherheit verantwortungsvoll.

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler benennen physikalische SI-Größen und Einheiten aus dem Bereich Elektrodynamik (z. B. Stromstärke, Widerstand, Spannung) (Z 1).

Die Schülerinnen und Schüler führen unter Anleitung einfache Versuche zum Unterschied von Arbeit und Leistung durch (Z 2) und protokollieren diese auch unter Nutzung digitaler Medien und unter Einbezug adäquater Fachsprache (Z 3).

Sie skizzieren den Aufbau eines einfachen Stromkreises (Z 4) und benennen die unterschiedlichen Bauteile (Z 5).

Sie benennen die Gefahren im Umgang mit elektrischem Strom (Z 6) und treffen Schutzmaßnahmen gegen Unfälle mit Elektrizität (Z 7).

Zuordnung der Ziele zu den Kompetenzbereichen

Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstständigkeit

Z 1, Z 5 Z 2, Z 3, Z 4 Z 6, Z 7 Z 3, Z 4, Z 7

Anforderungssituation 4 Zeitrichtwert: 50 UStd.

Mensch und Umwelt

Die Absolventinnen und Absolventen erläutern grundsätzliche Bedingungen der Tier- und Pflanzen-aufzucht der agrarwirtschaftlichen Produktion.

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler stellen die grundlegenden Bestandteile einer exemplarischen Pflanze dar (Z 1) und bestimmen deren Funktionen (Z 2).

Sie benennen Zuchtziele in der Pflanzenproduktion und erklären mit Hilfestellung Strategien zu de-ren Umsetzung (Z 3). Diese vergleichen sie mit den Zuchtzielen und -strategien bei Tiede-ren (Z 4).

Sie ermitteln ökologische Bedingungen und Zusammenhänge (z. B. Bodenverhältnisse, Wasserver-sorgung, Temperaturschwankungen) eines gegebenen Produktionsbereichs (Z 5). Sie wählen kriteri-engeleitet passende Kulturen aus (z. B. entsprechend der jeweiligen Bodenverhältnisse, Wasserbedar-fe, Temperaturresistenz) (Z 6) und begründen ihre Auswahl (Z 7).

Zuordnung der Ziele zu den Kompetenzkategorien

Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbstständigkeit Z 1 bis Z 3, Z 5 Z 1, Z 2, Z 4 bis Z 7 Z 7 Z 4, Z 5, Z 6, Z 7