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2. Material und Methoden

2.3 Experimente

wurde mit dem Ammonium-Testkit (JBL, Neuhofen) gemessen und sobald der Grenzwert von 0,2 mg Ammonium/l überschritten wurde, das Wasser gewechselt. Dies war in der Regel nach einer Woche der Fall. Das Wasser wurde auch gewechselt sobald einIndividuum starb. Die Behälter wurden über Belüftungssteine mit Sauerstoff versorgt. Während des Sauerstoffmangelstress wurden die vom Stress betroffenen Replikate nicht belüftet. Es wurde täglich überprüft ob Mortalität auftrat.

Anwendung des ersten Stressors

Für die erste Stressbehandlung wurden die entsprechenden Replikate (Gruppe 1 und 2, siehe Tabelle 1) in eine Wanne gestellt in dem sie von Wasser umgeben waren. Die Wanne befand sich in einer Klimakammer, bestand aus Kunststoff und hatte eineGrundfläche von 1 m2sowie eine Wandhöhe von einem Meter. Im Boden war ein Abfluss eingelassen, der mit einem Gummistopfen verschlossen werden kann. Um das Wasser zu erhitzen, wurde ein Heizstab, der an einen Temperaturregulator angeschlossen war, in der Wanne platziert. Zwei Umwälzpumpen sorgten dafür, dass das Wasser zirkulierte und die Wärme gleichmäßig verteilt wurde. Die Temperatur wurde ausgehend von 15°C täglich um 2°C und im letzten Schritt um 1°C erhöht, bis 24°C erreicht wurden. Die anderen Replikate (Gruppe 3 und 4), die währenddessen keine Stressbehandlung erfahren haben, erfuhren eine Wassertemperatur von 15°C, was der durchschnittlichen Oberflächenwassertemperatur vor Sylt im Juni entspricht. Diese erste Versuchsphase hatte eine Länge von 11 Tagen.

Anwendung des zweiten Stressors

Den Sauerstoffmangelstress haben zwei von vier Gruppen erfahren- eine zuvor durch die erhöhte Wassertemperatur gestresste Gruppe und eine zuvor nicht gestresste Gruppe (Tabelle 1). Die beiden anderen Gruppen wurden bei einer Wassertemperatur von 15°C gehältert. Um den Sauerstoffmangel zu erzeugen, wurde aus einer 200 bar Stickstoffflasche solange Stickstoff in einen Vorratstank geleitet bis eine Konzentration von 1 mg Sauerstoff pro Liter erreicht wurde.

Das sauerstoffarme Wasser wurde von dort in die Behälter mit den Austern weitergeleitet. Das

Austreiben des Sauerstoffs durch den Stickstoff wurde mit einem Oximeter (Oxi 3205, WTW, Weilheim) überwacht. Um eine Reoxygenierung durch Diffusion zu verhindern, wurden die Behälter mit Deckeln verschlossen. Täglich wurde die Sauerstoffkonzentration gemessen. Sobald durch Atmung der Sauerstoffgehalt unter 1mg Sauerstoff/Liter abgefallen war, wurde mithilfe des Belüftungssteins reoxygeniert, um die Konzentration von 1 mg Sauerstoff pro Liter wieder herzustellen. Nach 27 Tagen, als die Mortalität etwa bei 50% in den gestressten Gruppen lag, wurde die Behandlung abgebrochen.

Feststellung der Mortalität

Eine tote Auster ist durch offenstehende Schalenhälften gekennzeichnet, die sich auf Berührung hin nicht mehr schließen. Außerdem bleiben die Schalenhälften auch außerhalb des Wassers in derselben Position. Eventuell verbreiten tote Austern einen intensiven Geruch.

2.3.2 Toleranz juveniler C. gigas gegenüber multiplen Umweltstressoren 2.3.2.1 Juvenile C.gigas aus einer Austernfarm auf Guernsey

Das Experiment fand vom 1.8.-5.09.2010 statt. Es wurden je 20 juvenile C. gigas in eine Plastikbox (1l) gesetzt. Sie wurden alle zwei Tage mit 0.1ml des Phytoplanktonmixes (DT’sBlend Live Phytoplankton, Coralsands, Wiesbaden) gefüttert. Belüftung, Überwachung des Ammoniumgehalts sowie Wasserwechsel entsprach dem Vorgehen wie zuvor bei den Experimenten mit den adulten C. gigas beschrieben. Täglich wurde nach toten Individuen geschaut.

Anwendung des ersten Stressors

Um Sauerstoffmangel zu erzeugen, wurde aus einer 200 bar Stickstoffflasche Stickstoff in die Boxen geleitet, solange bis eine Konzentration von 1mg Sauerstoff pro Liter erreicht wurde. Das Austreiben des Sauerstoffs durch den Stickstoff wurde mit einem Oximeter (Oxi 3205, WTW, Weilheim) überwacht. Um eine Reoxygenierung durch Diffusion einzudämmen, wurden die Boxen mit Aluminiumfolie bedeckt. Aufgrund der Reoxygenierung durch Diffusion wurde der Sauerstoffgehalt täglich neu auf 1 mg Sauerstoff pro Liter eingestellt. Nach 14 Tagen wurde die Behandlung beendet.

Anwendung des zweiten Stressors

Den Wärmestress haben zwei von vier Gruppen erfahren- eine zuvor durch die erhöhte Wassertemperatur gestresste Gruppe und eine zuvor nicht gestresste Gruppe (Tabelle 2). Die beiden anderen Gruppen wurden bei einer Wassertemperatur von 15°C gehältert. Für die erste Stressbehandlung wurden die entsprechenden Gruppen in eine Wanne gestellt in dem sie von Wasser umgeben waren. Um das Wasser zu erhitzen, wurde ein Heizstab, der an einen Temperaturregulator angeschlossen war, in der Wanne platziert. Zwei Pumpen sorgten dafür, dass das Wasser zirkulierte und die Wärme gleichmäßig verteilt wurde. Während der Akklimatisierungsphase wurde die Temperatur ausgehend von 15°C täglich um 2°C und im letzten Schritt um 1°C erhöht, bis 32°C erreicht wurden. Die beiden anderen Gruppen, die währenddessen keine Stressbehandlung erfahren haben, erfuhren eine Wassertemperatur von 15°C.

Feststellung der Mortalität

Potentiell tote, juvenile Individuen ließen sich daran erkennen, dass ihre Schalenhälften im Wasser weit offen standen. Die entsprechenden Individuen wurden herausgenommen. Dabei kann es passieren, dass die Schalenhälften wieder zugedrückt wurden. Um sicher zu gehen, dass sie tatsächlich tot waren, wurde mithilfe eines Skalpells unter leichtem Druck versucht die Schalenhälften zu öffnen. Bei lebenden C. gigas ist das nicht möglich, da der Schließmuskel nicht erschlafft ist, wie bei toten C. gigas.

2.3.2.2 Juvenile C.gigas aus einer Austernfarm in Akkeshi, Japan

Die Experimente wurden vom 12.08-16.09.2010 durchgeführt. Je 20 Individuen wurden in einem ein Liter Becken gehältert. Die Salinität betrug 32 psu und das Wasser wurde über Belüftungssteine oxygeniert. Das Wasser wurde täglich gewechselt und die Versuchstiere jeden zweiten Tag mit 0.1 ml Phytoplankton Mix (DT’sBlend Live Phytoplankton, Coralsands) gefüttert.

Die Becken wurden täglich auf tote Individuen untersucht.

Anwendung des ersten Stressors

Der Sauerstoffmangel wurde erzeugt, indem Stickstoff in das Wasser geleitet wurde. Durch den Stickstoff wurde der Sauerstoff aus dem Wasser getrieben. Dieser Prozess wurde mithilfe eines

Oximeters überwacht. Die Wassertemperatur betrug 17°C. Nachdem etwa 50% der Individuen gestorben waren, was nach 6 Tagen der Fall war, wurde die Behandlung abgeschlossen.

Erholungsphase

Die Erholungsphase betrug 10 Tage, dann wurde mit der zweiten Stressbehandlung begonnen.

Die Wassertemperatur betrug 17°C und es wurde wie während der ersten Versuchsphase gefüttert.

Anwendung des zweiten Stressors

Eine zuvor durch Sauerstoffmangel gestresste Gruppe und eine zuvor nicht gestresste Gruppe erfuhren den Wärmestress (Tabelle 3). Die Wassertemperatur wurde täglich um 2°C erhöht, bis sie 34°C erreichte. Die zweite Stressphase dauerte elf Tage.