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Europäische Integration und Krise in der Euro-Zone (2014) Ein veränderter Blick auf Europa? (2014)

Das Vertrauen in die Europäische Union wächst (2013) Stabile Vorurteile – robuste Gemeinschaft (2012) Institut für Demoskopie Allensbach

Oliver Bruttel

Das Institut für Demoskopie in Allensbach hat wiederholt Befragungen zu Europa durchge-führt. Dokumentiert werden vier Erhebungen aus den Jahren 2012 bis 2014 und ihre Kom-mentierung.

Die Einstellungen der Bevölkerung in verschiedenen Ländern zu Europa stehen im Mittelpunkt der Befragungen, nicht direkt Fragen zur europäischen Identität oder zum europäischen Be-wusstsein. Gestellt werden Fragen zur Zukunftsperspektive in Europa, zum wirtschaftliches Vertrauen in die EU, z.B. in der Eurokrise, zur politischen Einschätzung der EU als Friedens-garant, z.B. in dem Ukraine-Konflikt, und Kompetenzauslotung zwischen nationalen und euro-päischen Institutionen gestellt werden – erfasst werden damit eher aktuelle Meinungsbilder zu verschiedenen Problemen Europas.

Die Ergebnisse fallen wirtschaftlich wie politisch überwiegend positiv für die Union aus. Die meisten Menschen sprechen der EU ihr Vertrauen aus. Zwar wünschen sich eine Reihe mehr Kompetenzen ihrer nationalen Regierungen, denen sie teilweise jedoch wenig vertrauen.

Vier Identitätsbausteine, nämlich „Ideale und Werte“, „Symbole und Stätten“, „Status und Ein-deutigkeit“ und „Funktion und Leistung“, werden in den Befragungen des Instituts für Demo-skopie angesprochen.

Europäische Integration und Krise in der Euro-Zone (2014)

„Vor dem Hintergrund der seit mehreren Jahren anhaltenden Krise in der Euro-Zone hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer international vergleichenden Studie die Meinungen und Einstellungen der Bevölkerung in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien untersucht. Im Mittelpunkt der Studie standen die Haltung zur europäischen Integration sowie zum Euro, die persönliche Betroffenheit von der Krise sowie die Vorstellungen von der idealen Kompetenzverteilung zwischen europäischer und nationaler Ebene. Die Befragungen wurden in allen vier Ländern face-to-face durchgeführt. Dabei wurden im vierten Quartal 2013 jeweils rund 1.000 Befragte (in Deutschland rund 1.500 Befragte), repräsentativ für die Bevölkerung ab 15 Jahre (Deutschland: 16 Jahre), interviewt. Die Befragung in Spanien wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert, die Befragungen in Frankreich und Großbritannien von der Stiftung Demoskopie Allensbach.

Die Ergebnisse zeigen: Die Bürger ziehen zumeist eine ambivalente Bilanz der Mitgliedschaft ihres Landes in der Europäischen Union sowie des Euros. Gleichzeitig stellt aber die Mehrheit der Bürger in allen vier Ländern die Mitgliedschaft ihres Landes in der Europäischen Union nicht grundsätzlich in Frage, wünscht sich aber für viele Politikbereiche eine Rückverlagerung von Kompetenzen von der europäischen auf die nationale Ebene. Die Vertiefungsstudie in Spanien zeichnet ein widersprüchliches Bild des Landes zwischen Resignation und Zuver-sicht. Vor allem aber wird deutlich, wie gering das Vertrauen der spanischen – wie übrigens auch der französischen Bevölkerung – in ihre jeweiligen Regierungen ist und wie sehr die gegenwärtigen Reformvorschläge auf Ablehnung stoßen.

Ergebnisse dieser internationalen Studie sind an mehreren Stellen veröffentlicht worden:

Oliver Bruttel (2014): Keine Abwendung von Europa. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr.

188, 15. August 2014, S. 8.

Oliver Bruttel (2014): Europäische Integration und Krise in der Eurozone: Akzeptanz und Ab-lehnung der EU in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. In: Integration (Vier-teljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik (IEP), Nr. 3/2014, S. 275-290.

Oliver Bruttel (2014): Spain between Resignation and Hope: Findings of a Representative Sur-vey of the Spanish Population. In: Intereconomics – Review of European Economic Policy, 49.

Jg., Nr. 5, S. 272-278.“

Quelle:

www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/veroeffentlichte-studien.html, Stand 30.4.2015

Ein veränderter Blick auf Europa? (2014)

„Unmittelbar vor der Europawahl scheint die politische Bedeutung der Europäischen Union für die Bevölkerung wieder wichtiger geworden zu sein. Bei der Abwägung, wofür die Europäische Union steht, halten 37 Prozent der Bevölkerung die Europäische Union für einen Garant des Friedens in Europa. Weniger, nämlich 33 Prozent, sehen dagegen vor allem den wirtschaftli-chen Nutzen, den die Mitgliedsländer von der Gemeinschaft haben. Möglicherweise hat die Ukrainekrise zu dieser Entwicklung beigetragen. Denn 55 Prozent fühlen sich durch das rus-sische Verhalten in der Ukraine sehr oder zumindest etwas bedroht. Auch hat sich der Ge-danke, dass Europa vor allem eine Quelle für Probleme ist, abgeschwächt: Seit dem letzten Spätsommer hat sich der Anteil derer, die in der Europäischen Union vor allem einen Anlass zur Sorge sehen, von 31 Prozent auf 25 Prozent reduziert. Das ist der niedrigste Wert seit 20 Jahren.“

(www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html)

Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 111 vom 14. Mai 2014, S. 8: "Ein veränderter Blick auf Europa? Für Helmut Kohl war die Sache klar. Europa war Garant des Friedens. Angesichts der Krise in der Ukraine kehrt diese Sicht zurück.“ (FAZ_Mai_2014_Eu-ropa.pdf, Seite 28)

Quellen:

www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html, Stand 2.5.2016 www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_reportsndocs/FAZ_Mai_2014_Europa.pdf

Das Vertrauen in die Europäische Union wächst (2013)

„Die Einstellungen der Deutschen zu Europa nähern sich zurzeit wieder der Situation vor dem Ausbruch der Eurokrise. So ist die Zahl derer, die sehr großes oder großes Vertrauen in die Europäische Union haben, seit 2011 von 24 auf 33 Prozent gestiegen, das sind ebenso viele wie 2007. Die Haltung zu Europa wurde bislang durch die Krise offenbar nicht dauerhaft be-schädigt. Heute gibt sogar eine relative Mehrheit von 40 Prozent an, die Einigung Europas sei für sie ein Grund zur Freude. 63 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu ‚Trotz aller Schwierigkeiten, die wir zurzeit in Europa haben, gehören wir Europäer letzten Endes zusam-men.‘“(www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html)

Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 163 vom 17. Juli 2013, S. 8: "Das Vertrauen in die EU wächst. Begeisterung für ‚Europa' ist nicht festzustellen. Aber undifferen-zierte Ablehnung findet sich auch kaum. Die Krise hat das Thema ins allgemeine Bewusstsein gehoben.“ (FAZ_Juli.pdf, Seite 28)

Quellen:

www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html, Stand 2.5.2016 www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_reportsndocs/FAZ_Juli.pdf)

Stabile Vorurteile – robuste Gemeinschaft (2012)

„Die Beunruhigung der Bevölkerung durch die europäische Schuldenkrise scheint ihren Höhe-punkt überschritten zu haben. Das Vertrauen in die Europäische Union ist wieder leicht gestie-gen, mehrheitlich stimmen die Deutschen der Auffassung zu, dass Europa 'unsere Zukunft' sei. Auch in der Krise sind die Einstellungen der Deutschen zu drei europäischen Nachbarn weitgehend unverändert geblieben. Stereotype Klischees von drei Nachbarländern können die positive Haltung der Deutschen zur europäischen Einigung nicht erschüttern.“ (www.ifd-allens-bach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html)

Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 69 vom 21. März 2012, S.

5:"Stabile Vorurteile – robuste Gemeinschaft. 61 Prozent der Deutschen glauben, dass trotz aller gegenwärtigen Probleme die Europäer letzten Endes zusammengehören. 57 Prozent hal-ten Europa 'für unsere Zukunft'."“(Maerz12_Europa.pdf, Seite 24)

Quellen:

www.ifd-allensbach.de/studien-und-berichte/faz-monatsberichte.html, Stand 2.5.2016 www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_reportsndocs/Maerz12_Europa.pdf

2.3 Europäische Identität als Projekt, Innen- und Außensichten (2009)