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Erkenntnisse auf inhaltlicher

Im Dokument Die digitale Stadt gestalten (Seite 22-27)

Ebene

Im Rahmen der Planungswerkstät-ten haben sich in den vier Kommunen unterschiedliche inhaltliche und räum-liche Schwerpunkte und lokale Heran-gehensweisen an das Thema Smart City herauskristallisiert, welche in Tabelle 1 dargestellt werden. Im Folgenden wer-den die hier exemplarisch gegenüber-gestellten zentralen Erkenntnisse zur organisatorischen und konzeptionellen Einbettung des Smart-City-Prozesses und seiner unterschiedlichen inhaltli-chen Ausrichtung innerhalb der einzel-nen Kommueinzel-nen tiefergehend erläutert.

Der Fokus liegt insbesondere darauf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den vier Praxiskommunen darzustellen. Die gewonnenen Erfah-rungen dienen somit einerseits der Überarbeitung der Handreichung, an-dererseits konnten indirekt auch allge-meine Erkenntnisse zur Gestaltung von Smart-City-Prozessen und der Umset-zung von Projekten in unterschiedlichs-ten Kommunen gewonnen werden.

Organisatorische und konzeptionelle Einbettung des Smart-City-Prozesses In den Kommunen gab es zu Beginn des Projekts unterschiedliche Vorarbeiten, auf denen im Rahmen einzelner Arbeits-schritte der lokalen Smart-City-Strate-gieentwicklung direkt aufgebaut werden konnte. Weiterhin ergaben sich durch unterschiedliche Zusammensetzungen der jeweiligen Kernteams oder die Ein-bettung des Smart-City-Prozesses in weitere Entwicklungen vor Ort Bedarfe dahingehend, bestimmte Aspekte der Smart City tiefergehend zu behandeln.

Der Smart-City-Prozess in der Klein-stadt Angermünde zeichnet sich durch ein kompaktes Kernteam bestehend aus Akteurinnen und Akteuren der Stadtpla-nung und dem Bereich Kommunikation

und Beteiligung aus. Innerhalb der Pla-nungswerkstätten zeigte sich hierdurch eine hohe Bereitschaft, sich tiefer in einzelne Teilbereiche wie z. B. digitale Partizipationstools einzuarbeiten. Der Verweis auf weiterführende Referenz-projekte im Rahmen der Planungswerk-stätten veranlasste das Projektteam in Angermünde u. a. dazu, die Anwendung von niedrigschwelligen und kosten-günstigen digitalen Lösungen selbst in die Hand zu nehmen und zu testen. In der Folge kam die Open-Source-Lösung

„adhocracy+“ vom Verein „Liquid De-mocracy“ kurzerhand zur Anwendung, um im Rahmen eines Partizipations-prozesses mit Jugendlichen über die Gestaltung einer Skateanlage zu disku-tieren und um für das Pilotprojekt „An-germünde Smart Trampen“ die Aufstel-lung von Mitfahrbänken kollaborativ zu kartieren.

Gleichzeitig liegt in Angermünde ein aktuelles ISEK aus dem Jahr 2019 vor, in welchem integrierte Handlungsfelder benannt sind. Die bisherigen Planungs-werkstätten wurden daher weniger ge-nutzt, um weitere Visionen, Ziele und Handlungsfelder zu entwickeln, son-dern vielmehr dazu abzugleichen, wo und wie bestehende Handlungsfelder mithilfe von Smart-City-Lösungen un-terstützt werden können. Aufgrund der umfangreichen konzeptionellen Vorar-beiten aus dem ISEK und dem Interesse der Akteurinnen und Akteure des Kern-teams, tiefer in digitale Lösungen ein-zusteigen, war der Smart-City-Prozess in Angermünde explorativ und stark lö-sungsorientiert ausgerichtet.

In der Landgemeinde Fuchstal, der kleinsten der teilnehmenden Kommu-nen, ist der Smart-City-Prozess in einem kleinen, aber zentral in der Geschäfts-stellenleitung verankerten Kernteam

angesiedelt. Die Größe der Verwaltung vor Ort ermöglicht einen direkten Aus-tausch unter den Kolleginnen und Kollegen. Die Smart-City-Strategie-entwicklung knüpft inhaltlich an das überörtliche ISEK, aber auch an weitere Projekte z. B. im Bereich erneuerbarer Energien oder an das durch das BMI geförderte Vorhaben „Modellprojekte Smart Cities“ an. Während insbesonde-re die Verwaltungsgemeinschaft Fuchs-tal den Prozess vorantreibt, erfolgte die Einbindung weiterer Akteurinnen und Akteure der Partnergemeinden Apfel-dorf und Unterdießen sowohl im Rah-men des Pilotprojekts als auch in einzel-nen Planungswerkstätten.

Die Arbeiten auf der Strategieebene dienten, insbesondere im Vergleich zu den größeren teilnehmenden Kommu-nen, weniger als Grundlage dafür, das Thema Smart City innerhalb der Ver-waltung zu legitimieren als dazu, diese zu sensibilisieren. Ziel war vielmehr das Aufzeigen von praktischen Vorteilen der Digitalisierung durch erfolgreiche Pro-jekte und das Schaffen von konkreten Mehrwerten für alle Beteiligten inner-halb und außerinner-halb der Verwaltung.

In der Hansestadt Lüneburg zeigte sich schnell eine enge konzeptionelle Verknüpfung des Smart-City-Prozesses mit den weiteren aktuellen Prozessen vor Ort. Zu nennen sind insbesondere das aktuell in Entwicklung befindliche Leitbild der Stadt sowie das Projekt „Zu-kunftsstadt“. Auch wurden in der Kom-mune bereits im Vorfeld verschiedene Projekte im Bereich der Smart City um-gesetzt. Im Fokus der Planungswerkstät-ten stand daher nicht die Initialisierung erster Digitalprojekte, sondern die sinn-volle Verknüpfung verschiedener digita-ler Lösungen. Während in den anderen Kommunen auf bereits bestehenden Erkenntnisse auf inhaltlicher Ebene Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten

Tabelle 1: Gegenüberstellung der in den vier Praxiskommunen behandelten Inhalte (eigene Darstellung)

Angermünde Fuchstal Lüneburg Wilhelmshaven

Fokus Gesamtstadt inkl. aller 23 Ortsteile

Gesamtstadt & Nachbar-gemeinden

Gesamtstadt & spezielle Fokusräume

Städtebau trifft Klima-schutz

(Bauleitplanung / Energie-wende)

Digitale Innenstadt Lüne burg

(Innenstadtentwicklung / Stadtmarketing)

- Zukunft Tonndeich digital (Stadtentwicklung &

Beteiligung)

Lokale Herausfor-derungen

• Mobilität

• Ortsungebundenes Arbeiten

• Wirtschaft & Tourismus

• Beteiligung

• Kommunikation

• Partizipation

• Gesundheitsversorgung

• Digitale Verwaltung

• Ressourceneffizienz &

Sektorenkopplung

• Nahversorgung

• Partizipation

• Digitale Bildung

• Demographischer Wandel

• Belebung der Innenstadt (post-Corona)

• Verkehrswende

• Kommunale Daten erheben, bereitstellen, bündeln

• Smart City personell be-setzen

• Mobilität

• Bildung

• Behördengänge & Ver-waltung

• Energie & Umwelt

• Infrastruktur

• Partizipation & Kommu-nikation

• Wirtschaft & Tourismus

• Daseinsvorsorge

• Sicherheit Handlungsfelder

(Abgeleitet aus beste-henden Konzepten oder grundlegend neu definiert)

Integrierte Handlungsfelder

• Perspektiven für Genera-tionen schaffen

• Siedlungs- und Land-schaftsräume nachhaltig weiterentwickeln

• Die Gesamtstadt ver-knüpfen

• Wirtschaft und Touris-mus stärken

• Angermünde gemein-sam gestalten

• Daseinsvorsorge

• Bildung & Soziales

• Digitale Verwaltung

• Kommunale Versorgung

& Infrastruktur

• Energie & Umwelt

• Siedlungsentwicklung &

Dorferneuerung

• Wirtschaft & Handel

• Mobilität

• Tourismus

• Kommunale Daten

• Verwaltung

Handlungsfelder für den Stadtteil Tonndeich

• Partizipation und Be-teiligung

• Mobilität

• Wirtschaft

• Wohnen

• Leerstand & Stadtbild

• Digitale Bildung und Teilhabe im Quartier

• Identität und Image-bildung

Priorisierte Hand-lungsfelder (In den Planungs-werkstätten vertie-fend behandelt)

• Wirtschaft & Tourismus stärken

• Die Gesamtstadt ver-knüpfen

• Digitale Verwaltung

• Bildung & Soziales

• Energie & Umwelt

• Kommunale Versorgung

• Wirtschaft & Handel

• Mobilität

• Digitale Beteiligung

• Leerstandsmatching

• Digitaler Zwilling

• Gemeindestele

• Projekte zur Erwachse-nenbildung

• Projekte zur digitalen Innenstadt

• Konzept zur Smart-City-Integration im ISEK

• Pop-Up Meeting Place

• Interne Prozessplattform

• Digitales Stadtteilbüro Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten Erkenntnisse auf inhaltlicher Ebene

ISEKs und den dort benannten Hand-lungsfeldern aufgebaut werden konnte, nutzte die Hansestadt Lüneburg den Smart-City-Prozess, um das Themenfeld Smart City unmittelbar in das ISEK zu integrieren. Dadurch, dass die Teilnah-me am Projekt gleichermaßen durch Stadtplanung und Stadtmarketing be-gleitet wurde, zeigte sich in der Kommu-ne weiterhin ein stärkerer Fokus auf die Bereiche Tourismus und Marketing.

Die Planungswerkstätten in Wil-helmshaven bauten auf Vorarbeiten auf, die insbesondere im Rahmen der Be-werbung als „Modellprojekt Smart Ci-ties“ des BMI entstanden. Zudem gab es bereits eine erste Bestandsaufnahme zu dem Thema und aktivierte Akteurinnen und Akteure aus der Zivilgesellschaft, die im Rahmen von Surveys und eines Workshops zur Ideenfindung angespro-chen und beteiligt werden konnten.

Die Arbeit zur Smart-City-Strategie-entwicklung erwies sich als hilfreich dabei, bestehende Vorarbeiten, Ansät-ze und Zielvorstellungen innerhalb der Verwaltung zu sammeln und abzuglei-chen. Durch die Vielzahl der beteiligten Akteurinnen und Akteure zeigte sich in den Planungswerkstätten, trotz des star-ken städtebaulichen Fokus im Pilotpro-jekt, ein starkes Interesse an übergeord-neten Themen der Smart City, wie z. B.

Inklusion, Teilhabe, digitale Bildung, aber auch an der Evaluation von Maß-nahmen. Die Arbeiten in Wilhelmsha-ven hatten aufgrund dessen, dass der Stadtteil Tonndeich im Zentrum des Projekts stand, einen engeren räum-lichen Fokus, als dies in den anderen Kommunen der Fall war. Einige Themen (z. B. Tourismus), die auf gesamtstädti-scher Ebene relevant sind, im Quartier jedoch nur eine mittelbare Rolle spie-len, wurden dadurch ausgeklammert.

Gleichzeitig ergab sich hierdurch die Möglichkeit, Akteurinnen und Akteure aus der Quartiersgesellschaft im Rah-men der Ideenfindung tiefergehend an der Erarbeitung einer Smart-City-Stra-tegie zu beteiligen. Ideen wurden somit auf kleinräumlicher Ebene entwickelt, bevor über Möglichkeiten der Skalie-rung auf die Gesamtstadt nachgedacht wurde. In den anderen Kommunen hin-gegen wurden erst Ideen entwickelt und anschließend Räume zur Erprobung diskutiert.

Lokale Herausforderungen und in-haltliche Schwerpunkte

Innerhalb der ersten Planungswerkstät-ten sowie der begleiPlanungswerkstät-tenden Bestands-aufnahmen via Interview oder Survey wurden mit und durch die jeweiligen Kernteams spezifische Herausforde-rungen identifiziert, die im Digitali-sierungsprozess priorisiert adressiert werden sollten (siehe Tabelle 1). Weiter-hin erarbeiteten sie Visionen und Ziele und letztlich konkrete Handlungsfelder, die im Rahmen des jeweiligen lokalen Smart-City-Prozesses im Vordergrund stehen sollten. Zwar ähneln sich trotz der heterogenen Struktur, Ausgangslage und Unterschieden im räumlichen Fo-kus der Praxiskommunen viele der mit Smart City verbundenen Herausforde-rungen und Handlungsfelder. Die unter-schiedlichen Ansätze der Pilotprojekte und darüber hinaus diskutierten digita-len Lösungen zeigen jedoch auf, welche Bandbreite die Projekte im Kontext der Smart City haben können und wie sich ganz spezifische lokale Herausforderun-gen mithilfe von Digitalprojekten adres-sieren lassen.

E-Government

Während das dem Gesamtprojekt „Die

digitale Stadt gestalten“ zugrundeliegen-de Verständnis einer Smart City weniger die „Digitalisierung der Verwaltung“ als die Verknüpfung von Stadtentwicklung und Digitalisierung im Fokus hat ( sie-he

g ExWoSt Info 52/1), wurde in der Ar-beit mit den Praxiskommunen ersicht-lich, dass sich das Thema E-Government auf Praxisebene nicht ausklammern lässt. Aktuelle rechtliche Vorgaben wie das Onlinezugangsgesetz führen dazu, dass Kommunen sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen müssen.

Zudem wurde in den Planungswerk-stätten deutlich, dass die Digitalisierung der Verwaltung und die Schulung der Verwaltungsbediensteten eine wichtige Grundlage für weitere Digitalisierungs-prozesse im Rahmen einer Smart City ist.

Als Ergebnis oder „Nebenprodukt“

von verwaltungsinternen Digitalisie-rungsprozessen erhoffen sich die Pra-xiskommunen die Schaffung der be-nötigten technischen Infrastrukturen, digitale Datengrundlagen sowie eine Vernetzung verschiedener Akteurinnen und Akteure innerhalb der Verwaltung.

Des Weiteren werden neben diesen in-ternen Effizienzsteigerungen konkrete, vorzeigbare Nutzen für Bürgerinnen und Bürger erwartet, welche diesen die Vorteile digitaler Ansätze aufzeigen können und darüber ein Verständnis für Digitalisierungsprozesse schaffen.

So lassen sich digitale Stadtentwicklung und E-Government in der Praxis häufig kaum voneinander trennen.

Beteiligung und Teilhabe

Insgesamt gab es in allen Kommunen ein großes Interesse am Handlungsfeld der digitalen Beteiligung und Mitnahme verschiedenster stadtgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure. Zwar gab es innerhalb der Praxiskommunen an-Erkenntnisse auf inhaltlicher Ebene Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten

fangs nur wenig Erfahrung im Feld der digitalen Partizipation. Der Einbezug verschiedener Akteursgruppen wie z. B.

der Zivilgesellschaft und verschiedener Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei der Erarbeitung von konkreten Pro-jektideen wurde jedoch als wichtiger Er-folgsfaktor angesehen. Hier zeigten sich in den vier Kommunen unterschiedli-che Ansätze in der Umsetzung. Während zwei Praxiskommunen den Fokus auf die Zivilgesellschaft als potenzielle Nut-zerinnen und Nutzer digitaler Angebote legten, spielten in einer anderen Kom-munen Themen wie die Identifikation von Bewohnerinnen und Bewohnern mit ihrem Stadtteil oder Möglichkeiten

zur Teilhabe im Quartier eine maßgeb-liche Rolle, so dass beispielsweise auch die vor Ort ansässige Verbraucherzen-trale in den Prozess integriert wurde.

Insbesondere in den ländlich geprägten Kommunen wurde weiterhin überlegt, wie die Integration und Mitnahme älte-rer Bürgerinnen und Bürger im Smart-City-Prozess erfolgen kann.

Mobilität und Verkehr

In allen vier Kommunen spielte das Themenfeld „Mobilität“ eine zentrale Rolle. Aufgrund der unterschiedlichen Herausforderungen wurden hierbei verschiedene Problemstellungen und Lösungsansätze diskutiert. So stellt in

ländlichen Kommunen die Anbindung von Ortsteilen an die Kernstadt sowie die Verbindung der Ortsteile unterein-ander eine große Herausforderung dar, in größeren Kommunen hingegen eher die Gestaltung der Verkehrswende mit-tels digitaler, aber auch analoger Ansät-ze. Es zeigt sich, dass eine Vielzahl an Fallbeispielen aus größeren Kommunen stammt und somit eher großstädtische Herausforderungen adressiert. Auf-grund des übergreifenden Interesses unterschiedlichster Kommunen an Lö-sungsansätzen und Instrumenten gilt es daher, in Zukunft insbesondere auch Lösungen kleinerer Kommunen eine höhere Sichtbarkeit zu verschaffen.

Abbildung 13: Beispielbild Mobilität (Foto: Franz Flögel)

Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten Erkenntnisse auf inhaltlicher Ebene

Smart-City-Strategieprozesse in unterschiedlichen Kommunen Die während der Planungswerkstätten gewonnen Erkenntnisse zur Durchfüh-rung von Strategieprozessen in unter-schiedlichen Kommunen erwiesen sich als hilfreiche Grundlage für die Gewnung allgemeiner Erkenntnisse zur in-haltlichen wie auch konzeptionellen Gestaltung von Smart-City-Strategie-prozessen.

Dort, wo bisher kaum Smart-City-Projekte umgesetzt wurden, bedarf es häufig anfänglich erster Projekte, um für das Thema zu sensibilisieren und Mög-lichkeiten der Digitalisierung aufzuzei-gen. Erst dann sollte in umfangreiche Strategieprozesse eingestiegen werden.

Dies gilt zumeist für kleinere Kommu-nen, die aus diesem Grund eher Inter-esse an einer projektorientierten Heran-gehensweise haben und häufig mithilfe erster Digitalprojekte den Smart-City-Prozess anstoßen. In größeren Kommu-nen mit vielen Beschäftigten, Dezerna-ten und Stabsstellen hingegen eignen sich erste Vorarbeiten auf der Strategie-ebene dazu, Wissen verschiedener Stel-len zu bündeln, Beschäftigte über den Prozess zu informieren und das weitere Vorgehen zu legitimieren.

Der Rückgriff auf bestehende Kon-zepte wie ISEKs zeigte sich als hilfrei-cher Ansatz für die Entwicklung von Smart-City-Strategien. Bereits durch-geführte Bestandsaufnahmen und De-finitionen von Zielen und Handlungs-feldern ermöglichen es – abhängig von Umfang und Aktualität – diese im Rah-men des Smart-City-Prozesses direkt oder zumindest teilweise einfließen zu lassen oder um digitale Komponenten zu ergänzen. Die bereits durch Ratsbe-schlüsse legitimierten Konzepte und da-rin benannten Handlungsfelder bieten

weiterhin die Legitimation für die Priori-sierung von bestimmten Themenfeldern im Kontext des Smart-City-Prozesses.

Ein kleinschrittiges Vorgehen entlang zuvor erprobter Arbeitsschritte ermög-licht eine strategische Herangehenswei-se bei der zuerst gemeinsam Herausfor-derungen, Visionen und Ziele definiert werden, bevor es an die Entwicklung kleinteiliger Maßnahmen geht. Somit wird der Prozess weniger von bekann-ten Lösungen aus gedacht, sondern viel-mehr bedarfsorientiert entwickelt. Die auf einer vorangegangenen Bestands-aufnahme aufbauende Herangehens-weise erlaubt es im Rahmen der Erstel-lung einer Smart-City-Strategie lokale Problemlagen und Herausforderungen zu berücksichtigen und passende Maß-nahmen zu entwickeln. Hierbei gilt es, den Strategieprozess im gesamten Ver-lauf möglichst flexibel zu gestalten. So wird teilweise erst zu einem späteren Zeitpunkt als geplant oder erst nach Einbindung weiterer Akteurinnen und Akteure ersichtlich, inwiefern sich ge-plante Maßnahmen weiterentwickeln, kombinieren oder vertiefen lassen, um den allgemeinen Nutzen der Maßnah-men zu erhöhen.

Die verschiedenen Ansätze, Hinter-gründe und Facetten des Themenfeldes Smart City und die unterschiedlichen Ausgangssituationen und Zieldimen-sionen unterschiedlicher Kommunen gilt es, bei der Gestaltung, Begleitung und Förderung von Strategieprozessen zu beachten. So ist es wichtig, die Viel-zahl an Möglichkeiten, Methoden und Herangehensweisen, die sich für Kom-munen von unterschiedlicher Größe, mit oder ohne Vorarbeiten, mit eher strategisch-konzeptionellem oder eher projektorientiertem Ansatz eignen, dar-zustellen.

Erkenntnisse auf inhaltlicher Ebene Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten

Fazit und

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