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Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die FFH-Lebensraumtypen

5 Erhaltungs- und Entwicklungsziele

5.1 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die FFH-Lebensraumtypen

Generelles Erhaltungsziel ist die Erhaltung der Lebensraumtypen in ihrer derzeitigen räum-lichen Ausdehnung sowie in ihrem gegenwärtigen Erhaltungszustand.

5.1.1 Natürliche nährstoffreiche Seen [3150]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung einer günstigen Gewässerqualität durch Verhindern des Eintrags von Nährstoffen, Pflanzenschutzmittel und Abfällen

 Erhaltung der standort- und lebensraumtypischen Ufer- und Wasserpflan-zenvegetation sowie der Röhrichtzone unter anderem auch durch Unterbin-dung ungeregelter Freizeitnutzung

 Erhaltung der Lebensraumqualität für die natürlicherweise vorkommenden re-gionaltypischen Tier- und Pflanzenarten durch eine nur extensive und ange-messene fischereiliche Bewirtschaftung oder durch Unterlassung einer fische-reilichen Bewirtschaftung

Entwicklungsziele:

 Verbesserung des Erhaltungszustandes von Stillgewässern durch Reduzier-rung des Karpfenbesatzes

5.1.2 Kalktuffquellen [*7220]

Erhaltungsziele:

 Bewahrung der für den Lebensraumtyp günstigen Standortbedingungen, ins-besondere:

 Vermeidung anthropogener Minderungen der Quellschüttung

 Vermeidung und Verringerung von Nährstoffeinträgen und Schadstoffeinträ-gen

 Erhaltung des natürlichen Reliefs und der natürlichen Dynamik der Tuffbildung

 Vermeidung von Beeinträchtigungen durch Ablagerungen jeglicher Art Entwicklungsziele:

 Ausschluss von Stoffeinträgen sowie von Tritt- und Befahrungsbelastungen, ausgehend von angrenzenden, intensiv genutzten Flächen (Einrichtung von Pufferzonen, Nutzungsverzicht)

 Beseitigung der Beeinträchtigungen durch Ablagerungen im Bereich der Kalktuffquelle im Bechtel

5.1.3 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation [3260]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung eines kleinen Seitengewässers des Kohlbaches unterhalb von Zai-senhausen in seinem aktuellen Zustand und Gewässerverlauf

5.1.4 Kalk-Magerrasen [6210], (besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen [*6210])

Erhaltungsziele:

 Erhaltung gemähter Halbtrockenrasen durch traditionelle zweischürige Mahd oder Pflege einschließlich ihrer basenreichen Saumgesellschaften mit den da-rin seltenen, für den Kraichgau typischen Tier- und Pflanzenarten

 Erhaltung von Halbtrockenrasen durch Beweidung im Bereich schwer zugäng-licher Terrassen und Hänge

 Reduzierung der Beschattung durch Rückschnitt von Gehölzen auf Stufenrai-nen zwischen Halbtrockenrasen schmaler Terrassen

 Bekämpfung der den Lebensraumtyp abbauenden Arten, insbesondere von Goldrute (Solidago canadensis)

 Sicherung der Erschließung der Halbtrockenrasengrundstücke unter Umstän-den durch Neuanlage von Wegen als Grundvoraussetzung für die Erhaltung einer Nutzung oder einer Pflege (z.B. Mausberg, Leuterstal)

Entwicklungsziele:

 Wiederherstellung gemähter Halbtrockenrasen aus vergrasten und verbusch-ten Brachestadien

 Wiederherstellung gemähter Halbtrockenrasen aus Trespen-Glatthaferwiesen auf besonders trockenen Hangterrassen und Hängen (ehemalige Mesobromi-on-Gesellschaften)

 Entwicklung von Halbtrockenrasen durch Beweidung und Rodung im Bereich vorrückender Waldränder (Naturschutzgebiete „Kleiner Kraichbach“ und

„Kohlbachtal und angrenzende Gebiete“)

5.1.5 Magere Flachland-Mähwiesen [6510]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung und Sicherung der mageren Flachlandmähwiesen auf den Terras-sen und an den Hängen durch Gewährleistung einer Nutzung oder Durchfüh-rung von Pflegemahd mit Abräumen

 Sicherstellung von einem Mahdregime mit Abräumen auch auf den vielfach nur gemulchten Streuobstflächen

 Pflege und Rückschnitt von Obstbäumen auf Glatthaferwiesen mit zu dicht stehendem Hochstammobst

 Erhaltung der extensiven Nutzung von Auenwiesen bei gleichzeitiger Siche-rung ehemaliger kulturhistorisch bedeutsamer Wässerwiesenstrukturen (z.B.

im NSG „Kraichbach- und Weiherbachaue“)

 Bekämpfung der den Lebensraumtyp abbauenden Arten, insbesondere von Goldrute (Solidago canadensis) auf den lößgeprägten Hängen und Stufenrai-nen

 Erhaltung der Übergänge zu Kontaktgesellschaften, insbesondee zu artenrei-chen basenreiartenrei-chen Säumen auf Stufenrainen und feuchten- und wechsel-feuchten Wiesen in den Auen

Entwicklungsziele:

 Wiederherstellung von Flachlandmähwiesen aus vergrasten und teilweise ru-deralisierten Brachestadien

 Verbesserung des Erhaltungszustandes artenarmer gemulchter Glatthafer-wiesen durch Abräumen des Mähgutes

5.1.6 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation [8210]

Erhaltungsziele

 Erhaltung eines typischen Artenspektrums unter besonderer Berücksichtigung der auf die innerhalb des Waldes bestehenden Luftfeuchte- und Lichtverhält-nisse fein abgestimmten Lebensgemeinschaften, die aus Moosen, Flechten, Farnen und höheren Pflanzen bestehen können (keine pauschale Freistellung von Felsen)

 Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur

 Erhaltung der natürlichen Standortsverhältnisse (morphologische Felsstruktu-ren, Schutz vor Stoffeinträgen, Trittbelastung)

Entwicklungsziele

Für diesen Lebensraumtyp werden keine Entwicklungsziele formuliert, da die gu-te Bewertung des Lebensraumstyps durch das natürliche Standortspogu-tential und die Genese der Biotope bedingt ist.

5.1.7 Hainsimsen-Buchenwald [9110]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der lebensraumtypischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der gesellschaftstypischen Baumartenzusammensetzung

 Erhaltung eines angemessenen Totholzvorrates und einer angemessenen Anzahl an Habitatbäumen

 Erhaltung der natürlichen Standorteigenschaften hinsichtlich Boden- und Wasserhaushalt

Entwicklungsziele:

 Erhöhung des Angebots an lebensraumtypischen Habitatstrukturen, insbesondere durch Erhöhung der Habitatbaumanzahl

5.1.8 Waldmeister-Buchenwald [9130]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der lebensraumtypischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der gesellschaftstypischen Baumartenzusammensetzung

 Erhaltung eines angemessenen Totholzvorrates und einer angemessenen Anzahl an Habitatbäumen

 Erhaltung der natürlichen Standorteigenschaften hinsichtlich Boden- und Wasserhaushalt

Entwicklungsziele:

 Erhöhung des Anteils an lebensraumtypischen Baumarten

 Erhöhung des Angebots an lebensraumtypischen Habitatstrukturen, insbe-sondere durch Erhöhung der Habitatbaumanzahl

5.1.9 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald [9170]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der lebensraumtypischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der gesellschaftstypischen Baumartenzusammensetzung, durch Reduzierung der Verbissbelastung

 Erhaltung eines angemessenen Totholzvorrates und einer angemessenen Anzahl an Habitatbäumen

Entwicklungsziele:

 Erhöhung des Anteils an lebensraumtypischen Baumarten

5.1.10 Auenwälder mit Erle, Esche und Weide [*91E0]

Erhaltungsziele:

 Erhaltung der lebensraumtypischen Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der gesellschaftstypischen Baumartenzusammensetzung

 Erhaltung der typischen regionalen Ausprägungen des Lebensraumtyps

 Erhaltung der lebensraumtypischen Habitatstrukturen (Totholz, Habitatbäume, Auendynamik)

 Erhaltung des charakteristischen Wasserhaushaltes Entwicklungsziele:

 Erhöhung des Anteils an lebensraumtypischen Baumarten

 Erhöhung des Angebots an lebensraumtypischen Habitatstrukturen, insbe-sondere durch Erhöhung der Habitatbaumanzahl (Totholz, Habitatbäume)

 Förderung der Auendynamik durch Verbesserung des Wasserhaushalts („Feuchtwald Königsee SO Heidelsheim“; „Bach- Eschenwald am Weiherbach O Münzesheim“; „SW Kraichtaler Bachaue"; NSG „Kraichbachniederung“, „Er-len-Eschen-Wald Markbrunnen“

5.2 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die Lebensstätten von