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Im Dokument Wiesbadener Stadtanalysen (Seite 5-9)

Rund um das „Leben in Wiesbaden“ wurden im Herbst 2016 zum zweiten Mal in dieser Form Bürgerinnen und Bürger befragt. Insgesamt wurden 9 000 repräsentativ ausgewählte Wiesbadener vom Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik im Namen des Oberbürgermeisters angeschrieben. Gut 2 500 haben

„stellvertretend“ für die Bürgerschaft ihre Meinung abge-geben und Auskunft über ihre Lebenssituation und ihr Verhältnis zur Stadt erteilt. Der vorliegende Teilbericht bezieht sich auf die Wahrnehmung und Bewertung Wiesbadens und des eigenen Stadtteils.

Zufriedenheit und Verbundenheit mit Wiesbaden

Vom Grundtenor erreicht die Zufriedenheit mit der städti-schen Lebensqualität ein fast identisches Niveau wie vor zwei Jahren, als die Studie erstmals durchgeführt wurde.

Im Detail zeigen sich aktuelle Trendabweichungen im Meinungsbild, die lokale wie globale Einflüsse wider-spiegeln.

Die überwiegende Mehrheit der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener lebt gerne in der Landeshauptstadt (81 %), bescheinigt ihr eine hohe Lebensqualität und fühlt sich mit ihr verbunden (28 % sehr stark verbunden, weitere 51 % verbunden). Hoch ist auch die Verbundenheit und Zufriedenheit der Befragten mit ihrem jeweiligen Stadt-teil: 25 % empfinden sich als stark verbunden, weitere 47 % als verbunden. Sowohl Wiesbaden als auch ihrem Stadtteil verbunden fühlen sich 61 % der Befragten. Kei-nerlei Bezug zu beiden lokalen Ebenen empfinden nur 9 % der Befragten. Die Verbundenheit mit Wiesbaden hat sich seit 2014 nicht spürbar verändert.

Was gefällt den Wiesbadenern an ihrer Stadt und was macht Wiesbaden zur Heimat?

Den Wiesbadenern gefällt vor allem das Stadtbild mit der historisch geprägten Architektur. Besonders ins Herz geschlossen haben sie die grüne Stadt und die Nähe zum Wald. Die Lage und Größe der Stadt wird ebenfalls

herausgehoben sowie das Kultur- und Freizeitangebot, wozu auch die vielen Feste zählen. Seltener nehmen die Befragten in der Beschreibung ihrer persönlichen „Wies-baden-Highlights“ Bezug auf die Bäder und Quellen der Stadt und die Menschen bzw. das „soziale Klima“.

Der „soziale Faktor“, sprich die persönlichen Bindungen und das private Umfeld spielen allerdings für die meisten Befragten eine ganz wesentliche Rolle, um sich in Wies-baden heimisch zu fühlen: Familie, Partner oder Kinder, Freunde und persönliche Beziehungen vor Ort machen Wiesbaden für viele zur Heimat.

Wichtigkeit und Zufriedenheit

mit verschiedenen Aspekten städtischer Lebensqualität Für die meisten Bürgerinnen und Bürger sind die Um-weltqualität (71 %), die ärztliche Versorgung (69 %) so-wie die öffentliche Sicherheit besonders wichtig für ihr Wohlbefinden in der Stadt. Danach folgen sichere Fuß-wege und öffentliche Verkehrsmittel sowie die Sauber-keit des Stadtbildes als Aspekte, die für mehr als 60 % der Befragten sehr wichtig sind.

Am zufriedensten sind die Befragten in Wiesbaden mit den wohnungsnahen Einkaufsmöglichkeiten, den Grün-anlagen und Parks sowie der ärztlichen Versorgung. Vier von fünf Befragten sind damit zufrieden, etwa 30 % sind sehr zufrieden; der Anteil explizit Unzufriedener erreicht maximal 5 %.

Die kritischsten Bewertungen erhalten – ähnlich wie 2014 - die Punkte Fahrradwege und Radverkehrssicher-heit, die Sauberkeit des Stadtbildes, der Lärmpegel und die öffentliche Sicherheit (Anteil Unzufriedene jeweils zwischen 21 – 26 %).

Im Vergleich zu 2014 auffällig ist der Rückgang der Zu-friedenheit mit den Grünanlagen und Parks (- 8 Prozent-punkt sehr Zufriedene). Aktuell auch etwas gesunken sind die Anteile Zufriedener mit den Schwimmbädern und mit der ärztlichen Versorgung bzw. den

Kranken-Leben in Wiesbaden 2016 - Wahrnehmung und Bewertung Wiesbadens 3

häusern. Beides sind Bereiche, die seit der letzten Be-fragung stark in der öffentlichen Diskussion standen.

Je nach Lebens- bzw. Haushaltssituation sind durchaus markante Abweichungen in der Wichtigkeit und auch im Zufriedenheitsurteil der Bürgerinnen und Bürger fest-stellbar.

Welche Probleme und Aufgabenprioritäten werden wahrgenommen?

Von sich aus thematisieren die Befragten in der offenen Frage nach den wichtigsten aktuellen Problemen Wies-badens am häufigsten die Sauberkeit, die Fahrrad- und Parksituation in der Stadt, Straßenzustand und Baustel-len sowie die hohen Wohnungs- und Immobilienpreise bzw. fehlenden Wohnraum.

Aktuell häufiger als 2014 sind Nennungen zu registrie-ren, die sich auf das Themenfeld Migranten, Flüchtlinge und Integration beziehen. Diese zielen auf verschiedene Aspekte ab: von einigen wird ein hoher bzw. gestiegener Ausländer- oder Migrantenanteil als problematisch wahr-genommen. Andere heben eher die Integration oder auch stadträumliche Konzentration von Migranten her-vor.

Von einer vorgegebenen Liste mit 24 kommunalen Auf-gaben werden von einer großen Mehrheit als besonders vordringlich die Punkte Sicherheit und Ordnung, preis-günstiger Wohnraum, Sauberkeit von Straßen und Plät-zen, Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, die Sicherung des selbständigen Lebens und der Pfle-gesituation älterer Menschen sowie die Pflege der Parks und Grünanlagen gewählt.

Im Vergleich zu 2014 an Zuspruch gewonnen haben insbesondere Maßnahmen für Sicherheit und Ordnung (+ 7,7 Prozentpunkte), zur Integration von Migranten und Ausländern (+ 6,9), sowie zur Pflege der Parks und Grünanlagen (+ 5,7).

Beurteilung der eigenen Wohngegend

Für die alltägliche Lebens- und Wohnqualität ist das di-rekte Wohnumfeld oft wichtiger als das gesamtstädtische Angebot. Daher wurden in der diesjährigen Befragung ausgewählte Aspekte auch für das Wohngebiet erfragt.

Ähnlich wie in der gesamtstädtischen Wichtigkeitseinstu-fung stehen auch für das Wohngebiet die Sauberkeit und Sicherheit ganz oben an sowie die Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten. Lediglich die Nähe zu Schu-len, Kindertagesstätten und Spielplätzen sowie Gastro-nomie und Ausgehmöglichkeiten werden von mehr als einem Viertel der Befragten für das eigene Wohngebiet als unwichtig erachtet. Ersteres ist allerdings für 90 % der Befragten mit minderjährigen Kindern wichtig, wäh-rend Ausgehmöglichkeiten für jüngere Befragte eine hö-here Relevanz haben.

Im Großen und Ganzen zufrieden sind die Wiesbadene-rinnen und Wiesbadener in ihrem jeweiligen Wohngebiet mit der Verkehrsanbindung (68 %), der Nähe zu Grünflä-chen (61 %), den Einkaufsmöglichkeiten (59 %) und der öffentlichen Sicherheit tagsüber (58 %).

Dagegen ist im Meinungsbild das Sicherheitsgefühl abends bzw. nachts (18 % unzufrieden, 36 % teils/teils), die Sauberkeit (17 % unzufrieden, 37 % teils/teils), die Lärmbelastung (19 % unzufrieden, 33 % teils/teils) sowie die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum im eigenen Viertel durchaus verbesserungswürdig. Auch hier zeigen sich typische Unterschiede je nach Lebens- bzw. Haus-haltssituation sowie im kleinräumigen Vergleich.

Im Gesamtschnitt am zufriedensten mit ihrem Wohnge-biet sind Befragte im Bereich der nordöstlichen Vororte sowie im Gebiet Nordost, Sonnenberg und Rambach, während in AKK, Mitte / Westend und Dotzheim / Kla-renthal die Zufriedenheit am geringsten ausfällt.

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2 Hintergrund und Konzept der

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