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Ergebnisse des Stofftransportexperimentes

Im vorhergehenden Kapitel 7 wurden die Resultate der Wasserhaushaltmessun-gen zusammengestellt und diskutiert. Richtung und Stärke des Wasserflusses wurde dabei mit Hilfe der Potentialunterschiede im Bodenwasser und des Darcy-Gesetzes bestimmt. Die Bodenwasserbilanz wurde mit Tensiometern unter Anwendung von Darcy-Gesetz und Kontinuitätsgleichung berechnet und der Wassergehalt des Bodens zusätzlich mit Hilfe der Gammasonde bestimmt. Eine weitere, unabhängige Methode zur Untersuchung des Bodenwasserhaushaltes besteht darin, dem Wasser eine Substanz zuzugeben und deren Transport durch das Wasser zu verfolgen. Die Theorie dazu wurde in Kapitel 22, die Methodik in Kapitel 32 erläutert.

Am 27. Mai 1983 wurden im Meßblock West Chlorid und Bromid verteilt (Kap. 32) und anschließend der Transport dieser Substanzen im Bodenwasser ver-folgt, indem über 20 Tensiometer an 16 Tagen Bodenwasser abgesaugt wurde.

Vor der Verteilung von Chlorid und Bromid enthielt der unbehandelte Boden 1,2-3,6 ppm Chlorid, 1,5-5,4 ppm Nitrat und 2,1-6,2 ppm Sulfat (ein Wert mit 28,8 ppm). Das Sulfat stammte aus dem Muttergestein (Gips), das Nitrat von den Pflanzen. Bromid ließ sich nicht nachweisen, hingegen Chlorid, das in geringen Men-gen vorhanden war und vermutlich aus dem Muttergestein stammte.

Die aufgebrachten Salze Chlorid und Bromid bewegten sich wie erwartet als Kon-zentrationsimpuls unter zunehmender Abschwächung in die Tiefe (Abb. 38 und 39).

Die Konzentration der ausgebrachten Lösung betrug rund 90 000 ppm (Kap. 32).

Beim Chlorid wurde am 21. Juli 1983, 55 Tage nach Beginn und nach 70 mm Nieder-schlag, in 25 cm Tiefe eine Konzentration von 1216 ppm erreicht, beim Bromid am 20. August 1983, 85 Tage nach Beginn und nach 128 mm Niederschlag, eine Konzen-tration von 954 ppm. Beim Bromid war der Spitzenwert vermutlich höher und wurde zwei bis drei Wochen vor diesem Datum erreicht. Wegen der trockenen Witterung konnte aber leider dreimal kein Wasser abgesaugt werden. In 105 cm Tiefe betrug am 11. 0 kto ber 1983, 137 Tage nach Beginn, beim Tensiometer Nr. 51 der maximale· Chlo-ridgehal t 306 ppm; der maximale Bromidgehalt erreichte am 8. September 1983, 104 Tage nach Beginn, in 115 cm Tiefe eine Konzentration von 69 ppm beim Tensiometer Nr. 62, in der zweiten Tensiometerreihe (Spalte) am 11. Oktober 1983 in 105 cm Tiefe eine Konzentration von 229 ppm beim Tensiometer Nr. 63.

Die zweidimensionale, zeitliche Darstellung der Konzentrationen (Abb. 38) zeigt, daß sich das Bodenwasser nicht nur senkrecht nach unten bewegt hat, wie das auf-grund der Gradienten vermutet wurde (Kap. 76). Chlorid war nur über der linken Tensiometerreihe verteilt worden, Bromid über den mittleren beiden, während über der rechten weder Bromid noch Chlorid verteilt worden war.

Würden Chlorid und Bromid vom Bodenwasser nur konvektiv und nur vertikal nach unten transportiert, so würde man in der linken Reihe (Abb. 38) nur Chlorid, in den mittleren zwei ausschließlich Bromid und in der rechten Reihe nichts feststel-len. Unter dem Einfluß von Diffusion und Dispersion werden Bromid und Chlorid

aber auch lateral verteilt, so daß sie ebenso in den anderen Reihen zu finden sind.

Die erhaltenen Analysenwerte zeigen, daß die Salze auch lateral verlagert werden, aber nicht gleichmäßig bergwärts wie talwärts. Chlorid wird an der Oberfläche bang-abwärts transportiert. Vom Tensiometer Nr. 11 ausgehend, ist die Konzentration beim 30 cm horizontal entfernten, talwärts gelegenen Tensiometer Nr. 12 während rund 7 Wochen höher als beim senkrecht unter Tensiometer Nr. 11 eingebauten und 20 cm entfernten Tensiometer Nr. 21 (Abb. 38). Erst nach 46 Tagen war bei diesem Tensiometer ein sehr schwacher Anstieg des Chloridgehaltes auf 8 ppm festzustellen.

Im über 90 cm entfernten Tensiometer Nr. 24 hingegen war bereits nach 7 Tagen ein Anstieg der Chloridkonzentration auf 23 ppm registrierbar. Beim Bromid müßten die Kurven der dritten Tensiometerreihe, da näher an der Bodenoberfläche, zwi-schen den Konzentrationen liegen, die mit dem Tensiometer gleicher Höhe der zwei-ten Reihe und dem darüberliegenden Tensiometer gemessen wurden. In den oberen Horizonten traf dies zu. Die Kurve der Konzentration beim Tensiometer Nr. 23 lag etwa in der Mitte derjenigen bei Nr. 22 und 12, dasselbe galt für Nr. 33 bzw. 32 und 22. In größerer Tiefe war indes eindeutig eine Drift sichtbar. Die Bromidgehalte bei den Nrn. 43, 53 und 63 waren eindeutig höher als die entsprechenden der zweiten Reihe. Die Bromidgehalte beim tiefsten Tensiometer der vierten Reihe (Nr. 64), wo kein Bromid auf der Oberfläche ausgebracht wurde, waren am 11. Oktober und 2. November höher als beim gleich tiefen Tensiometer der zweiten Reihe (Nr. 52), das unter der Bromidfläche lag. Beim Bromid lag also eindeutig ein talwärts gerich-teter Transport vor. Diffusion und Dispersion sorgten dafür, daß auch bei den berg-wärts gelegenen Tensiometern (Nr. 31 und 51) wenig Bromid nachzuweisen war .

. Ob auch Bromid an der Oberfläche transportiert wurde, ließ sich nicht belegen, weil der Boden beim Tensiometer Nr. 24 häufig zu trocken war, um Bodenwasser absaugen zu können. Mit der gewählten Versuchsanordnung war nicht nachzuweisen, ob das Chlorid stärker talwärts als bergwärts transportiert wurde. Beides ist aber aus Analogie anzunehmen.

Aus dem vorhin Gesagten lassen sich daher zwei Erkenntnisse ableiten:

1. An oder knapp unter der Bodenoberfläche findet zeitweise ein hangabwärts ge-richteter Fluß statt. Oberflächennaher, hangabwärts gege-richteter Fluß ist als soge-nannter «subsurface flow» bekannt (WHIPKEY und KIRKBY, 1978). GREMINGER (1984) fand in einer stark sauren, schwach pseudovergleyten Braunerde am Hang, daß ein laterales Fließen besonders häufig in 15 cm Tiefe auftrat. Mit den Tensio-metern war dieses Fließverhalten in der Rendzina nicht zu beobachten.

2. Auch unterhalb von rund 60 cm Tiefe bewegt sich das Bodenwasser nicht nur ver-tikal nach unten, sondern es wird hangabwärts abgelenkt. Bei der Strukturunter-suchung (Kap. 63) konnte ab etwa 90 cm Tiefe eine Schichtung nachgewiesen wer-den. Zudem liegt bei etwa 70 cm Tiefe (Kap. 43) der Übergang vom feinerde-armen Cl-Horizont zum feinerdereichen C2-Horizont. Beides fördert sicher einen hangabwärts gerichteten Fluß.

Tiefe (cm)

25

45

65

85

105

115

Chlorid

21

\

31

51

800 ppm 600 ~ Chlorid 400 • Bromid 200

o---~~~~-MJ JASON 1983

0

22 24

32 33 34

i

42

~

43 44

52 53 54

/

62 63 64

30 60 90 cm

Abbildung 38 Zeitlicher Verlauf der an 20 Tensiometern (Absaugstellen) gemessenen Bromid- und Chlorid-Konzentration des Bodenwassers. Meßblock West, 3. Ebene.

Mit den Tensiometern wurde ein senkrecht nach unten gerichteter Fluß festgestellt.

Eine systematische Abweichung hangabwärts konnte nicht nachgewiesen werden.

Am 27. Mai 1983 wurden Bromid und Chlorid auf den Boden ausgebracht (Abb. 38). 24 Tage später, am 20. Juni 1983, war in einigen Tensiometern der Chlorid-gehalt bereits angestiegen und wenig Bromid vorhanden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 21 mm Niederschlag gefallen; die größte zurückgelegte Strecke (zweimal vor-handen) zwischen der Bodenoberfläche und der Tiefe, wo Chlorid festzustellen war, betrug 105 cm. Bereits vorher zeigten sich Anstiege im Chlorid- und im Bromid-gehalt. Sofern nicht Analysefehler vorliegen, kämen Transportgeschwindigkeiten von 100 cm in 4 Tagen vor. Auch wenn man die Zeiten betrachtet, bis die Konzentra-tion von 5 ppm erreicht wird, zeigt sich, daß das Bodenwasser sich nicht als gleich-mäßige Front bewegt, sondern in gewissen Proben schneller fließt. Das Fortschreiten der 10-ppm-Front hingegen ist ziemlich gleichmäßig.

Aus der Bewegung des Konzentrationsmaximums erhält man eine durchschnitt-liche Porenwassergeschwindigkeit (Kap. 222). Die Werte lagen zwischen 2,0 · 10-6 und 1,3 · 10-5 cm/s. Die tiefen Werte kamen in den oberen Horizonten vor, weil dort ein Teil des Wassers durch die Wurzeln verbraucht wird. Ab 55 cm Tiefe schwankten die Werte der Porenwassergeschwindigkeit nur noch zwischen 5,0 · 10- 6 und 1,3 · 10-5 cm/s. Die Streuung ist erstaunlich gering. Bei einem durchschnittlichen Wassergehalt über die ganze Tiefe von 16 bis 18 % v und einem Gradienten von

+

1 ergäbe sich ein k-Wert von 8,0 · 10-7 bis 2,3 · 10- 6 cm/s. Berücksichtigt man auch die Evapotranspiration, die im anschließenden Abschnitt auf 40 Prozent des Niederschla-ges Niederschla-geschätzt wurde, erhält man 1,3-3,8 · 10-6 cm/s. Dieser k-Wert entspricht einem über die ganze Tiefe und Vegetationsperiode gemittelten k-Wert. Während der Vege-tationsperiode 1983 wurden zeitweise recht hohe Saugspannungen gemessen (vgl.

Kap. 741), meist bewegten sie sich aber im Bereich von 10 bis 60 cm WS. Die erhalte-nen k-Werte liegen damit in der gleichen Größenordnung wie diejenigen, die mit Hilfe der Wasserbilanz berechnet wurden (Kap. 77) und in Abbildung 34 dargestellt sind. Sie sind sogar eher noch ein wenig kleiner.

Vom 27. Mai bis 11. Oktober 1983 fielen im Bestand 254 mm Niederschlag. Nach der Wasserbilanz (Kap. 77) betrug der durchschnittliche Wassergehalt zu dieser Zeit 16-18 %v. Das Wasser hätte daher rund 150 cm zurücklegen müssen (vgl. Kap. 222).

Aufgrund der Konzentrationsmaxima hat sich das Chlorid 105 cm, das Bromid 65 bzw. 95 cm (2. bzw. 3. Tensiometerreihe) weit bewegt. Durchschnittlich hat das Kon-zentrationsmaximum 59 Prozent der erwarteten Strecke zurückgelegt. Das heißt, 40 Prozent des gefallenen Niederschlages sind von den Pflanzen verbraucht worden.

Aus der Menge des in dieser Zeit gefallenen Niederschlages und aus der Bewegung des Konzentrationsmaximums läßt sich die Evapotranspiration der Kraut- und Strauchschicht berechnen. Daraus läßt sich wiederum die Tiefensickerung bestim-men. Die erhaltenen Werte lauten wie folgt:

Periode:

Niederschlag:

27. Mai-11. Oktober 1983, 137Tage 254 mm

c>

1,9 mm/d

\0 Ul

Abbildung 39 Zeitlicher Verlauf der an 15 Tensiometern (Absaugstellen) gemessenen Bromid- und Chlorid-Konzentration

des Bodenwassers. ·

Links: Tensiometer Nr. 11, 21, 31, 51; Mitte: Nr. 12, 22, 32, 42, 52, 62; rechts: Nr. 23, 33, 43, 53, 63 (vgl.Abb. 38).

Zahlen über den Kurven: Zeit in Tagen nach Ausbringung der Chlorid-und Bromidlösungen (27. Mai 1983).

Evapotranspiration:

Tiefensickerung:

105 mm

c>

0,8 mm/d 149 mm

c>

1,1 mm/d

Der Meßblock West war mindestens 5 m von den nächsten Bäumen (Buchen) ent-fernt. Der Boden war von ihnen daher nur schwach durchwurzelt, was nachträglich, als der Boden des Meßblockes schichtweise auseinandergenommen wurde, bestätigt werden konnte. An der gefundenen Evapotranspiration von 0,8 mm/d sind die Bäume daher höchstens schwach beteiligt, vielleicht mit 0,1-0,2 mm/d. Der Rest, 0,6-0,7 mm/d, geht zu Lasten der Kraut- und Strauchvegetation. Bis anhin wurde dieser Anteil als vernachlässigbar betrachtet. Die Evapotranspiration der gesamten Vegetation beträgt schätzungsweise 400 mm/a. Dieser Betrag ergibt sich aus dem Vergleich mit den Werten von BORER (1982), GREMINGER (1984) und VOGELSANGER (1983) und aus der Formel von Turc (zit. in DRAcos, 1980). 400 mm/a bedeutet bei einer Vegetationsperiode von rund 5 Monaten (Mitte Mai-Oktober) eine tägliche Evapotranspiration der gesamten Vegetation von etwa 2,5 mm. Der Anteil der Strauch- und Krautschicht an der gesamten Evapotranspiration liegt somit bei 25-30 Prozent und ist demzufolge im Schitterwald keinesfalls vernachlässigbar. Der Schit-terwald ist als Folge der letzten, starken Durchforstung, die bereits den Charakter einer Lichtwuchsdurchforstung hat, stark gelichtet. In geschlossenen Beständen ist mit einem geringeren Evapotranspirationsanteil der Kraut- und Strauchvegetation zu rechnen.

Die Schätzung der Evapotranspirationsrate beruht, wie bereits erläutert, auf der Analyse der Chlorid- und Bromidgehalte von 20 Absaugstellen an 16 Meßtagen und dem daraus ermittelten Fortschreiten der Konzentrationsmaxima. Dazu waren keine Anpassungsfaktoren nötig. Der Meßaufwand war klein. Die Ergebnisse sind reali-stisch. Im Gegensatz dazu war die Bestimmung der Wasserleitfähigkeiten und der Desorptionskurven mit Hilfe der Ausflußproben zeitlich wie materiell aufwendig, ebenso die häufigen Saugspannungsmessungen zur Berechnung der Gradienten und der Wassergehalte. Die damit berechneten Tiefensickerungsraten und Wassergehalte (Kap. 77) weisen offensichtlich krasse Fehler auf. Die Desorptionskurven können zwar noch mehr oder weniger angepaßt werden, die Wasserleitfähigkeiten hingegen nicht; sie sind bei den üblicherweise im Schitterwaldboden auftretenden geringen Saugspannungen unbrauchbar. In Böden, in denen die Saugspannungen auch unter-halb des Wurzelraumes während der Vegetationsperiode kaum ansteigen und daher ständig ein namhafter Anteil der Niederschläge in die Tiefe versickert, müßten die Desorptionskurven und die Wasserleitfähigkeiten im Labor an mindestens 50 cm hohen, ungestörten Bodenproben oder noch besser im Feld bestimmt und die Saug-spannungswerte bei Niederschlagsereignissen in viel kürzeren, mindestens stünd-lichen Intervallen gemessen werden. Ob die damit gefundenen Tiefensickerungs-raten realistisch wären, ist jedoch nicht unbedingt sicher. Die Messung der Evapo-transpiration mit Hilfe von «Tracern» ist eine von Tensiometern unabhängige, tech-nisch weniger aufwendige Methode, die unter gewissen Bedingungen, wie oben be-schrieben, bessere Resultate liefert.

Zusammenfassung

Wasserhaushalt und Skelettstruktur eines Rendzina-Bodens

In der vorliegenden Arbeit wurden die Struktur und der Wasserhaushalt eines sehr steinigen Bodens, einer Rendzina, untersucht. Ziele der Arbeit waren:

- Untersuchung der Struktur anhand der Größe, des Anteiles und der Orientierung der Steine (Skelett)

- Analyse des Saugspannungsverlaufes und der Wassersickerung während und außerhalb der Vegetationsperiode und Analyse des Einflusses der Steine auf den Wasserhaushalt

- Entwicklung und Weiterentwicklung von bodenphysikalischen Methoden zur Untersuchung steiniger Böden

Die Versuchsstandorte liegen im Schitterwald (Mull-Rendzina) und am Vorberg (Mull-Moder-Rendzina), d. h. an der Nord- und der Südseite des Weißensteins bei Solothurn. Im Schitterwald wurde die Struktur des Bodens untersucht, die Boden-parameter (Dichte, Porosität, Korngrößenverteilung, Desorptionskurven, k-Werte) bestimmt und Saugspannungen und Niederschläge vom Mai 1981 bis November 1983 gemessen, am Vorberg nur vom Juli 1981 bis November 1982.

Folgende methodische Probleme wurden gelöst:

- Konstruktion horizontaler, entlüftbarer Tensiometer

- Setzen der Tensiometer mit Bohrmaschine; Kontakt zur Feinerde mit Feinerde-brei

- Entnahme großer, ungestörter Bodenproben ( 40 x 40 x 50 cm) zur Bestimmung von Desorptionskurven und k-Werten mit der Ausflußmethode

- Entnahme, Härtung (mit Araldit) und Zersägen großer, ungestörter Bodenpro-ben (rund 0,5 m3) zur Untersuchung der Struktur an Schnitten

Die Strukturuntersuchung ergab folgende Ergebnisse:

- Mit Hilfe dreidimensionaler, gleitender Mittel (Würfel) konnte gezeigt werden, daß das repräsentative Elementarvolumen (REV) hinsichtlich der Stein/Fein-erde-Verteilung unterhalb 80 cm Tiefe etwa 2 dm3 , oberhalb 80 cm Tiefe 3,5-5 dm3 groß ist. Das (würfelförmig gedachte) REV ist kaum größer als der Durchmesser der größten Steine.

- Ab 80 cm Tiefe sind die Steine (wie das Muttergestein) parallel zur Oberfläche geschichtet.

Resultate der Wasserhaushaltuntersuchung:

- Interzeption inkl. Stammabfluß im Schitterwald im Sommer 18 Prozent, exkl.

Stammabfluß 10-11 Prozent des Freilandniederschlages.

- Senkrechte Tensiometer, da in der Hauptflußrichtung angeordnet, ergeben bei Niederschlägen, im Gegensatz zu waagrechten Tensiometern, zu tiefe Saugspan-nungswerte.

- In allen drei Meßjahren wurde das leichtverwertbare Wasser bei Jahresnieder-schlägen von 1200 bis 1500 mm weder im Schitterwald noch am Vorberg durch die Kraut- und Strauchvegetation völlig aufgebraucht.

- Der Einfluß der Steine war anhand der Streuung der Saugspannungswerte nicht ersichtlich.

- Abweichungen von der lotrechten Sickerrichtung waren zufällig und ohne Zusam-menhang zur Schichtung der Steine.

- Die im Labor bestimmten Desorptionskurven ergaben im Saugspannungsbereich 0 bis mindestens 40 cm WS zu hohe Wassergehalte und zu hohe spezifische Wasser-kapazitäten. Die gewählte quadratische Regression verstärkt diese Tendenz. Eine Korrektur war möglich.

- Die im Labor bestimmten k-Werte waren 10- bis lOOmal größer als die Feld-k-Werte. Die Feld-k-Wert-Kurven waren nahe Sättigung sehr steil und unter Umständen nicht einmal eine Funktion der Saugspannung. Nach Niederschlägen sank die Saugspannung kurzfristig, und ebenso kurzfristig nahm die Tiefensicke-rung entscheidend zu.

- Die Eichung der Neutronensonde in einem sehr steinigen Boden war bisher nicht möglich.

Ergebnisse des Stofftransportexperimentes:

- Zeitweise trat an oder knapp unter der Bodenoberfläche ein hangabwärts gerich-teter Fluß auf, ebenso ab 60 cm Tiefe.

- Die Evapotranspiration der Kraut- und Strauchschicht betrug 0,8 mm/d (27. 5. bis 1.10.1983), d. h. rund 30 Prozent der geschätzten Evapotranspiration der gesam-ten Vegetation, die Tiefensickerung 1,1 mm/d bei einem mittleren Niederschlag von 1,9 mm/d.

Resume

Regime d'eau et structure squelettique d'un sol rendzine

Ce travail fait l'objet d'une etude sur le regime d'eau et la structure d'un sol tres squelettique ( rendzine). Les buts poursuivis sont les suivants:

- Etudier la structure du sol en se fondant sur la grandeur, la repartition et l'orienta-tion du squelette.

- Analyser le procede des tensions de succion et d'infiltration d'eau pendant la periode de vegetation et independamment de celle-ci; etudier l'influence des pier-res sur le regime d'eau.

- Developper et approfondir des methodes d' etudes de physique du sol utiles

a

l'analyse de sols squelettiques.

Les endroits choisis pour ces essais se situent dans le Schitterwald (sol mull rend-zine) et

a

Vorberg (sol mull du type moder rendzine), soit sur les versants nordet sud du Weissenstein, pres de Soleure. Dans le Schitterwald, les structures du sol ont ete etudiees et les parametres du sol ( densite, porosite, granulometrie, courbes de desorption, permeabilite) determines; en outre, les tensions de succion et les precipi-tations de mai 1981

a

novembre 1983 ont ete mesurees. Dans le Vorberg, ces deux dernieres mesures n'ont ete faites que de juillet 1981

a

novembre 1982.

Sur le plan methodique, les problemes suivants ont ete resolus:

- Construction de tensiometres horizontaux

a

evacuation d'air.

- Pose de tensiometres avec equipement de forage, contact de terre fine dans un sol tres squelettique.

- Prelevement de grands echantillons de sol intact ( 40 x 40 x 50 cm) afin de determi-ner,

a

l'aide de la methode de debit, les courbes de desorption et la permeabilite.

- Prelevement, durcissement (a l'aide d'Araldit) et sciage de grands echantillons de sol ( environ ½ m3) afin d'en etudier la structure par section.

I.;etude de la structure a abouti aux resultats suivants:

- A l'aide de figures mobiles tridimensionnelles (cubes), il a ete possible d'estimer la dimension du volume elementaire representatif (REV: repräsentative Elemen-tarvolumen); dans une repartition de sol squelettique/terre fine, cette valeur atteint 2 dm3 lorsqu'elle est calculee dessous d'une profondeur de 80 cm; au-dessus de ce niveau, elle va de 3½

a

5 dm3• A titre de comparaison, le REV, en l'occurence une forme cubique, n'est guere superieure au diametre de certaines pierres comptant parmi les plus grandes.

- Au-dela d'une profondeur de 80 cm, les pierres (tout comme la roche-mere) se presentent en couches paralleles

a

la surface du sol.

Les resultats de l'etude sur le regime d'eau sont les suivants:

- I.;interception enregistree en ete dans le Schitterwald est de 18 % , ecoulement sur l'ecorce inclus, tandis qu'il n'atteint que 10 a 11 % si l'on fait abstraction de ce dernier facteur.

- Les tensiometres verticaux etant disposes dans la direction principale d'ecoule-ment, les resultats obtenus lors de precipitations nous donnent des valeurs de ten-sion de succion trop basses en comparaison a celles issues de tensiometres horizon-taux.

- Durant ces trois annees d'observation, l'eau facilement utilisable pour la vegeta-tion, provenant de precipitations annuelles de 1200 a 1500 mm, n'a jamais ete completement consommee par la vegetation herbeuse et buissonneuse , tant dans le Schitterwald que dans le Vorberg.

- L'influence de la structure squelettique sur l'ecart des valeurs de tension de suc-cion n'est pas evidente.

- Les deviations de la direction perpendiculaire de l'infiltration ne sont que fortuites et n'ont pas de relation avec la stratification du squelette.

- Les courbes de desorption determinees en laboratoire, et donnant des tensions de succion allant de O a 44 cm colonne d'eau, representent une teneur en eau trop elevee et illustrent des capacites specifiques d'eau trop grandes. Le mode de regression quadratique choisi emplifie cette tendance. Une correction est realisa-ble.

- Les courbes de permeabilite determinees en laboratoire apportent une valeur 10 a 100 fois plus elevee que celle obtenue sur le terrain. Dans une situation proche de la saturation, ces courbes sur le terrain montent en fleche et la fonction de tension de succion n'est alors meme plus remplie. Les precipitations terminees, cette tension de succion -baisse rapidement et, au meme rythme, la percolation profonde augmente.

- 11 n'a pas encore ete possible jusqu'alors d'etalonner une sonde a neutrons pour un sol tres squelettique.

Les resultats de l'experience sur les transports d'elements nous apprennent ce qui suit:

- Un ecoulement en aval est apparu temporairement a la surface du sol, ou legere-ment en-dessous, ainsi qu'a une profondeur situee au-dela de 60 cm.

- I.;evapotranspiration de la couche herbacee et buissonneuse s'eleve a 0,8 mm/d pendant la periode du 27 mai au ler octobre 1983. Cela represente environ 30 % de l'evapotranspiration presumee de l'ensemble de la vegetation. Quanta la per-colation en profondeur, elle atteint 1,1 mm/d au cours d'une moyenne de precipi-tations de 1,9 mm/d.

Traduction Monique Dousse

Riassunto

Bilancio idrico e struttura schelettrica di una Rendzina

Nel presente lavoro sono stati esaminati bilancio idrico e struttura schelettrica di una Rendzina molto sassosa. Lo scopo del lavoro era di:

- esaminare la struttura attraverso l'analisi delle dimensioni, della quantita e della posizione della frazione schelettrica;

- analizzare l'andamento della tensione capillare, l'infiltrazione dell'acqua durante e fuori del periodo di vegetazione e l'influsso dei sassi sul bilancio idrico;

- analizzare l'andamento della tensione capillare, l'infiltrazione dell'acqua durante e fuori del periodo di vegetazione e l'influsso dei sassi sul bilancio idrico;