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Energiewirtschaft und Politik

Im Dokument Climate Change (Seite 112-118)

3 WEITERE INSTRUMENTE ZUR FÖRDERUNG DER

3.2 Voraussetzungen und Instrumente für die Einbindung der

3.2.2 Energiewirtschaft und Politik

a) Energiebezogene Maßnahmen und Instrumente

Die Energiewirtschaft kann (von energie- oder unternehmenspolitischen Gesichtpunkten bzw. Zielen abgesehen) mit dezentralen Energieversorgungssystemen eine Energie-versorgung integral von unten im geschlossenen Regelkreis optimieren.101

Maßnahmen für die Energiewirtschaft zur Ausschöpfung der so definierten Optimie-rungspotenziale ergeben sich u.a. aus nachfolgenden Bedingungen:

• Verstärkter Einsatz dezentraler Energieerzeugungssysteme (mittels regenerativer und fossiler Energieträger)

• Informationseffizienz und dadurch Erhöhung der Wettbewerbsintensität mittels Veröffentlichung

- von Kraftwerksausfällen, Revisionen, geplanten Zubauten, geplanten Stilllegun-gen durch Kraftwerksbetreiber,

- von Lastflüssen (in anderen europäischen Ländern bekannt), Auslastung und Verfügbarkeit der Netzkapazitäten (inkl. Kuppelstellen zum Ausland) durch Über-tragungsnetzbetreiber (Hartung, 2002).

• Optimierung durch Beeinflussung der Verbraucher (Demand Management), Steue-rung der Erzeuger und Auswahl der Bezugsverträge.

• Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen in Bezug auf Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vermarktung mittels Energiemanagementsystemen zur Reduktion des Primärenergieverbrauchs und der Betriebskosten.

• Vernetzung von Erzeugungssystemen, steuerbaren Lasten und der vorhandenen elektrischen Netze über Energiemanagementsysteme, welche dezentrale Einheiten bis hin zum regionalen Netz integrieren.

Basis eines dezentralen Energiemanagementsystems ist die Prognose, die gegebenen-falls bereits mit dem Wetter als einer wesentlichen Einflussgröße beginnt und die Gesamtheit aller dargebotsabhängigen Erzeugungen und Lasten voraussagt. Dadurch wird möglich:

• eine Einsatzplanung im Viertel-Stunden-Raster,

101 Die derzeit verfügbare Informations- und Kommunikationstechnologie (IT) kann eine durchgängige Kommunikation ermöglichen bzw. gewährleisten.

Rahmen- und Erfolgsbedingungen für Brennstoffzellen und andere Klein-KWK-Anlagen

• die Simulation und Optimierung bei der Projektierung und Auslegung des Energie-parks mit unterschiedlichen Erzeugern, Speichern und Lasten bei neuen Kundenanforderungen bzw. weiterem Ausbau.

Darüber hinaus können auch operative und betriebswirtschaftliche Simulationen durchgeführt sowie der wirtschaftliche Nutzen ermittelt werden.

Mit zunehmender Anzahl an dezentralen Energieerzeugungsanlagen (KWK-Anlagen) wird eine Einbindung in ein Energiemanagement aus nachfolgenden Gründen sinnvoll und notwendig (Bitsch/Fuchs, 2002):

• Betriebskostenoptimaler Einsatz aus energetischer Sicht im Verbund mit bestehen-den Erzeugungsstrukturen als vollständig abgebildete Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (Prognose der elektrischen und thermischen Last und Ermittlung optimaler Einsatzfahrpläne für KWK-Cluster und andere Betriebsmittel),

• Berücksichtigung netztopologischer Restriktionen (z.B. Leistungsbeschränkungen) bei der Erstellung der Einsatzfahrpläne.

Zur Einbindung in ein Energiemanagementsystem benötigen dezentrale Anlagen eine Schnittstelle zum Datenaustausch, zur Messung und zur Steuerung. Hierbei kann ein Interface den Datenaustausch wie Übertragung von Zeitreihen, Einzelwerten, Statusin-formationen, Strukturinformationen von / zu überlagertem System durchführen sowie das Empfangen von Fahrplänen für die Erzeugung übernehmen.

Eine rechtzeitige Normierung oder Einführung von Standards betreffend der Schnittstel-len (Interfaces) ist für dezentrale KWK-Anlagen notwendig, insbesondere aus Sicht des Energiemanagements solcher Anlagen.102

b) Netzbezogene Maßnahmen und Instrumente

Der Aufbau und die Verwirklichung dezentraler Energieversorgungsinfrastrukturen ist derzeit von der Nutzung öffentlicher Stromversorgungsnetze zwecks Stromdurchlei-tungs- bzw. Ausgleichsfunktion abhängig.103

Hierbei besteht Abstimmungsbedarf zu Regeln und Kosten beispielsweise des Netzan-schlusses, des Netzausbaus, der Stromdurchleitung oder einer angemessenen Vergütung bei der Stromeinspeisung ins öffentliche Netz der Versorgung (vgl. nachfol-gende Tabelle). Hier ist die Politik gefragt, wenn Selbstverpflichtungen der

102 Dabei werden über zusätzliche schutztechnische, verrechnungstechnische und wartungstechnische Daten hinausgehende Anforderungen an das Interface gestellt.

103 Im Fall einer Insel-/Arealversorgung oder eines Microgrids kann ein eigenständiges Netz (unabhängig vom Netz der allgemeinen Versorgung) aufgebaut und unterhalten werden.

Rahmen- und Erfolgsbedingungen für Brennstoffzellen und andere Klein-KWK-Anlagen

Energiewirtschaft mit verhandelbaren Verträgen nicht ausreichen oder nicht zum gewünschten Erfolg eines „level playing field“ für die jeweiligen Akteure führen.104

Tabelle 3-6 Brennstoffzellen und KWK-Anlagen im Netzverbund – Handlungsbedarf / Instrumente

Handlungsbedarf für die Politik besteht bei der Festlegung einheitlicher diskriminie-rungsfreier Regelungen für den Netzanschluss, die Netznutzung und die Netzkosten.

104 Vgl. Kapitel 2.2.2 und www.Sustelnet.net

105 Das Bundeskartellamt hat dem Frankfurter Energieversorger Mainova untersagt, zwei Unternehmen den Anschluss an das Verteilnetz der Mittelspannungsebene zu verweigern. Es bestehe der Verdacht, dass die Mainova ihre lokale Monopolstellung als Anbieterin von Netzanschluss- und Netzzugangsleis-tungen missbraucht, um den Wettbewerb um Errichtung und Betrieb von Arealnetzanlagen für ihr Netzgebiet auszuschalten, vgl. (ZfK-5.8.03) und (Pressemitteilung Bundeskartellamt vom 9.10.2003

„Bundeskartellamt untersagt Mainova AG Netzanschlussverweigerung“).

Brennstoffzellen und KWK-Anlagen im Netzverbund Handlungsbedarf / Instrumente

Netzanschluss ƒ Einheitliche diskriminierungsfreie Regeln (Anschlussbe-dingungen, kein Ausschluss105, Netznutzungsgebühren)

ƒ Bestimmung von Netzanschlusskapazitäten (mittels mehr Transparenz bei realen Lastkurven, reale Pla-nungs- und Zustandsdaten von NiederspanPla-nungs- Niederspannungs-netzgebieten wie z.B. Anzahl der Wohneinheiten, Last-dichten,…)

ƒ Individualisierung der Anschlussprüfung

Netzausbau ƒ Klärung der Verpflichtungs-, Kostenfrage (insbesondere durch weitere Zunahme dezentraler Anlagen)

Netzrückwirkungen ƒ Konzepte für Spannungsstabilisierung (Blindleistungs-kompensation) und netzgeführten Betrieb

Stromhandel ƒ Konzepte für Regelenergiemarkt (Zugang zu fremden Regelzonen, Strom-Pooling,….)

ƒ Verbesserung der Einspeiseprognosen (Bilanzkreis)

Anmerkung: Die Stichpunkte sind sowohl für die Anbindung von dezentralen Einzelanlagen als auch von dezentralen Energieversorgungssystemen zu sehen, die das vorhandene Netz der öffentlichen Versor-gung in die ErzeuVersor-gungs- und VersorVersor-gungsinfrastruktur integrieren.

Quelle: IZES in Anlehnung an Arbeitsgemeinschaft DLR/ifeu/WI/LEE/ZSW/ISE, 2002

Rahmen- und Erfolgsbedingungen für Brennstoffzellen und andere Klein-KWK-Anlagen

Die Transparenz bei den Netzanschlusskapazitäten muss dem Anlagenbetrei-ber/Investor durch die Netzbetreiber gewährleistet werden.

Die Einbindung von dezentralen Anlagen in einen Netzverbund ist auch (oder insbeson-dere) unter dem Gesichtspunkt der Bedeutung und der Veränderung der Rolle der jeweiligen Akteure zu sehen. Beim Anschluss dezentraler Anlagen - wie von Brennstoff-zellen und anderen dezentralen KWK-Anlagen an einen dezentralen Netzverbund oder an das Netz der öffentlichen Stromversorgung - sind Brennstoffhändler, Anlagenherstel-ler und Anlagenbetreiber sowie die Netzbetreiber inkl. Bilanzkreisverantwortliche und schließlich der Handel/Vertrieb betroffen.106

Dezentrale Versorgungsstrukturen mit oder ohne „Virtuellem Kraftwerk“ bewirken Veränderungen in den Verteilnetzen. Beispielsweise werden Photovoltaikanlagen und Brennstoffzellen oder Mikroturbinen ans Niederspannungsnetz und Windkraftanlagen ans Mittelspannungsnetz angeschlossen.

Die vermehrte regenerative Erzeugung von Strom hat auf den Netzbetrieb Einfluss. Die Zunahme der Windenergienutzung ist derzeit der Treiber für eine zukünftige Verände-rung der Netzstrukturen.107

Netzbetreiber müssen sich somit auf neue Versorgungsstrukturen und Varianten der Betriebsführung einstellen. Dezentrale Einspeisung, insbesondere der weiter steigende Anteil regenerativer Energien, verursacht eine erhöhte Dynamik in den Verteilnetzen.

Vorhandene Netzanschlussbedingungen müssen auf Eignung bei vermehrter Einspei-sung und veränderter Betriebsführungsweise überprüft und könnten entsprechend zertifiziert werden. Schutztechnische Aspekte sind ebenfalls zu berücksichtigen.

(Handschin / Horenkamp, 2002).

Den derzeit vorhandenen Netzen (insbesondere dem Verteilnetz) und somit dem Netzbetreiber kommt im Rahmen des Ausbaus dezentraler Energieversorgungsstruktu-ren zunehmend eine Schlüsselfunktion zu. Ziel muss es sein, dass der Netzbetreiber durch geeignete Instrumente dazu veranlasst wird, die Entwicklung dezentraler Ener-gieversorgung nicht zu blockieren oder zu diskriminieren, sondern zu unterstützen („aktiver Netzbetreiber“).108 Der Netzbetreiber sollte die Anreize erhalten, die es ihm

106 In diesem Zusammenhang besteht Klärungsbedarf, wer von den Akteuren letztlich Kunde bzw.

Betreiber eines „Virtuellen Kraftwerkes“ sein kann. Entscheidend wird der größtmögliche zu erzielende Mehrwert der Geschäftsmodelle sein sowie die Vorgaben aus dem „Unbundling“ (Trennung von Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vertrieb).

107 Derzeit wird die Zunahme der Windenergienutzung bis 2020 auf ca. 40.000 MW installierte Anlagen in Deutschland - jeweils zur Hälfe on-shore und off-shore - prognostiziert. Insbesondere die Netzbetreiber sehen hier eine erhöhte Regelleistung im Bereich der Sekundärregelung und der Minutenreserve als erforderlich an, um Leistungsschwankungen auszugleichen. Ein Verbund von Windparks mit anderen Energiewandlungsanlagen wie Blockheizkraftwerken könnte die erforderliche Regelleistung zur Verfü-gung stellen. Offen ist derzeit die Frage der Kosten für die Bereitstellung dieser Regelleistung. Im Konzept der dezentralen Energieversorgungsstruktur wie dem des „Virtuellen Kraftwerkes“ werden Windkraftanlagen durch ein Energiemanagementsystem inkl. Prognosemodelle effizient integrierbar.

Begrenzungen bzgl. Größe bzw. Leistung des zu integrierenden Windparks sind in Abhängigkeit der Konzeption des Gesamtsystems zu sehen.

108 Vgl. auch Kapitel 2.2.2 Netzregulierung allgemein

Rahmen- und Erfolgsbedingungen für Brennstoffzellen und andere Klein-KWK-Anlagen

ermöglichen, die gesamte Netzkonfiguration unter besonderer Berücksichtigung dezentraler Anlagen, der Möglichkeiten des Demand- und Lastmanagements sowie der Realisierung von Netzinseln im Versorgungsgebiet („Microgrids“) zu optimieren.109

Im Rahmen der bevorstehenden Umsetzung einer deutschen Regulierungsbehörde besteht die Möglichkeit, bei der Gestaltung von Regulierungsmaßnahmen Kosten- und Anreizelemente aufzunehmen.110 Ansätze für Maßnahmen, die Anreize für Investitionen der Netzbetreiber darstellen können, sind aus nachfolgendem Beispiel der Regulie-rungsmaßnahmen in Norwegen ableitbar (Vaterlaus et al., 2002):

- Neubewertung des Anlagevermögens durch die Netzbetreiber (auch unter der Kenntnis, dass damit Investitionen zweimal abgeschrieben werden können. Be-dingung ist, dass durch die Neubewertung das durchschnittliche Niveau der Netznutzungspreise nicht steigt).

- Produktivitätssteigerung durch „revenue-cap regulation“, d.h. für jeden Netz-betreiber wird – basierend auf seinen historischen Kosten – eine Erlös-Obergrenze festgelegt, die während eines bestimmten Zeitraums (im Fall Nor-wegen 5 Jahre) unabhängig von der individuellen Kostenentwicklung gilt. Durch diese Entkopplung der Erlöse von den Kosten besteht ein Anreiz, die Produktivi-tät zu steigern. Zusätzliche Effizienzvergleiche zwischen den Betreibern verstärken den Anreiz. Die Ergebnisse dieses Benchmarkings werden zur Aufer-legung individueller Produktivitätsvorgaben für die Netzbetreiber verwendet.

- Die Festlegung der Erlösobergrenzen erfolgt in Abhängigkeit vom Niveau der Versorgungsqualität. Dadurch sollen Netzbetreiber zusätzliche Qualitäts- und In-vestitionsanreize erhalten.

Die dargestellten Anreizelemente wurden in Norwegen stufenweise umgesetzt und konnten einerseits Quersubventionen zwischen Netzen und anderen Aktivitäten verhin-dern; andererseits lohnte es sich, durch die Einführung qualitätsabhängiger Erlös-obergrenzen, Investitionen zur Verhinderung von Stromunterbrechungen zu tätigen.

Festzuhalten ist, dass die Netznutzungsentgelte die Haupteinnahmequelle der Netz-betreiber sind (hinzukommen noch die Netzanschlussgebühren).111 Wesentliches Ziel einer Regulierung ist die Preisgünstigkeit der Stromversorgung. Hieraus wird abgeleitet, dass sich die Netznutzungsentgelte an den Kosten einer effizienten Leistungsbereitstel-lung orientieren müssen.112 Zwecks sachgerechter Kostenzuordnung haben

109 Überprüft werden müsste u.a. welche Rahmenbedingungen betreffend Wirtschaftlichkeit und

Unabhängigkeit des Netzbetreibers notwendig sind, welche Anreizstrukturen greifen könnten oder welche Restriktionen bzw. Festlegungen von außen erforderlich sind.

110 Vgl. auch Monitoring Bericht (BMWA, Anlage 3, August 2003, S. 18)

111 Welche weiteren Anreizmechanismen für Netzbetreiber zukünftig bestehen bzw. sinnvoll sein könnten, um dezentrale Erzeugung zu unterstützen, wird u.a. im Projekt Sustelnet untersucht (www.sustelnet.net).

112 Der Preis für ein Produkt bzw. einer Leistung - auch für ein reguliertes Unternehmen - muss so hoch sein, dass sich Investitionen in dieses Geschäft lohnen (Erfüllung von Renditeerwartungen) und zugleich Anreize zu einer effizienten Produktion sowie zu Innovation und Investition bestehen (Küpper, 2003).

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verschiedene Regulierungsbehörden europäischer Länder (England u. Wales, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Schweden) zum Teil detaillierte Richtlinien erarbeitet.

Alle betrachteten Länder (außer Frankreich) haben Bestandteile einer Anreizregulierung eingeführt, die den Netzbetreibern, durch die Einräumung zusätzlicher Gewinnmöglich-keiten, Anreize für eine Steigerung der Effizienz geben sollen. Hierbei werden von der Regulierungsbehörde Preis- und/oder Erlösobergrenzen (price bzw. revenue caps)113 im Voraus festgelegt. Die Regulierungsbehörden veröffentlichen zudem die erwarteten Produktivitätssteigerungen. (BMWA, 2003 Anlage 3)

Wesentliches Argument der Netzbetreiber gegen die Einbindung von zahlreichen, zum Teil stochastischen Energieeinspeisern in das Netz der allgemeinen Versorgung ist:

durch die Zunahme an dezentraler Energieerzeugung und Netzeinspeisung wird die Lastprognose erschwert und der damit verbundene Ausgleich von Lastschwankungen notwendig, dieser erhöht die Regeleistung/Regelenergie im Bereich der Sekundärrege-lung und Minutenreserve.

Das bisherige System schafft für die Netzbetreiber keinen Anreiz, die Kosten der Regelenergie durch bessere Planung, den besseren Zuschnitt von Regelzonen und den Einsatz günstigerer Kraftwerke zu minimieren.

Folgende Maßnahmen bzw. Instrumente könnten die Entwicklung des Regelenergiebe-darfs zukünftig derart beeinflussen, dass die Kosten für Regelenergie sinken und die Anzahl der Akteure bzw. deren Anlagen steigen, die Regelenergie anbieten (Röck, 2003): 114

- Informationsbereitstellung der Übertragungsnetzbetreiber über aktuell benötigte Regelenergie/Regelleistungen, um den Bilanzkreisen indirekt zu ermöglichen, über Mehr- oder Mindereinspeisung einen Beitrag zu liefern (vgl. Abschnitt 2.2.2) - Öffnung des Regelenergiemarktes für Anbieter außerhalb der ausschreibenden

Regelzone (bzw. außerhalb Deutschlands)

- Europaweite Neufestlegung der Grenzen für erforderliche Regelenergie (bei-spielsweise in Abhängigkeit der jeweiligen Maximallast)

- Festlegung von Regelzonen und Preisen

113 Daneben existieren noch Konzepte wie „Rate-of-Return“, „Mutiple Driver Target Regulation“ und

„Yard Stick Competition“.

114 Der aktuelle Monitoring-Bericht des BMWA bemängelt u.a., dass bei den Ausschreibungen für Regelenergie die Anzahl der Anbieter, die sich für das Angebot von Regelenergie in den einzelnen Regelzonen qualifiziert haben, gering geblieben ist (BMWA, 2003, S. 29). Die Aufzählung überschneidet sich mit den Forderungen der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv): „Die Regulierungsbehör-de in Deutschland muss die Kompetenz erhalten, Maßnahmen durchzusetzen, die die Kosten Regulierungsbehör-der Regelenergie verringern, z.B. durch die bessere Vorhersage des Regelenergiebedarfs, die Zulassung kleinerer Einheiten an Regelenergie, die Zusammenlegung von Regelzonen, den optimierten Einsatz kostengünstiger Kraftwerke zur Erzeugung von Regelenergie.“ (vzbv, August 2003)

Rahmen- und Erfolgsbedingungen für Brennstoffzellen und andere Klein-KWK-Anlagen

- Zubau von neuen, für die Anforderungen der Regelung geeigneten Kraftwerken (hoher Wirkungsgrad auch bei reduzierter Leistung)

Weitere ergänzende Regelungsvorschläge bzw. Anregungen, die sowohl Netzbetreiber als auch Anlagenbetreiber betreffen, können sein (Sustelnet 2002):

- Möglicherweise Berücksichtigung der von den Anlagenbetreibern gezahlten An-schlusskosten im betriebsnotwendigen Vermögen der Netzbetreiber mit der Möglichkeit zur Abschreibung und Verzinsung dieses Kostenblockes (evtl. ist hier der Eigentumsvorbehalt zu berücksichtigen)

- Möglicherweise Bildung eines Topfes aller vermiedenen Netznutzungsentgelte durch dezentrale Erzeugungsleistung und gleichmäßige Verteilung auf die de-zentralen Erzeuger

- Möglicherweise Infragestellen der Briefmarke in den Versorgungsgebieten, um differenziertere Preissignale für Investitionen in dezentrale Anlagen zu geben - Stärkeres „Unbundling“ der Netze

c) Festlegung Netznutzungsentgelte

Durch die Festlegung der Netznutzungsentgelte wird die zukünftige Netzkonfiguration erheblich beeinflusst, so dass dieser Zusammenhang näher untersucht werden muss (hat beispielsweise der Aufbau von unabhängigen Microgrids bei der derzeitigen Anreizstruktur der Netzbetreiber überhaupt eine Chance?).115

Im Dokument Climate Change (Seite 112-118)