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Endkunden wollen einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten

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6.2 Offenheit für einen Rollout vorhanden

Die Energiewende ist sowohl für Haushalts- als auch für Gewer-bekunden ein wichtiges Thema. Dabei sind das Interesse an der Energiewende und der Wunsch, hierzu aktiv einen Beitrag zu leisten, bei der Mehrheit der Haushalte nach eigenem Bekun-den vorhanBekun-den. Zwei Drittel der Haushalte stufen die Energie-wende als wichtig oder sehr wichtig ein, lediglich 9 Prozent als wenig oder überhaupt nicht wichtig. Und 57 Prozent der Haus-halte sind davon überzeugt, dass sie selbst aktiv einen Beitrag zur Energiewende leisten können. Dass der Aufklärungsbedarf jedoch noch groß ist, zeigt die Tatsache, dass 43 Prozent den-ken, dass sie nichts tun können, oder nicht wissen, ob sie die Energiewende aktiv unterstützen können. Die Umstellung der Ferraris-Zähler auf Smart Meters in Deutschland im Allge-

meinen befürwortet etwa die Hälfte der Bevölkerung, jeder Fünfte lehnt ihn ab, der Rest hat hierzu keine Meinung. Dabei würden 21 Prozent explizit einen Full-Rollout befürworten, d. h., jeder Haushalt sollte einen Smart Meter bekommen.

Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich zur Bereitschaft, ein iMSys oder eine mME im eigenen Haushalt zu erhalten und zu nutzen.

Den Einbau eines iMSys (Smart Meter) befürworten 53 Prozent der Bevölkerung, 19 Prozent lehnen dieses ab, der Rest hat hierzu (noch) keine dezidierte Meinung (siehe Abbildung 13).

Die Akzeptanz moderner Messeinrichtungen (digitaler Zähler) fällt mit 59 Prozent Zustimmung und einer Ablehnungsquote von 14 Prozent sogar noch positiver aus. Als Vorteile – sowohl von iMSys als auch von mMEs – werden vor allem die Möglichkeiten zur permanenten Kontrolle des Verbrauchs und zur Einsparung

Endkunden wollen einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten

Abbildung 14: Bedeutung von Datenschutz und -sicherheit für Smart-Home-Anwendungen

Zukünftig können Smart-Home-Anwendungen auch über das staatlich geprüfte Smart-Meter-Gateway erfolgen. Wie wichtig sind für Sie Datenschutz und Datensicherheit beim Thema Smart Home? Vergeben Sie bitte eine Bewertung zwischen 1 für „sehr wichtig “ bis 5 für „überhaupt nicht wichtig“.

1 = sehr wichtig

2

n = 714 /Quelle: prolytics

82%

6%

Nur Kenner von Smart Home

Nur Kenner von Smart Home

von Energie gesehen. Die am häufigsten genannten denkbaren Nachteile sind aus Sicht der Bevölkerung die Gefahr des Daten-missbrauchs und bei mMEs der fehlende Nutzen.

Bisherige Erfahrungen der MSBs aus dem mME-Rollout zeigen, dass der Großteil der Endkunden dem Thema „Intelligentes Messwesen“ relativ neutral gegenübersteht. Beim Einbau einer mME kommt es nur in wenigen Fällen zu Nachfragen. Wider-spruch oder sogar Widerstand gegen einen Einbau bleiben nach den bisherigen Erkenntnissen eine absolute Ausnahme. Mittels der Digitalisierung können Endkunden zukünftig ihre Verbrauchs-daten z. B. über eine App leichter auswerten. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dies wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zu nutzen. 21 Prozent gehen davon aus, dass sie dies nicht tun werden. Insgesamt erwartet eine Mehr-heit (64 Prozent) die Möglichkeit eines jederzeitigen Online- Zugriffs auf die Daten.

Auch das Interesse an variablen, d. h. konkret an zeitabhängi-gen Tarifen fällt mit 52 Prozent Zustimmung relativ groß aus. Im Bereich des Gewerbes ist das Interesse mit 51 Prozent nahezu gleich hoch.

6.3 Datenschutz und -sicherheit sind wichtige Kriterien für eine Nutzung

Naturgemäß kann das iMSys zurzeit noch nicht in der Praxis von Kunden verwendet werden. Insofern wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt der Befragung auf Einsatzbereiche gelegt, die heute mit alternativen Technologien genutzt werden, etwa das Smart Home. Jeder zehnte Haushalt in Deutschland nutzt bereits Smart-Home-Anwendungen. Dabei dominieren die Berei-che Heizungs- und Lichtsteuerung, die von 4 bis 5 Prozent der Gesamthaushalte genutzt werden. Das Interesse an Smart- Home-Anwendungen ist jedoch weiter verbreitet; so planen 37 Prozent der Haushalte, in den kommenden 12 Monaten in Smart-Home-Anwendungen zu investieren.59

Datenschutz und -sicherheit sind wichtige Kriterien bei der Nut-zung von Smart-Home-Anwendungen: 82 Prozent der Gesamt-bevölkerung sind Datenschutz und -sicherheit wichtig oder sehr wichtig, nur 6 Prozent weniger oder überhaupt nicht wichtig (siehe Abbildung 14). Die heute vornehmlich eingesetzte Tech-nologie einer Steuerung über das Smartphone wird dagegen nur von 60 Prozent der Nutzer als sicher oder sehr sicher einge-stuft. Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit bei Smart-Home-Anwendungen stellen daher zurzeit ein zentrales Kaufhemmnis bei Smart-Home-Anwendungen dar.60

6.4 Information und Aufklärung der Endkunden notwendig

In Bevölkerung und Gewerbe bestehen ein grundsätzliches Inte-resse an der Energiewende und auch der Wunsch, aktiv einen Beitrag zu leisten. Die Modernisierung der Zählerinfrastruktur durch mMEs und iMSys wird dabei von einer Mehrheit befürwor-tet, nur etwa jeder fünfte Befragte lehnt die Modernisierung ab.

Allerdings handelt es sich bei der Messeinrichtung nicht um ein brennendes Problem. Datenschutz und -sicherheit spielen für die Endkunden eine große Rolle – sie handeln aber oft nicht ent-sprechend. Dies zeigt sich an der heute eingesetzten und genutz-ten Technik im Smart-Home-Bereich.

Durchführung einer bundesweiten Informationskampagne Die Bekanntheit und der Informationsstand zum Smart-Meter- Rollout sind in der Bevölkerung heute noch sehr gering. Deshalb sollte eine umfassende bundesweite Informations- und Aufklä-rungskampagne zur Digitalisierung der Energiewende mit ver-schiedenen Kernthemen bzgl. des Rollouts durchgeführt werden:

• Was kommt auf die Kunden zu?

• Warum ist der Rollout für das Gelingen der Energiewende notwendig?

• Welche Vorteile hat der Rollout für den Einzelnen?

• Wie sieht es mit Datenschutz und -sicherheit aus?

59 Siehe Bitkom: Home Smart Home, 07.08.2018, S. 5.

60 Vgl. dazu Bitkom: Home Smart Home, 07.08.2018, S. 6.

Gesetz entfaltet bereits