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Empfehlungen für eine kommunal finanzierte

Verbesserungsvorschläge von Seiten der Verwaltung

8. Empfehlungen für eine kommunal finanzierte

Altenarbeit

Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen in den Bundesländern sowie in den einzel-nen Städten und Gemeinden köneinzel-nen im Rahmen der hier ausgesprochenen Emp-fehlungen keine konkreten Zahlen genannt werden. Dessen ungeachtet werden nun vier Aspekte aufgegriffen, die für eine systema-tische Weiterentwicklung der kommunalen Seniorenplanung und -arbeit relevant sind.

Erstens: Auf Ebene der kreisfreien Städte und der Kreise sowie in größeren Städten sollten – wie das im Siebten Altenbericht empfohlen wird – eine Altenberichterstat- tung und -planung sowie koordinierende Stellen eingerichtet werden. Nur so kann eine systematische und sich dynamisch wei-terentwickelnde (integrierte) Sozial-

planung entstehen. In Thüringen und Baden-Württemberg wurde dieser Weg bereits eingeschlagen.

Dabei sollte keine Konkurrenz zwischen den verschiedenen Zielgruppen mit ihren unterschiedlichen Lebenslagen aufkommen (beispielsweise Pflegebedarfe/Pflegeplanung versus präventive Seniorenarbeit). Vielmehr sollten sämtliche begründete Bedarfe Be-achtung finden. Zusätzlich wäre eine stärke-re Verzahnung der Altenarbeit mit andestärke-ren Fachbereichen wünschenswert, wie etwa mit der Stadt- und Ortsentwicklung, mit der Mobilitätsplanung und mit dem Gesund-heitswesen. Auch eine Verschränkung mit dem bürgerschaftlichen Engagement und dem Freizeit-, Kultur- und Bildungsbereich wäre sinnvoll.

Zweitens: Es sollte eine quartiers- bzw. orts-nahe Grundausstattung zur Verfügung ge-stellt werden. Diese umfasst eine Anlaufstelle, passende Räumlichkeiten (deren Beschaffen-heit von der Größe des Ortsteils oder Quartiers abhängig gemacht werden soll) sowie ein angemessenes Budget für die Gestaltung von Angeboten für Seniorinnen und Senioren.

Drittens: Es bedarf einer sozialräumlichen Ausrichtung der Angebote im Feld der Al-tenarbeit. Dafür muss vor Ort bekannt sein, welche Bedarfe vorrangig sind. Nur so kann eine entsprechende individuelle Planung vorgenommen werden, die z. B. präventive Hausbesuche, den Aufbau sozialer Netzwer-ke sowie die Organisation von Treffen und/

oder deren Förderung umfassen kann. Dazu müssen wohnortnahe Beteiligungsmöglich-keiten geschaffen werden und die Bedarfe müssen vor Ort erfasst werden, um sie im Anschluss in gebündelter Form an die zu-ständigen regionalen Stellen weiterzugeben.

Insbesondere in ländlichen Regionen und in Gegenden, in denen vermehrt sozial schwa-che Gruppen wohnhaft sind, bedarf es einer stärkeren Unterstützung und des Einsatzes entsprechender Landes- und Bundesmittel.

Viertens: Es gibt Aufgabenbereiche, die bis-her nur in geringem Maße Berücksichtigung fanden. Dazu zählt die Entwicklung neuer Angebote, die auf unterschiedliche ältere Zielgruppen zugeschnitten sind. Diese kön-nen z. B. der Aktivierung des bürgerschaft-lichen Engagements dienen oder es kann sich dabei um Bildungsangebote handeln, die dem Aufbau von Kompetenzen im Um-gang mit Medien/der Digitalisierung dienen.

Derlei Anstrengungen sollten intensiviert werden und nicht länger in anderen Hand-lungsfeldern aufgehen.

Literatur

Bertelsmann Stiftung: Kommunale Demo-grafietypen 2020. Zugriff unter https://www.

bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projek- te/wegweiser-kommunede/projektnachrich-ten/neue-demographietypisierung-1, zuletzt am 14.10.2021.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Siebter Altenbericht.

Sorge und Mitverantwortung in der Kom-mune – Aufbau und Sicherung zukunfts-fähiger Gemeinschaften. 2. Auflage. Berlin, 09/2017. Zugriff unter https://www.siebter-altenbericht.de/fileadmin/altenbericht/pdf/

Der_Siebte_Altenbericht.pdf, zuletzt am 14.10.2021.

Denise Anton und Ann-Kristin Reher: G.I.B.

NRW Kurzbericht 2/2021: Ergebnisbericht – Repräsentative Befragung zur Situation der Sozialplanung in Kommunen 2020, Kommunale Sozialplanung in NRW. Zu-griff unter https://www.gib.nrw.de/service/

downloaddatenbank/kommunale-sozialpla- nung-in-nrw-ergebnisbericht-repraesen- tative-befragung-zur-situation-der-sozi-alplanung-in-kommunen-2020, zuletzt am 18.10.2021.

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V.: Evaluation der Organisationsformen und Leistungsbereiche der Seniorenbüros in Nordrhein-Westfalen. Dortmund, September 2019. Zugriff unter: http://www.ffg.tu-dort- mund.de/cms/de/Projekte/Seniorenpoli-tik__kommunale_Beratung_und_Planung/

Evaluation_der_Organisationsformen_Senio-renbueros/Evaluation-Seniorenbueros-NRW_

Abschlussbericht.pdf, zuletzt am 18.10.2021.

Mecklenburg-Vorpommern

Gesetz zur Stärkung der Mitwirkung der Seniorinnen und Senioren am gesellschaft-lichen Leben in Mecklenburg-Vorpommern (Seniorenmitwirkungsgesetz M-V – Sen-MitwG M-V), 2010.

Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung: Nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Seniorinnen und Se-nioren. Schwerin 2019. Zugriff unter https://

www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/

Soziales/Senioren/Seniorenpolitische-Ge-samtkonzepte/?id=19064&processor=veroeff, zuletzt am 18.10.2021.

Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung: Seniorenpolitik in Mecklen-burg-Vorpommern. Zugriff unter https://

www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/

Soziales/Senioren/, zuletzt am 18.10.2021.

Thüringen

Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie: Landes-programm Solidarisches Zusammenleben der Generationen. Zugriff unter https://www.

lsz-thueringen.de, zuletzt am 18.10.2021.

Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie: Armuts-präventionsrichtlinie. Zugriff unter https://

www.esf-thueringen.de/bibliothek/richt-linien/armutspraeventionsrichtlinie/, zuletzt am 18.10.2021.

Thüringer Ehrenamtsstiftung: https://www.

thueringer-ehrenamtsstiftung.de.

Thüringer Gesetz zur Stärkung der Mitwir-kungs- und Beteiligungsrechte von Senio-ren (ThürSenMitwBetG), 2019. Zugriff unter https://www.landesrecht.thueringen.de/

bsth/document/jlr-SenMitwGTH2019rahmen, zuletzt am 18.10.2021.

Baden-Württemberg

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration: Quartier 2030 – Gemeinsam.

Gestalten. Zugriff unter https://www.quar-tier2030-bw.de/quartier_2030/strategie/__

Strategie.html, zuletzt am 18.10.2021.

Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen:

Selbstbestimmt Leben – Gemeinsam Teilha-be ermöglichen. 2. Landesförderplan „Alter und Pflege“ (2. LFP) des Landes Nordrhein-Westfalen 2018 – 2023. Zugriff unter https://

www.mags.nrw/sites/default/files/asset/do-cument/pflege_landesfoerderplan_2018.pdf, zuletzt am 18.10.2021.

Anhang

Raster zur Erfassung der eingesetzten Haushaltsmittel der Kommune im Jahr 2019

Datum ___________________________________

Kommune ___________________________________

Ansprechpartner/in ___________________________________

Gesamter Umfang an Haushaltsmitteln für die Altenarbeit im Jahr 2019:

(ausgenommen sind die Bereiche Pflege und Gesundheit) Dies umfasst die Kosten für

Seniorenplanung (z. B. Einrichtung einer Stelle der Kommune, Personal- und Sachkosten, Workshops, Sozialplanung mit konkretem Anteil der Altenplanung in Prozent)

Seniorenberatung

bürgerschaftliches Engagement von Seniorinnen und Senioren Seniorenbüro

Begegnungen von Seniorinnen und Senioren, Freizeit-, Bildungs- und Kulturangebote generationenübergreifende Angebote und Projekte

Partizipation: Seniorenbeirat, Workshops etc.

besondere Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (Internet, Broschüren, Messen)

Hilfreich sind weiterhin Angaben zu:

Bevölkerungsstand im Jahr 2019 __________________

Anzahl der 65-Jährigen und Älteren im Jahr 2019 __________________

Anzahl der 60-Jährigen und Älteren im Jahr 2019 __________________

Welche Strukturen der Altenarbeit gibt es in der Kommune?

Aufgabe/Angebot Beschreibung

Personal-kosten

Sach-kosten Gesamt-kosten Sozialplanung

(Anteil

Altenplanung) / Altenplanung Seniorenberatung

Wohnberatung (Anteil Ältere in %)

Weitere zielgrup-pen-spezifische Beratung (z. B.

Verbraucherbera-tung mit %-Anteil an Älteren)

Hausbesuche

Seniorenbüro

Bürgerschaftliches Engagement von und für Seniorin-nen und Senioren Nachbarschafts-hilfe

Fortbildungs- angebote für Hauptamtliche Fortbildungs- angebote für Ehrenamtliche Besondere Formen der Anerkennung

Aufgabe/Angebot Beschreibung

Personal-kosten

Sach-kosten Gesamt-kosten Begegnungen von

Seniorinnen und Senioren

z.B. Senioren- begegnungsstätten

Mehrgenerationen- haus

(Anteil Ältere?) Seniorentreffen/-kreise

Nachbarschafts-gruppen

Soziale Netzwerke/

-arbeit/

Interessengruppen/

Initiativen

Freizeit- und Kulturangebote

Unterstützung von Vereinen

(mit hohem Anteil an Älteren)

Bildungsangebote für Seniorinnen und Senioren (VHS Anteil älterer Menschen an Gesamtteilneh-menden und damit an Zuschüssen) Spezifische

Mobilitätsangebote für Ältere

Aufgabe/Angebot Beschreibung

Personal-kosten

Sach-kosten Gesamt-kosten Essensangebote

Generationen-übergreifende Angebote/ Projekte im Jahr 2019

Selbsthilfegruppen (überwiegend von Älteren genutzt) Seniorenbeirat

Senioren- beauftragte/

Senioren- beauftragter Projektgruppen/

Workshops

Beauftragung externer Fachbe-raterinnen und Fachberater Besondere Informations- u.

Öffentlichkeits-arbeit

Gesamtkosten