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Ergom e terleistung [W]

4.3. Elektromyographische Untersuchung (Ludwig)

***

*** *

n.s. * n.s.

Erläuterung vgl. Abbildung 75

4.3. Elektromyographische Untersuchung (Ludwig)

Die Auswertung der elektromyographischen Untersuchung zeigt hinsichtlich der motorischen Ansteuerung der ausgewählten Muskeln zu keinem Untersuchungszeit-punkt in keiner Gruppe signifikante Unterschiede (vgl. Abb. 79 bis 82). Die Abbildun-gen zeiAbbildun-gen auf der Abszisse die Doppelschrittzeit [%] und auf der Ordinate die abgegriffenen Muskeln für betroffene und nicht betroffene Seite. Dargestellt sind die Ergebnisse für jede Gruppe zu den vier betrachteten Untersuchungszeitpunkten.

Zwar bestehen zum ersten und zweiten postoperativen Untersuchungszeitpunkt Unterschiede in der vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur zwischen betroffener und nicht betroffener Extremität, jedoch sind diese statistisch zufällig.

Auch kann es vorkommen, daß im Einzelfall beide Extremitäten voneinander abwei-chen, diese Unterschiede sind jedoch dann individuell als gegebenes Bewegungs-muster zu bewerten und zu interpretieren.

Abbildung 79: Motorische Aktivitätszeiträume der Gruppe KGIs im

bic.fem. = M. biceps femoris vast.lat. = M. vastus lateralis gastroc. = M. gastrocnemius tib.ant. = M. tibialis anterior b. = betroffene Extremität n.b. = nicht betroffene Extremität

schwarzer Balken = Zeitraum hoher muskulärer Aktivität weißer Balken = Zeitraum niedriger elektrischer Aktivität

Pfeile zwischen den Balken = Irrtumswahrscheinlichkeit des Student-t-Tests für den Vergleich der betroffenen zu der nicht betroffenen Extremität mit:

n.s. = nicht signifikant

Abbildung 80: Motorische Aktivitätszeiträume der Gruppe KGKo im

Abbildung 81: Motorische Aktivitätszeiträume der Gruppe EAPIs im

Abbildung 82: Motorische Aktivitätszeiträume der Gruppe EAPKo im

Bestätigt wird dieses durch die Tatsache, daß zwischen einem aus allen nicht betroffenen Extremitäten aller vier Gruppen zum letzten Untersuchungszeitpunkt kreierten Normbein43 und den nicht betroffenen Extremitäten zum Untersuchungs-zeitpunkt 6.-8. postoperative Woche keine signifikanten Unterschiede bestehen.

Dieses geschieht auch vor dem Hintergrund der Annahme, daß die nicht verletzte Extremität Defizite der betroffenen Seite kompensiert. Eine solche Kompensation müßte sich in einem veränderten Aktivitätsmuster der Beinmuskulatur bemerkbar machen. Wie aus Abbildung 83 ersichtlich wird, ist dies in der 6.-8. postoperativen Woche nach der Operation nicht der Fall. Auch zu späteren Untersuchungszeit-punkten konnten keine Unterschiede zwischen dem ‚Normbein‘ und der nicht betrof-fenen Extremität statistisch nachgewiesen werden.

Abbildung 83: Vergleichende Darstellung der nicht betroffenen Extremität mit einem

‚Normbein‘ aller vier Gruppen zum ersten postoperativen Untersuchungszeitpunkt

KGIs

43 Dieses Normbein entspricht im wesentlichen den von PERRY/SUTHERLAND 1995 kreierten Aktivitätszeiträumen wie sie in Kapitel 2.2.1.3 Abbildung 12a-d dargestellt sind.

4.4. Atemgasanalyse (Köcher) 4.4.1. Power-Work-Capacity

Die Auswertung der atemgasanalytischen Untersuchung hinsichtlich des PWC150%

zeigt, daß ab der 12. postoperative Woche sämtliche Gruppen auf einem Leistungs-niveau sind, ab dem keine signifikanten Leistungszuwächse mehr erzielt werden.

Während die Gruppen mit isolierter vorderer Kreuzbandruptur dieses Verhalten auch von der ersten zur zweiten postoperativen Untersuchung aufweisen, zeigen die Gruppen mit komplexem Verletzungsmuster hier das Gegenteil. Am ausgeprägtesten ist die Differenz zur letzten Untersuchung in der Gruppe KGKo. Hier liegt das anfängliche Leistungsniveau bei etwa 70% des postoperativen Zustandes nach einem Jahr. Die Gruppe EAPIs erzielt in der 6.-8. postoperativen Woche ca. 80% des Wertes nach einem Jahr, die Gruppen KGIs und EAPKo erreichen zu diesem Zeitpunkt schon fast 90%. Zum zweiten Untersuchungszeitpunkt hat die Gruppe KGIs die besten Werte, während alle anderen Guppen um 90% pendeln. Spätestens nach der 26. postoperativen Woche sind in allen Gruppen keine nennenswerten Differenzen mehr im Vergleich zur letzten Untersuchung zu sehen (vgl. Abb. 84 bis 87).

Abbildung 84: PWC150%ti [%] der Gruppe KGIS im Untersuchungslängsschnitt

0 20 40 60 80 100 120

6.-8. Woche 12. Woche 26. Woche 52. Woche

Unte rsuchungszeitpunkte PWC150%ti [%]

n.s. n.s. n.s.

Erläuterung:

Pfeile zwischen den Balken = Irrtumswahrscheinlichkeit der Veränderung des betrachteten Parame-ters zwischen zwei UnParame-tersuchungszeitpunkten

Fortsetzung der Erläuterung zu Abb. 84:

*** = p<1% (0.01) = hoch signifikant

** = p<2.5% (0.025) = signifikant

* = p<5% (0.05) = schwach signifikant n.s. = p>5% = nicht signifikant

Abbildung 85: PWC150%ti [%] der Gruppe KGKO im Untersuchungslängsschnitt

0 20 40 60 80 100 120

6.-8. W oche 12. W o c h e 26. W o c h e 52. W o c h e

U n t e r s u c h u n g s z e i t p u n k t e PWC150%ti [%]

* n.s. n.s.

Erläuterung vgl. Abbildung 84

Abbildung 86: PWC150%ti [%] der Gruppe EAPIs im Untersuchungslängsschnitt

0 20 40 60 80 100 120

6.-8. W oche 12. W o c h e 26. W o c h e 52. W o c h e

U n t e r s u c h u n g s z e i t p u n k t e PWC150%ti [%]

n.s. n.s. n.s.

Erläuterung vgl. Abbildung 84

Abbildung 87: PWC150%ti [%] der Gruppe EAPKo im Untersuchungslängsschnitt

0 20 40 60 80 100 120

6.-8. W oche 12. W o c h e 26. W o c h e 52. W o c h e

U n t e r s u c h u n g s z e i t p u n k t e PWC150%ti [%]

* n.s. n.s.

Erläuterung vgl. Abbildung 84

4.4.2. Sauerstoffverbrauch und Kohlendioxidausstoß

Wesentlich heterogener gestalten sich die Aussagen bezüglich der Meßwerte von O2

V& und V&CO2, welche auf ein Kilogramm Körpergewicht und ein Watt

Ergometer-leistung normiert wurden. Aufgrund der angenommenen Submaximalität der Leistung sind die Abbildungen 88 bis 91 in der Art zu interpretieren, daß je geringer die angegebenen Werte sind, desto leistungsfähiger der Patient einzustufen ist. Des weiteren bieten diese Abbildungen jedoch Gelegenheit, die Submaximalität der Leistung zu falsifizieren. Dies ist dann der Fall, wenn die Meßwerte von V&CO2 größer sind als die Werte von V&O2 (vgl. besonders Abb. 89). In diesem Fall ist der Respira-torische Quotient größer als 1, so daß die dargestellte Leistung bei 150 bpm als nicht submaximal gewertet werden muß.

In Abbildung 88 sind die Meßwerte der Gruppe KGIs ausschließlich für männliche Teilnehmer dargestellt. Aufgrund der Tatsache, daß eine genügende Anzahl von Patientinnen in dieser Gruppe nicht zur Verfügung stand, soll auf deren Darstellung in dieser Gruppe hier verzichtet werden. Die männlichen Teilnehmer zeigen in der 6.-8. und 26. postoperativen Woche maximale Werte, so daß die erzielte Leistung zu diesen Zeitpunkten im Untersuchungslängsschnitt als das schlechteste Ergebnis bewertet werden kann. Die besten Ergebnisse werden zur 12. postoperativen Woche erzielt (die Leistungssteigerungen für den Parameter V&CO2 sind hierbei schwach signifikant). Auch ab der 26. postoperativen Woche ist erneut eine Leistungssteige-rung zu beobachten.

Abbildung 88: rel. V&O2(PWC150) und rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1] der Gruppe KGIs im Untersuchungslängsschnitt

rel. V&O2(PWC150), rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1]

0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 0,22 0,24

6.-8. Woche 12. Woche 26. Woche 52. Woche

Untersuchungszeitpunkte

Γ Γ

Ε: n=1 Γ: n=9

O2

V&

CO2

V&

Ein wesentlich anderes Verhalten zeigt die Gruppe KGKo (vgl. Abb. 89). Hier ist die erbrachte Leistung sowohl von männlichen als auch weiblichen Patienten über fast den kompletten Untersuchungszeitraum als anaerob zu bewerten, da die V&CO2 -Werte größer sind als die V&O2-Werte, und somit der RQ größer als 1 ist. Erst 52 Wochen nach der Operation wird von den Patientinnen eine aerobe Leistung gezeigt. Nicht erklärbar ist hingegen auf den ersten Blick, daß die Frauen in der 6.-8.

postoperativen Woche bessere Werte erzielen als zum zweiten Untersuchungs-zeitpunkt. Zur 26. postoperativen Woche zeigen sich schwach signifikante Verbesse-rungen zumindest für den Parameter V&O2. Die Männer hingegen lassen zwar über den kompletten Untersuchungszeitraum eine stetige Abnahme beider pulmonaler Funktionsgrößen erkennen, jedoch wird bei 150 bpm auch ein Jahr nach der Opera-tion noch eine anaerobe Leistung erbracht.

Abbildung 89: rel. V&O2(PWC150) und rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1] der Gruppe

6.-8. Woche 12. Woche 26. Woche 52. Woche

Untersuchungszeitpunkte

Aus Abbildung 90 wird ersichtlich, daß die weiblichen Teilnehmer der Gruppe EAPIs zu den ersten beiden Untersuchungszeitpunkten eine anaerobe Leistung erbringen.

Ab der 26. postoperativen Woche zeigen die sich schneidenden Kurven den Über-gang in den aeroben Leistungsbereich. Zum Untersuchungsende hin werden die eindeutig besten Ergebnisse erzielt. Bei den Männern bewegen sich die Kurven für die Meßwerte recht parallel zueinander. Erst ab der 26. Woche sind wesentliche Differenzen zwischen beiden Kurvenverläufen zu erkennen. Ab hier wird eine anaerobe Leistung erbracht. Sowohl männliche als auch weibliche Patienten zeigen eine eindeutige Leistungssteigerung über den kompletten Untersuchungszeitraum.

Die größten Zuwächse (schwach signifikant für den Parameter V&O2) werden von den Männern von der ersten zur zweiten postoperativen Untersuchung erzielt.

Abbildung 90: rel. V&O2(PWC150) und rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1] der Gruppe EAPIs im Untersuchungslängsschnitt

rel. V&O2(PWC150), rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1]

0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 0,22 0,24

6.-8. Woche 12. Woche 26. Woche 52. Woche

Untersuchungszeitpunkte

Ε

Ε

Γ Γ

Ε: n=4 Γ: n=5

O2

V&

O2

V& V&CO2

CO2

V&

Von den weiblichen und männlichen Patienten der Gruppe EAPKo wird fast über den ganzen Untersuchungszeitraum bei 150 bpm eine aerobe Leistung vollbracht (vgl.

Abb. 91). Ausnahme bilden hiervon die dritte postoperative Untersuchung für Patientinnen und die vierte postoperative Untersuchung für Patienten. Insgesamt gesehen sind die Leistungsverbesserungen in dieser Gruppe nicht so ausgeprägt wie bei den zuvor betrachteten Gruppen. Jedoch sind die gezeigten Veränderungen für männliche Teilnehmer zwischen der ersten und zweiten sowie zweiten und dritten postoperativen Untersuchung für den Parameter V&O2 schwach signifikant.

Abbildung 91: rel. V&O2(PWC150) und rel. V&CO2(PWC150) [ml*kg-1*W-1*min-1] der Gruppe

6.-8. Woche 12. Woche 26. Woche 52. Woche

Untersuchungszeitpunkte

Insgesamt gesehen bewegen sich auffallend alle Werte zum jeweiligen Unter-suchungszeitpunkt in allen Gruppen in einer Bandbreite. Eine Signifikanzprüfung zwischen den Gruppen bestätigt, daß die Differenzen statistisch nicht relevant sind.

4.5. Isokinetische Untersuchung (Köcher)