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Elektrizitätsbedarf Beleuchtung, Geräte und allgemeine Gebäudetechnik

12.1 Wohnbauten

Der Elektrizitätsbedarf für Beleuchtung, Geräte und allgemeine Gebäudetechnik ge-mäss Merkblatt SIA 2056 ist in die Minergie-Kennzahl einzurechnen. Der Standard-Elektrizitätsbedarf für Wohnbauten ist wesentlich von der Anzahl der Wohneinheiten im Gebäude abhängig. Er wird deshalb pro Gebäude in Abhängigkeit der Anzahl und der Grösse der Wohneinheiten berechnet.

Einzelne Elemente wie Aufzüge führen zu einer Erhöhung des Elektrizitätsbedarfs.

Durch Effizienzmassnahmen kann der Elektrizitätsbedarf gesenkt werden.

Die detaillierte Berechnungsweise ist in den Anhängen B2 und B3 dargestellt.

12.2 Zweckbauten

Der Elektrizitätsbedarf für Beleuchtung, Geräte und allgemeine Gebäudetechnik ist in die Minergie-Kennzahl einzurechnen. Der Elektrizitätsbedarf für Prozessanlagen ist nicht einzurechnen.

Beleuchtung

Nachweis nach Norm SIA 387/4:2017: Mittelwert zwischen Grenz- und Zielwert ist einzuhalten. Diese Anforderung gilt für die Gebäudekategorien III bis XII. Der Nach-weis muss mit einem anerkannten Berechnungsprogramm erbracht werden.

Der Elektrizitätsbedarf gemäss Norm SIA 387/4 für die Beleuchtung ist zudem für alle Minergie-Standards bei Zweckbauten (Gebäudekategorien III bis XII), Neubau-ten und Erneuerungen, in die Minergie-Kennzahl einzurechnen.

In folgenden Fällen kann auf den Beleuchtungsnachweis nach Norm SIA 387/4 ver-zichtet werden:

c) Wenn die Energiebezugsfläche, für welche die Minergie-Beleuchtungsanforde-rung gemäss Norm SIA 387/4 zu erfüllen wäre, im ganzen Gebäude kleiner als 250 m² ist.

d) Wenn bei Erneuerungen die Hauptbeleuchtung nicht ersetzt wird.

e) Wenn im Rahmen von Erneuerungen Wohnbauten zu Zweckbauten umgenutzt werden, ohne dass als Hauptbeleuchtung festinstallierte Arbeitsplatz-Beleuch-tungen eingebaut werden.

Beim Verzicht auf den Beleuchtungsnachweis nach Norm SIA 387/4 muss der Stan-dardbedarf für Beleuchtung der jeweiligen Gebäudekategorie in die

Minergie-Kenn-Die detaillierte Berechnungsweise und die Standardbedarfswerte sind in den Anhän-gen B2 und B3 dargestellt.

Geräte

Für Neubauten und Erneuerungen der Gebäudekategorien III bis XI aller Gebäude-standards ist der Standardbedarf für Geräte gemäss Merkblatt SIA 2056 in die Mi-nergie-Kennzahl einzurechnen. Es bestehen derzeit keine Möglichkeiten Optimie-rungsmassnahmen in Abzug zu bringen.

Die detaillierte Berechnungsweise und die Standardbedarfswerte sind in den Anhän-gen B2 und B3 dargestellt.

Allgemeine Gebäudetechnik

Für Neubauten und Erneuerungen der Gebäudekategorien III bis XI aller Gebäude-standards ist der Standardbedarf für die allgemeine Gebäudetechnik gemäss Merk-blatt SIA 2056 in die Minergie-Kennzahl einzurechnen. Es bestehen derzeit keine Möglichkeiten Optimierungsmassnahmen in Abzug zu bringen. Die Hilfsenergie für die Lüftungsanlage bleibt allerdings weiterhin der Wärmeberechnung zugeordnet.

Die detaillierte Berechnungsweise und die Standardbedarfswerte sind in den Anhän-gen B2 und B3 dargestellt.

13 Eigenstromerzeugung

Für alle Minergie-Neubauten gilt die Pflicht zur Installation einer Anlage zur Eigen-stromerzeugung, beispielsweise durch Photovoltaikanlagen, Wärme-Kraft-Koppe-lungs-Anlagen oder Windkraftanlagen.

Wird zur Erfüllung dieser Anforderung eine Photovoltaikanlage eingesetzt, gelten folgenden Bedingungen:

a) Die Photovoltaik-Anlage ist fest auf oder am Gebäude und/oder zugehörigen Ne-benbauwerken installiert.

b) Gemeinsame PV-Anlagen mit beliebigem Standort auf dem Grundstück von Überbauungen mit mehr als einem Gebäude (d.h. auch mit mehr als einem Zer-tifikat) sind zulässig, wenn die PV-Anlagen als Teil des Minergie-Bauvorhabens realisiert werden. Eine nachträgliche Anrechnung bestehender Anlagen bei Neu-bauten ist unzulässig. Bei Erneuerungen sind bestehende Anlagen nur anrechen-bar, wenn sie fest auf oder am Gebäude und/oder zugehörigen Nebenbauwerken installiert sind.

c) Die auf oder am Gebäude installierte Photovoltaikanlage bei Neubauten muss mindestens 10 Wp pro m2 EBF betragen. Bei Gebäuden über 3'000m2 muss ins-gesamt nicht mehr als 30 kWp pro Gebäude bzw. pro Zertifizierungsobjekt instal-liert werden, ausser dies ist zur Erreichung der MKZ notwendig.

d) Von den Anforderungen gemäss c) befreit sind Erweiterungen von bestehenden Gebäuden, wenn die neu geschaffene Energiebezugsfläche weniger als 50 m2 beträgt, oder maximal 20 % der Energiebezugsfläche des bestehenden Gebäu-deteiles aber nicht mehr als 1000 m2 beträgt.

Vom Elektrizitätsertrag der Photovoltaikanlage können der Eigenverbrauch voll und die ins Netz eingespiesene Elektrizität zu 40% an die Minergie-Kennzahl angerech-net werden. Die Berechnung und Bewertung von Eigenverbrauch und Netzeinspei-sung der erzeugten Energie erfolgt nach dem im Anhang E: Eigenerzeugte Elektri-zität - Berechnung und Anrechnung an die MKZ beschriebenen Verfahren und mit-tels eines von Minergie zugelassenen Rechentools.

Umfang und Art der Förderung sowie Eigentumsverhältnisse der Anlage sind irrele-vant, ebenso die Art des Handels mit dem eigenerzeugten PV-Strom. ZEV (Zusam-menschlüsse zum Eigenverbrauch) sind zulässig.

Für die Berechnung des Eigenverbrauchsanteils ist die Art der Strommessung und -abrechnung mit dem Elektrizitätsversorger unerheblich. Das bedeutet beispiels-weise, dass für den Eigenverbrauchsanteil des gesamten Gebäudes nicht zwingend Eigenverbrauchsgemeinschaften gebildet werden müssen.

Auf die Installation der Eigenstromerzeugung kann verzichtet werden, wenn die

An-14 Elektromobilität

Minergie-Bauten sind im Sinne einer Investitionssicherheit für die Elektromobilität vorzubereiten.

Neubauten aller Gebäudekategorien sind, sofern sie über Parkplätze verfügen, mit Leerrohren in genügender Grösse von der Elektrozentrale zu den Parkplätzen aus-zustatten (Ausbaustufe A gemäss Merkblatt SIA 2060).

Die Erhöhung des Eigenverbrauchs aus der Eigenstromproduktion kann in Funktion der Anzahl installierter Ladestationen (Ausbaustufe D gemäss Merkblatt SIA 2060) mittels eines von Minergie zugelassenen Rechentools an die Minergie-Kennzahl an-gerechnet werden. Bei Erneuerungen unter der Voraussetzung, dass eine Eigens-tromproduktion vorhanden ist.

Es wird empfohlen, den Hausanschluss unter Berücksichtigung der Elektromobilität gemäss Ausbaustufe B Merkblatt SIA 2060 zu dimensionieren. Bei der Installation von mehreren Ladestationen wird empfohlen, gesteuerte Ladestationen zu installie-ren.

15 Monitoring

Grundsatz

Minergie-Bauten mit mehr als 2'000 m2 Energiebezugsfläche (Neubauten sowie nergie-Erneuerungen mit wesentlichen Eingriffen in die Gebäudetechnik) sowie Mi-nergie-A-Bauten jeder Grösse verfügen über ein Energie-Monitoring. Sie müssen zu diesem Zweck mit Einrichtungen ausgerüstet werden, welche die Messung der mas-sgeblichen Energieflüsse des Gebäudes sicherstellen.

Unter Monitoring wird die fortlaufende Messung der Energieflüsse und deren leicht-verständliche Visualisierung verstanden.

Das von Minergie geforderte Monitoring steht weder als Nachweisinstrument der Zertifizierung noch für die Zertifikatserteilung (Erreichung des rechnerisch ermittel-ten Energiebedarfs im Betrieb) zur Verfügung.

Zweck

Das Monitoring richtet sich auf folgende Zwecke aus:

a) Gebäudeeigentümer, resp. -betreibende sollen den Energieverbrauch des Ge-bäudes kennen und die Möglichkeit haben die wesentlichen Energieflüsse nachvollziehen zu können.

b) Es liefert nützliche Grundlagen für die Betriebsoptimierung und für einen Er-satz der gebäudetechnischen Installationen.

Die Anforderungen an die Ausgestaltung des Monitorings sind im Anhang F: Anforderungen an das Monitoring dargelegt.