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Einstellungen zu Ausländern

Im Dokument Sachsen-Anhalt-Monitor 2012 (Seite 88-96)

Nur wenige Menschen sind bereit, neben dem, was ihnen vertraut ist, auch Erschei-nungsformen des Fremden vorbehaltlos als gleichberechtigt anzuerkennen. Intuitives Abstandhalten gegenüber dem Fremden als Person wie als Kennung für andere Kultu-ren und Religionen, Länder und Ethnien ist ubiquitär verbreitet. Das Eigene und das Fremde gehen im Einstellungshorizont des Durchschnittsmenschen ein gespanntes Verhältnis ein. Um dieses zugunsten eines auf Toleranz und wechselseitigem Respekt gegründeten gesellschaftlichen Miteinanders stabil auszubalancieren, bedarf es einer Akzeptanz des Fremden, die frei von sozialen und kulturellen Vorurteilen ist.

In Zeiten allgemeiner Unsicherheit wird die Schwelle vorurteilsfreier Anerkennung dessen, was als fremd wahrgenommen wird, instinktiv höher gelegt. Zu vermuten ist daher, dass die Distanzhaltung in Ostdeutschland vergleichsweise stark ausgeprägt ist, weil hier die Auswirkungen der doppelten Transformation bis in die Gegenwart hinein spürbar sind. Einesteils klingt die vielfältig gemachte Erfahrung von nach 1990 „entsi-cherten“ Arbeits- und Lebensbedingungen lange nach, und zugleich wird diese dem Systemwechsel geschuldete Erfahrung zusätzlich überformt durch neue Unsicherhei-ten, die sich im Gefolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in der subjektiven Weltsicht der Menschen aufbauen.

Bereits im 2007er und 2009er Monitor hatten wir mittels einer Fragebatterie von fünf Items ausgelotet, wie weit fremdenfeindliche Ressentiments in der Bevölkerung Sachsen-Anhalts verbreitet sind. Ein Ergebnis war, dass 2009 im Vergleich zu 2007 der Anteil der Personen, die eine dezidiert hostile Grundhaltung gegenüber Ausländern bekundeten, insgesamt um neun Prozent zurückgegangen war. In den jüngeren Alters-kohorten der 18- bis 24-Jährigen und der 25- bis 34-Jährigen hatte die Fremdenfeind-lichkeit jedoch deutlich zugenommen (plus 10 %).28

Diesmal wurde die Fragenbatterie, die Ausländerfeindlichkeit misst, um weitere sieben Items erheblich erweitert. Als zusätzliche Indikatoren für eine als normal oder anomal wahrgenommene Präsenz ausländischer Mitbürger wurden Fragen aufgenom-men, die auf perzipierte Risiken bzw. Konkurrenzeffekte für die deutsche Leitkultur und Sprachgemeinschaft, für Arbeitsplätze, Schule und die Systeme sozialer Sicherung, für Nachbarschaft und die Sphäre politischer Beteiligung abheben.

28 Vgl. Holtmann, E./Jaeck, T./Völkl, K., 2009: Sachsen-Anhalt-Monitor, S. 97.

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 89

Tab. 25 Einstellungen zu Ausländern nach Alter und Bildung, (Nennungen „stimme voll und ganz zu“ in Prozent) F. 22a: ...

Sachsen-Anhalt (∅∅) Alter in Jahren Schulabschluss 2007 2009 2012 18-24 25-34 35-44 45-59 >60 Haupt-

schule Real-

schule Abitur Wenn Arbeit knapp wird,

sollte man die hier leben-den Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschi-cken.

13 12 9 3 5 8 11 10 15 8 2

Die in Dtl. lebenden Aus-länder sollten ihren Lebensstil ein bisschen besser an den der Deut-schen anpassen.

45 40 38 35 26 32 36 48 54 37 21

Die in Dtl. lebenden Aus-länder sollten ihre Ehe-partner unter ihren eige-nen Landsleuten auswäh-len.

10 9 8 5 7 3 6 14 17 6 3

Man sollte den hier le-benden Ausländern jede politische Betätigung in Deutschland untersagen.

8 10 5 1 5 5 3 7 7 5 2

Durch die vielen Auslän-der fühlt man sich zu-nehmend als Fremder im eigenen Land.

- - 12 8 16 9 12 11 20 11 3

Ausländer werden häufi-ger in Straftaten

verwi-ckelt. - - 12 7 9 7 5 11 17 11 6

Ausländer sind so anders, dass sie niemals vollstän-dige Mitglieder der Ge-sellschaft sein können.

- - 6 3 7 3 5 6 9 6 1

Die in Dtl. lebenden Aus-länder sind eine

Belas-tung für das soziale Netz. - - 12 4 9 8 9 18 18 12 4

Die vielen ausländischen Kinder in der Schule verhindern eine gute zu haben, schafft nur

Probleme. - - 3 1 1 3 2 5 5 3 1

Ausländer machen die Arbeiten, die andere

nicht wollen. - - 12 9 12 7 10 17 14 12 9

Die aktuellen Daten belegen, dass sich das ohnedies nicht weit verbreitete fremden-feindliche Syndrom in den letzten drei Jahren in Sachsen-Anhalt abermals abge-schwächt hat. Wie obige Tab. 25 ausweist, sind bei ausnahmslos allen Items, die bereits 2007 und 2009 abgefragt worden waren, die Häufigkeiten der negativen Nennungen nochmals zurückgegangen. Nur jeweils kleine Minderheiten möchten Ausländer im Falle verknappter Arbeitsplätze repatriieren, ihnen hierzulande jedwede politische Betätigung untersagen und sie strikt auf das Konnubium mit Landsleuten verpflichten.

Damit liegen diese Einstellungswerte für Sachsen-Anhalt teils leicht über, teils leicht unter den Vergleichswerten, die 2010 bundesweit gemessen worden sind

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 90

(vgl. Abb. 40). Mehr Bereitschaft von Ausländern, den eigenen Lebensstil an den des Aufnahmelandes anzupassen, erwarten 38 Prozent. Weit mehr, nämlich 65 Prozent, plädieren dafür, dass Ausländer ihre Deutschkenntnisse verbessern.

Abb. 40 Einstellungen gegenüber Ausländern im Deutschlandvergleich

(Nennungen „stimme voll und ganz zu“ bzw. „stimme voll zu“ in Prozent)

F. 22 a-d: siehe Tab. 25

Quelle: ALLBUS 2010 (7 Kategorien - von 1 stimme gar nicht zu bis 7 stimme voll zu)

Zwischen 10 und 12 Prozent der Befragten fühlen sich auf unterschiedliche Weise durch Ausländer in ihrem erreichten Besitzstand und ihrer eigenen Lebenswelt be-droht. Sie betrachten Ausländer als potentiell anfällig für Straftaten, als Transporteure kultureller Überfremdung, als Sozialschmarotzer und als personifizierte Lernbehinde-rung für einheimische Schulkinder (vgl. oben Tab. 25). Der harte Kern derer, die sol-cherart entschieden für soziale Ausgrenzung und politische Diskriminierung eintreten, liegt allerdings deutlich unterhalb der 10-Prozent-Marke: Nur jeder Zwanzigste möchte Ausländern jegliche politische Betätigung verbieten, und lediglich sechs Prozent mei-nen, dass fremdländische Zuwanderer aufgrund ihrer Andersartigkeit niemals vollwer-tige Mitglieder der hiesigen Gesellschaft sein können. Noch weniger, nämlich gerade einmal drei Prozent, mögen Ausländer in ihrer Nachbarschaft nur widerwillig dulden.

Im Vergleich zu 2009 zeigt die Aufschlüsselung nach Altersgruppen eine Trendum-kehr: In der Kohorte der 18- bis 24-Jährigen ist Fremdenfeindlichkeit nicht nur am ge-ringsten verbreitet, sondern sind auch die Zustimmungswerte für einzelne Fragen teil-weise erheblich zurückgegangen. Ebenfalls ist aber in der nächsthöheren Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen der ausländerkritische Anteil teilweise gestiegen. Dies deutet auf einen gewissen, abgeschwächten Generationeneffekt hin: Etliche Befragte, die vor drei Jahren zu den jüngsten Jahrgängen zählten, haben ihre xenophobe Grundhaltung offenbar in die folgende Lebensaltersstufe mitgenommen. Ein altersbedingter bzw. le-benszyklischer Effekt tritt hingegen bei Ruheständlern zutage. Auch erweist sich ein weiteres Mal, dass Menschen, die mit Ressourcen schwach ausgestattet sind, sich durch tatsächliche und vermeintliche Risiken ihrer Umwelt in höherem Grade verunsichert

39

8 7 5

38

5 9 8

0 20 40 60 80 100

Lebensstil besser an deutschen anpassen

Jede politische Betätigung untersagen

Bei Mangel an Arbeitsplätzen zurückschicken

Ausländer sollen unter sich heiraten

Deutschland Sachsen-Anhalt

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 91

oder gar bedroht fühlen, was sich, wie dieser Fragenkomplex offenbart, auch in stärke-rer Distanz gegenüber Ausländern ausdrücken kann. Denn es sind neben Rentnern vor allem Volks- und Hauptschulabgänger sowie Arbeiter, die überdurchschnittlich häufig ablehnend reagieren und für soziale Ab- und Ausgrenzung votieren (vgl. auch Abb. 43).

Abb. 41 Skala Ausländerfeindlichkeit nach Kontakten zu Ausländern, Parteisympathie, Bildung und Demokratiezufriedenheit29

(Mittelwerte von 1 „völlige Ablehnung“ bis 5 „völlige Zustimmung“)

Die einzelnen durch Fragen ermittelten Indikatoren werden in obiger Abbildung zu einem Ausländerfeindlichkeitsindex zusammengefasst (vgl. Abb. 41). Zwei abgefragte Items verweisen auf allenfalls ´weiche` Ausdrucksformen von Exklusion, repräsentie-ren folglich das Konstrukt „Ausländerfeindlichkeit“ weniger eindeutig und werden

29 Der Wert der FDP muss auf Grund der geringen Fallzahl unter Vorbehalt interpretiert wer-den. Zufriedenheit mit dem Funktionieren der

Demokratie

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 92

grund statistischer Reliabilitätsanalysen nicht mit in den gebildeten Index einbezogen (Die betreffenden Fragen sind in der Tab. 25 durch farbliche Schattierung hervorgeho-ben). Der Index setzt sich somit aus den verbleibenden 10 Fragepunkten zusammen und hat eine Spannweite von 1 (sehr geringe ausländerfeindliche Einstellungen) bis 5 (sehr starke ausländerfeindliche Einstellungen). Zusätzlich zu den in Tab. 25 aufge-nommenen Merkmalen Alter und Bildung lassen sich somit weitere mögliche Einfluss-faktoren testen.

Dabei wird anschaulich, dass die Anhänger der drei großen Landesparteien CDU, Linke und SPD eine insgesamt moderate Distanz zu Ausländern hegen und sich in die-ser Grundeinstellung kaum voneinander unterscheiden. Mit den Bündnisgrünen Sym-pathisierende nehmen am wenigsten, erklärte Nichtwähler hingegen am stärksten aus-länderfeindliche Positionen ein. Deutlich wird ferner, dass formal gering Gebildete so-wie Personen, die Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie äußern, für xenophobe Vorurteile am häufigsten anfällig sind. Im Übrigen steigt der Grad der Auf-geschlossenheit mit einem zunehmenden Umgang mit Ausländern. Auch dies über-rascht nicht. Es bestätigt vielmehr die sogenannte Kontakthypothese, der zufolge die Fremdenangst dort besonders ausgeprägt ist, wo wenige oder gar keine persönlichen Kontakte bestehen (vgl. Tab. 26).

Tab. 26 Kontakte zu in Deutschland lebenden Ausländern in Bereichen des persönlichen Umfelds (Nennungen „Ja“ in Prozent)

F. 24 a-d: ... In der Familie oder näheren

Verwandtschaft 20 31 14 19 27 15 14 21 29

am Arbeitsplatz 32 35 42 54 44 8 12 37 49

in der Nachbarschaft 24 39 30 29 24 16 12 24 37

im sonstigen Freundes- und

Bekanntenkreis 44 77 53 53 47 28 30 45 61

Abb. 42 Kontakte zu in Deutschland lebenden Ausländern im Deutschlandvergleich (Nennungen „Ja“ in Prozent)

Quelle: ALLBUS 2010

Eigene Familie / nähere Verwandtschaft

am Arbeitsplatz in der Nachbarschaft Freundes- und Bekanntenkreis

Deutschland Sachsen-Anhalt

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 93

Und dies ist wiederum im innerdeutschen Vergleich für Sachsen-Anhalt insgesamt (vgl.

Abb. 42) sowie unter der Landesbevölkerung vergleichsweise häufig bei Hauptschulab-gängern und Senioren der Fall.

Abb. 43 Ausländerfeindlichkeit nach Alter, Bildung, Erwerbsstatus und Beruf (Mittelwerte von 1 „völlige Ablehnung“ bis 5 „völlige Zustimmung“)

Die zweite Batterie von Mittelwerten (vgl. Abb. 43) illustriert, dass mit steigendem Le-bensalter die Fremdenfeindlichkeit zunimmt, und ebenso, dass die Distanz gegenüber Ausländern von der Stellung im Beruf sowie dem Bildungsstand abhängt: Während Auszubildende bzw. Abiturienten gegenüber Fremden vergleichsweise aufgeschlossen sind, nehmen außer Rentnern auch Arbeiter und Hauptschulabsolventen eine deutlich stärker ablehnende Haltung ein.

Der Index der Ausländerfeindlichkeit weist für die Regionen Sachsen-Anhalts (Alt-mark, Börde, Harz, Anhalt und Saale-Unstrut) nur sehr geringfügige Unterschiede auf.

2,9 2,6 2,1

1,9

2,7 2,5

2,6 2,5

2,5

2,9 2,7 2,5 2,5 2,5 2,3

1 2 3 4 5

Hauptschule Realschule Abitur In Ausbildung Rentner Arbeitslose Erwerbstätige Freie Berufe / Selbsständige Angestellte/Beamte Arbeiter über 59 Jährige 45 - 59 Jährige 35 - 44 Jährige 25 - 34 Jährige 18 - 24 Jährige

Sachsen-Anhalt ∅ = 2,6

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 94

Das Bild wird jedoch schattierter, wenn der Index, wie das im Monitor 2012 erstmals bei dieser und anderen Fragen realisiert wird, noch kleinräumiger aufgeteilt und nach Kreisen (Stadt- und Landkreise) betrachtet wird (vgl. Abb. 44).

Abb. 44 Skala Ausländerfeindlichkeit nach Region und Landkreisen

(Mittelwerte von 1 „völlige Ablehnung“ bis 5 „völlige Zustimmung“)

Nimmt man die nahen Lebenswelten, die durch Kreisgrenzen markiert werden, in den Blick, so zeigt sich, dass in den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Salzlandkreis mit einem Skalenwert von 3,0 bzw. 2,8 das Pendel am weitesten in den Bereich gefühlter Ausländerfeindlichkeit hinein schwingt. Die großen Städte des Landes rangieren leicht bis deutlich unter dem landesweiten Durchschnittswert.

Auch wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung fremdenfeindliche Einstellungen und Handlungen ablehnt, können konkrete Vorfälle von Diskriminierung von Auslän-dern auf das öffentlichen Klima eines Landes abfärben, zumal dann, wenn solche Vor-fälle nicht einmalig bleiben. Das den Befragten vorgelegte, konstruierte Beispiel eines

2,3

Fremdenfeindlichkeit, Toleranz, Antisemitismus und nationale Überhöhung 95

ausländerfeindlichen Verhaltens – „ein Gastwirt weigert sich, in seinem Lokal Auslän-der zu bedienen“ – beschreibt zwar nach mehrheitlicher Einschätzung Auslän-der Bürgerinnen und Bürger Sachsen-Anhalts „nie“ oder nur „selten“ die Realität des Alltags im Lande.

Doch immerhin 33 Prozent halten ein solches Szenario „hin und wieder“ (und sechs Prozent „oft“ bzw. „sehr oft“) für möglich (vgl. Tab. 27). Darunter sind überdurch-schnittlich viele junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren, also einer Altersgruppe, in welcher die Besuchsfrequenz in Gaststätten vergleichsweise hoch ist.

In derselben jüngsten Altersgruppe wird die besagte diskriminierende Handlung am entschiedensten abgelehnt. Die Ablehnung überwiegt generationenübergreifend, mit Ausnahme der Jahrgänge der 25- bis 29-Jährigen, unter welchen jeder Fünfte einen gastronomischen Boykott von Ausländern in Ordnung findet. Wiederum bestätigt sich der sozialstrukturelle Standardbefund: Auch die Neigung, sich mit dieser Form von so-zialer Exklusion zu solidarisieren, ist bei niedrigem sozialen Status (Arbeiter) und for-mal geringem Bildungsabschluss (Volks- und Hauptschule) überproportional häufig anzutreffen.

Die persönliche Bewertung des diskriminierenden Bewirtungsakts beleuchtet je-doch nur eine Seite des Problems. Eine andere Frage ist, ob die eigene Einstellung hier-zu als konsonant oder dissonant mit der weiteren sozialen Umgebung empfunden wird.

Die entsprechenden Antworten der Befragten geben indirekt Aufschluss darüber, wie es um das gesellschaftliche Meinungsbild in dieser Frage bestellt ist. Immerhin jeder vierte Sachsen-Anhalter, darunter überdurchschnittlich viele aus den jüngeren Alters-klassen von 25 bis 34 Jahre, hält „die meisten Deutschen“ in Bezug auf das beschriebe-ne Szenario für diskriminierungsaffin (vgl. Tab. 27). Es spricht einiges dafür, dass diese Einschätzung durch bestätigende Erfahrungen des eigenen sozialen Umfelds gestützt wird.

Tab. 27 Beurteilung eines ausländerfeindlichen Szenarios nach Alter und Bildung, (Nennungen in Prozent)

F. 23 a-c: „Ein Gastwirt weigert sich, in seinem Lokal Ausländer zu be-dienen“

Sachsen-Anhalt (∅∅) Alter in Jahren Schulabschluss

2012 18-24 25-34 35-44 45-59 >60 Haupt- schule

Real-

schule Abitur Was meinen Sie, wie häufig kommt eine solche Situation in Sachsen-Anhalt vor? (Nennungen „nie“, „selten“, „hin & wieder“

in Prozent )

Nie 11 4 15 14 11 10 9 13 12

Selten 41 41 33 44 45 38 34 43 43

Hin und wieder 33 46 37 30 33 30 35 31 36

Wie beurteilen Sie ein solches Verhalten? (Nennungen „völlig in Ordnung“ und „eher in Ordnung“ in Prozent)

Völlig in Ordnung 3 2 2 3 3 3 4 2 2

Eher in Ordnung 6 5 18 4 5 4 9 5 4

Und wie meinen Sie, beurteilen die meisten Deutschen ein solches Verhalten?

(Nennungen „völlig in Ordnung“ und „eher in Ordnung“ in Prozent)

Völlig in Ordnung 3 0 5 4 5 2 4 3 3

Eher in Ordnung 22 14 26 22 19 24 24 21 21

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Diese verallgemeinernd pessimistische Wahrnehmung beschreibt jedoch, das sollte bedacht werden, nur die Beobachtung einer Minderheit. Diese entspricht übrigens in ihrer zahlenmäßigen Größenordnung in etwa jenem Teil der Bevölkerung Sachsen-Anhalts, der bei unserer Umfrage von 2010 dem Land die Eigenschaft „ausländer-freundlich“ erklärtermaßen nicht zusprechen mochte (17 %)30. Schon die Ergebnisse der Sachsen-Anhalt-Monitore 2007 und 2009 zeigten, dass Sachsen-Anhalt im gesamt-deutschen Vergleich und innerhalb Ostdeutschlands keineswegs durch überdurch-schnittlich starke ausländerfeindliche Einstellungen gekennzeichnet ist31. Dieser Be-fund wird in der aktuellen Einstellungslage des Landes fortgeschrieben.

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