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Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien

In diesem Kapitel gehen wir auf (a) die relative Höhe der Investitionen in Informations- und Kommunika-tionstechnologien (IKT), (b) die Verbreitung und Inten-sität von E-Commerce und (c) die Verbreitung von ausgewählten IKT in Schweizer Unternehmen ein. IKT sind moderne Schlüsseltechnologien, die in der moder-nen Wissensgesellschaft eine wichtige Rolle für die Unternehmen spielen. Die Höhe der IKT-Investitionen und die Adoption bestimmter Technologien können wesentlich zur Fähigkeit eines Unternehmens, Inno-vationen zu generieren, beitragen. Ausserdem ist die Erschliessung neuer Absatzkanäle durch E-Commerce immer bedeutsamer.

5.1 IKT-Investitionen

In Grafik 5.1 wird der Anteil der IKT-Investitionen an den gesamten Investitionen der Schweizer Unterneh-men nach Grössenklassen und Sektoren dargestellt.

Unternehmen aus der Industrie (Investitionsanteil von 21.9%) und generell Grossunternehmen (19.2%) tätigen die meisten IKT-Investitionen gemessen an den Investitionen insgesamt. Im Produktionsbereich von Industrieunternehmen sind die Möglichkeiten des Ein-satzes von IKT wohl am grössten. Dienstleistungsunter-nehmen haben hingegen wesentlich geringere Anteile von IKT-Investitionen (12.7%).

5.2 Einsatz von E-Commerce

Der Einsatz von E-Commerce lässt sich unterteilen in

«E-Beschaffung» und «E-Verkauf». Bei der E-Beschaf-fung werden Vorleistungen über das Internet bezogen, beim E-Verkauf werden Güter und Dienstleistungen über das Internet verkauft.

Grafik 5.2 zeigt die Verbreitung von E-Commerce in Schweizer Unternehmen nach Grössenklassen und Sektoren. Insgesamt ist die E-Beschaffung (56.6%) gegenüber dem E-Verkauf dominierend (19%). Sie ist wiederum in der Industrie und bei Grossunternehmen am häufigsten (jeweils 63 %). Die E-Commerce-Verkaufskanäle werden jedoch häufiger von Dienst-leistungsunternehmen verwendet.

Grafik 5.1: Anteil der IKT-Investitionen 2015 an den Investitionen insgesamt nach Sektoren und Grössenklassen (in %)

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Insgesamt Dienstleistungen Bauwirtschaft Industrie

>=250 50-249

<50

Grafik 5.2: Verbreitung von E-Commerce 2015 nach Sektoren und Grössenklassen (in % allen Firmen)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Insgesamt Dienstleistungen Bauwirtschaft Industrie

>=250 50-249

<50

E-Beschaffung E-Verkauf

Grafik 5.3 zeigt den durchschnittlichen Anteil von E-Commerce am Einkaufswert bzw. Umsatz für Unter-nehmen, die E-Einkauf bzw. E-Verkauf betreiben. Ins-gesamt beschaffen diese Unternehmen 12.5% der Einkäufe (gemessen am Einkaufswert) über das Internet.

11.4% der Verkäufe (gemessen am Umsatz) werden über solche Kanäle verkauft. Interessanterweise ist die Intensität der E-Beschaffung im Bausektor und bei kleinen Unternehmen am höchsten (14% bzw. 13.1%

betragen die entsprechenden Anteile). Bei E-Verkäufen sind jedoch wiederum Dienstleistungsunternehmen und Grossunternehmen dominierend (12.9% bzw.15.8%

aller Verkäufe werden über E-Kanäle getätigt).

5.3 Einsatz von Social Media

In Grafik 5.4 wird die Verbreitung von «Social Media»

dargestellt. «Social Media» umfasst internet-basierte soziale Interaktionen zur Kommunikation und zum Aus-tausch bestimmter Inhalte innerhalb eines Unterneh-mens, zwischen verschiedenen Unternehmen oder mit Kunden. Diese Technologien werden von 37.8% aller Unternehmen eingesetzt. Social Media wird wesentlich häufiger von Grossunternehmen eingesetzt (68.3%).

In Grafik 5.5 wird genauer auf den Zweck des Einsatzes von Social Media in Schweizer Unternehmen einge-gangen. 36 % der Unternehmen mit Social Media nutzen es intensiv zur Verkaufsförderung, 27.5% für Konsumentenrückmeldungen. Die meisten Unterneh-men nutzen es also zur Kommunikation mit Kunden.

Weiterhin sind auch der unternehmensinterne Aus-tausch und die Personalrekrutierung mit je ca. 21%

von gewisser Bedeutung.

Grafik 5.5: Verwendung von Social Media für betriebliche Zwecke (in % der Unternehmen mit Einsatz von Social Media)

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

Ideenfindung und Produktentwicklung Kooperation mit Geschäftspartner oder anderen Institutionen Personalrekrutierung Unternehmensinterner Austausch Konsumentenrückmeldungen

Verkaufsförderung

Grafik 5.3: Anteil von E-Commerce am Einkaufswert bzw. Umsatz 2015 der Unternehmen mit E-Beschaffung bzw. E-Verkauf (in %)

0% 5% 10% 15% 20%

Total Dienstleistungen

Bauwirtschaft Industrie

>=250 50-249

<50

Anteil der Verkäufe von Gütern/Dienstleistungen in % des Umsatzes vorgenommen per Internet

Anteil der Käufe von Gütern/Dienstleistungen in % des Einkaufswerts vorgenommen per Internet

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

>=250 50-249

<50 Total

Grafik 5.4: Verbreitung von Social Media 2015 (in % aller Unternehmen)

5.4 Einsatz von Cloud Computing

In Grafik 5.6 wird die die Verbreitung von «Cloud Computing» in Schweizer Unternehmen dargestellt.

Beim «Cloud Computing» werden Programme nicht auf einem lokalen Computer installiert, sondern über ein Datennetz abgerufen. Diese Technologie wird von 23.5 % der Unternehmen eingesetzt. Auch Cloud Computing wird häufiger von Grossunternehmen ein-gesetzt (34.9%)

Grafik 5.7 zeigt die Verwendung von verschiedenen Cloud-Computing-Diensten. 22.1% der Unternehmen mit Cloud Computing nutzen «Software as a Service»

intensiv, was die virtuelle Nutzung von Software bezeichnet. 12.2% nutzen «Infrastructure as a Service»

intensiv, was die virtuelle Nutzung von Computer-Hardware bezeichnet. 11.1% der Unternehmen gaben schliesslich an, dass spezifisches Wissen seitens des IKT-Personals erworben wurde, um die Cloud-Computing-Dienste nutzen, integrieren und verwalten zu können.

5.5 Sicherheitsprobleme von IKT und -strategien

Ein grosses Problem bei der Nutzung von IKT stellen Sicherheitsprobleme wie Viren oder nichtautorisierte Dateneingriffe dar. Gemäss Grafik 5.8 waren 30.1%

der Unternehmen von solchen Problemen betroffen, sogar 33.1% verfügten über eine explizit definierte Sicherheitsstrategie bei der Verwendung von IKT, um mit den Sicherheitsproblemen umgehen zu können.

Bei Grossunternehmen gab es wesentlich häufiger Sicherheitsprobleme (45.8%), allerdings verfügen hier auch 72.2% der Unternehmen über eine entsprechende Strategie (vs.28.7% der kleinen Unternehmen).

Grafik 5.6: Verbreitung von Cloud Computing 2015 (in % aller Unternehmen)

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

>=250 50-249

<50 Total

Grafik 5.7: Verwendung verschiedener «Cloud Computing»-Dienste und komplementäre Massnahmen, die zur

Nutzung nötig sind (in % der Unternehmen mit Einsatz von Cloud Computing)

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Entwicklung von spezifischen IKT-Prozessen Erweb von spezifischem CC-Wissen durch entsprechendes IKT-Personal PaaS (Platform as a Service) IaaS (Infrastructure as a Service) SaaS (Software as a Service)

Grafik 5.8: Vorhandensein von Sicherheitsproblemen mit IKT und Existenz einer Sicherheitsstrategie 2015

(in % aller Unternehmen)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

>=250 50-249

<50 Total

Sicherheitsprobleme Sicherheitsstrategie

Grafik 5.9 zeigt für die Unternehmen, die über eine explizit definierte Sicherheitsstrategie verfügen, welche Risiken konkret durch sie abgedeckt werden. Das wichtigste Risiko betrifft die Zerstörung oder Verfäl-schung von Daten infolge eines Angriffs oder eines

unerwarteten Ereignisses (für 75% aller Unternehmen, die über eine explizite Sicherheitsstrategie verfügen).

Von 63.3% wird das Risiko «Aufdeckung von vertrau-lichen Daten durch Eindringen, Pharming-, Phishing-Angriffen oder Unfall» genannt, von immerhin noch 53.3% die fehlende Verfügbarkeit von IKT-Dienstleis-tungen infolge eines externen Angriffs (z.B. «Denial of Service»-Angriff).

Grafik 5.9: Risiken, welche durch die Sicherheitsstrategie abgedeckt werden (in % der Unternehmen mit explizit definierter Sicherheitsstrategie)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Fehlende Verfügbarkeit von IKT-Dienstleistungen Aufdeckung von vertraulichen Daten Zerstörung oder Verfälschung von Daten

6. Innovationsaktivitäten 2012–14