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Ein reduzierendes Doppel b i ld-Tach y m eter

Von Dr. techu Franz Aubell, Konstrukteur a u der k. k. Technischen Hochschule in (; raz .

(Z. Fortset7tl0g).

;) , B e s c h r e i b u n g· ·de s I n tr u m e n t e s.

( l iiczu eine Tafe l ) .

Die Bauart des Jnstrum · n tc" ist d i e ei n es

modernen

l " n i n�rsa l i nstru rn e n tcs u n d zeigt d asselbe nur i n dem charakteristischen Tei le, dem Fern r 'hr, prinzipi elle Abwei chungen.

Der Horizon tal kreis 1iat• e i n en Durchm esser von 1 3 cm u n d ist i n

i

Gr:ule getei l t. Zur Abl esu n g dienen Skale11 ·(Schätz-) �J i kroskope m i t l 1 direkter Abl esu n g und 0, l ' chätzung. Zu m Schu tze der T e i l u n g ist der K reis mit einem Deck­

mantel versehen , w e l c h e r an e i n e r Stel l e einen mit Glas überdeck ten Ausschn i H b esitzt, d

u

rch den man a n einer M ark e d i e Beziffe rung; au f !ehncrgraJe abliest . Die ein

z

elnen Grade sin d an der fii r die �ffk rnskopc ang hrilch tcn fei n en Tei l u 1 1 �;

ersi ·htlich g m a c h t . Die an der Stelle der :\l i k roskope no t\\ e n dig-e Dur hbohru n g·

des Deckman tels ist durch e i n e n Sch i eber versd1 ließb�tr. :�ur ,\ ufstellung des I n stru m e n tes d i enen sowoh l zwei K re u zli b e l l e n als ilU 'h ei ne au f die Fcr n roh1··

)tippachse aufsct.iba.re. Hei terlibellt.. Dreifuß, Deckmant •l u 1 1 d Fernroh rtdger s i n d aus �lajirn alium herge�teJlt.

Der Höhenkreis h at 1 1 mt Durch m ess er, ist m i t ei n e r Versic h c ru n g-sl i b c l l c u n d d azugeMriger Fei nstellschra u b e versehen u n tl i n

·�

G ra d e g-etei l t . Zwei d

ia-111 .trale Nonien geb e n

2011•

Die L'n t erteil u n g d es Grad s in sechs Teile ermöglich t

fü r den Höh enk reis d u rch b loße Schätzu ng- am N o nius11ul lpunkt d1e Ablesung- au f ei11c �Ii n u tc . Die Bezifferung· des H ö h enkr eises ist durchlaufend wi<lersi n n isch u n d ist dersel be so

justiert,

Jaß b e i ci nspiel e n J er \' rsicheru n gsl i bel l c u n d horizon taler Lage der Hau p t \' i s u r d i e A b l esu n g a n beiden i\onicn im � l i t te!

L)U Ü' Ü" gi bt.

Das Fern ro h r ist in d e n Fcrr i ro l i rsl:i 1 1 d crn de rart ig �re lag·er1 , d aß m an c:;

l e i c h t aus denselben h erau sh e ben k a11 11, krn r is es n a c h der Sei te des

Ohjckti\'s

du rchsch l agbar. Das astro1w m isch e Fernro h r hesi tzt i 11 ilUS Z\\·ei H a l b li n se n ge­

bildetes Doppcl obj ekt i v , das durch ßisek tion eines einzig-cn her g·estrl l t wurde.

l ie freie

Öffnung

betrtig·t 37 111J11 , d i Bre n n w e i te 200 m 111 , ein orthoskopisches Okular b ewi rkt m i t d e m Obj ektive 24-fache VergrößE�ru ng-. Der Quersc h n i t t des Fernrohrs verbrei tert sich gegen Lias Obj ek tiv zu . d a d i eses, um e i n em H:tlb­

obj c k tiv ung

·

ehr die g-lciche Lich tst ärke zu geben , w i e einem vollc11, 0i nen g-rößercn Durchm esser als sonst i.i b lich b esitzt und a u ßerdem Jurcb Jic V crschie·

hung d er Obj�_kt i\'häHfon ei11er größeren freien ()ffn u n g beda rf. Jedes H albobj ckt i v besi tzt eine e gcne Fassung-, welche selbsi wi eder a u f der Objck ti vplat te befes.tig-t i 't . Das re 'hte .Hal bobj ek t i v ist d u r c h . ch rauben m i t der

Objektivplatte

Ull\'

rückbar HrbunJcn, während das linke in vertik aler R i ch tung- m i t H i l fe der Schraube s (si eh e Tafel) 11och eine feine Ver� h i e b u n g· zunißt, um den Höh 'll­

abstan d der bei den O bjek t i v m i tt elpu n k.te möglichst genau auf i

};i

der Brenn w e i h:

a b timmen z u köu n e n . Der Horiwntalabstand der beiden

Objekti\'mittelpunktt::

f 20

betr�igt wie a11g geb 11

•2 -h

der Bren n w e i t e . Der S ·hnitt a u f der bcig·cg bcnen Tafel zeigt das linke erhöhte Halbobj ekti . Dieses .ist in die Plat t e c gefaßt, die rückwärts eine vertikale, sch wal benschwanzförmige Führungsleiste besitzt, welche wieder in ein

e

gleicha,rtig·e Nut der Platte b JYtßt. Die Platte b ist in

der

Platte a s o gelagert, daß erstere in ähnlicher Weise horizontal beweg·t werden kann, so daß eine Justierung nach beiden Richtungen h in möglich ist. Zwischen den Ob

j

ektiven befindet sich, um eine Yertikale Achse drehbar, eine K l app-blende K, d-ie mit einem oberhalb des Objektivs befindlichen Hebel H betä­

tigt wird.

Von besonderer Wich tig·keit war es, die Halbobj ek t i ve so zu befestigen , daß nach erfolgter

J

ustierung dieselben vollkommen unverrückbar festgehalten wurden, da dies eine Bedin gung· für die Beständigkeit der �[ul tiplikationskon·

stanten ist. Durch A

n

bringung einer Reihe von Schrauben ist dies erreicht worden u n d erscheint dadurch gewährleistet, daß die l\1ultiplikationskonsta11 te bcsfänclig-er ist als bei den Fadentachymetem. Es hat sich bei diesen gezeigt, daß der Wert des mikrom etrischen Winkels durch Temperatur�in derun g beei n fi u ß t wird, daß sich ferner die Ko nstan te im Laufe der Zeit überhaupt �in dert 1 ) . Diese ßeflirchtung -ist beim Doppelbil dtachymeter :tl l e r Wahrsch ei n l i c hkeit nach aus�eschloss n , denn sogar ein Reißen des Querfadens 1st nicht von Belang, da selbst dan n , wenn er nicht O'enau an derselben �telle aufgezogen wird, sich an der � l u l tiplikati. o nsko11stan ten

1:1

· nich ts lindert. Darüber ein en dg-ül tig·es L'rte il zu fül l e n ist Verfasser noch nich t in d er Lage ; es si nd

jedoch

ü b er die Bcsfündigkcit der J..: onsLtnten e i 11g-ehcn dc Untersuchungen in Au. sieh t g-enommen .

Die

Fadenpl atte besitzt ein einfaches Fadenkreuz, d as so

j

ustiert ist , daß die Verbindungslinie des Sch nittpunktes der Fäden mit <lern �littel.punkte

des

rech ten Halbobj ekfrves sen k recht zur Kippachse des Fern

r

oh res steht. Diese Visi er­

linie heißt, wie erwäh n t , die Hau ptvi ierlinie und ist

:dieselbe

am Instru men te zentriseh . Bedingung ist, daß der Querfaden g·cn au h orizon tal aufgesp;lll n t ist.

t:m Einstellungsirrtümer zu vermeid n , ist bei jenen 1\Ieß perationen , bei welchen

es sich

ni ht um die Disüumnessung h an d el t , clas l i nke

1-lalbobjektiv

d urch <lic

Klappe zu verschließen.

Der Okular:wszu g läu ft parallel zur 1-hu p t \'isur und wird d u ri:h einen /'.ah n · trieb bewegt.

Die Obj cktivfassung· i!:>t um r!ie H:wptvisur als Achse drehbar :u1gcnrdn c 1 , so zwar daß b i einer 1 reh u n g d erselben d e r \ l i t klpu n k t des rechten Halb­

objektivs in seiner Lage unvedindert bleibt und der tlcs linken um erster e n

einen Kreis

vom H adiu

Y rl.�-+--e�-

beschreibt.

(Vergleiche

Figu r 7 . ) Bei der

Drehung des

Objektivs gleiten tli e zwei kon isch abg-edrehten H i nge R uit d R' in entsprechend geform ten _ Lagern d er fernrohrwan d u n g . Bc.ide l� in ge sind durch die Verbindungsstaug St Yollkomm en fest m i t einander v' erb u n d c n . Der rückwärtige Glei tring R' träg-t ein en Quadra n ten

0, der

ei ne Tei l ung auf ei nzelne G rade besitzt , die säm tlich beziffert si n d . Ein rechts SL' i t l ich a m Fern roh r a

ng·c-1) Vergl. T i n t c r, Zeitsd1rift f. ln�trumente11kuode 1 882, f F:Ld<:ndistanzmc ser• S. 1 63 f.

bn!chtcs

Sclüitzmik rnskop /11 dient z u r A blesung· d i eser Tc i l u m :; u n d cn lhid t l ' i r 1 G l asm ikrometer m i t

f d i rekter

Ablesung, s o

daß

e i 11 1. c l 11 e .\ l i n u t c n . rn i t � i c h c rh c i t au c h 30" g-esclüü%t w er d en kön n e n . Der

Qmulrant soll

s o m o n t iert se i n , d aß

i11

der \!ormals tel lu ng des

Objekt iYs, d .

h .

b e i

dem Vertibd abst:uHfr der beiden O bj ektirn1it telpunkte von i

bo·

d i l' Ab l esung- ·\: u l l crfo ) g;t. D i e D reh u n g Jes

Ob · jektivs

gegen den S i n n c l e s Lh rzcigers ist um q20, i m S i n n e desse l ben um ,2,'-:0 mögl i ch , s o daß d i e Bez i fferm1g- rcch tssi u n isch \' Oll 3 .� 2 ° ü b · r N u l l bis C)20 bll rt . Der

Q

u adra n t ist mit ei ner Backcnkll�m mc k verse h e n , w e l ch e d esse n Feststcllu 11g­

g·eg-eniiber der

Fernruh nnL11Jm�g

.bcz\\cck.t. Ist diL'SC l( l e m m e angezog-c 11 , so ge­

stattet eine Schraube S m i t v e r t i k a l er Spi n d e l , die n ach Art einer Sch n e ck e i n d i e

!\ rcisnrzah n u n g d e s l fo 1 g-es R ' ei n g-re i ft ,

e i n e

Fci n s l l' l l u n g-.

Die

Sch rau b e l:Ll3t sich n ach Lüftu ng- der [( lc m m e !.: l e ; cht nach r e c h ts be\\ eg e n , w o d u r c h d i e Bcrüh ru n g­

m i t der Verzah n u n g· a11 fg·chobe11 \\ ircl, s o daß m a n m i t frt� i e r H a n d d u rch A n lassen an der VerbindungsstangL: �\/ das

DoppelnbjL'ktiv

d 1·chc11 b 1 1 1 1 . B12i d ieser :\ 11 -ordnung· ist ein toter G an g· der Sch raube S o l 1 1 1 e sd1:tcllichcn E i n fl u ß, da m i l dcrn SclüLtzmikroskopc M n i c h t l i c Bc\\ L:g·u n;< d e r Sc liri.tubc, sondern

j

e n e

des Qua·

drant� n , hezw . i 11. folg·ectcsse1 1 jene d e s

Ubjek t i \'S

l.wnbach t e t wird. Der l.\\'Cck d[eser V e rclreh bnrke i f wird iu d e n f1 "> lgc11 d c n A bsc l 1 n i t t e n l'i 11gch n d crörtcrL w erden. Dieselbe hat L. ur Fo lg-c, daß

der· Vcrtikalabstand tlcr

< ) bj ek t i v m i t telpu n kt e verU.n dert"' werden kanr1.

�lit dem Fern roh r ist eine N i v el l ier- 1-: c \'er ·1011sl ibclle \·1 111 l O" Tei lwert H·r­

bu nden u n d u n te rh a l b des

Fernrohres

:L11g;c brnc h t . Beim

Eirn-q

iclen d vrse l b l' n ist die H auptr.isu r horizn n tal . - /'.um J ns t ru m c n tc g·ehön e i n St-.i t i \· m it rn dal k 1w r·

i( ( lpfp l rLttc, \\·elclll' d rei fü r d i e A u r11 a h lll L' d er :-\tc l l s c h rnulicn drs TIH�t HJn l i ts h '-stim m t e Tc.ller \« 1 1 1 7 .� 1/l:11 l l u rch rn essc r m i t n 1·spri n � c 1 1 ck11 l\. �i n ckrn t r;i�� t .

Es sei ern ;(h n t , daß cl i e l )rii fii n g- d e s l n s t ru 111c 11 t cs, das i n m u-; k rg ii l t i g cr

\\·eise zur !\ u s ll.i h ru n g; g-(�hral' h t \l

l11«lc.

i n hc1.11� au f d ie rn er l"ii l lc11dc11 Hc'di1 1 -gu11gcn so\\'ie I n bezug : i u r d i e .-\ust"iil i nrn�� ckr c· i 111. c l 11 L' J l l\ tll1St ru k. t i 1 1 11sl· i n 1. c l l i t' i l t· 11 e i n i n

jeder

l l i n s i c h l b efricdi��-L'l l dL·s l·:rg·clrnis l i c k r l l' . lh 1ii !Jl' r. i 1rn ie,1 e i t es 1h• 111

� l echanikcr nii\g·lich w a r·, die \ ' 1 ' r s cl 1 i e l rn n g der ( l h j c k t i Y lüi l /1 c n d e m So l lh etra,.;·t�

n:d1e1. uhri 11ge11 1 1n� r d c n d i e Erg·elm isse der i( o 1 1 s t a 1 1 t c 1 1 h es t i m 111 u 1 1 g . \ u l\c l i l u !.i gclw 1 1

J 'dcs

H atbob

j

e k t i \· cn l\\·ir ft fli r s i c h e i n n i l l k< • m ni c 11 k l ares, l i t" li ts t a rb:s Bild u n d w e r d e n m eist b e i d e Lattc11 h i l u er, w e n n 11 i c l 1 t ger: i d c e i n se h r h cl kr l l i 11 tcq� ru 11 d d iesel ben gef>'t.:l\Sc' i t i g- hee i n tdc h t ig t , g l e i l' l 1 i' c i t i g- u n d o h n e l'i n c lk 11 [itz1rn g· d e r K L tpphl e n d ' not\\

crHl i � 1.u

m a

'hen,

ahµ;elcsc11 1u.:nkn k(inn e n.

,\n d i eser S t P l k k a 11 n L'S 11id1 l

u11 tcrlasst'11

\\'erden , �t u f diL� \1i;g-l i c l1 k c i r e i n e r I� g; i s t r i c ru n .t.; d e r H n r i z n n t a l kr c i s a b l c s u n g h i nZll\\'t:ise n, deren Vor­

teil sit.:h namen t l i c h b e i der V c rfo lg·u n g· rn n i n B e w eg u n g· bcli 1 1 cll i c h e 1 1 (

lhjcktcn

mit dem Th eodu l i t, wie beis;)icl:rn

eise

vo11 l� q.;·i stricrbal lnns, \'0 1 1 Schwimmern

·beim Passi e.re n \'Oll abgesteckten Fl u ß q u e r p rn fi l en , bei \\"oll�en bcnb ach t u n g e n ll . d\?;l.

zcig-c11

d ü rftt�. F ü r d iese �(111 d errn ech• \\ urdcn bish er eige n e F( lrm en v o n Theod l itcn \· "rwendct , s e i vn11 D r . A . d

Q

u e n a i n i n � t r:dlbu rg ' ) e i n z u r

1) Zeit·l'hrift für lnstrumentenktrnde 1 905, S. 1 3 7 .